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Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.v.

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Das Studienkollektiv (269 Fälle, 797<br />

Bevölkerungskontrollen) wurde in Bremen,<br />

Essen, Hamburg <strong>und</strong> dem Saarland rekrutiert.<br />

Die Datenerhebung erfolgte von<br />

1995 bis 1997 mittels persönlich geführten,<br />

computergestützten Interviews. ORs<br />

<strong>und</strong> 95 %-KIs wurden mittels bedingter logistischer<br />

Regression, adjustiert nach Alter<br />

<strong>und</strong> Region, berechnet.<br />

Jemals im Agrar- <strong>und</strong> Forstbereich beschäftigt<br />

waren 23 Fälle (8,6 %) <strong>und</strong> 45 Kontrollen<br />

(5,7 %) (OR = 1,47; 95 %-KI 0,96–<br />

2,25). 14 Fälle (5,2 %) <strong>und</strong> 33 Kontrollen<br />

(4,1 %) gaben eine Pestizidexposition an.<br />

Für die Nutzung von Pestiziden ergab<br />

sich eine OR von 1,27; 95 %-KI 0,74–2,18.<br />

Ein statistisch nichtsignifikant erhöhtes<br />

Risiko wurde <strong>für</strong> ausschließliche Pestizidanwender<br />

(OR = 1,57; 95 %-KI 0,58–4,22)<br />

sowie <strong>für</strong> passiv Exponierte (Bystander)<br />

(OR = 1,82; 95 %-KI 0,58–5,70) beobachtet,<br />

während <strong>für</strong> Anwender, die Pestizide<br />

außerdem <strong>für</strong> die Ausbringung vorbereitet<br />

haben, kein erhöhtes Risiko feststellbar war<br />

(OR = 0,93; 95 %-KI 0,39–2,26).<br />

POSTER<br />

Eine Erstexposition bis einschließlich 1984<br />

ergab eine OR = 0,98; 95 %-KI 0,46–2,07,<br />

<strong>für</strong> spätere Erstexpositionen 1,81; 95 %-KI<br />

0,86–3,84. Für Expositionsdauern < 5 Jahren<br />

betrug die OR 1,12; 95 %-KI 0,53–2,38<br />

gegenüber 1,46; 95 %-KI 0,69–3,09 <strong>für</strong><br />

≥ 5 Jahre. Für die lebenslang kumulierte<br />

Anzahl von Tagen wurde <strong>für</strong> ≤ 30 Tage eine<br />

OR von 1,34; 95 %-KI 0,50–3,59, <strong>für</strong> > 30<br />

Tage 0,97; 95 %-KI 0,43–2,18 berechnet.<br />

Wurden als Indikator <strong>für</strong> die Belastung<br />

verschiedene Intensitätsmaße wie das Jahr<br />

mit maximaler Anzahl von Pestizidanwendungen<br />

untersucht, ergab sich <strong>für</strong> keine der<br />

Auswertungen ein Risikogradient.<br />

Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen<br />

Hodentumoren <strong>und</strong> Pestiziden<br />

konnte nicht festgestellt werden. Wobei<br />

die statistische Power zur Aufdeckung einer<br />

Risikoverdopplung aufgr<strong>und</strong> der geringen<br />

Expositionsprävalenz relativ gering war. Die<br />

festgestellten erhöhten Risiken <strong>für</strong> Bystander<br />

sowie ausschließliche Pestizidanwender<br />

machen eine detaillierte Quantifizierung<br />

der Pestizidexposition erforderlich. In der<br />

DGAUM – 47. JAHRESTAGUNG<br />

abschließenden Analyse werden deshalb<br />

ORs, die auch die Anwendung von Schutzmaßnahmen<br />

berücksichtigen, präsentiert.<br />

P46<br />

Analyse von Mutationen der Gene<br />

TP53 <strong>und</strong> KRAS in Adenokarzinomen<br />

der Nase von Holzstaub exponierten Beschäftigten<br />

Peter Rozynek1 , Georg Johnen1 , Heike Stockmann1 ,<br />

Joachim Wolf2 , Johannes Schulze2 , Horst Hannig3 , Christiane<br />

Pierl1 , Sigurd Hattenberger3 , Konrad Donhuijsen3 ,<br />

Beate Pesch1 , Thomas Brüning1 1Institut der Ruhr-Universität Bochum, Berufsgenossenschaftliches<br />

Forschungsinstitut <strong>für</strong> <strong>Arbeitsmedizin</strong> (BGFA),<br />

Bochum, 2Holz-Berufsgenossenschaft, München, 3Städtische Kliniken Braunschweig<br />

Adenokarzinome der Nase werden in<br />

Deutschland als Berufskrankheit anerkannt<br />

(BK 4203), wenn eine Exposition gegen<br />

Eichen- oder Buchenholzstaub vorlag. Als<br />

verantwortlich <strong>für</strong> die Entwicklung nasaler<br />

Tumoren werden Mutationen in den Ge-<br />

Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. 42, 3, 2007 151

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