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Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.v.

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neuter Sprung; eine Analyse analog A2 mit<br />

dem Unterschied, dass Segmente mit S < 4<br />

nicht übersprungen, sondern mit doppelter<br />

Filmgeschwindigkeit betrachtet <strong>und</strong> nur<br />

bei S ≥ 4 bei nochmaliger Betrachtung mit<br />

normaler Geschwindigkeit ausgewertet wurden<br />

(A3). Um Kappa zu berechnen, wurden<br />

die Messwerte in vier Gruppen aufgeteilt.<br />

Als weiteres Maß <strong>für</strong> die Übereinstimmung<br />

wurden Bland-Altmann-Diagramme erstellt.<br />

Kappa betrug <strong>für</strong> A1/A2 0,671 (95 %-<br />

Konfidenzintervall (KI) 0,668–0,674) <strong>und</strong><br />

<strong>für</strong> A1/A3 0,694 (95 %-KI 0,691–0,697).<br />

Die Bland-Altmann-Diagramme zeigten<br />

eine gute Übereinstimmung sowohl <strong>für</strong> die<br />

Methoden A1/A2 als auch <strong>für</strong> A1/A3, nur<br />

bei wenigen Segmenten war der Betrag der<br />

Differenz der Scores der jeweiligen Methoden<br />

> 2.<br />

Beide Äquivalenztests ergaben eine gute<br />

Übereinstimmung der beiden Alternativverfahren<br />

mit dem Goldstandard. Untersuchungen<br />

mit einer größeren Fallzahl <strong>und</strong><br />

zur Interrater-Variabilität sind erforderlich,<br />

bevor allgemein gültige Schlussfolgerungen<br />

gezogen werden können.<br />

Danksagung. Die Studie wurde von der<br />

B<strong>und</strong>esanstalt <strong>für</strong> Arbeitsschutz <strong>und</strong> <strong>Arbeitsmedizin</strong><br />

unterstützt.<br />

S<br />

Eignung von Lidschlagparametern zur<br />

Schläfrigkeitsmessung<br />

Udo Erdmann1 , Lorenz Hagenmeyer2 , Axel Muttray3 ,<br />

Britta Geißler3 1Arbeitsgestaltung bei psychischen Belastungen, Stress,<br />

B<strong>und</strong>esanstalt <strong>für</strong> Arbeitsschutz <strong>und</strong> <strong>Arbeitsmedizin</strong> (BAuA),<br />

Berlin, 2Institut <strong>für</strong> Arbeitswissenschaft <strong>und</strong> Technologiemanagement,<br />

Universität Stuttgart, 3Institut <strong>für</strong> Arbeits-,<br />

Sozial- <strong>und</strong> <strong>Umweltmedizin</strong>, Johannes Gutenberg-Universität,<br />

Mainz<br />

Erhöhte Schläfrigkeit <strong>und</strong> Einschlafneigung<br />

können das Unfallrisiko bei Tätigkeiten, die<br />

eine hohe Aufmerksamkeit erfordern, erhöhen.<br />

So besteht beispielsweise beim Führen<br />

eines Kraftfahrzeuges oder bei einer Überwachungstätigkeit<br />

in sicherheitsrelevanten<br />

Industrieanlagen nicht nur eine Gefährdung<br />

<strong>für</strong> den Beschäftigten selbst, sondern auch<br />

<strong>für</strong> die Bevölkerung <strong>und</strong> die Umwelt.<br />

Verschiedene wissenschaftliche Methoden<br />

werden angewandt, um den Wachheits-<br />

bzw. Schläfrigkeitsgrad zu bestimmen. Hierzu<br />

zählen Selbstbeurteilungsverfahren (z. B.<br />

Stanford Sleepiness Scale <strong>und</strong> Karolinska<br />

Sleepiness Scale) <strong>und</strong> messtechnische Verfahren<br />

(z. B. Pupillographischer Schläfrigkeitstest).<br />

KOLLOQUIEN, SYMPOSIEN UND SEMINARE<br />

Mit der hier vorgestellten Messapparatur,<br />

die den Lidschluss <strong>und</strong> daraus messtechnisch<br />

abgeleitete Parameter benutzt, soll<br />

kontinuierlich das Ausmaß von Schläfrigkeit<br />

während der Arbeitstätigkeit erfasst werden.<br />

Die bisher durchgeführten Untersuchungen<br />

zu Lidschlagparametern erfolgten<br />

größtenteils unter Laborbedingungen. Die<br />

hierbei gewonnenen Erkenntnisse wurden<br />

bei der Entwicklung eines tragbaren Aufzeichnungsgerätes<br />

berücksichtigt, das nun<br />

erstmalig bei einer Feldstudie zum Einsatz<br />

kommt.<br />

Der Vorteil einer Erhebung von Lidschlussparametern<br />

gegenüber anderen Verfahren<br />

liegt neben der Anwendbarkeit während<br />

der Arbeitstätigkeit in der Kontinuität<br />

der Datengewinnung. Insbesondere letzteres<br />

ermöglicht neue Vorgehensweisen in der<br />

Vigilanzforschung.<br />

Es werden die technischen Eigenschaften<br />

des Lidschlagmessgerätes vorgestellt <strong>und</strong><br />

Erläuterungen zum Messprinzip <strong>und</strong> zur<br />

Applikation gegeben.<br />

Anhand von Messdaten, die bei Nachtfahrten<br />

im Fahrzeugsimulator sowie bei<br />

realen Nachtfahrten gewonnen wurden,<br />

werden die Eignung des Messverfahrens<br />

<strong>und</strong> die Brauchbarkeit des Gerätes demonstriert.<br />

S<br />

Bewertung der Effektivität von Hypovigilanz-Management-Systemen<br />

Lorenz Hagenmeyer1 , P. van den Hurk2 1Institut <strong>für</strong> Arbeitswissenschaft <strong>und</strong> Technologiemanagement,<br />

