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Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.v.

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Geschossfang <strong>und</strong> bei normalem Schießbetrieb<br />

etwa 400 Schuss/2 h.<br />

Je nach Geschossfang, Munitionsart<br />

<strong>und</strong> Wartungszustand konnten unterschiedliche<br />

Bleikonzentrationen in der Luft gemessen<br />

werden.<br />

Stahllamellengeschossfang: Bei einem<br />

Stahllamellengeschossfang trifft das Geschoss<br />

auf Metall <strong>und</strong> wird dort abgelenkt<br />

<strong>und</strong> deformiert. Die gemessenen Konzentrationen<br />

zeigen deutlich, dass bei einer<br />

Schussfrequenz von 400 Schuss/2 h der ehemalige<br />

Grenzwert <strong>für</strong> Blei <strong>und</strong> seine Verbindungen<br />

von 0,1 mg/m³ um ein Vielfaches<br />

überschritten wird. Offene Schießstände<br />

mit Stahllamellengeschossfängen sind <strong>für</strong><br />

das Verteidigungsschießen nicht geeignet.<br />

Sand- <strong>und</strong> Holzklobengeschossfang:<br />

Da die offenen Schießstände mit Stahllamellengeschossfang<br />

vor der Bestimmung<br />

der Bleigehalte im Blut gesperrt wurden,<br />

sollten die Blutwerte mit den Konzentrationen<br />

in der Luft korrespondieren. Es wurde<br />

nur bei zwei Schießständen eine Grenzwertüberschreitung<br />

festgesellt.<br />

Es wurden die Bleiblutwerte von ca.<br />

100 Personen ausgewertet <strong>und</strong> diese mit<br />

den von der Kommission Human-Biomonitoring<br />

festgelegten HBM-Werten verglichen.<br />

V47<br />

Quecksilber-Biomonitoring von Angestellten<br />

bei Überschreitung des<br />

Innenraum-Richtwertes<br />

Thomas Rebe1 , Michael Bader1 , Thomas Göen2 , Björn<br />

Goltz1 , Renate Wrbitzky1 1Abteilung <strong>Arbeitsmedizin</strong>, Medizinische Hochschule<br />

Hannover, 2Institut <strong>und</strong> Poliklinik <strong>für</strong> Arbeits-, Sozial- <strong>und</strong><br />

<strong>Umweltmedizin</strong>, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<br />

Nürnberg<br />

In einem Hannoveraner Gebäude wurden<br />

bis Ende der 70er Jahre quecksilberhaltige<br />

Armaturen hergestellt. Seit 1985 wird das<br />

Gebäude als Büro <strong>für</strong> eine Versicherung<br />

genutzt. 1997 wurde bei Kanalarbeiten<br />

metallisches Quecksilber gesichtet <strong>und</strong> die<br />

betroffenen Kanäle wurden fachgerecht saniert.<br />

Bei einem Luftmonitoring 2006 wurden<br />

Quecksilberkonzentrationen zwischen<br />

1,2–35 µg/m³ gef<strong>und</strong>en (Innenraumrichtwert<br />

0,35 µg/m³). Im Rahmen einer klinischen<br />

Untersuchung sollten durch ein Biomonitoring<br />

der exponierten Mitarbeiter die<br />

innere Belastung erfasst <strong>und</strong> mögliche körperliche<br />

Beeinträchtigungen durch Quecksilber<br />

ermittelt werden.<br />

69 Mitarbeiter wurden im Juli 2006 auf<br />

der Basis eines standardisierten Erhebungsbogens<br />

befragt <strong>und</strong> hinsichtlich möglicher<br />

VORTRÄGE<br />

Ges<strong>und</strong>heitsschäden durch Quecksilber<br />

untersucht. Neben einer klinischen Untersuchung<br />

wurden folgende anamnestische<br />

Angaben erhoben: allgemeine Anamnese,<br />

Expositionszeit in dem betreffenden Gebäude,<br />

arbeitsplatzbezogene Beschwerden,<br />

Anzahl der Amalgamfüllungen, Häufigkeit<br />

von Fisch- <strong>und</strong> Meeresfrüchteverzehr,<br />

Rauchverhalten sowie subjektiv eingeschätzte<br />

Quecksilberbelastung.<br />

Im Urin lagen die Quecksilber-Konzentrationen<br />

zwischen < NG-6,5 µg/l <strong>und</strong> im<br />

Blut < NG-1,3 µg/l. Anamnestisch gaben<br />

11 Mitarbeiter allgemeine ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Beschwerden an. Statistisch ergaben sich im<br />

