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Brückenschlag mit Penthesilea - Zürcher Hochschule der Künste

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—hgk Z intern—Forum für die <strong>Hochschule</strong> für Gestaltung und Kunst Zürich,für das Museum für Gestaltung Zürich und die <strong>Hochschule</strong> Musik und Theater ZürichNummer 1/07 Januar 2007——02sophie taeuber-arp im bellerive—16hmtz_records—40was ist leichter, als ects-punkte zu sammeln?—20thomas müllenbach im kunsthaus zürich—


0hgkzintern1/07sophie taeuber-arp.gestalterin, architektin,tänzerinIm Museum Bellerive ist ab 23. Februar 2007das umfassende Werk einer herausragendenabstrakten Künstlerin des 20. Jahrhun<strong>der</strong>tszu sehen: Sophie Taeuber-Arp, die Frau auf<strong>der</strong> 50er-Note. Eva Afuhs*Die Ausstellung zeigt Sophie Taeuber-Arp als bildendeKünstlerin und thematisiert ihr Werk im Umfeld ihresLebens- und Arbeitsgefährten Hans Arp. Sophie TaeubersArbeitsweise bewegt sich zwischen Kunst, Kunsthandwerk,Gestaltung und Architektur. Das künstlerische Werk dieseraussergewöhnlichen Schweizer Künstlerin wurde schon oftpräsentiert; weniger bekannt sind ihre gestalterischen undarchitektonischen Œuvres sowie das wegweisende angewandteWerk. Das Museum Bellerive stellt die SchweizerPionierin <strong>der</strong> konstruktiven Kunst nun umfassend und ausganz neuen Blickwinkeln dar.Die räumliche Struktur des Hauses Bellerive, das als Fabrikantenvillain den 1930er-Jahren gebaut worden war, unterstütztdas konzeptionelle Anliegen vorzüglich, die Objektein einer ihnen angestammten Umgebung wie<strong>der</strong> erlebbarzu machen. Die Verteilung <strong>der</strong> unterschiedlichen Schaffensbereiche<strong>der</strong> Künstlerin auf die einzelnen Zimmer desHauses erleichtert zudem die thematische Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>Ausstellung. Die konzentrierte Zusammenführung einesumfangreichen Konvoluts wird möglich und schafft einenAusblick auf überraschend unterschiedliche, persönlicheBeziehungen, die Sophie Taeuber-Arp aufgrund ihrer Betätigungin sehr vielfältigen Fel<strong>der</strong>n pflegte.Die äusserst selten gezeigten Originalfiguren des Marionettenspiels„König Hirsch“ sind einer <strong>der</strong> Höhepunkte dieserAusstellung. Sie sind umgeben von Einzelobjekten und Entwürfensowie von beispielhaften Referenzobjekten aus demnächsten gestalterischen Umfeld <strong>der</strong> Künstlerin. AufbereitetesDokumentationsmaterial – beispielsweise zum „CaféAubette“ in Strasbourg und zur Werkbundausstellung 1918 –eröffnen neue Ansatzpunkte zu einzelnen ihrer Schaffensbereiche.Ein attraktives Begleitprogramm umrahmt dieAusstellung.Sophie Taeuber-Arp – Gestalterin Architektin Tänzerin23.02. bis 20.05.2007, Museum Bellerive, Höschgasse 3, 8008 ZürichVernissage: Donnerstag, 22.2., 19 hÖffnungszeiten: Di., Mi., Fr., Sa., So. 10–17 h, Do. 10–20 hÖffentliche Führungen jeden Sonntag, 14 hPrivate Führungen auf Anfrage: Tel. 043 446 44 69 o<strong>der</strong>christina.wellinger@hgkz.chMarionette zu König Hirsch von Sophie Taeuber-Arp, Zürich 1918. Museumfür Gestaltung Zürich, Kunstgewerbesammlung, Foto: Marlen Perez.© 2007 Pro LitterisKristallisationspunkte – Zwei Vorträge zu Sophie Taeuber-ArpFreitag, 23.3., 19 h, Cabaret Voltaire Zürich:— Brigitte Maier, Architektin, Berlin. „..., aber schliesslich geht mir doch dieGeduld aus.“ – Sophie Taeuber-Arp in Wort und Tat— Mariël Polman, Farbenspezialistin, Denkmalpflege <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lande(RACM), Zeist. Aubette hüllenlos – Die dritte Haut von Sophie Taeuber-Arp –Zu den Forschungs- und Konstruktionsarbeiten an <strong>der</strong> Aubette in Strasbourg2004–2006Fachführungen, jeweils Donnerstag, 18 h— 29.03.07 Raimund Meyer: Von Dada und an<strong>der</strong>en Köpfen— 12.04.07 Prof. Arthur Rüegg: Architektur und Möbel— 19.04.07 Mag.art Eva Afuhs: Vom Blumenkranz zum Quadrat— 26.04.07 Prof. Dr. Sigrid Schade: Herr Je Frau Je Taeuber und Arp, ein Künstlerpaar<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne— 03.05.07 Medea Hoch, Kunstwissenschaftlerin: Das Marionettenspiel KönigHirsch – ein Modell für die Integration <strong>der</strong> Künste— 10.05.07 Monique Kroepfli, MA Tanzwissenschaften: Dada und Tanz inZürich – Sophie Taeuber-Arp als Bindeglied zwischen Laban und DadaOpen HouseSonntag, 11.03.07, 10–17 h, und Sonntag, 06.05.07, 10–17 h* Eva Afuhs ist leitende Kuratorin am Museum Bellerive.


inhalt/ editorialhgkzintern1/07 002 Museum Bellerive: Sophie Taeuber-Arp.Gestalterin, Architektin, Tänzerin04 An den Schnittstellen von Fiktion und FunktionNeue Medien im Park Hotel Waldhaus05 Elektronik und das wahre Leben: Der TPC-Award07 Auftakt zu den neuen MAS in Musik08 Das erweiterte Spielfeld <strong>der</strong> TheaterpädagogikWeiterbildungs-Masterstudiengang09 Die fünfte Orchesterakademie Genf–Zürich:Brückenschlag <strong>mit</strong> <strong>Penthesilea</strong>10 Haefeli Moser Steiger Architektur im Museumfür Gestaltung Zürich11 Museum für Gestaltung Zürich:12 Interview <strong>mit</strong> Hartmut Wickert:Die Überlagerung <strong>der</strong> Fächer ist einProgramm für die ZHdK15 Goldener Hase für Interaction Designer<strong>mit</strong> Tangent16 hmtz_Records: Das CD-Label <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong>18 Pop an <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong>: Der neue Studienschwerpunktan <strong>der</strong> HMT legt los19 Nichts Mittelmässiges im Mittelbau!Der Mittelbau organisiert sich20 Cockpit-, Spital-, Küchen- und neue Tschernobylzeichnungen– Thomas Müllenbach im Kunsthaus21 Zwischen Objekten und Mensch muss etwas passieren:Konstantin Grcic in <strong>der</strong> Galerie22 Sichtbar turbulente Zeiten – hgkz intern zum 21.24 Fotografie: Forum 06 Heimlich/Unheimlich inMünchen26 Interview <strong>mit</strong> Andrea Staka: Entwurzelte Frauenauf <strong>der</strong> Suche nach dem Leben28 China & Europa: Designed with China29 China & Europa: Summer School Wuxi–Zürich200630 Film ab! Start des Filmmasterstudiengangs31 Publikationen32 Jahresprogramm Museum für Gestaltung33 Frauenpower in Indien34 För<strong>der</strong>verein35 Kurzmeldungen Design36 Publikationen37 Nachruf auf Christian Birri38 Who is Who: Institut Cultural Studies in Art,Media and Design40 Organ: Was ist leichter als ECTS-Punkte zusammeln?41 Cartoon von Raphael Gschwind42 Agendaliebe leserin, lieber leser,„hgkz intern“, die Hauszeitung <strong>der</strong> hgkz – und immer mehrauch <strong>der</strong> HMT – gibt es seit über fünf Jahren. Sie halten das21.Heft in den Händen, und das ist ein kleines Jubiläum(siehe auch Seite 22/23).„hgkz intern“ ist ein Forum für alle Angehörigen vonHMT und hgkz, eine Plattform für den Austausch unddie gegenseitige Information. Das Heft lebt dank einemRedaktionsteam, das sich aus Korrespondentinnen undKorrespondenten aller Bereiche <strong>der</strong> hgkz und einer Vertreterin<strong>der</strong> HMT zusammensetzt. Dieses engagierte und breitverankerte Team gewährleistet die grosse thematische Vielfalt<strong>der</strong> Berichterstattung: Interviews <strong>mit</strong> (ehemaligen) Studierendeno<strong>der</strong> Hochschul-Angehörigen, Projektberichteaus <strong>der</strong> Lehre und Forschung, Texte zu Ausstellungen undVeranstaltungen, Neues von <strong>der</strong> Zürcher <strong>Hochschule</strong> <strong>der</strong>Künste, Kurznachrichten und viele weitere Informationenzu allem, was an unseren <strong>Hochschule</strong>n spannend, aktuell,kurios und wissenswert ist.Seinen lebendigen Inhalt verdankt „hgkz intern“ vor allemden vielen Autorinnen und Autoren aus beiden <strong>Hochschule</strong>nund dem Museum für Gestaltung. Seit zwei Jahren hatauch die Studierendenvereinigung Organ ihren festen Platz:Sie steuert jedem Heft einen Cartoon bei. Sämtliche Beiträgesind wichtige Puzzleteile für die Kommunikation <strong>der</strong><strong>Hochschule</strong>. Allen, die dazu beitragen – beson<strong>der</strong>s ChandraBrandenberger für die Redaktionsassistenz und Tobias Strebelfür die visuelle Gestaltung – sei an dieser Stelle herzlichgedankt!Genauso wichtig sind unsere Leserinnen und Leser, dennfür sie machen wir diese Publikation. Es soll ja mindestenseinen geben, <strong>der</strong> sich jeweils <strong>mit</strong> dem neuesten Heft in dieBadewanne legt, um es dort von A–Z zu verschlingen ...Unser Wunschleser!Mit dem per 1. September 07 geplanten Zusammenschlussvon hgkz und HMT zur Zürcher <strong>Hochschule</strong> <strong>der</strong> Künstesteht „hgkz intern“ noch in diesem Jahr eine grössereÄn<strong>der</strong>ung bevor. Wir hoffen, Sie als Leserin und Leser sinddarauf ebenso gespannt wie wir, die Macherinnen undMacher. Für Ihre Ideen haben wir jedenfalls ein offenes Ohrund lassen sie gerne in die Neukonzeption <strong>der</strong> zukünftigenZHdK-Zeitschrift einfliessen. Bitte schreiben Sie einfach anhgkzintern@hgkz.ch.Viel Vergnügen bei <strong>der</strong> Lektüre von Nr. 21 wünschtHeike Pohl, Leiterin Kommunikation hgkz


