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Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.v.

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152<br />

DGAUM – 47. JAHRESTAGUNG POSTER<br />

nen <strong>für</strong> TP53 <strong>und</strong> KRAS diskutiert. Ziel der<br />

Studie war, mögliche stoffspezifische Mutationsmuster<br />

innerhalb der TP53 <strong>und</strong> KRAS<br />

Gene in Assoziation zur Art der Exposition<br />

(Holzstaub <strong>und</strong>/oder Additive) zu finden.<br />

DNA wurde aus formalinfixiertem <strong>und</strong><br />

paraffiniertem Gewebe sinonasaler Adenokarzinome<br />

des intestinalen Typs sowie aus<br />

tumorfreiem Gewebe von 48 holzstaubexponierten<br />

Arbeitern mit anerkannter BK 4203<br />

mittels Mikrodissektion gewonnen. TP53<br />

Exon 7 konnte mittels PCR aus 32 Paraffinblöcken<br />

amplifiziert <strong>und</strong> anschließend durch<br />

DNA-Sequenzierung analysiert werden.<br />

Die Sequenzen wurden mit der TP53 Referenzsequenz<br />

X54156 verglichen.<br />

In der kodierenden Region von TP53<br />

Exon 7 fanden sich in fünf Tumorproben<br />

Mutationen, vier davon führten zu Aminosäureaustauschen.<br />

Alle untersuchten 3’-Regionen<br />

von Exon 7 zeigten die bekannten<br />

SNPs 14168 G>T <strong>und</strong> 14234 + 5 T>C.<br />

Exon 8 von TP53 konnte im Tumorgewebe<br />

von 15 der 48 Patienten untersucht werden.<br />

Insgesamt zeigten 13 % der Proben Mutationen<br />

im kodierenden Bereich. In den Exons 7<br />

<strong>und</strong> 8 der gleichen Patienten in Nichttumorgewebe<br />

fanden wir keine Mutationen. In<br />

KRAS Exon 1 hatten drei (14 %) der Tumorproben<br />

von 25 Patienten eine Mutation in<br />

Codon 12 (Gly>Asp). Es zeigte sich keine<br />

signifikante Assoziation zwischen einer aufgetretenen<br />

Mutation <strong>und</strong> der Exposition zu<br />

Holzstaub <strong>und</strong> Holzadditiven. Patienten mit<br />

Mutationen hatten jedoch eine nicht signifikant<br />

längere Beschäftigungsdauer in der Holzindustrie<br />

(Median 37,5 Jahre mit Mutation<br />

vs. 30,5 Jahre ohne Mutationen, p = 0,30).<br />

Zusammenfassend konnten in Bezug auf<br />

eine Exposition gegen Holzstaub <strong>und</strong>/oder<br />

Holzadditiven bisher keine spezifischen Mutationsmuster<br />

gef<strong>und</strong>en werden. Die gef<strong>und</strong>enen<br />

Mutationsfrequenzen in den Exons 7<br />

<strong>und</strong> 8 des TP53-Gens sowie in Exon 1 von<br />

KRAS stimmen mit publizierten Ergebnissen,<br />

die zwischen 10–15 % angegeben werden,<br />

gut überein. Für eine weitere Klärung<br />

der Fragestellung wird vorgeschlagen, zusätzliche<br />

Genabschnitte, vor allem Exons 5,<br />

6 <strong>und</strong> 9 von TP53, wie auch epigenetische<br />

Effekte zu untersuchen.<br />

P47<br />

Pilotstudie zur Erfassung der UV-Exposition<br />

beim fliegenden Personal<br />

Susanne Völter-Mahlknecht1 , Nadine Sacher1 ,<br />

Ingeborg Wegner2 , Renate Schulze-Rath3 , Thomas L.<br />

Diepgen4 , Maria Blettner3 , Stephan Letzel1 1Institut <strong>für</strong> Arbeits-, Sozial- <strong>und</strong> <strong>Umweltmedizin</strong>, Johannes<br />