Mann-Whitney-U-Test keine Unterschiede<br />

<strong>für</strong> Quecksilberkonzentrationen im Blut<br />

<strong>und</strong> Urin <strong>für</strong> die Gruppe der Mitarbeiter<br />

mit Beschwerden oder ohne Beschwerden.<br />

11 Mitarbeiter gaben arbeitsplatzbezogene<br />

Beschwerden an, die durch eine Quecksilberbelastung<br />

hervorgerufen sein könnten.<br />

Auch hier ergab sich kein Unterschied in<br />

der Belastung mit Quecksilber (p = 0,432<br />

im Blut, p = 0,124 im Urin) <strong>für</strong> Mitarbeiter<br />

mit <strong>und</strong> ohne Beschwerden. Auch die<br />

Dauer der Exposition hatte keinen Einfluss<br />

auf die innere Belastung mit Quecksilber.<br />

Erwartungsgemäß waren die Quecksilberkonzentrationen<br />

im Urin bei Amalgamfüllungsträgern<br />

signifikant höher. Es wurde<br />

kein Einfluss des Fischkonsums oder des<br />

Rauchverhaltens auf die innere Quecksilber-<br />

Belastung gef<strong>und</strong>en.<br />

Auch bei Überschreitungen des Innenraum-Richtwertes<br />

<strong>für</strong> Quecksilber traten<br />

in dem von uns untersuchten Fall keine<br />

erhöhten Quecksilberbelastungen auf.<br />

V48<br />

Biomonitoring von Aluminiumschweißern<br />

– Instrumentarium zur<br />

Dokumentation einer Expositionsminderung<br />

am Arbeitsplatz<br />

Bernd Roßbach1 , Klaus Windorfer2 , Karl-Heinz Schaller3<br />

, Jürgen Angerer3 , Hans Drexler3 , Joachim Stork4 , Eva<br />

Böhler1 , Stephan Letzel1 1Institut <strong>für</strong> Arbeits-, Sozial- <strong>und</strong> <strong>Umweltmedizin</strong>, Johannes<br />

Gutenberg-Universität, Mainz, 2Ges<strong>und</strong>heitsschutz, AUDI AG,<br />

Neckarsulm, 3Institut <strong>und</strong> Poliklinik <strong>für</strong> Arbeits-, Sozial- <strong>und</strong><br />

<strong>Umweltmedizin</strong>, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<br />

Nürnberg, 4Ges<strong>und</strong>heitswesen, AUDI AG, Ingolstadt<br />

Mögliche berufbedingte adverse Effekte von<br />

Aluminium (Al) erfordern bei Schweißern,<br />

die Al-haltigen Schweißrauchen ausgesetzt<br />

sind, eine kontinuierliche Expositionsüberwachung.<br />

Eine Alternative zur technisch<br />

nur schwer zu realisierenden Bestimmung<br />

von Al in der Luft stellt hier die Durchführung<br />

von regelmäßigen Biomonitoring-<br />

DGAUM – 47. JAHRESTAGUNG<br />

untersuchungen dar. Ziel der Studie war es,<br />

retrospektiv die Eignung derartiger Untersuchungen<br />

zur Ableitung <strong>und</strong> Evaluation<br />

expositionsmindernder Maßnahmen an<br />

Arbeitsplätzen im Bereich Automobilbau<br />

zu überprüfen.<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Auswertungen waren<br />

n = 1588 Bestimmungen von Al im Urin,<br />

die in den Jahren 1995 bis 2006 bei insgesamt<br />

220, im Karosseriebau tätigen,<br />

Schweißern durchgeführt wurden. Die regelmäßige<br />

oder anlassbezogene Messung der<br />

Al-Konzentration erfolgte in Nachschichturinproben<br />

mittels Atomabsorptionsspektrometrie.<br />

Nach einer deskriptiven Analyse<br />

der Daten zur inneren Belastung wurden<br />

diese auf Zusammenhänge mit betrieblichen<br />

Maßnahmen zur Expositionsminderung<br />

überprüft.<br />

Für die untersuchten Schweißer fanden<br />

sich Al-Ausscheidungen von < 1,0 bis<br />

819 µg/l (Median 48 µg/l). In insgesamt<br />

n = 116 (7,3 %) der Proben wurden Al-<br />

Konzentrationen oberhalb des BAT-Wertes<br />

von 200 µg/l festgestellt. Aufgeschlüsselt<br />

nach Untersuchungsjahren zeigte sich eine<br />

deutliche Abnahme der inneren Belastung<br />

von 97 µg/l (Median 1995) auf 12 µg/l<br />

(Median 2006), die sich auch in einem<br />

Rückgang der BAT-Wert-Überschreitungen<br />

(1995: n = 31, 2006: n = 0) widerspiegelte.<br />

Im gleichen Zeitraum wurden durch den<br />

Betrieb umfangreiche technische, organisatorische<br />

<strong>und</strong> personenbezogene Maßnahmen<br />

zur Expositionsminderung dokumentiert,<br />

deren Einsatz sich an den Ergebnissen<br />

des Biomonitorings orientierte.<br />

Während die zu Beginn des betrachteten<br />

Zeitraumes gemessenen Konzentrationen<br />

von Al im Urin auf eine erhebliche<br />

zusätzliche Al-Aufnahme hindeuten, liegen<br />

die derzeit bestimmten medianen Konzentrationen<br />

im Bereich des Referenzwertes<br />

der Allgemeinbevölkerung (< 15 µg/l, vorläufiger<br />

Referenzwert). Der nachgewiesene<br />

Rückgang der inneren Belastung spricht <strong>für</strong><br />

die Effektivität der ergriffenen Maßnahmen<br />

zur Expositionsminderung <strong>und</strong> zeigt gleichzeitig<br />

das Potenzial des Biomonitorings <strong>für</strong><br />

die Individualprävention auf.<br />

V49<br />

Bestimmung von 3-Hydroxybenzo[a]-pyren<br />

im Urin von Arbeitern<br />

mit beruflicher PAK-Belastung<br />

Katrin Förster1 , Ralf Preuss1 , Bernd Roßbach2 , Thomas<br />

Brüning3 , Patrice Simon4 , Jürgen Angerer1 1Institut <strong>und</strong> Poliklinik <strong>für</strong> Arbeits-, Sozial- <strong>und</strong> <strong>Umweltmedizin</strong>,<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

2Institut <strong>für</strong> Arbeits-, Sozial- <strong>und</strong> <strong>Umweltmedizin</strong>, Johannes<br />

Gutenberg-Universität, Mainz, 3Institut der Ruhr-Universität<br />

Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. 42, 3, 2007 117

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