Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.v.

Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.v. Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.v.

20.08.2012 Aufrufe

110 DGAUM – 47. JAHRESTAGUNG VORTRÄGE ASM bei einem geschulten Simulationspatienten (SP) eine Beschwerdebezogene Anamnese unter Berücksichtigung arbeits- und sozialmedizinischer Aspekte erheben. Zur Überprüfung der Reliabilität der Station erfolgte die Bewertung anhand einer Checkliste und der Globalbeurteilung durch zwei geschulte Prüfer. Die Akzeptanz der OSCE als Prüfungsform und der Station ASM wurden mittels Fragebogen evaluiert sowie Kosten- und Zeitaufwand erhoben. Die Interrater-Übereinstimmung an der Station ASM lag im Kappa-Test mit einem Kappa von 0,56 (KI 0,48–0,65) in einem befriedigenden Bereich. Die ca. 200 Studierenden pro Semester evaluierten die interdisziplinäre OSCE als überwiegend „fair/objektiv“ und „im Schwierigkeitsgrad“ angemessen. 43,6 % fanden, die Prüfung habe Spaß gemacht und 40 % konnten dem noch „teilweise“ zustimmen. Die Aufgabenstellung der Station ASM war für 79,2 % „klar und deutlich formuliert“. Für 70,8 % „wirkte der SP authentisch“ und für 62,5 % „spiegelten die Prüfungsinhalte der OSCE die Kurs-Themen wider“. Das Schwierigkeitsniveau fanden 91,6 % „gerade richtig“. Der Zeitaufwand pro Semester beträgt insgesamt 26 h an 4 Nachmittagen bei Kosten von 2–3 € pro Student. Für das Fach Arbeits- und Sozialmedizin bestehen fast keine Erfahrungen mit der interdisziplinären OSCE als Prüfungsform. Trotz des zur MQC vergleichsweise höheren Organisations- und Zeitaufwandes haben die positiven Ergebnisse der studentischen Evaluation zur Weiterführung dieser Prüfungsform ermutigt. V30 Arbeitsmedizinische Lehre in Chile Katja Radon1 , Eduardo Tapia2 , Alejandra Pizarro Arenas3 , Daniel Segura4 , Maria Julia Calvo3 , Nella Marchetti2 , Veronica Herrera2 1Institut und Poliklinik für Arbeits- und Umweltmedizin, Ludwig-Maximilians-Universität, München, 2Escuela de Salud Publica, Universidad de Chile, Santiago, 3Escuela de Enfermeria, Universidad Austral, Valdivia, 4Betriebsmedizi nischer Dienst, Universidad Austral, Valdivia Hintergrund: Im Zuge der Globalisierung werden Arbeitsmedizin und Arbeitsschutz auch in Chile ein wichtiges Thema für Ärzte und Krankenschwestern. Primär verantwortlich für präventive Aspekte der Medizin sind Krankenschwestern. Arbeitsmedizin ist daher nur an der Universidad de Chile in Santiago de Chile fester Bestandteil in der Ausbildung von Ärzten. Im Zuge der Weiterbildung wird in Chile aufgrund der geografischen Struktur oft auf Fern- Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. 42, 3, 2007 lehrmodule zurückgegriffen. Unter anderem für diese eignen sich computerbasierte Lernfälle. Aufgrund der unterschiedlichen Gesetzgebung sowie der unterschiedlichen Behandlung von Berufskrankheiten ist eine Anpassung der bestehenden Arbeitsmedizinischen Lernfälle allerdings kaum möglich. Es müssen daher neue Fälle, die insbesondere die arbeitsmedizinischen Probleme Chiles berücksichtigen, erstellt werden. Zur Fallerstellung wurde auf die Benutzeroberfläche „CASUS“ der INSTRUCT AG zurückgegriffen. Mit Hilfe dieser Oberfläche wurde gemeinsam mit einem Studenten aus dem Magisterstudiengang Public Health der Universidad de Chile und einer Studentin der Krankenpflege der Universidad Austral jeweils ein Lernfall erstellt. Der für Medizinstudenten und Studierende im Bereich Public Health konzipierte Lernfall der Universidad de Chile beschäftigt sich mit der am häufigsten entschädigten Berufskrankheit in Chile: Dysphonie