Gutenberg-Universität, Mainz, 2Betriebsärztliche Dienststelle,<br />

Lufthansa AG, Frankfurt am Main, 3Institut <strong>für</strong> Medizi-<br />

Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. 42, 3, 2007<br />

nische Biometrie, Epidemiologie <strong>und</strong> Informatik, Johannes<br />

Gutenberg-Universität, Mainz, 4 Abteilung klinische Sozialmedizin,<br />

Schwerpunkt Berufs- <strong>und</strong> Umweltdermatologie,<br />

Ges<strong>und</strong>heitssystemforschung, Universität Heidelberg<br />

Als potenzieller Einflussfaktor <strong>für</strong> die in<br />

zahlreichen Studien festgestellte erhöhte<br />

Hautkrebsinzidenz <strong>und</strong> -mortalität beim<br />

fliegenden Personal wird u. a. eine vermehrte<br />

UV-Exposition z. B. im Rahmen von Layover-Aufenthalten<br />

diskutiert. Darauf basierend<br />

wurde <strong>für</strong> die vorgestellte Pilotstudie<br />

ein Fragebogen zur Objektivierung <strong>und</strong><br />

Quantifizierung der UV-Licht-Exposition<br />

von Cockpit- <strong>und</strong> Kabinenpersonal entwickelt<br />

<strong>und</strong> hinsichtlich seiner Praktikabilität<br />

<strong>für</strong> eine zukünftig geplante Kohortenstudie<br />

überprüft.<br />

Im Rahmen einer Querschnittsstudie<br />

wurden bei 101 Studienteilnehmern Geschlecht,<br />

Alter, Wohnort, UV-Anamnese,<br />

konstitutionelle Faktoren, Sonnenbrände,<br />

Aspekte der Familien- <strong>und</strong> Medikamentenanamnese<br />

<strong>und</strong> Inanspruchnahme eines<br />

Hautarztes während der letzten 2 Jahre erhoben.<br />

19,6 % der Probanden gehörten zum<br />

Cockpitpersonal, 80,4 % zum Kabinenpersonal.<br />

Beim Vergleich der Dauer der<br />

unterschiedlichen Freizeitaktivitäten in den<br />

letzten 2 Jahren fielen asymmetrische Verteilungen<br />

mit zum Teil extremen Ausreißern<br />

auf. Beim Vergleich der Freizeitaktivitäten<br />

während der Layover-Zeiten, der Urlaubsaktivitäten<br />

während der letzten 5 Jahre <strong>und</strong><br />

während der Kindheit zeigte sich, dass die<br />

Befragten in der Kindheit mehr St<strong>und</strong>en<br />

pro Tag am Strand als während der anderen<br />

beiden Zeiträume verbrachten. Mittels des<br />

entwickelten Fragebogens können konstitutionelle<br />

<strong>und</strong> verhaltensbedingte Einflussfaktoren<br />

erfasst werden. In einer künftigen<br />

Kohortenstudie sollten in dem Fragebogen<br />

u. a. zusätzlich die Anzahl der Layover pro<br />

Monat, die durchschnittliche Layover-<br />

Dauer, die Anzahl der im Kindes- <strong>und</strong> frühen<br />

Erwachsenenalter erlittenen Sonnenbrände,<br />

Voll- <strong>und</strong> Teilzeitbeschäftigung sowie Flugmuster<br />

erhoben werden.<br />

Um eine eventuell erhöhte UV-Exposition<br />

von fliegendem Personal besser beurteilen<br />

zu können, wäre es wünschenswert, im<br />

Rahmen einer weiterführenden Studie ein<br />

Vergleichskollektiv (z. B. andere Beschäftigte<br />

einer Fluggesellschaft, „Vielflieger“, Allgemeinbevölkerung)<br />

sowie eine größere Zahl<br />

an Probanden miteinzubeziehen. Ein Hautkrebs-Screening<br />

im Rahmen einer zukünftigen<br />

Kohortenstudie ist angesichts der erhöhten<br />

Hautkrebsinzidenz <strong>und</strong> -mortalität<br />

beim fliegenden Personal unter präventiven<br />

Gesichtspunkten dringend erforderlich.<br />

P48<br />

Haben Genpolymorphismen im<br />

detoxifizierenden Glutathion-S-<br />

Transferase System einen modifizierenden<br />

Einfluss auf das berufskrankheitenbedingte<br />

Lungenkrebsrisiko?<br />

Joachim Schneider, Ulrike Bernges, Monika Philipp,<br />

Simone Helmig<br />

Institut <strong>und</strong> Poliklinik <strong>für</strong> Arbeits- <strong>und</strong> Sozialmedizin, Universitätsklinikum<br />

