darfseinbisschenmehrsein?Am Samstag, den 10. Juli 2010, führten die BezirksverbändeOber- und Mittelfranken und Unterfranken einegemeinsame Übung ihrer Einsatzkontingente in BadNeustadt /Saale durch. An diesem Tag sollten drei Szenarien(Deckeneinsturz in einer Disko, Evakuierung einesKrankenhauses, Chemieunfall in einer Fabrik) mit insgesamt200 Verletzten abgearbeitet werden.Ein Team aus sieben Notfalldarstellern (NDlern), daruntervier Mitglieder des ND-Lehrteam Unterfranken unter der Leitungvon Lis Böhm stellten sich der Herausforderung, einesolche Masse an Verletzten in einer relativ kurzen Zeit zuschminken. Nachdem Lis aus mehreren Telefonkonferenzenund E-Mails alle Infos gesammelt hatte, versammelte sichdas ND-Vorbereitungsteam zu zwei Vortreffen. Dabei wurdenalle Einzelheiten besprochen. Was wird an Schminkmaterialgebraucht? Wie viele Schminker werden für 200 Verletztegebraucht? Wie lange braucht man um 200 Verletztezu schminken? Wie können die Verletzten zu den einzelnenSzenarien transportiert werden? Dies waren nur einige Fragen,über die sich das Vorbereitungsteam den Kopf zerbrechenmusste.Zum Schminken bekamen wir die gesamte Berufsschule vonBad Neustadt zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle nocheinmal ein dickes Danke an den Hausmeister, der uns alleWünsche realisierte.Auch die Uni Köln nahm an dieser Übung teil. In dem Szenario„Deckeneinsturz“ verteilten sie kleine Computer an die99 Mimen. Noch während der Übung mussten die Verletztendarstellerdiverse vorgefertigte Fragen beantworten. Somitergab sich das nächste Problem. Für diese Aufgabe konntennur sehr erfahrene Mimen eingesetzt werden. Ausbildungsstandmindestens San A/B, besser noch Krankenschwester,Rettungssanitäter oder Rettungsassistent. Wie sollten dieseaus einer Masse von 232 tatsächlich anwesenden Mimenherausgefiltert werden? Zudem reisten die Mimen zwischen7.00 Uhr und 10.30 Uhr an und das erste Szenario sollte um12.00 beginnen. Aus diesem Grund wurden bei der Registrierungder Mimen nicht nur Name und Alter, sondern auch derAusbildungsstand abgefragt und der Mime einem Szenariozugeordnet. So konnte bereits um 9.00 Uhr mit dem Schminkender ersten Mimen begonnen werden. Um 11.00 Uhr wurdendie ersten Mimen zum ersten Übungsort gebracht.0102 03Pünktlich um 12.00 Uhr konnten die 500 Helfer von Rettungsdienst,Feuerwehr und Technischem Hilfswerk mit der erstenÜbung beginnen. Leider zeigte das Thermometer an diesemTag 38°C (im Schatten!). So war es schon bald nötig, dasausgemachte Notfallkennwort „Eisbär“ einzusetzen. Die erstenHelfer kollabierten bei diesen Temperaturen und der körperlichenBelastung. So wurde diese Übung abgebrochen.Nach einer kurzen Pause sollte die zweite Übung (Krankenhausevakuierung)beginnen. Doch trotz Anzugerleichterungwar schon bald der erste Kollaps zu beklagen. So wurde diedritte Übung kurzerhand abgesagt.Die Übungsverantwortlichen entschuldigten sich bei den Verletztendarstellern,dass sie sich den ganzen Tag Zeit genommenhatten, aber dann nicht zum Einsatz kamen. Aber dieSicherheit von allen Beteiligten war wichtiger.Uns, dem Lehrteam Unterfranken, bleiben nur noch wenigeDinge zu sagen. Auf diesem Wege möchten wir uns nochmalsbei allen Verletztendarstellern bedanken, dass sie sichzur Verfügung gestellt haben. Ihr wart eine super motivierteTruppe, die den Übenden eine schwierige Übungssituationbereitet hat. Es war erstaunlich, dass bei einer solchen Massean Menschen, auf so engem Raum eine solche disziplinierteRuhe geherrscht hat. Auch bei den 20 Schminkernmöchten wir uns nochmals bedanken. Wir hoffen, dass wirdas nächste Mal wieder auf euch zählen können.04 0501 Alles ist vorbereitet und die Helfer können kommen02 Abkühlung tut gut03 Die „Game-Boy-Parade“ der Uni Köln04 Action05 Alles vorbei – Die Enttäuschung nach dem AbbruchText und Fotos: Michael Zang28 | Bezirksverband Unterfranken3/2010
spendenaktionAm Samstag, den 3. April 2010, veranstalteten dieJRK-Gruppen aus Vöhringen und Bellenberg eineSpendenaktion, deren Ausmaß nicht abzusehen war.Unterstützt von Mitgliedern der Bereitschaften aus Bellenbergund Vöhringen haben insgesamt 14 <strong>Jugendrotkreuz</strong>lerund sechs Bereitschaftsmitglieder von 8.00 bis 18.00 Uhr imKaufland in Vöhringen die Einkäufe der Kunden in Taschenverpackt.Im Eingangsbereich wurde der außergewöhnliche Service,der für die Kunden selbstverständlich kostenlos war, durchein Plakat angekündigt. Eine Spende für das <strong>Jugendrotkreuz</strong>war hingegen gern gesehen.Allerdings rechnete niemand damit – das die Kauflandkundendie Aktion so gut annahmen – dass innerhalb von zehnStunden eine Spendensumme von 1.500 Euro zusammenkam. Nachdem keiner der JRK-Mitglieder mit einer so großenResonanz rechnete, haben sich die Mitglieder der Ortsgruppenetwas sehr Bewegendes einfallen lassen. Es wurde entschieden,dass die gespendeten Gelder weitergeleitet werden,um mit ihnen zwei Projekte in Bayern und in der RegionSchwaben zu unterstützen.01Text: Silke NegeleFotos: Rolf BirknerZwei JRK Gruppen überreichen die SpendenDem „Förderverein Kinderhospiz im Allgäu e.V.“ welcherdas Kinderhospiz St. Nikolaus fördert, kamen 500 Euro zuGute. Die JRK-Ortsgruppen unterstützen damit die Arbeit mitschwerstkranken Kindern und ihrer Eltern.Damit nicht genug: Nachdem es im <strong>Jugendrotkreuz</strong> immerwieder Aufrufe zu Typisierungen und Knochenmarkspendengibt wurde beschlossen, dass der zweite weitaus größere Teilder Spenden an die „Aktion Knochenmarkspende Bayern“mit Sitz in Starnberg gehen soll. Die Stiftung würdigte dasEngagement der Jugendlichen und bedankte sich für diesegroßzügige Unterstützung, welche für weitere Typisierungenverwendet wird.01 Die Mitglieder des<strong>Jugendrotkreuz</strong>es Vöhringenund Bellenberg gönnen sichzwischen den Einpacken derEinkäufe eine kleine Pause02 Beim Warten auf„Einpack-Kundschaft“03 Das Plakat informiertüber die Einpackaktion der<strong>Jugendrotkreuz</strong>ler und die Typisierungdie damit finanziertwerden soll02030404 Offizielle Spendenübergabe(v.l.n.r.): Rolf undBettina Birkner, Ute Gerstenlauer,Simone Pschorn vomKinderhospiz und CorinnaMoritzKreisverband Neu-Ulm | 293/2010