bei einer Lehrerin. Der Lernfall stellt Risikofaktoren, Präventionsmaßnahmen, Therapie sowie die chilenische Sozialgesetzgebung dar. Der Fall für Studierende der Krankenpflege von der Universidad Austral beschreibt einen Krankenpfleger mit einer Typ-IV-Allergie gegen Latex. Der Fall zeigt die Unterschiede sowohl in der Diagnostik der Latexallergie als auch im Einsatz von gepuderten Latexhandschuhen und der Entschädigungspraxis zwischen Deutschland und Chile. Die Fälle werden im Studentenunterricht in Chile eingesetzt und evaluiert. Wegen der sehr guten Internetverbindungen in Chile und der geografischen Struktur ist Distance Learning eine gute Möglichkeit, arbeitsmedizinische Aspekte zu unterrichten. Aufgrund großer kultureller und therapeutischer Unterschiede müssen neue Lernfälle, die speziell auf die Problematik in Chile zugeschnitten sind, erstellt werden. V31 Kontinuierliche Evaluation als Beitrag zur Qualität der Lehre in der Arbeitsmedizin Norbert Binding, Sabine Woltering, Ute Witting Institut für Arbeitsmedizin, Westfälische Wilhelms-Universität Münster Seit dem Wintersemester 1999/2000 werden die Pflichtlehrveranstaltungen im Fachgebiet Arbeitsmedizin auf der methodischen Grundlage des projekt- und problemorientierten Lernens in Kleingruppen durchgeführt und seitdem kontinuierlich evaluiert. Unter der Leitidee: „Die Praxis des Faches ist der Betrieb“ erhält jede Gruppe ihren „eigenen Betrieb“. Durch konkreten Praxisbezug vor Ort in geeigneten Betrieben werden wesentliche Inhalte der Arbeitsmedizin, die Aufgaben und Ziele der ärztlichen Tätigkeit sowie fachübergreifende Grundlagen in Gruppenarbeit mit Dozentenunterstützung exemplarisch erarbeitet. Ziel dieser Studie ist die Überprüfung der zeitlichen Veränderungen der studentischen Bewertungen im Untersuchungszeitraum und die kritische Bewertung des Erhebungsinstruments (Fragebogen). 981 von 1020 Fragebögen aus dem Zeitraum WS 1999/2000 bis einschließlich SS 2003 konnten in die Auswertung einbezogen werden. Der Fragebogen besteht aus 22 Fragen (Items) zu insgesamt 5 Indikatoren für die didaktischen Elemente (Grundlagenseminare, Betriebsbegehungen, praktische Übungen, Gruppenarbeit) und die Gesamtbewertung der Lehrveranstaltung. Die statistische Auswertung der Daten wurde mit SPSS Version 10.0 durchgeführt. Im Erhebungszeitraum zeigte sich eine Verbesserung der Bewertungen für alle Items der 5 Indikatoren, wobei die Verbesserung für 14 Items signifikant war. Die explorative Faktorenanalyse ergab, dass die verwendeten Indikatoren und die zugehörigen Items intern valide und reliabel sind. Die Prüfung auf externe Validität zeigte aber auch, dass sich die Items auch nach anderen als den im Fragebogen vorgegebenen Zuordnungen gruppieren lassen. Eine konfirmatorische Faktorenanalyse ergab, dass eine valide Interpretation der Items im Sinne ihrer a-priori-Zuordnung empirisch haltbar ist. Der verwendete Fragebogen hat sich als valide und reliabel erwiesen. In der kritischen Bewertung des Erhebungsinstrumentes hat sich jedoch gezeigt, dass eine Zuordnung der Items auch nach anderen als den vorgegebenen Kriterien sinnvoll sein könnte. Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass kontinuierliche Evaluation zu einer stetigen Verbesserung der Qualität der Lehre und damit der studentischen Bewertung der Lehrveranstaltung führt. V32 Studentische Evaluation zur Ausbildung in der Arbeitsmedizin (Universität Erlangen-Nürnberg) Elke Ochsmann, Hans Drexler Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen Medizinstudenten zweier Semester mit unterschiedlichem Curriculum (SS 06: Klau-