Gießen <strong>und</strong> Marburg GmbH, Gießen<br />

Unterschiede individueller Empfindlichkeiten<br />

gegenüber Einwirkungen kanzerogener<br />

Gefahrstoffe werden u. a. durch Polymorphismen<br />

fremdstoffdetoxifizierender<br />

Enzyme (GSTT1, GSTM1 oder GSTP1)<br />

erklärt. Das Lungenkrebsrisiko in Abhängigkeit<br />

verschiedener Berufskrankheiten soll<br />

nach Analyse der Genpolymorphismen abgeschätzt<br />

werden.<br />

Mit Real-time-PCR-Methode wurden<br />

in genomischer DNA mit Hilfe fluoreszierender<br />

Hybridisierungssonden die Polymorphismen<br />

von GSTP1 <strong>und</strong> GSTM1 bzw.<br />

GSTT1 bestimmt. Schmelzkurvenanalysen<br />

dienten zur Identifizierung der verschiedenen<br />

Genotypen des GSTP1, bzw. fehlender<br />

Fluoreszenzanstieg zum Nachweis<br />

des Null-Allels bei GSTT1 <strong>und</strong> GSTM1.<br />

Es wurden n = 39 Lungenkrebspatienten<br />

mit der BK-Nr. 4104, n = 7 der Nr. 4112,<br />

n = 40 der Nr. 2402 BKV, n = 19 Patienten<br />

mit diffusem malignen Pleuramesotheliom<br />

der Nr. 4105 BKV sowie Patienten nach<br />

Einwirkung kanzerogener Gefahrstoffe<br />

ohne bisheriges Auftreten einer Lungenkrebserkrankung<br />

n = 181 Patienten der Nr.<br />

4103 BKV, n = 144 der Nr. 4101 untersucht<br />

<strong>und</strong> das Risiko (Odds Ratio) auf ein<br />

ges<strong>und</strong>es Kontrollkollektiv (n = 184) ohne<br />

relevante Einwirkung kanzerogener Arbeitsstoffe<br />

bezogen. Stets erfolgte eine Adjustierung<br />

nach Alter, Geschlecht <strong>und</strong> dem<br />

Rauchverhalten in Packungsjahren.<br />

Bei mindestens einem mutierten Allel<br />

lag das <strong>für</strong> den Polymorphismus des<br />

GSTP1-Gens <strong>für</strong> die verschiedenen Berufskrankheiten<br />

zwischen OR = 0,54 (95 %-KI:<br />

0,19–1,52) der BK-Nr. 4105 <strong>und</strong> OR<br />

= 1,40 (95 %-KI: 0,83–2,39) der BK-Nr.<br />

4101. Für das GSTM1-Null-Allel zwischen<br />

OR = 1,14 (95 %-KI: 0,72–1,78) der BK-<br />

Nr. 4103 <strong>und</strong> OR = 2,37 (95 %-KI:<br />

0,84–6,65) der BK-Nr. 4105 <strong>und</strong> <strong>für</strong> das<br />

GSTT1-Null-Allel zwischen OR = 0,47<br />

(95 %-KI: 0,15–1,51) der BK-Nr. 4104 <strong>und</strong><br />

OR = 1,85 (95 %-KI: 0,72–4,77) der BK-<br />

Nr. 2402. Stets waren die Ergebnisse nicht<br />

signifikant.<br />

Die Polymorphismen von GSTP1 sowie<br />

der Nachweis der Null-Allele von GSTM1<br />

<strong>und</strong> GSTT1 zeigten noch keinen signifi-

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