Universität Stuttgart, 2Institut <strong>für</strong> Technologiemanagement,<br />

Technische Universität Eindhoven,<br />

Schläfrigkeit stellt eine der Hauptursachen<br />

<strong>für</strong> schwere Unfälle dar. Insbesondere<br />

Schichtarbeiter sind aufgr<strong>und</strong> der regelmäßigen<br />

Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus<br />

einem hohen Unfallrisiko ausgesetzt. Neben<br />

einer adäquaten Gestaltung der Arbeitszeiten<br />

sowie einer geeigneten Schlafhygiene können<br />

Hypovigilanz-Management-Systeme<br />

(HVMS) die Sicherheit erhöhen. Diese<br />

Messen Schläfrigkeit <strong>und</strong> warnen den Nutzer,<br />

z. B. einen Maschinenbediener, mittels<br />

geeigneter Warnstrategien <strong>und</strong> Nutzerschnittstellen<br />

(HMI) rechtzeitig. Bei aktuellen<br />

Systemen sind diese jedoch nur rudimentär<br />

gestaltet. Ebenso wurde die Effektivität<br />

bisher nicht nachgewiesen. Es wurde<br />

daher zunächst ein neuartiges, multimodales<br />

HVMS entwickelt.<br />

Ziel der hier vorgestellten Untersuchung<br />

war der Nachweis der Effektivität<br />

des Systems im Rahmen einer realistischen<br />

Fabrikarbeitsaufgabe.<br />

DGAUM – 47. JAHRESTAGUNG<br />

Auf der Basis eines realen Fabrikarbeitsplatzes<br />

wurde eine Arbeitsaufgabe <strong>für</strong> das<br />

Labor entwickelt, die die standardisierte<br />

Messung von Leistung <strong>und</strong> Fehlerzahl ermöglichte.<br />

24 Studenten wurden randomisiert<br />

auf drei nach Geschlecht <strong>und</strong> Chronotyp<br />

parallelisierten Versuchsgruppen aufgeteilt:<br />

keine Warnmeldungen (Kontrolle),<br />

zufällige Warnmeldungen (Positivkontrolle)<br />

<strong>und</strong> zielgerichtete Warnmeldungen (Treatment).<br />

Am späten Nachmittag fand eine<br />

Baseline-Erhebung statt, nach einer Nacht<br />

Schlafentzug wurde am darauf folgenden<br />

Morgen zwischen 4.30 <strong>und</strong> 8.00 Uhr die<br />

eigentliche Datenhebung durchgeführt.<br />

Zum Zeitpunkt der Einreichung des<br />

Beitrags waren die Experimente gerade erst<br />

abgeschlossen, daher kann hier nur eine<br />

vorläufige Datenanalyse vorgestellt werden.<br />

Die vorläufige Datenauswertung bzgl. der<br />

Hauptzielgröße Effektivität mittels einer<br />

einfaktoriellen Varianzanalyse weist auf<br />

keine signifikanten Unterschiede zwischen<br />

den drei Gruppen hin. Allerdings ist die<br />

Standardabweichung der Werte <strong>für</strong> die<br />

Gruppe mit zielgerichteten Warnmeldungen<br />

größer als <strong>für</strong> die Gruppe ohne Warnmeldungen.<br />

Detaillierte Untersuchungen müssen den<br />

oben genannten ersten Bef<strong>und</strong> bestätigen.<br />

Weiterhin sind Subkonstrukte der Effektivität<br />

sowie Substichproben (z. B. nach Geschlecht)<br />

zu untersuchen. Erst auf der Basis<br />

der detaillierten Datenauswertung können<br />

dann f<strong>und</strong>ierte Schlussfolgerungen gezogen<br />

werden.<br />

S<br />

Schläfrigkeitsbezogene Verkehrsunfälle<br />

– über den Einsatz der Pupillographie zur<br />

Aufklärung <strong>und</strong> Prävention<br />

Barbara Wilhelm1 , Caroline Weil de Vega1 , Wilhelm<br />

Durst1 , Gerhard Otto2 1Kompetenzbereich II, Steinbeis-Transferzentrum Biomedizinische<br />

Optik <strong>und</strong> Funktionsprüfung, Tübingen, 2Referat 742 <strong>Arbeitsmedizin</strong>, Arbeitssicherheitsorganisation, Bayerisches<br />

Staatsministerium <strong>für</strong> Umwelt, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

Verbraucherschutz, München<br />

Schläfrigkeit von Straßenverkehrsteilnehmern,<br />

auf die mindestens ein Viertel aller<br />

Verkehrsunfälle zurückgeht, war bislang<br />

kaum praktikabel erfassbar. Zwar wird von<br />

Seiten der Kfz-Industrie an fahrzeuggestützten<br />

Technologien zur Detektion von Müdigkeit<br />

gearbeitet, fahrzeugunabhängige Testverfahren,<br />

die sich z. B. bei Verkehrskontrollen<br />

anwenden ließen, sind jedoch ebenso<br />

notwendig. In den letzten Jahren kam bei<br />

präventiven <strong>und</strong> Aufklärungsaktionen an<br />

Autobahnraststätten ein physiologisches Ver-<br />

Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. 42, 3, 2007 185

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