sur direkt im Anschluss an die Vorlesung; WS 05/06: Klausur ein Semester nach der Vorlesung) wurden zu ihrer Meinung bezüglich der arbeitsmedizinischen Ausbildung befragt, um eine Verbesserung der Lehre zu implementieren. Im SS 06 und im WS 05/06 wurden 100 (SS) bzw. 108 (WS) Studenten per Fragebogen befragt (Rücklaufquote: 60 % (SS) bzw. 67 % (WS) (n1= 60, n2 = 73, n gesamt=133)). Im Fragebogen wurden folgende Themen abgefragt: 1) Interesse an der Arbeitsmedizin, 2) Wissensvermittlung und eigener Wissensstand, 3) Anwesenheit und 4) weiterführendes Interesse. Außerdem wurde in beiden Kohorten die gleiche Klausur abgehalten. 41 % der Studenten halten die Arbeitsmedizin für ein interessantes Fach und 60 % (SS) bzw. 80 % (WS) der Studenten glauben, dass sie im Beruf mit arbeitsmedizinischen Fragen konfrontiert werden. 10 % der Studenten überlegen sich, den Facharzt für Arbeitsmedizin anzustreben. 85 % der Studenten glauben, dass in der Vorlesung Wissensinhalte vermittelt werden, die so in VORTRÄGE anderen Vorlesungen nicht angesprochen werden. 60 % wollen bei ihren zukünftigen Patienten auf jeden Fall eine Berufsanamnese erheben. Während 48 % der Befragten im SS regelmäßig in der Vorlesung waren, waren dies nur 26 % der Befragten im WS. 38 % der Studenten des SS versus 58 % der Studenten des WS wären an einem arbeitsmedizinischen Seminar interessiert. Die vergleichende Evaluation der Klausurergebnisse (Notendurchschnitt SS 06: 1,90) steht noch aus. Durch den gezielten Einsatz von Lehrveranstaltungen können den Studenten wichtige arbeitsmedizinische Wissensinhalte in optimaler Weise vermittelt werden. In Vorlesungen besteht die einmalige Möglichkeit, das Fach Arbeitsmedizin vielen zukünftigen Ärzten nahezubringen. In unserem Fall ließ sich bis jetzt feststellen, dass die vorlesungsnahe Klausur zu einer höheren Teilnahmerate an der Vorlesung und zu einem guten Klausurergebnis führte. Es erscheint sinnvoll, auch für die Positionierung der Arbeitsmedizin, die Vorlesungsgestaltung durch studentische Evaluationen zu untermauern und zu verbessern. V33 DGAUM – 47. JAHRESTAGUNG Lehre im Querschnittsbereich „Klinische Umweltmedizin“– studentische Evaluation und Prüfungsergebnisse Norbert Binding1 , Werner Mathys2 , Ute Witting1 1Institut für Arbeitsmedizin, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 2Institut für Hygiene, Westfälische Wilhelms- Universität Münster Für die Konzeption und inhaltliche Ausgestaltung des QB „Klinische Umweltmedizin wurde nach dem in Münster etablierten Lehrmodell „Praxisprojekt Arbeitsmedizin“ auf der methodischen Grundlage des projekt- und problemorientierten Lehrens und Lernens eine Grundstruktur mit aufeinander abgestimmten Lehr- und Lernschritten entwickelt (5. klinisches Semester, 2 Kurse pro Semester mit jeweils 8 Projektgruppen, pro Gruppe ca. 8 Studierende). Jede Gruppe erhält ihr „eigenes“ Projekt. Nach Vermittlung von fachübergreifendem Basiswissen im Plenum werden auf der Grundlage des Lernzielkataloges die sog. „klinischen Bilder“ problem- bzw. fallorientiert bearbeitet und unter Berücksich- Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. 42, 3, 2007 111