hgkzintern1/07 0erteilt wurde, transferierten wir das Geschichtenerzählenvom Volksmärchen (also <strong>der</strong> metaphorischen Ideenwelt) indie Alltagsrealität und übergaben das Wort <strong>der</strong> rätoromanischenBevölkerung. Die entstandene Arbeit „Uschè ditgche jau viv – solange ich lebe“ brachte direkte und ungekünstelteBetrachtungen über den Stellenwert <strong>der</strong> viertenLandessprache hervor. Mit Rucksack und Kamera bepackt,zogen wir durch die Bündner Täler und sammelten über180 spontane Interviews. Die kurzen und bündigen und voneinem feinsinnigen Humor durchzogenen Videostatementssind nun in <strong>der</strong> Installation über das Stöbern in einem altenBuch zugänglich. Der Zweck dieses Buches, ein Schriftzeichenträger<strong>mit</strong> Bedeutung zu sein, wird hier von einerneuen Funktion abgelöst, nämlich als Videoplayer-Interfacezu dienen. Jede Buchseite trägt zusätzliche Codes, und <strong>mit</strong>jedem Umblättern wird eine eigene Filmsequenz aufgerufenund auf einem Bildschirm gezeigt.Die allabendliche Videoprojektion im Glaskubus des ParkHotels wirkt abstrakt und verträumt und will in dieser FormDestillate <strong>der</strong> romanischen Ansichten zum Ausdruck bringen.Textwürmer durchziehen überdimensionierte Nahaufnahmenvon Gesichtern, Händen, Gräsern, Blüten undSteinen. Dabei handelt es sich um in Rumantsch Grischun –die allen Romanen gemeinsame Schriftsprache – übertrageneStatements.Wie im Jahr zuvor interessierte es uns, an den Bruchliniendes Medialen zu arbeiten, das Fiktionale <strong>mit</strong> dem Realen zuverweben, das Lokale und die Arbeit <strong>mit</strong> Mensch und Natur<strong>mit</strong> einer unerwarteten, verspielten und selbst definiertentechnischen Anordnung in Einklang zu bringen.Vernetzte ProduktionsweiseEine solche Arbeit bewerkstelligen zu können, heisst: sichüber die mal mehr, mal weniger komplexen inhaltlichen,gestalterischen und technologischen ZusammenhängeGedanken zu machen, sie in eine produktive Einheit zubringen, diverse Komponenten und Mitwirkende <strong>mit</strong> dennötigen Kompetenzen zu managen, viele temporäre Expertinnenund Experten beizuziehen sowie die Umsetzung ineinem meist knappen zeitlichen und finanziellen Rahmenin den Griff zu bekommen, also schnell und schlau zu handeln.Aus meiner Sicht sind dies wichtige Aspekte <strong>der</strong> Befähigungen,die am Studienbereich Neue Medien ver<strong>mit</strong>teltwerden. Für mich hat sich in diesem Sinne ein Traumberuferschlossen, in dem ich vielfältig vernetzt, erfin<strong>der</strong>isch undgleichzeitig funktionsorientiert arbeiten kann. Dafür habeich auch eine treffende Bezeichnung gefunden: die Schnittstellerin.Weitere Informationen unter http://int.gundula.ch http://schnittsteller.in.Die Installation „Uschè ditg che jau viv – solange ich lebe“ von NikiSchawal<strong>der</strong>, Philipp Oettli, Oliver Wolf und David Vetsch läuft bis Sommer2007 im Park Hotel Waldhaus in Flims.* Niki Schawal<strong>der</strong> diplomierte 2003 am Studienbereich Neue Medien undarbeitet dort seither als Lehrassistentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin.Sie realisiert ausserdem freie künstlerische und angewandte mediale Inszenierungen.elektronik und daswahre lebenZwei Diplomarbeiten 06 aus dem DepartementMedien & Kunst wurden im November 06 <strong>mit</strong>dem „tpc creaTVty award“ ausgezeichnet: DerFilm „Schnäbi“ von Luzius Wespe und dieNeue-Medien-Arbeit „Sigbeep“ von ValentinaVuksic. Ein Interview <strong>mit</strong> den beiden Preisträgern.Graziella Bomio*, Foto: Oscar AlessioWorum geht es genau bei euren prämierten Arbeiten?Luzius Wespe: Ich habe einen Kurzspielfilm realisiert. DerFilm erzählt die Geschichte des 14-jährigen Lean<strong>der</strong>s. Lean<strong>der</strong>hat das Gefühl, sein „Schnäbi“ sei zu klein. Er verliebtsich in Martina, die ihm die Geometrie-Hausaufgabenerklärt. Die an<strong>der</strong>en Jungs finden aber, zu <strong>der</strong> schönenMartina passe nur ein „richtiger“ Mann, und benutzen dasGeo-Dreieck, um ganz an<strong>der</strong>e Sachen nachzumessen ...So viel zum Inhalt des Films. Mehr verrate ich nicht. Dazumuss man den Film schon selber anschauen ...Valentina Vuksic: Bei den Bühnenfiguren von Luigi Pirandello– den „Sei Personaggi“ – geht es unter an<strong>der</strong>em umGrenzen und ihre Aufhebung. Die innere Struktur <strong>der</strong>Figuren ist wi<strong>der</strong>sprüchlich. Sie sind gebunden an dieenge Wirklichkeit <strong>der</strong> Szenen, in denen sich ihr Familiendramaentwickelt. Gleichzeitig halten sie in ihrem zweitenDrama „Sechs Personen suchen einen Autor“ Ausschaunach einem Ort, an dem diese Szenen gezeigt werden. Siesind auf <strong>der</strong> Suche nach einer Form: einem Stück, einerBühne und einem Publikum. Diese Auseinan<strong>der</strong>setzungwird in dem experimentellen Computerstück, sozusagen„Sei Personaggi: Part Two“, weitergeführt. Die Figuren werdendurch ein System von vernetzten Rechnern gespieltund auch interpretiert. Jede Figur ist ein Rechner, <strong>der</strong> ausHardware, einem Linux-Betriebssystem und einem Software-Programmbesteht. Die Software ist determiniert undvoraussehbar – aber nur, wenn eine perfekt funktionierendeHardware vorausgesetzt werden kann. Ich verwende ausrangierteHardware-Elemente, die den Ablauf <strong>der</strong> Softwareunterbrechen, stören und massgeblich beeinflussen. DasMaschinenhafte <strong>der</strong> Figuren, ihr Familiendrama, entspricht<strong>der</strong> Software.Das elektronische Stück – die Prozessierung – findet aufeiner imaginären Bühne für Software statt. Der Prozessoro<strong>der</strong> die CPU als Takt gebende Einheit bestimmt die Dimension<strong>der</strong> Zeit, <strong>der</strong> flüchtige Arbeitsspeicher den Raum.Mikrofone in den Rechnern, neben dem Arbeitsspeicher,verstärken die Systemgeräusche für das Publikum. Die Prozessierung<strong>der</strong> einzelnen Figuren sowie die Kommunikationzwischen ihnen werden akustisch verfolgt.


0hgkzintern1/07Valentina Vuksic: Sehr genossen hab ich die Freiheit, die<strong>der</strong> Studienbereich Neue Medien den Studierenden bei<strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> eigenen Projekte und Themen lässt. Auchwenn man sich zunächst gegenüber einer starken Haltungim Studienbereich behaupten muss. Es bleibt Raum fürMenschen, die sich schwertun <strong>mit</strong> einem abgegrenztenProfil. Den Kontakt zum „Hauptgebäude“ hätte ich gerneintensiver gestaltet. Nicht unbedingt nur in Bezug auf dieLehre, das geschieht ja auch immer öfters, son<strong>der</strong>n auchwas ausserschulische Aktivitäten betrifft, z.B. gemeinsameAusstellungen, Festivals und Projektarbeiten. Der Zusammenhaltschien mir doch oft ein organisatorischer. Ichsehe aber auch die zeitlichen, logistischen und finanziellenSchwierigkeiten dabei.Valentina Vuksic und Luzius Wespe bei <strong>der</strong> Preisverleihung.Wie habt ihr die Ausbildung an <strong>der</strong> hgkz erlebt? Was warpositiv? Was hat euch weniger gefallen?Luzius Wespe: Die vier Jahre, die ich an <strong>der</strong> hgkz verbrachthabe, machten mir Spass. Ich hatte viele Freiheiten bei <strong>der</strong>Wahl und Realisation meiner Projekte. Positiv erlebt habeich auch das Diplomjahr; mich für ein ganzes Jahr in einProjekt vertiefen zu können, hat mir gefallen. Ich habe überdrei Monate am Drehbuch für meinen Film gearbeitet. Filmist aber immer eine Teamarbeit, speziell <strong>der</strong> Dreh ist oft von1000 verschiedenen Faktoren abhängig. Oft sind es Zufälle,die bestimmen, wie etwas herauskommt. Es ist ein speziellesGefühl, sich so lange auf etwas vorzubereiten, stets <strong>mit</strong>dem Wissen im Hinterkopf, dass beim Dreh dann trotzdemnochmals alles ganz an<strong>der</strong>s sein wird, als man es sich vorgestellthat. Das Diplomjahr war für mich das prägendsteErlebnis meiner Ausbildung. Ausserdem ist <strong>der</strong> Diplomfilmeine gute „Visitenkarte“ nach <strong>der</strong> Ausbildung. Mit dem Filmkann ich zeigen, was ich mag und kann. Ich finde es schade,dass im neuen Bachelor/Master-System nur noch ausgewähltePersonen, welche die Prüfung zum Master bestehen,die Möglichkeit haben, einen Masterfilm zu realisieren.Was bedeutet euch dieser Preis? Was werdet ihr <strong>mit</strong> demPreisgeld machen?Luzius Wespe: Ich kann mich erinnern, dass ich ab demersten Drehtag kein „Gefühl“ mehr für meinen Film hatte.Ich wusste zwar genau, wie ich ihn haben wollte, aber ichkonnte das Material nicht mehr als Ganzes beurteilen. Später,im Schnittraum, war ich sehr froh, einen guten Cutterzu haben – Claudio Cea –, <strong>der</strong> unvoreingenommen an dasMaterial herangehen konnte. Ich war zu diesem Zeitpunkt„zu nah dran“, um den Film selber zu schneiden. Bis zurPublikumspremiere konnte ich nicht selber über meinenFilm urteilen. Wenn ich gefragt wurde: „Und, wie wird <strong>der</strong>Film?“, fiel es mir schwer zu antworten. Ich war wie gefühlsblind.Es war dann sehr schön zu erleben, wie positiv dasPublikum bei <strong>der</strong> Premiere auf den Film reagierte. DiesenPreis zu erhalten, ist sozusagen die Krönung. Was ich <strong>mit</strong>dem Preisgeld machen werde, weiss ich noch nicht genau.Wahrscheinlich werde ich es als Startkapital für mein nächstesFilmprojekt einsetzen. Den Scheck habe ich vorerst aufdie Bank gebracht, da<strong>mit</strong> ich ihn nicht verliere ... Ich binnämlich ein Chaot. Sehr viel zum Film beigetragen habendie jugendlichen Darsteller, die ihr Bestes gegeben haben.Hätten sie nicht so gut <strong>mit</strong>gearbeitet, wäre dieser Film sonie möglich gewesen. Deshalb werde ich sie alle zu einemgrossen Essen einladen.Valentina Vuksic: Die positiven Reaktionen <strong>der</strong> Jury unddes Publikums auf die doch etwas sperrige Installationüberraschen und freuen mich sehr. Sie ermutigen mich,das Experiment fortzusetzen. Ich würde gerne ein paarArbeitsmonate in Osteuropa verbringen. Es dauert aberwahrscheinlich noch eine Weile, bis ich mich entscheidenkann, wo das sein wird …* Graziella Bomio ist wissenschaftliche Unterrichtsassistentin am StudiengangFilm.