110<br />

DGAUM – 47. JAHRESTAGUNG VORTRÄGE<br />

ASM bei einem geschulten Simulationspatienten<br />

(SP) eine Beschwerdebezogene<br />

Anamnese unter Berücksichtigung arbeits-<br />

<strong>und</strong> sozialmedizinischer Aspekte erheben.<br />

Zur Überprüfung der Reliabilität der Station<br />

erfolgte die Bewertung anhand einer<br />

Checkliste <strong>und</strong> der Globalbeurteilung durch<br />

zwei geschulte Prüfer. Die Akzeptanz der<br />

OSCE als Prüfungsform <strong>und</strong> der Station<br />

ASM wurden mittels Fragebogen evaluiert<br />

sowie Kosten- <strong>und</strong> Zeitaufwand erhoben.<br />

Die Interrater-Übereinstimmung an<br />

der Station ASM lag im Kappa-Test mit<br />

einem Kappa von 0,56 (KI 0,48–0,65) in<br />

einem befriedigenden Bereich. Die ca. 200<br />

Studierenden pro Semester evaluierten die<br />

interdisziplinäre OSCE als überwiegend<br />

„fair/objektiv“ <strong>und</strong> „im Schwierigkeitsgrad“<br />

angemessen. 43,6 % fanden, die Prüfung<br />

habe Spaß gemacht <strong>und</strong> 40 % konnten dem<br />

noch „teilweise“ zustimmen. Die Aufgabenstellung<br />

der Station ASM war <strong>für</strong> 79,2 %<br />

„klar <strong>und</strong> deutlich formuliert“. Für 70,8 %<br />

„wirkte der SP authentisch“ <strong>und</strong> <strong>für</strong> 62,5 %<br />

„spiegelten die Prüfungsinhalte der OSCE<br />

die Kurs-Themen wider“. Das Schwierigkeitsniveau<br />

fanden 91,6 % „gerade richtig“.<br />

Der Zeitaufwand pro Semester beträgt insgesamt<br />

26 h an 4 Nachmittagen bei Kosten<br />

von 2–3 € pro Student.<br />

Für das Fach Arbeits- <strong>und</strong> Sozialmedizin<br />

bestehen fast keine Erfahrungen mit der<br />

interdisziplinären OSCE als Prüfungsform.<br />

Trotz des zur MQC vergleichsweise höheren<br />

Organisations- <strong>und</strong> Zeitaufwandes<br />

haben die positiven Ergebnisse der studentischen<br />

Evaluation zur Weiterführung dieser<br />

Prüfungsform ermutigt.<br />

V30<br />

<strong>Arbeitsmedizin</strong>ische Lehre in Chile<br />

Katja Radon1 , Eduardo Tapia2 , Alejandra<br />

Pizarro Arenas3 , Daniel Segura4 , Maria Julia Calvo3 , Nella<br />

Marchetti2 , Veronica Herrera2 1Institut <strong>und</strong> Poliklinik <strong>für</strong> Arbeits- <strong>und</strong> <strong>Umweltmedizin</strong>,<br />

Ludwig-Maximilians-Universität, München, 2Escuela de<br />

Salud Publica, Universidad de Chile, Santiago, 3Escuela de<br />

Enfermeria, Universidad Austral, Valdivia, 4Betriebsmedizi nischer Dienst, Universidad Austral, Valdivia<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Im Zuge der Globalisierung<br />

werden <strong>Arbeitsmedizin</strong> <strong>und</strong> Arbeitsschutz<br />

auch in Chile ein wichtiges Thema <strong>für</strong><br />

Ärzte <strong>und</strong> Krankenschwestern. Primär<br />

verantwortlich <strong>für</strong> präventive Aspekte der<br />

Medizin sind Krankenschwestern. <strong>Arbeitsmedizin</strong><br />

ist daher nur an der Universidad de<br />

Chile in Santiago de Chile fester Bestandteil<br />

in der Ausbildung von Ärzten. Im Zuge<br />

der Weiterbildung wird in Chile aufgr<strong>und</strong><br />

der geografischen Struktur oft auf Fern-<br />

Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. 42, 3, 2007<br />

lehrmodule zurückgegriffen. Unter anderem<br />

<strong>für</strong> diese eignen sich computerbasierte<br />

Lernfälle. Aufgr<strong>und</strong> der unterschiedlichen<br />

Gesetzgebung sowie der unterschiedlichen<br />

Behandlung von Berufskrankheiten ist eine<br />

Anpassung der bestehenden <strong>Arbeitsmedizin</strong>ischen<br />

Lernfälle allerdings kaum möglich.<br />

Es müssen daher neue Fälle, die insbesondere<br />

die arbeitsmedizinischen Probleme<br />

Chiles berücksichtigen, erstellt werden.<br />

Zur Fallerstellung wurde auf die Benutzeroberfläche<br />

„CASUS“ der INSTRUCT AG<br />

zurückgegriffen. Mit Hilfe dieser Oberfläche<br />

wurde gemeinsam mit einem Studenten<br />

aus dem Magisterstudiengang Public Health<br />

der Universidad de Chile <strong>und</strong> einer Studentin<br />

der Krankenpflege der Universidad<br />

Austral jeweils ein Lernfall erstellt.<br />

Der <strong>für</strong> Medizinstudenten <strong>und</strong> Studierende<br />

im Bereich Public Health konzipierte<br />

Lernfall der Universidad de Chile beschäftigt<br />

sich mit der am häufigsten entschädigten<br />

Berufskrankheit in Chile: Dysphonie<br />

bei einer Lehrerin. Der Lernfall stellt Risikofaktoren,<br />

Präventionsmaßnahmen, Therapie<br />

sowie die chilenische Sozialgesetzgebung<br />

dar. Der Fall <strong>für</strong> Studierende der<br />

Krankenpflege von der Universidad Austral<br />

beschreibt einen Krankenpfleger mit einer<br />

Typ-IV-Allergie gegen Latex. Der Fall zeigt<br />

die Unterschiede sowohl in der Diagnostik<br />

der Latexallergie als auch im Einsatz von gepuderten<br />

Latexhandschuhen <strong>und</strong> der Entschädigungspraxis<br />

zwischen Deutschland<br />

<strong>und</strong> Chile. Die Fälle werden im Studentenunterricht<br />

in Chile eingesetzt <strong>und</strong> evaluiert.<br />

Wegen der sehr guten Internetverbindungen<br />

in Chile <strong>und</strong> der geografischen Struktur<br />

ist Distance Learning eine gute Möglichkeit,<br />

arbeitsmedizinische Aspekte zu unterrichten.<br />

Aufgr<strong>und</strong> großer kultureller <strong>und</strong><br />

therapeutischer Unterschiede müssen neue<br />

Lernfälle, die speziell auf die Problematik in<br />

Chile zugeschnitten sind, erstellt werden.<br />

V31<br />

Kontinuierliche Evaluation als Beitrag<br />

zur Qualität der Lehre in der<br />

<strong>Arbeitsmedizin</strong><br />

Norbert Binding, Sabine Woltering, Ute Witting<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Arbeitsmedizin</strong>, Westfälische Wilhelms-Universität<br />

Münster<br />

Seit dem Wintersemester 1999/2000<br />

werden die Pflichtlehrveranstaltungen im<br />

Fachgebiet <strong>Arbeitsmedizin</strong> auf der methodischen<br />

Gr<strong>und</strong>lage des projekt- <strong>und</strong> problemorientierten<br />