hgkzintern1/07 0auftakt zu den neuenmas in musikErstmals in <strong>der</strong> Schweiz führt eine breite Palettevon Weiterbildungsmöglichkeiten zu einemMaster of Advanced Studies in Musik.Elisabeth Danuser*Im Rahmen <strong>der</strong> Bologna-Reform wurde die Weiterbildungim Departement Musik den neuen Bedingungen angepasstund ausgebaut. Dank eines erweiterten Programms könnenMusikerinnen und Musiker sowie Musikpädagoginnenund -pädagogen eine Differenzierung und Vertiefung ihrerbisherigen Berufspraxis anstreben und zusätzliche Gebieteerarbeiten. Ende Mai 2006 bewilligte <strong>der</strong> Zürcher Fachhochschulratdie vier neuen Master of Advanced Studies(MAS) des Departements Musik. Die Weiterbildungsangebotesind so aufgebaut, dass vier Zertifikatslehrgängenach Wahl und eine Masterarbeit zu einem MAS in Musik<strong>mit</strong> unterschiedlichem Profil führen. Studienleistungenvon bereits absolvierten Nachdiplomkursen können dabeiangerechnet werden.Differenzierung, individuelle Nutzung undVernetzungDie wichtigsten Grundsätze für die vier Zertifikatslehrgängesind: Differenzierung <strong>der</strong> bisherigen musikalischen Praxisund die Möglichkeit <strong>der</strong> individuellen Weiterbildung beinamhaften Hauptfachdozierenden <strong>der</strong> HMT; Erweiterung<strong>der</strong> bisherigen Praxis <strong>mit</strong> neuen Formen in Performance,Musikpädagogik o<strong>der</strong> Kreation; individuelle Nutzung vonWeiterbildungsangeboten und die Vernetzung <strong>mit</strong> demWahlfachangebot <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong>; eine flexible Organisationund Kontakte zu Zentren <strong>mit</strong> verschiedenen Schwerpunktensowie die Kooperation <strong>mit</strong> an<strong>der</strong>en <strong>Hochschule</strong>n.Ein Novum in <strong>der</strong> SchweizNeu werden Zertifikatslehrgänge auf verschiedenem Niveau<strong>mit</strong> Abschluss eines MAS in Musikphysiologie angeboten.Dieses Angebot wird unterstützt und geför<strong>der</strong>t vomSchweizerischen Zentrum für Musikphysiologie, an demverschiedene Musikhochschulen <strong>der</strong> Schweiz beteiligt sind.Im Anschluss an das NDS Musikpädagogik wurde <strong>der</strong> MASin Musiktherapie als vierjähriger Nachdiplomstudiengangkonzipiert (Start 2008); er wurde in <strong>der</strong> Oktober 06-Ausgabevon „hgkz intern“ beschrieben.Fachübergreifende WeiterbildungenTransdisziplinäre Angebote gehen davon aus, dass Kulturgrundsätzlich in allen Berufsfel<strong>der</strong>n eine Rolle spielt.In diesem Sinne werden Weiterbildungen für verschiedeneBerufssparten aufgebaut. So sind zum BeispielZertifikatslehrgänge in Kulturpädagogik für Pädagogen undPädagoginnen geplant. Neu ist <strong>der</strong> Zertifikatslehrgang <strong>mit</strong>dem Titel „Il Narratore o<strong>der</strong> die Kunst des GeschichtenErzählens“, welcher zusammen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> InternationalenSchule für Tourismus entwickelt wurde.Zukünftiger Aufbau und Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> vierMaster of Advanced Studies (MAS) und <strong>der</strong>Zertifikatslehrgänge im Departement Musik:Master of Advanced Studies ZFH in:— Musikpraxis Performance— erweiterter Musikpädagogik— musikalischer Kreation— MusikphysiologieZertifikatslehrgänge und MASin Musikpraxis:— Performance Klassik— Performance Jazz und Pop— Dirigierenin erweiterter Musikpädagogik:— Praxis Musikpädagogik— Berufsfeld Musikpädagogik— Musik auf <strong>der</strong> Mittelstufe— Klassenmusizieren— Musik und Bewegungin musikalischer Kreation:— Komposition— Computermusik— Composing-Arrangingin Musikphysiologie und klinischer Musiktherapie* Elisabeth Danuser ist Leiterin Weiterbildung HMT und Studienleiterin Musikund Bewegung.InformationDie aktuellen Weiterbildungsangebote sowie die Informationen zum neuenStudienjahr ab Oktober 2007 sind unter www.hmt.edu abrufbar, dieInformationsbroschüre kann bestellt werden bei HMT, Sekretariat Weiterbildung,Hirschengraben 20, 8001 Zürich, Telefon 043 305 41 78,martin.son<strong>der</strong>egger@hmt.edu.Projektwoche HMT , Musik und Bewegung <strong>mit</strong> Kin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> GesamtschuleSternenberg. Bild: Marcus Pericin, Student hgkz.


0„Das Theaterspiel ist eines <strong>der</strong> machtvollsten Bildungs<strong>mit</strong>tel,die wir haben: ein Mittel, die eigene Person zu überschreiten,ein Mittel <strong>der</strong> Erkundung von Menschen und Schicksalenund ein Mittel <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> so gewonnenen Einsicht.“Hartmut von HentigMit <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Bologna-Deklaration erfuhr auchdie Weiterbildung an den <strong>Hochschule</strong>n eine Neustrukturierung.Die Nachdiplomstudien wurden klarer modularisiertund die Lernleistungen <strong>mit</strong> ECTS-Punkten versehen.Till-Theaterpädagogik hat <strong>mit</strong> Unterstützung <strong>der</strong> HMTbeim Fachhochschulrat ein Konzept für einen Weiterbildungsmastereingereicht. Dieses wurde im Februar 2006genehmigt.VorgeschichteIm Jahr 1993 gründeten drei Absolventinnen <strong>der</strong> damaligenSchauspielakademie Zürich Till-Theaterpädagogik.Sie entwickelten für pädagogisch und sozial Tätige denberufsbegleitenden Nachdiplomkurs NDK I. Von Anfang anunterstützten die Schauspielakademie und spätere <strong>Hochschule</strong>Musik und Theater Zürich (HMT) sowie die SchweizerischeArbeitsgemeinschaft für das Darstellende Spiel(SADS) dieses Projekt.Infolge <strong>der</strong> gesetzlichen Verpflichtung <strong>der</strong> Schweizer Fachhochschulen,Weiterbildungen anzubieten, interessiertesich die HMT für den Nachdiplomkurs von Till-Theaterpädagogik,weil dieser schon seit ein paar Jahren erfolgreichdurchgeführt wurde. Seit 2000 steht dieser als offiziellerNachdiplomkurs im Studienangebot <strong>der</strong> HMT.Spielerinnen und Spieler: Till-Studierende NDK II: Diplomprojekt 2004, Foto:Herbert Büttiker.das erweitertespielfeld <strong>der</strong> theaterpädagogikDie <strong>Hochschule</strong> Musik und Theater ermöglichtpädagogisch Tätigen einen eidgenössischanerkannten Abschluss – sie bietet einenWeiterbildungs-Masterstudiengang in Theaterpädagogikan. Susanna Walser Huber*Die unvermin<strong>der</strong>t grosse Nachfrage nach einer systematischenund aufbauenden Weiterbildung in Theaterpädagogikführte zu einer Erweiterung des Angebotes: 2003 wurde<strong>der</strong> Grundlagenkurs NDK I <strong>mit</strong> einem Aufbaukurs NDK IIzu einem Nachdiplomstudium NDS ausgebaut. Gleichzeitigschlossen Till und die HMT einen Kooperationsvertrag ab.Die HMT ist die offizielle Anbieterin des NDS Theaterpädagogik.Für die Gesamtleitung, Entwicklung, Organisationund Durchführung sind die beiden Studienleiterinnen vonTill-Theaterpädagogik, die Theaterpädagoginnen MarliesZwimpfer-Kämpfen und Susanna Walser Huber, zuständig.Vom Theaterspiel zum eigenen SpielprojektIm Frühling 2007 startet <strong>der</strong> erste Weiterbildungs-Masterstudiengang.Er setzt sich aus zwei Zertifikatslehrgängenzusammen, die <strong>mit</strong> einem Certificate of Advanced StudiesCAS in Theaterpädagogik beziehungsweise einem Master ofAdvanced Studies MAS in Theaterpädagogik abschliessen.Die Absolventinnen und Absolventen des Weiterbildungs-Masterstudiengangs werden befähigt, theaterpädagogischeAufgaben in ihrem angestammten Beruf und in ihremerweiterten beruflichen Umfeld wahrzunehmen.Sie befassen sich im Zertifikatslehrgang I <strong>mit</strong> den Grundlagenvon Theater und Spiel, Improvisation, szenischer Arbeitund speziellen Theaterformen sowie <strong>der</strong> Didaktik <strong>der</strong> Spielleitungund <strong>der</strong> theaterpädagogischen Theorien. Abschliessendleiten sie ein theaterpädagogisches Spielprojekt imeigenen Berufsfeld und werten dieses in einer schriftlichenArbeit aus.