Lernens in Kleingruppen<br />

durchgeführt <strong>und</strong> seitdem kontinuierlich<br />

evaluiert. Unter der Leitidee: „Die Praxis des<br />

Faches ist der Betrieb“ erhält jede Gruppe<br />

ihren „eigenen Betrieb“. Durch konkreten<br />

Praxisbezug vor Ort in geeigneten Betrieben<br />

werden wesentliche Inhalte der <strong>Arbeitsmedizin</strong>,<br />

die Aufgaben <strong>und</strong> Ziele der ärztlichen<br />

Tätigkeit sowie fachübergreifende Gr<strong>und</strong>lagen<br />

in Gruppenarbeit mit Dozentenunterstützung<br />

exemplarisch erarbeitet. Ziel dieser<br />

Studie ist die Überprüfung der zeitlichen<br />

Veränderungen der studentischen Bewertungen<br />

im Untersuchungszeitraum <strong>und</strong> die<br />

kritische Bewertung des Erhebungsinstruments<br />

(Fragebogen).<br />

981 von 1020 Fragebögen aus dem<br />

Zeitraum WS 1999/2000 bis einschließlich<br />

SS 2003 konnten in die Auswertung einbezogen<br />

werden. Der Fragebogen besteht<br />

aus 22 Fragen (Items) zu insgesamt 5 Indikatoren<br />

<strong>für</strong> die didaktischen Elemente (Gr<strong>und</strong>lagenseminare,<br />

Betriebsbegehungen, praktische<br />

Übungen, Gruppenarbeit) <strong>und</strong> die Gesamtbewertung<br />

der Lehrveranstaltung. Die<br />

statistische Auswertung der Daten wurde<br />

mit SPSS Version 10.0 durchgeführt.<br />

Im Erhebungszeitraum zeigte sich eine<br />

Verbesserung der Bewertungen <strong>für</strong> alle<br />

Items der 5 Indikatoren, wobei die Verbesserung<br />

<strong>für</strong> 14 Items signifikant war.<br />

Die explorative Faktorenanalyse ergab,<br />

dass die verwendeten Indikatoren <strong>und</strong> die<br />

zugehörigen Items intern valide <strong>und</strong> reliabel<br />

sind. Die Prüfung auf externe Validität<br />

zeigte aber auch, dass sich die Items auch<br />

nach anderen als den im Fragebogen vorgegebenen<br />

Zuordnungen gruppieren lassen.<br />

Eine konfirmatorische Faktorenanalyse ergab,<br />

dass eine valide Interpretation der Items<br />

im Sinne ihrer a-priori-Zuordnung empirisch<br />

haltbar ist.<br />

Der verwendete Fragebogen hat sich<br />

als valide <strong>und</strong> reliabel erwiesen. In der<br />

kritischen Bewertung des Erhebungsinstrumentes<br />

hat sich jedoch gezeigt, dass eine<br />

Zuordnung der Items auch nach anderen<br />

als den vorgegebenen Kriterien sinnvoll sein<br />

könnte. Die Evaluationsergebnisse zeigen,<br />

dass kontinuierliche Evaluation zu einer stetigen<br />

Verbesserung der Qualität der Lehre<br />

<strong>und</strong> damit der studentischen Bewertung<br />

der Lehrveranstaltung führt.<br />

V32<br />

Studentische Evaluation zur Ausbildung<br />

in der <strong>Arbeitsmedizin</strong> (Universität<br />

Erlangen-Nürnberg)<br />

Elke Ochsmann, Hans Drexler<br />

Institut <strong>und</strong> Poliklinik <strong>für</strong> Arbeits-, Sozial- <strong>und</strong> <strong>Umweltmedizin</strong>,<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

Erlangen<br />

Medizinstudenten zweier Semester mit<br />

unterschiedlichem Curriculum (SS 06: Klau-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!