09Im Zertifikatslehrgang II werden die Grundlagenkenntnissedurch folgende Themen vertieft und erweitert: Gemeinsamwird ein Theaterprojekt realisiert und reflektiert. Durch dasPrinzip „Lernen am Projekt“ werden Fragen <strong>der</strong> Stückentwicklung,<strong>der</strong> Regieführung sowie <strong>der</strong> Dramaturgie formuliertund beantwortet. Grundkenntnisse <strong>der</strong> Theatergeschichteund -theorie, ressourcenorientiertes Anleitenvon Gruppen, begleitete Projektentwicklung und -durchführungrunden das Angebot ab. Die schriftliche Masterarbeitschliesst eng an das Praxisprojekt an, leitet aus ihmihr Thema ab und reflektiert das Projekt anhand einerspezifischen Fragestellung und unter Einbezug von Literatur,Theoriemodellen und eigenen Erkenntnissen.Wahlkurse/Weiterbildungskurse bieten die Möglichkeit,gezielt theaterpädagogische Schwerpunkte zu setzen. Siekönnen auch von Interessentinnen und Interessentenbesucht werden, die nicht das Diplom anstreben.Gut zu wissenZugelassen wird, wer über eine abgeschlossene pädagogische o<strong>der</strong> sozialpädagogischeBerufsausbildung verfügt und ein Tätigkeitsfeld im sozialeno<strong>der</strong> pädagogischen Bereich vorweisen kann.Die Dozierenden stammen aus Lehrberufen, aus <strong>der</strong> Theaterpädagogiko<strong>der</strong> aus verwandten Gebieten. Sie verfügen über anerkannte Ausbildungsabschlüsse,eine mehrjährige Berufs- und Lehrpraxis sowie ausgewiesene Fach-,Didaktik- und Sozialkompetenz.Weitere Informationen unter www.till.ch* Susanna Walser Huber ist Co-Studienleiterin von Till-Theaterpädagogik.brückenschlag <strong>mit</strong>penthesileaIm Februar findet die fünfte gemeinsameOrchesterakademie von <strong>Hochschule</strong> Musikund Theater Zürich (HMT) und Haute Ecole deMusique du Conservatoire de Musique deGenève statt. Dabei spielt Othmar SchoecksWerk eine wichtige Rolle. Lehel Donáth*Es ist bereits Tradition: Im Februar 2007 organisieren dieZürcher und die Genfer Musik-<strong>Hochschule</strong>n die fünftegemeinsame Orchesterakademie. Diese wurde zum erstenMal 1998 durchgeführt. Angespornt von den erfolgreichenProduktionen <strong>der</strong> vergangenen Jahre wird erneut einemusikalische Brücke über die Sprachgrenze geschlagen, dieStudierende aus <strong>der</strong> Romandie und Zürich zu gemeinsamenAuftritten zusammenbringt.Ein helvetisches WerkIm Mittelpunkt des Programms <strong>der</strong> diesjährigen Orchesterakademiesteht ein helvetisches Werk: Othmar SchoecksSuite aus <strong>der</strong> Oper <strong>Penthesilea</strong> op. 39. Diese wird zu Ehrendes Komponisten aufgeführt, dessen Todestag sich im Frühlingzum 50. Mal jährt. Othmar Schoeck, <strong>der</strong> bedeutendeSchweizer Komponist, wurde 1886 geboren und verstarb am8. März 1957.Othmar Schoeck, Komponist (1886–1957), Andreas Delfs, DirigentDie Oper <strong>Penthesilea</strong> gilt als Schoecks bedeutendstes Werk.Er hat Heinrich Kleists Tragödie auf das Wesentliche komprimiertund in wilde, aufwühlende Musik gesetzt: <strong>mit</strong>ostinaten Rhythmen, schneidenden Bläserakkorden – erschreibt zehn Klarinetten vor! – und brutalen Schlagzeug-Eruptionen. Gesang, Melodrama und reines Sprechen wechselnsich ab. Nach <strong>der</strong> Uraufführung 1927 in Dresden hat erdas Werk ergänzt und ein schwelgerisches Liebesduett alsneuen Ruhe- und Mittelpunkt eingefügt.<strong>Penthesilea</strong> als Forschungsprojekt <strong>der</strong> HMTSchoeck selber hat zu <strong>Penthesilea</strong> keine reine Orchesterfassungfür den Konzertsaal geschrieben. 1991 erstellte <strong>der</strong>Dirigent Andreas Delfs eine Suite, welche sich genau an dieChronologie <strong>der</strong> originalen Partitur des Musikdramas hält.Sie wurde damals vom Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchesteraufgeführt und beim Label Claves auf CD eingespielt.Aus aufführungstechnischen Gründen nahm Delfs geringfügigeÄn<strong>der</strong>ungen an <strong>der</strong> Instrumentation vor, ohne indesSchoecks Klangbild zu verän<strong>der</strong>n. Delfs lehnt sich bei seinerArbeit an die Konzertsuiten <strong>der</strong> Opern von Strauss, Janacekund Berg an.Seit 1991 konnte diese wertvolle Bearbeitung wegen desmangelhaften Orchestermaterials nicht wie<strong>der</strong> aufgeführtwerden. Aus Anlass des 50. Todestages von Othmar Schoeckwird die Suite nun in einem aufwändigen Forschungsprojekt<strong>der</strong> HMT rekonstruiert. Möge die herrliche Musik <strong>der</strong>Oper <strong>Penthesilea</strong> da<strong>mit</strong> auch Einzug in die Konzertsälefinden!Programm <strong>der</strong> Orchesterakademie 2007Das Programm beinhaltet die Suite aus <strong>der</strong> Oper <strong>Penthesilea</strong>op. 39 von Othmar Schoeck (bearbeitet von AndreasDelfs) und die Sinfonie Nr. 5, B-Dur, op. 100 von SergejProkofjew. Es spielt die Orchesterakademie <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong>Musik und Theater Zürich und <strong>der</strong> Haute Ecole de Musiquedu Conservatoire de Musique de Genève unter <strong>der</strong> Leitungvon Andreas Delfs.Die Konzerte finden am 3. Februar 2007 in Chur, am 6. Februarin Genf und am 7. Februar in <strong>der</strong> Tonhalle Zürich statt.Weitere Angaben sind unter <strong>der</strong> Rubrik „Agenda“ zu finden.(S.42)* Lehel Donáth ist Cellist und zuständig für das Orchestermanagement <strong>der</strong>HMT.


10 hgkzintern1/07„Werkbundsiedlung Neubühl, Zürich, Luftaufnahme, 1931/32“.Bild: gta Archiv, ETH Zürichstuhl haus stadt –haefeli moser steigerVom 30. März bis 1. Juli 2007 findet im Museumfür Gestaltung Zürich die Ausstellung über dieArchitekturgemeinschaft Haefeli Moser Steigerstatt. Andres Janser*Die Arbeitsgemeinschaft Haefeli Moser Steiger gehört zu denbedeutendsten Schweizer Architekturbüros des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts.Ihre Bauten und theoretischen Beiträge verkörpernin einzigartiger Weise die Entwicklung <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne.Um 1930 trugen Max Ernst Haefeli, Werner M. Moser undRudolf Steiger massgeblich zu <strong>der</strong>en Etablierung bei undgaben ihr in den folgenden Jahrzehnten immer wie<strong>der</strong> neueImpulse. Dabei waren die undogmatischen Entwürfe vonHaefeli Moser Steiger immer auf die physischen und emotionalenBedürfnisse und Gewohnheiten <strong>der</strong> Benutzerinnenund Benutzer abgestimmt.Ein Stück Schweizer ArchitekturgeschichteDie Architekturgemeinschaft Haefeli Moser Steiger wurde1937 nach dem Sieg im Wettbewerb für das KongresshausZürich (1936–39) gegründet und bestand bis 1975. Seit denZwanzigerjahren hatten die drei Architekten bereits wie<strong>der</strong>holtin unterschiedlichen Konstellationen zusammengearbeitet.Ging es bei Projekten wie <strong>der</strong> WerkbundsiedlungNeubühl (1928–32) um die Schlagkraft des Kollektivs zurDurchsetzung des Neuen Bauens, so war es später <strong>der</strong> Markenname„HMS“, <strong>der</strong> für die Leistungsfähigkeit eines innovativenund erfahrenen Architekturbüros stand.Aktuelle KlassikerDer Volkssessel (1930/31) von Moser wurde ebenso zu einemKlassiker wie <strong>der</strong> Haefeli-Stuhl (1926), <strong>der</strong> heute noch ineiner Neuauflage erhältlich ist. Die Relevanz mancherBauten und Projekte zeigt sich aber auch darin, dass sie alsReferenz in heutigen Diskussionen – etwa über Hochhäusero<strong>der</strong> Seeufergestaltung – dienen können o<strong>der</strong>, wie das Kongresshaus,bereits im Zentrum kontroverser Debatten stehen.Ebenso aktuell ist die Vorstellung einer Vernetzung undVerbundenheit verschiedener Lebensbereiche wie Wohnen,Arbeit und Freizeit sowie <strong>der</strong> Anspruch, eine Aufgabe inihren grundsätzlichen Aspekten auszuloten und die Lösungdann bis ins Detail <strong>mit</strong> den konkreten Bedingungen zu vereinbaren.Wirkungsfeld ZürichGerade in Zürich sind viele Meilensteine von Haefeli MoserSteiger zu sehen: neben <strong>der</strong> Siedlung Neubühl und demKongresshaus auch das Universitätsspital (1941–53), an demsie massgeblich beteiligt waren, und das Hochhaus zurPalme (1955–64). Diese vier Bauten bilden das Zentrum <strong>der</strong>Ausstellung; ihnen zugeordnete Bereiche tragen dem umfassendenAnspruch <strong>der</strong> drei Gestalter Rechnung: „Möbel undWohnhaus“, „Mo<strong>der</strong>ne und Gesellschaft“, „Wohnen unterbeson<strong>der</strong>en Bedingungen“ sowie „Stadt- und Landesplanung“.Das Verhältnis von Material, Konstruktion und Formkann insbeson<strong>der</strong>s anhand zahlreicher Möbel nachvollzogenwerden. Aufnahmen des Zürcher Fotografen GeorgAerni zeigen einen heutigen Blick auf ausgewählte Bauten.Zur Ausstellung, erscheint eine umfassende Publikation in Koproduktion <strong>mit</strong>dem Institut gta <strong>der</strong> ETH Zürich.Kuratorium: Andres Janser, Sonja Hildebrand, Arthur RüeggArchitektur: Miller & Maranta, BaselVernissage: 29. März, 2007, 19 h, Vortragssaal* Andres Janser ist Kurator am Museum für Gestaltung Zürich.


hgkzintern1/07 11museum für gestaltungzürich: rückblickund positiver ausblickNeue Mitarbeiterinnen in Leitungsfunktionen,Besucherrekorde und Verbesserungen im Informationsbereichdes Museums – das waren dieHighlights 2006. Auch die Ziele für 2007 sindgesetzt. Christian Brändle*Das Jahr 2006 war geprägt von strukturellen Anpassungenin <strong>der</strong> Organisation: Die Leitung für alle vier internationalbedeutenden Sammlungen und die Stelle <strong>der</strong> Ausstellungsleitungwurden neu geschaffen und <strong>mit</strong> zwei Personenbesetzt, die ihre Bereiche nach innen und nach ausseneffizient vertreten können. Die Ausstellungsleiterin AngeliSachs und die Leiterin <strong>der</strong> Sammlungen Verena Formanekwurden im „hgkz intern“ bereits vorgestellt. DieserSchritt war auch deshalb wichtig, weil <strong>der</strong> Druck punktoDritt<strong>mit</strong>telgenerierung für die Finanzierung <strong>der</strong> laufendenGeschäfte grösser wird und nun in den genannten Bereicheneine Stimme die jeweiligen Interessen <strong>der</strong> Öffentlichkeitgegenüber vertritt.Weiterhin wichtig war die Konsolidierung des Museum Bellerivefür die nächsten drei Jahre. Die überaus erfolgreicheFabergé-Ausstellung im Herbst 2006 hat <strong>mit</strong> 23 508 Besuchendeneinen zusätzlichen Beweis erbracht, dass dasMuseum Bellerive als Teil und Ausstellungsort des Museumfür Gestaltung zur Zürcher Museumslandschaft gehört. Nurso hat nämlich die spannende und gerade für die <strong>Hochschule</strong>relevante Schnittstelle zwischen angewandter undbilden<strong>der</strong> Kunst einen Spielort.Die Highlights des Jahres 2006Zum dritten Mal in Folge kann das Museum für Gestaltungeinen Besucherrekord vermelden. Beson<strong>der</strong>s stolz sind wirim Jahr 2006 auf die erstmals überschrittene Grenze vonweit über 80’000 Besuchenden. Seit dem Jahr 2002 habenwir eine Steigerung um ingesamt 45% zu verzeichnen, wassehr erfreulich ist. Der Rahmen des Machbaren wurde imletzten Jahr mehrfach im positiven Sinne gesprengt. Sosei an die Finissage <strong>der</strong> Ausstellung „René Burri“ erinnert(1138 Besuchende an einem Tag) sowie die Vernissage von„Gay Chic“, bei <strong>der</strong> mehr als 600 Personen Interesse amMuseum bekundet haben.Sichtbarkeit und Verständlichkeit <strong>der</strong>Museums-InformationenEs ist sicher nicht unbemerkt geblieben, dass sich dasMuseums-Foyer verän<strong>der</strong>t hat. Der Einbezug <strong>der</strong> Aussenwandfür Ausstellungsinformationen, die neuen Terminalsim Foyer sowie adäquate Kommunikationsinstrumente tragenzu einer markanten Verbesserung <strong>der</strong> Sichtbarkeitdes Museums sowie zu einem einfacheren Zugang zu denAusstellungsinformationen bei. Einige Ausstellungsplakate(„René Burri“, gestaltet von Andrea Koch aus <strong>der</strong> StudienvertiefungVisuelle Kommunikation, und „Japanische Plakate– Heute“) sind bereits ausverkauft.Die Medienbeachtung des Hauses ist im nationalen Vergleichhoch, zumal es eine Tatsache ist, dass allein in <strong>der</strong>Stadt Zürich ungefähr 60 Museen um die Gunst <strong>der</strong> Medienund letztendlich auch um die Gunst des Publikums buhlen.Vermehrte Kundenbindung im Jahr 2007Noch stärker als bisher werden wir uns im Jahr 2007 <strong>der</strong>aktiven Kundenbindung widmen u.a. durch die Gründungeines Museums-Freundes-Kreises. Auch die neuen, jeweilsam ersten Sonntag im Monat stattfindenden Führungensind sehr beliebt. Bei steigen<strong>der</strong> Nachfrage werden wirdieses Dienstleistungsangebot weiter ausbauen.Das Jahr 2007 wird für die <strong>Hochschule</strong> und für das Museumam 29. September 2007 in <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> ZHdK gipfeln.An diesem Tag gibt es nicht nur einen grossen Festakt, son<strong>der</strong>nwir eröffnen im Rahmen <strong>der</strong> Hochschulfusion auch dieAusstellung „Im Westen nur Neues“. Da<strong>mit</strong> wird ein historischesKapitel abgeschlossen und ein neues eingeleitet.Hier<strong>mit</strong> sei dem gesamten Museums-Team und allen beteiligtenService-Stellen innerhalb <strong>der</strong> hgkz ganz herzlich fürden Einsatz während des vergangenen Jahres gedankt. Ichfreue mich auf ein spannendes und hoffentlich ebenfallserfolgreiches Jahr 2007 und auf eine weiterhin so guteZusammenarbeit innerhalb <strong>der</strong> gesamten <strong>Hochschule</strong>.* Christian Brändle ist Direktor Museum für Gestaltung Zürich.Ausblick: die Ausstellung „On Time“ wird am 22. Mai eröffnet –Digital Stag, Piers Manfield, 2005.Das Jahresprogramm des Museum für Gestaltung: siehe Seite 32.


12 hgkzintern1/07Ensslin gesammelt hatte. Peymann in Stuttgart und nebenihm Peter Zadek in Bochum entwickelten damals Theaterformen,die sich politisch gaben, die einen Anspruchan sich selbst, ans Publikum und an die Welt stellten. Dasinteressierte mich. Nach einer Hospitanz bei Giorgio Strehlerwusste ich: Ich will Regisseur werden. Gleich nach demStudium begann ich bei Peymann als Regieassistent, wolltedort aber schon bald wie<strong>der</strong> weg. Ich fand es ziemlichblöd, als ich plötzlich <strong>mit</strong> den Nie<strong>der</strong>ungen des Theaterskonfrontiert war, <strong>mit</strong> Dummheit, Neid und Machtkämpfen.Peymann sagte, wenn du Regisseur werden willst, musst dujetzt beim Theater bleiben. Das hab ich getan.die überlagerung<strong>der</strong> fächerist ein programmfür die zhdk„Kunstformen, die vom Team abhängig sind,müssen wir schon in <strong>der</strong> Ausbildungso anbieten“, sagt Hartmut Wickert, <strong>der</strong>seit September 2006 das Departement Theater<strong>der</strong> HMT leitet. An <strong>der</strong> Zürcher <strong>Hochschule</strong><strong>der</strong> Künste* wird er das DepartementDarstellende Künste und Film übernehmen,zu dem Theater, Tanz und Film gehören.Adriana Bognar und Heike Pohl habensich<strong>mit</strong> dem Theaterprofi unterhalten.Aufgezeichnet von Heike Pohl (Bild und Text)* Die Zürcher <strong>Hochschule</strong> <strong>der</strong> Künste soll per 1. September 2007 gegründetwerden. Vorbehalten ist die Annahme des revidierten Fachhochschulgesetzes.Bevor Sie zur HMT kamen, haben Sie 20 Jahre an verschiedenenBühnen in Deutschland und in <strong>der</strong> Schweiz inszeniert.Ursprünglich sind Sie Germanist, Publizist und Soziologe.Wieso Theater?Zum Theater bin ich eher per Zufall gekommen, über einenBekannten, <strong>der</strong> in Wuppertal Regieassistent war. Währenddes Studiums habe ich immer am Theater gearbeitet, alsBühnentechniker, als Statist, und habe dabei den Regisseurenbei <strong>der</strong> Arbeit zugeschaut. Ich hatte ein heftigesInteresse an Literaturwissenschaft und Politik, und dieMöglichkeit, dies nicht nur an <strong>der</strong> Universität zu betreiben,son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Welt wie<strong>der</strong>zusehen, war das Theater. Dortist das Erkunden <strong>der</strong> Welt und das spielerische Wie<strong>der</strong>geben<strong>der</strong> Resultate dieses Erkundens möglich. – Ich machteHospitanzen und Ferienjobs in Göttingen und Kassel. Indieser Zeit engagierte sich <strong>der</strong> Schauspieldirektor ClausPeymann in Stuttgart sehr politisch und legte sich <strong>mit</strong> <strong>der</strong>Landesregierung an. Es war ein Skandal, dass er im Theateröffentlich für den Zahnersatz <strong>der</strong> RAF-Terroristin GudrunIst <strong>der</strong> Wechsel von <strong>der</strong> Bühnenwelt an die Theaterhochschulenach Zürich auch <strong>mit</strong> etwas Wehmut verbunden?Nein, überhaupt nicht. Als Regisseur habe ich ja unterschiedlicheWellenbewegungen <strong>mit</strong>gemacht und mich auchfür abstrusere Formen <strong>der</strong> Inszenierung interessiert. EineZeitlang bekam ich viele Inszenierungsangebote. Ich warvier Jahre Intendant am Tübinger Zimmertheater, dannzwei Jahre lang Regisseur bei Baumbauer in Basel, danachin Konstanz als Oberspielleiter bei Ulrich Khuon. DieseZusammenarbeit setzte sich in Hannover für mehrere Jahrefort. Dort habe ich auch <strong>mit</strong> Studierenden <strong>der</strong> Schauspielschulezusammengearbeitet, und zwar in Projekten, die sichdem „System Stadttheater“ entzogen haben. Dieser Weg hathier in Zürich relativ konsequent einen Ort gefunden. Michinteressiert die Auseinan<strong>der</strong>setzung <strong>mit</strong> dem Medium ansich, <strong>mit</strong> den Menschen, die in diesem Medium agieren.Erfolg läuft ja heute so, dass man zu einer Marke wird, auchim Theater, und dann diese Marke kontinuierlich bestätigt.Bei <strong>der</strong> Theaterarbeit empfinde ich den Prozess als dasSpannendste und nicht das Ergebnis. Ich hätte mir wohl„nicht ankommen“ auf die Marke schreiben müssen.Weshalb, glauben Sie, braucht es eine Zürcher <strong>Hochschule</strong><strong>der</strong> Künste?Das Departement Darstellende Künste und Film könnte einzentraler Ort sein, wo sich die Idee <strong>der</strong> ZHdK wi<strong>der</strong>spiegelt,weil hier bestimmte Richtungen <strong>der</strong> Kunstausbildungzusammenrücken. Wir müssen die Theaterausbildung unddie traditionelle Kunstausbildung überprüfen. Die Weltbesteht auch für Schauspieler/innen nicht mehr aus zwanzigTheaterbühnen. Heute gibt es tausend Formen des Realisierensdarstellen<strong>der</strong> Künste. Wenn es uns gelingt, unterden Dozierenden einen hohen Grad an Kommunikationund gegenseitiges Interesse an <strong>der</strong> Arbeit zu wecken, dannkönnte das Projekt Zürcher <strong>Hochschule</strong> <strong>der</strong> Künste wirklicheinzigartig sein. Wir müssen den Studierenden sowohl dieMöglichkeit bieten als auch die Notwendigkeit klarmachen,dass sie neben <strong>der</strong> Konzentration auf ihr Fach auch Skillsund Kenntnisse in an<strong>der</strong>en Bereichen erwerben sollen. Filmund Medien sind für unsere Schauspielstudierenden sosubstanziell, dass sie von Beginn ihres Studiums an da<strong>mit</strong>konfrontiert sein müssen. Bildende Künstler sollen auchetwas von Schauspiel o<strong>der</strong> Regie verstehen, wenn sie in denPerformancebereich gehen, Musikerinnen sollen sich <strong>mit</strong>Oper auseinan<strong>der</strong> setzen. Genau diese Überlagerung <strong>der</strong>Fächer ist ein Programm für die ZHdK.Wie wollen Sie dies im Unterricht verankern? Wie soll sichdas in Ihrem Departement vermischen?


hgkzintern1/07 13Eine gewisse Grundausbildung muss es auf jeden Fall inje<strong>der</strong> Disziplin geben. Wir müssen behutsam anfangen,übergreifende Module zu entwickeln, die vor allem ab demdritten Bachelor-Ausbildungsjahr aktuell werden. Für Filmund Theater muss es Unterrichtsangebote geben wie Casting,Spielen vor <strong>der</strong> Kamera usw. Filmstudierende könntenam Regieunterricht teilnehmen. Die Gespräche, die jetzt<strong>mit</strong> Oliver Matz vom Tanz und Bernhard Lehner vom Filmbegonnen haben, finde ich im Ansatz so verheissungsvoll,dass ich sagen würde: Wenn wir so weitermachen, könnenwir im Jahr 2008/09 Module anbieten, die für alle Studierendenunseres Departements offen sind. Der Tanz ist einbeson<strong>der</strong>er Fall. Am Aufführungsort Gessnerallee im Theateran <strong>der</strong> Sihl wird sich zeigen, dass die Ausbildung Bühnentanzein Bestandteil <strong>der</strong> Darstellenden Künste ist. Mit<strong>der</strong> Entwicklung des ersten Bachelor-Studienganges Tanzin <strong>der</strong> Schweiz wird gerade begonnen. Das ist eine Gelegenheit,Gemeinsamkeiten herzustellen und einzufor<strong>der</strong>n, unddarauf nehme ich Einfluss.Das Szenografie-Studium soll neu im Departement DarstellendeKünste und Film angeboten werden. Weshalb ist dassinnvoll?Szenografie ist für mich ein übergreifendes Element indiesem Departement, ein ganz wesentlicher Kommunikationspartnerfür Tanz, Theater und Film. Und ein Ort, wo sichStudierende aus den unterschiedlichen Fachrichtungenbegegnen. Unser Departement muss die Kunstformen,die vom Team abhängig sind, schon in <strong>der</strong> Ausbildungals Teamprojekte realisieren. Szenografie ist ein typischesTeamprojekt. Ausserdem: Es gibt keine Bühnenbildausbildungin <strong>der</strong> Schweiz, das ist eine echte Marktlücke. Es gibtprofilierte Ausbildungen in London, Wien o<strong>der</strong> Hamburg,die alle sehr stark auf Theater fixiert sind. Wir sehen dasTheater mehr als einen beweglichen Raum, <strong>der</strong> sich radikalverän<strong>der</strong>t – Stichwort Heiner Goebbels: Der Schauspielerist nicht mehr das Zentrum, son<strong>der</strong>n die einzelnen ElementeLicht, Ton, Text, Bild, Musik, Bewegung und Szenebekommen eine Gleichwertigkeit. In diesem Sinn haben wirden deutschen Bühnenbildner Thomas Dreissigacker <strong>mit</strong><strong>der</strong> Konzeption eines entsprechenden Studienangebotesbeauftragt.Das Theater an <strong>der</strong> Sihl hatte bisher einen starken Bezugzum Kin<strong>der</strong>- und Jugendtheater. Können wir demnächst dorteinen Film sehen?Ja, unbedingt. Es soll ein Aufführungsort fürs gesamteDepartement werden, also auch für Film und Tanz. Wir werdenuns aus dem selbst erteilten Auftrag des Kin<strong>der</strong>- undJugendtheaters herauslösen. Das interessiert mich nur alsein Teil <strong>der</strong> Ausbildung. Neu gibt es drei Bachelor-Jahrgänge,die kontinuierlich aufeinan<strong>der</strong> aufgebaut werden. DasTheater an <strong>der</strong> Sihl wird auf <strong>der</strong> Stufe <strong>der</strong> Bachelorausbildungeine offene Werkstatt sein. Das Publikum wird kleinereProjekte aus dem Unterricht sehen können, im Sinn von„Theater in allen Räumen“, dem jährlichen Tag <strong>der</strong> offenenTür am bisherigen Departement Theater.Die an<strong>der</strong>e Stufe ist die Master-Ausbildung. Dort soll dasTheater an <strong>der</strong> Sihl eine hochqualifizierte, <strong>mit</strong> Budgetausgestattete Spielstätte werden, die im Wesentlichen vonStudierenden bespielt wird. Immer zu Beginn des Studienjahressoll eine grosse Master-Inszenierung <strong>mit</strong> einemrenommierten Regisseur o<strong>der</strong> einer Regisseurin stattfinden– wie bereits <strong>mit</strong> Thomas Bischoff und „Mann ist Mann“.Bei diesem Projekt können Regiestudierende assistieren,Szenografiestudierende beim Bühnenbild <strong>mit</strong>arbeiten undein Dutzend Schauspieler/innen auftreten. Nächstes Jahrläuft ein Pilot-Master, wofür wir Volker Hesse gewinnen


14 hgkzintern1/07Supportzentrum zusammengeführt werden, von dem alleDepartemente Dienstleistungen beziehen können. Alles,was Produktion erfor<strong>der</strong>t, soll dort angeboten werden – seies ein Bühnenbild o<strong>der</strong> Ausstellungsinstallationen, Lichto<strong>der</strong>Tonbetreuung, Technik aller Art. Der neue Leiter desSUZ-Produktion heisst Stefan Charles und hat im Dezember06 <strong>mit</strong> seiner Arbeit begonnen.Sie sind Mitglied <strong>der</strong> designierten Schulleitung ZHdK, dieim Moment einmal monatlich tagt. Wie ist die Stimmung indiesen Sitzungen?(schweigt länger) Öööh (lacht) Total unterschiedlich! Es gibtmanchmal problematische Situationen, in denen sich dieLeute nicht sehr einvernehmlich begegnen. Aber 80 Prozent<strong>der</strong> Sitzungen sind nicht nur interessant, son<strong>der</strong>n auchoffen und kommunikativ. Wir versuchen alle, den gemeinsamenNenner für die Aufgaben zu finden, die in <strong>der</strong> Realisierungsstudie<strong>der</strong> ZHdK vorformuliert sind. Ich persönlichfühle mich in dieser Gruppe total wohl.konnten, und im Jahr darauf wird Andreas Kriegenburg beiuns arbeiten. Das sind Leute, die auf einem anerkanntenLevel einen eigenen Stil und einen eigene Sicht von Theaterin die Arbeit einbringen.Forschung und Entwicklung: Welche Aufgaben übernimmtdas Institut Performing Arts und Film, das zu Ihrem Departementgehört?Das Institut ist ein Sammelpunkt für die vier unterschiedlichenRichtungen Tanz, Theater, Film und Szenografie. Esmüsste im Grunde die Aufgabe übernehmen, für die Lehreim forschenden Sinne tätig zu sein. Wenn wir Forschungsprojektemachen, muss das Auswirkungen auf unsere Lehrangebotehaben. Was hat das Theater in Japan für eineBedeutung für das Selbstverständnis des westlichen Spielers?O<strong>der</strong>: Welchen Einfluss hat das mo<strong>der</strong>ne Tanztheaterauf das Schauspieltheater? Es wäre Aufgabe des Instituts,diese Fragestellungen in den Unterricht zu integrieren.Alle Departementsleiter sind zuständig für je ein hochschulübergreifendes„Dossier“, Ihres heisst „Supportzentrum Produktion“.Was erwartet uns?Das Supportzentrum Produktion, kurz „SUZ-Produktion“,bietet Dienstleistungen für alle Teile <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong> an.Die ZHdK wird eine „produzierende“ <strong>Hochschule</strong> sein,und die beiden fusionierenden <strong>Hochschule</strong>n verfügen übereinen hohen Grad an Produktionsressourcen wie Film-,Foto- und Tonstudios, Audiovisuelles Zentrum, Theaterwerkstätten,Museumswerkstätten ... Sie sollen zu einemWenn Sie <strong>mit</strong> den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> neuen Schulleitung einTheaterstück besetzen müssten, welches Stück wäre es?Also wenn ich böse wäre, wärs „Die Bluthochzeit“ von GarciaLorca (Anm. d. Red.: eine Tragödie, in <strong>der</strong> die Braut amHochzeitstag <strong>mit</strong> ihrem Geliebten verschwindet. Es folgenRache und Tod). – Und wenn ich nett wäre, wärs „Das Festko<strong>mit</strong>ee“von Alan Ayckbourn – das ist lustig! (Anm. d. Red.:Eine tragische Komödie, in <strong>der</strong> ein zerstrittenes Festko<strong>mit</strong>eenach vielen chaotischen Sitzungen ein ebenso chaotischesFest inszeniert).Und was wäre Ihre Rolle in dem Stück?Der Regisseur natürlich!Dürfen wir in nächster Zeit auch ein richtiges Theaterstückvon Ihnen erwarten?Ja. Ich möchte nächstes Jahr ein Stück inszenieren. Undda spielt ihr alle <strong>mit</strong>! Das wird ein Riesenstück <strong>mit</strong> grosserPartygesellschaft ...Biografie Hartmut Wickert:geb. 24.5.1953, Bad Wildungen/ 1972 – 1978 : Studium <strong>der</strong> Germanistik, Soziologie,Publizistik in Bochum und Göttingen/ 1978 : Staatsexamen. SchriftlicheArbeit über Heiner Müller und Walter Benjamin «Die Gegenwart als Zeitenraum».Hospitanz bei Giorgio Strehler in Hamburg «Der gute Mensch vonSezuan». Regieassistent bei Claus Peymann am Staatstheater in Stuttgart undam Schauspielhaus in Bochum. Regieassistent bei Johannes Schaaf am SchauspielFrankfurt./ 1984 – 1988 : Intendant des Tübinger Zimmertheaters/ 1988– 1989 : freier Regisseur in Basel bei Frank Baumbauer/ 1989 – 1993 : Oberspielleiteram Stadttheater Konstanz bei Ulrich Khuon/ 1993 – 2000 : FesterRegisseur/ künstlerische Leitung am Schauspiel Hannover <strong>mit</strong> Ulrich Khuon/2001 – 2003 : verschiedene Inszenierungen am Thalia Theater Hamburg, amTheater Bielefeld, am Deutschen Nationaltheater Weimar und am BadischenStaatstheater Karlsruhe./ Sept. 2003 – 2006 : Leitung des SchauspielstudiosWeimar <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong> für Musik und Theater Mendelssohn-Batrtholdy inLeipzig. Inszenierungen an diversen Häusern./ Seit 1. September 2006 : Leiterdes Departementes Theater <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong> Musik und Theater Zürich, Mitglied<strong>der</strong> designierten Schulleitung ZHdK.


hgkzintern1/07 15goldener hase fürinteraction designerDie noch junge Studienrichtung InteractionDesign hgkz hat einen erfreulichen Erfolgzu vermelden: Der goldene Hase für Design,eine Auszeichnung, die jedes Jahr von <strong>der</strong>Architektur- und Designzeitschrift „Hochparterre“und dem Schweizer Fernsehen vergebenwird, wurde am 19. Dezember 06 imRahmen <strong>der</strong> Preisverleihung im Museum fürGestaltung Zürich an die Diplomarbeit„Tangent“ von Christian Iten und DanielLüthi verliehen. Heike PohlDie beiden Interaction Designer haben im Sommer 06ihr Diplom an <strong>der</strong> hgkz <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Entwicklung von innovativenInteraktionsformen auf einem Multitouch-Bildschirmerworben. Im Gegensatz zu herkömmlichen Touchscreenserkennt diese Bildschirmoberfläche mehrere Berührungengleichzeitig, kann also von mehreren BenutzerInnen zurselben Zeit bearbeitet werden. Um dies zu erreichen, habenIten und Lüthi eine bestehende Hardware-Technologie weiterentwickeltund parallel dazu erforscht, wie <strong>der</strong> Menschsich an einem solchen Bildschirm verhält. Da<strong>mit</strong> ist esihnen gelungen, ein in <strong>der</strong> Studienrichtung InteractionDesign zentrales Thema auf ganz neue Weise anzugehen:Die Interaktion zwischen Mensch und Maschine.Die Jury ist überzeugt, dass „Tangent“ gerade für die weitereEntwicklung dieser Interaktion relevant ist und dass <strong>der</strong>Multitouchscreen einen Einfluss auf gestalterische Entwicklungenim virtuellen Bereich haben wird. Prof. Dr. GerhardBuurman, Initiant und seit sechs Jahren Leiter des StudienbereichesInteraction Design, hält „Tangent“ für eine herausragendeArbeit, die die Auszeichnung verdient hat, weilsie ganz neue Möglichkeiten und Potenziale <strong>der</strong> Interaktion<strong>mit</strong> dem Rechner auf so spielerische Art und Weise ver<strong>mit</strong>teltund da<strong>mit</strong> zu einem Botschafter in eigener Sache wird.„Die Besten 06“ in Architektur, Landschaft und Design:Spezialausgabe „Die Besten 06“, „Hochparterre“ 12/06Bil<strong>der</strong>: „Tangent“ von Christian Iten und Daniel Lüthi, Interaction Design


16 hgkzintern1/07hmtz_records:eine plattform fürakustischesDass die hgkz ein Museum führt und die HMTein Theater, scheint eine Selbstverständlichkeit:Eine Kunsthochschule ist immer auch Produktionsstätte,ein Ort lebendigen Produzierens.Dass eine <strong>Hochschule</strong> ein CD-Label betreibt, isthingegen eine Novität: hmtz_records will, wieMuseum und Theater, eine Plattform sein, diein <strong>der</strong> Öffentlichkeit wirkt. Das Medium CDwird dabei als umfassendes Kunstprodukt <strong>mit</strong>eigenem Recht gestaltet. Patrick Müller, ChristophMerki, Stefan Rusconi*Eine Schachtel <strong>mit</strong> Ersatznadeln habe er stets im Hosensack<strong>mit</strong>getragen, erinnert sich <strong>der</strong> Aargauer Schriftsteller KlausMerz: Die Rede ist von seinem Vater und von dessen altemGrammophon – die Anekdote macht deutlich, wie sehr sichdas Medium in den letzten Jahrzehnten verän<strong>der</strong>t, wassich in <strong>der</strong> Entwicklung vom Schellack zum Silberling allesereignet hat: Die LP hat sich nach und nach von ihrem eherdokumentarischen Charakter gelöst, die CD ist zum Kunstprodukt<strong>mit</strong> eigenen Gesetzmässigkeiten geworden.Schon rein äusserlich versucht das Label hmtz_records,diesem Anspruch gerecht zu werden, indem es unterschiedlicheKünste auf kleinstem Raum versammelt: Sohaben Klaus Merz und Hugo Loetscher originale (Booklet-)Texte zu den beiden ersten CDs <strong>der</strong> Reihe beigesteuert,das nicht ganz alltägliche visuelle Konzept – das den Reihencharakterunterstützen soll – wurde vom Grafikbürodes hgkz-Dozenten Richard Feurer konzipiert (RichardFeurer, Matthias Michel, Gisèle Schindler). Es soll dies eineoptimale Plattform sein, um dem vielfältigen akustischenGeschehen an <strong>der</strong> HMT Gehör zu verschaffen. Auch bei <strong>der</strong>Hauptsache, beim Hören, ist von Innovationen zu berichten,auf die wir noch zurückkommen.Breites SpektrumVier CDs sind bisher erschienen: „Autumn leaves etcetera“,„Conciertos del Sur“, „From Beijing with Love“ und „Lupusin fabula“ lauten ihre Titel – schon daran mag ablesbar sein,dass das Profil des Labels ganz in die Breite geht und einlebendiges Abbild dessen ist, was an <strong>der</strong> Schule geschieht.Mit „ten versions of a song“ ist hmtz_records im Herbst 2006erstmals an die Öffentlichkeit getreten, <strong>mit</strong> zehn jeweilshöchst individuellen Interpretationen des Jazz-Standards„Autumn leaves“, gespielt von zehn Jazz-Dozierenden <strong>mit</strong>ihren jeweiligen Bands; die CD finde „auf beeindruckendeWeise eine eigene Linie zwischen Innovation und Hörbarkeit“,wurde in <strong>der</strong> Presse berichtet.„Conciertos del Sur“ handelt vom Instrument, „in das sichGaukler und Engel teilen“ (Hugo Loetscher): von <strong>der</strong> Gitarre.Drei <strong>der</strong> bedeutendsten Gitarrenkonzerte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>tshat <strong>der</strong> HMT-Dozent An<strong>der</strong>s Miolin zusammen<strong>mit</strong> Stringendo Zürich unter <strong>der</strong> Leitung von Jens Lohmanneingespielt. Und dies auf einem Instrument, das weltweiteinzigartig ist: Gemeinsam <strong>mit</strong> dem Zürcher GitarrenbauerErmanno Chiavi hat <strong>der</strong> Gitarrist – im Rahmen eines Forschungsprojektes<strong>der</strong> HMT – ein dreizehnsaitiges Instrumententwickelt, das in seinen Möglichkeiten erweitert undvon unerhörter Klangfülle ist.Kommende ProduktionenEine Auswahl aus den Höhepunkten <strong>der</strong> Studienwoche„Herausfor<strong>der</strong>ung China“ ist nur wenige Wochen späterunter dem Titel „From Beijing with Love“ erschienen. Ausserdemhat <strong>der</strong> Kontrabass-Dozent Rätus Flisch eine CDveröffentlicht, die innerhalb eines Jazz-Trios innovativ <strong>mit</strong>Loops arbeitet („Lupus in fabula – fabulous loops“). Weiteresist geplant, z.B. in Richtung Hörspiel in Zusammenarbeit<strong>mit</strong> dem Departement Theater, an<strong>der</strong>es wurde bereitsaufgenommen. Das Porträt <strong>der</strong> Musik des französischenKomponisten Olivier Messiaen ist zugleich eines <strong>der</strong> neuenTonmeister-Abteilung an <strong>der</strong> HMT. Technologisch auf <strong>der</strong>Höhe <strong>der</strong> Zeit, wird diese als Hybrid-CD im SACD-Formatproduziert und kann auf konventionellen CD-Spielern, aberauch im Surround-Sound angehört werden.Neben diesen Produktionen, die als Plattform in <strong>der</strong> Öffentlichkeitdienen sollen und auch im Handel erhältlich sind,werden zwei weitere Reihen kreiert: Die docu_series hatdie Aufgabe, Konzerte und an<strong>der</strong>e Veranstaltungen internabzubilden; in den student_series schliesslich wird denStudierenden – in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Tonmeisterei –die Möglichkeit geboten, Demo-CDs zu produzieren. Inall diesen Reihen und Produktionen des Labels soll dasreiche Know-how, das an <strong>der</strong> Schule vorhanden ist, gezeigtwerden. Ziel ist es, <strong>der</strong> Schule als Produktionsstätte einerweitertes Gesicht zu geben und da<strong>mit</strong> ein Sichtbarwerden<strong>der</strong> Dozierenden und Studierenden in <strong>der</strong> Öffentlichkeit zuermöglichen.* Christoph Merki, Patrick Müller und Stefan Rusconi arbeiten an <strong>der</strong> HMTund sind verantwortlich für das Label hmtz_records.hmtz_records 1/05–5/07hmtz_records 1/05: Autumn leaves etcetera. Ten versions of a song. Compositionsby Rätus Flisch, Marianne Racine, Christoph Merki, Christoph Grab,Chris Wiesendanger, Domenico Ferrari, Adrian Frey, Theo Kapilidis und AndyBrugger.hmtz_records 2/06: Conciertos del Sur. Gitarrenkonzerte von Joaquín Rodrigo,Heitor Villa-Lobos und Manuel Maria Ponce. An<strong>der</strong>s Miolin (Gitarre), StringendoZürich, Jens Lohmann (Leitung).hmtz_records 3/06: From Beijing with Love. Kompositionen und Improvisationenunter an<strong>der</strong>em von Adrian Frey, Peggy Chew, Yang Ying, Pierre Favre,Theo Kapilidis, Li-Quing Yang und Xiao Jing Wang.hmtz_records 4/06: Lupus in fabula. Christian Röver (guitar, loops), RätusFlisch (bass, loops), Enzo Zirilli (drums, percussion).hmtz_records 5/07 (erscheint Anfang 2007): Werke von Olivier Messiaen(Trois petites liturgies de la présence divine, Sept Haïkaï, Oiseaux exotiques).Orchester, Perkussionsensemble und Vokalensemble <strong>der</strong> HMT Zürich, KarlScheuber (Leitung).Die CDs werden über Phonag Records vertrieben und sind im Handel erhältlichüber www.hmtzrecords.hmt.edu.Rechte Seite: Das visuelle Konzept für hmtz_records wurde von feurernetworkkonzipiert.Weitere Informationen: christoph.merki@doz.hmt.edu,patrick.mueller@hmt.edu; stefan.rusconi@hmt.edu


autumn leaves etcetera7 6 4 0 1 2 5 0 7 0 0 3 37 6 4 0 1 2 5 0 7 0 0 2 67 6 4 0 1 2 5 0 7 0 0 1 9hgkzintern1/07 170102031/05041/05autumn leaves etcetera01 CD02 From Beijing with Love03 Conciertos del sur04 Autumn Leaves etcetera


18 hgkzintern1/07pop an <strong>der</strong>hochschuleSeit letztem Herbst ist es so weit: Vier jungeMusiker und eine Musikerin studieren Popmusikan <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong> Musik und TheaterZürich. Heiko Freund*Popmusik ist <strong>mit</strong>tlerweile ein allumfassendes Freizeitgutund wird uns auch in Zukunft begleiten. Die Bedingungenim Vergleich zu früher haben sich aber in kurzer Zeit drastischverän<strong>der</strong>t. In <strong>der</strong> Popmusik <strong>der</strong> Zukunft werden vorallem exzellent ausgebildete Universaltalente erfolgreichsein, die völlig verschiedene Funktionen im Berufsfeldausüben können, z.B. als Ideenträger, Komponistinnen,Texter, Songwriterinnen, Arrangeure, Performerinnen, Produzenten,Lehrerinnen und Vermarkter.Das Ausbildungskonzept <strong>der</strong> HMT sieht deshalb eine vertiefteAusbildung in allen relevanten Bereichen des BerufsfeldesPop vor und bietet darüber hinaus die Möglichkeit zurindividuellen Bildung eines beruflichen Schwerpunkts. Dieso erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiteneröffnen den Studierenden ein breites popmusikalischesBetätigungsfeld und dadurch eine nachhaltige beruflicheKarriere. Entscheidend für den Ausbildungserfolg sinddabei ineinan<strong>der</strong>greifende, synergetische Kenntnisse überZusammenhänge von eigenem kreativem Tun, Technologie,Marktsituation und Kommunikation und nicht dieausschliessliche För<strong>der</strong>ung von Solistinnen und Solisten.Trotzdem steht die instrumentale o<strong>der</strong> vokale Kompetenzweiterhin im Zentrum. Die Fähigkeit, ein Instrument ausgezeichnetzu spielen o<strong>der</strong> zu singen, ist auch im Bereich Popdie unumgängliche Basis <strong>der</strong> beruflichen Tätigkeit.Sich im Musikbusiness bewährenDie Popmusikerin und <strong>der</strong> Popmusiker arbeiten typischerweiseim Verbund <strong>mit</strong> an<strong>der</strong>en Kreativen in Kleinunternehmenwie Bands, Studiogemeinschaften, Produktionsfirmeno<strong>der</strong> Labels. Sie o<strong>der</strong> er muss ständig auf die sich än<strong>der</strong>ndenGegebenheiten des Musikbusiness reagieren, ohne dieHauptaufgabe zu vernächlässigen, nämlich das Schaffenneuer und kreativer Musik. Dank <strong>der</strong> Vertriebsmöglichkeitenim Internet sowie des Fortschritts in <strong>der</strong> digitalenStudiotechnik sind Herstellung und Vertrieb von Musikheute wesentlich einfacher geworden. Aufgaben, für die bisanhin zum Beispiel das Plattenlabel zuständig war, können,dürfen o<strong>der</strong> müssen immer öfter von den Musikerinnenund Musikern selbst übernommen werden. Sie müssen alsSelbstständige für diesen Markt ausgerüstet sein, was ambesten funktioniert, wenn sie von Beginn an in <strong>der</strong> Praxis,im Musikbusiness, <strong>mit</strong>arbeiten können.Attraktive AusbildungspartnerDas Ausbildungskonzept <strong>der</strong> HMT kommt nicht nur bei denStudierenden gut an, auch in <strong>der</strong> Popszene und im Musikbusinessfindet es Unterstützung. So stellen beispielsweisedas Plattenlabel „Universal Music“ und das Schweizer Fernsehenden Studierenden im Rahmen des Business-ModulsPraktikumsplätze zur Verfügung. Bereits lanciert sind Kooperationen<strong>mit</strong> dem Popkredit <strong>der</strong> Stadt Zürich o<strong>der</strong> demMigros-Kulturprozent. Beispielsweise fand im Rahmen desletztjährigen m4music-Festivals ein Weiterbildungsworkshopstatt unter dem Titel „… und jetzt die Bassdrumein wenig lauter – Schweizer Produzenten im Gespräch“.Zudem haben Prominente aus <strong>der</strong> Schweizer Pop-Rock-Szene zugesagt, in Seminaren und Workshops <strong>mit</strong>zuwirken,u.a. Roli Mosimann, Sina, Adrian Weyermann, Adi Stern,Natacha, Poto Wegener, Ivo Sacchi, Claude Bravi.Selbstverständlich sind nicht nur ideelle Unterstützung undKnowledge-Transfer wichtig, auch materielle Leistungensind äusserst willkommen. So sponsert beispielsweise dieFirma SDS Music Factory AG Equipment die neue Ausbildungin Form von Gitarren- und Bassverstärkern <strong>der</strong> MarkeHughes&Kettner.Ein starkes TeamNatürlich: Eine Ausbildung steht und fällt <strong>mit</strong> demDozierenden-Team. Der HMT ist es gelungen, namhaftePersonen aus <strong>der</strong> Schweizer Pop-Rock-Szene zu gewinnenund als Dozierende zu verpflichten. Weitere Dozierendewerden im Laufe <strong>der</strong> Zeit das Team ergänzen, so zum Beispielfür die Bereiche Musikbusiness und Popdidaktik. DasAusbildungs-Team besteht zurzeit aus: Heiko Freund, Studienleitung,Gitarre, Workshops; Domenico Ferrari, Electronica,Producing; Ueli Gasser, Workshops, Pop Styles;Uli Heinzler, Bass; Tim Kleinert, Keyboards & Synthesizer,Rhythmsection; Nico Looser, Drums; Christoph Merki,Geschichte, Presse, Business.Konzerte und AufnahmeprüfungenDie ersten fünf Popstudierenden arbeiten seit dem Wintersemester2006/07 in verschiedenen Seminaren und alsBand zusammen – hörend, denkend, schreibend und tüftelnd.Ab 20. Februar 2007 finden die Semesterkonzertestatt. Da wird die Popklasse zum ersten Mal sich und ihreArbeit live präsentieren.Der Nachwuchs lässt nicht lange auf sich warten: Am31. März 2007 ist bereits Anmeldeschluss für die Aufnahmeprüfungenfür den im September beginnenden nächstenStudiengang. Und dann sind die „Neuen“ schon die„Alten“.Informationen zum Schwerpunkt Pop sind unter www.hmt.edu zu findeno<strong>der</strong> direkt bei Heiko Freund, heiko.freund@hmt.edu, erhältlich.* Heiko Freund ist Studienleiter Pop im Departement Musik.


hgkzintern1/07 19nichts <strong>mit</strong>telmässigesim <strong>mit</strong>telbau!An <strong>der</strong> hgkz arbeiten etwa 100 Personen imMittelbau. Mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Masterstudiengängekönnte sich diese Zahl noch vergrössern.So wird auch an <strong>der</strong> ZHdK <strong>der</strong> Mittelbaueine wichtige Rolle spielen. Dafür setztsich die Mittelbau-Vertretung ein. Sigrid Adorf,Janine Schiller, Stefan Kreysler*Die Gruppe <strong>der</strong> Mittelbauangestellten an <strong>der</strong> hgkz bestehtzurzeit aus rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. AlsMittelbau werden Personen <strong>mit</strong> einem Hoch- o<strong>der</strong> Fachhochschulabschlussbezeichnet, die als wissenschaftlicheAssistierende o<strong>der</strong> wissenschaftliche Mitarbeitende angestelltsind. Die Tätigkeitsfel<strong>der</strong> des Mittelbaus entsprechendem erweiterten Leistungsauftrag <strong>der</strong> Fachhochschulen:Lehre, Forschung & Entwicklung, Dienstleistungen undWeiterbildung. Die Heterogenität <strong>der</strong> in dieser Personalkategorieals Einheit zusammengefassten Personen zeigtsich in Bezug auf die Tätigkeitsfel<strong>der</strong> (Unterricht, Institute,Museum, Werkstätten, Eventmanagement usw.), die bisherigeAusbildung sowie die unterschiedlichen, gesuchtenberuflichen Perspektiven. Sowohl Unterrichtsassistierendeals auch Kuratorinnen und Kuratoren werden zum Mittelbaugezählt. Es gibt befristete und unbefristete Anstellungsverhältnisse.In dieser grossen Vielfalt zeigt sich im Wesentlicheneine Gemeinsamkeit: das Ziel, sich zu qualifizieren.Die Mittelbau-Ordnung M.B.O. <strong>der</strong> hgkz aus dem Jahr 2003formuliert in ihrer Präambel den Grundsatz, dass die För<strong>der</strong>ungdes Mittelbaus ein Ziel <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong> ist (1).Mittelbau in den MasterstudiengängenFür die Einführung <strong>der</strong> Masterstudiengänge ist laut <strong>der</strong>Konferenz <strong>der</strong> Fachhochschulen (KFH) ein qualitativ undquantitativ gut etablierter Mittelbau wichtig (2), <strong>der</strong> indiesen Studiengängen vermehrt zum Einsatz kommensoll. Da<strong>mit</strong> wird dem Mittelbau gemäss KFH im Bereichvon Lehre und Forschung eine attraktive, kontinuierlicheQualifikation geboten. Schon jetzt zeigt sich die Bedeutungdes Mittelbaus an <strong>der</strong> hgkz nicht allein in quantitativerHinsicht, son<strong>der</strong>n ist – wie es <strong>der</strong> Name vermuten lässt – alszentraler Bestandteil des gesamten Schulgebäudes im ideellenwie im praktischen Sinn zu verstehen. Für die ZHdKwird <strong>der</strong> Ausbau einer tragfähigen <strong>mit</strong>tleren Etage einebedeutende Rolle spielen. Die Wechselwirkungen liegen auf<strong>der</strong> Hand: Auch die ZHdK wird davon profitieren, sich alsQualifizierungsstätte für wissenschaftlichen Nachwuchs zuprofilieren.Organisation und ZieleIm September 2005 wurde die Mittelbau-Vertretung gegründet<strong>mit</strong> dem Ziel, sich für die Anliegen und Interessendes Mittelbau-Personals einzusetzen. Dazu gehören einAnrecht auf Weiterbildung, Laufbahnentwicklung, Mitsprache-und Mitwirkungsrechte, Vernetzung, Information usw.Die Vertretung ist gleichzeitig Anlauf- und Beratungsstelle.Die rund 100 Mittelbau-Angestellten werden durch einenVorstand vertreten (Mitglie<strong>der</strong> sind: Sigrid Adorf, CynthiaGavranic, Lea Georg, Carole Kaufmann, Stefan Kreysler,Franziska Nyffenegger, Susanne Sauter, Janine Schiller,Stefano Vannotti, Christina Von Rotz, Carolin Welss). Einprioritäres Anliegen <strong>der</strong> Mittelbau-Vertretung ist es, eineLaufbahnentwicklung <strong>mit</strong> individuellen För<strong>der</strong>massnahmenund Anspruch auf Weiterbildung auszuarbeiten, umeine Perspektive sowohl innerhalb <strong>der</strong> Fachhochschulen alsauch im Hinblick auf einen möglichen Übertritt in Kultur,Verwaltung, Wirtschaft und Industrie zu erarbeiten.Wichtig erscheint zudem, eine Sensibilisierung für die Rolledes Mittelbaus und dessen stärkeren Einbezug in laufendeProzesse <strong>der</strong> Hochschulplanung zu erwirken. Ausserdemgilt es, die aktive Vernetzungsarbeit des Mittelbaus an <strong>der</strong>hgkz und an <strong>der</strong> HMT, innerhalb <strong>der</strong> ZFH und <strong>mit</strong> Mittelbauorganisationenan<strong>der</strong>er Schweizer Fachhochschulen,aber auch <strong>mit</strong> den Universitäten zu unterstützen. Spätestens<strong>mit</strong> <strong>der</strong> ZHdK soll eine gezielte För<strong>der</strong>ung des Mittelbausdazu beitragen, dass die Arbeit in diesem Segment alsQualifizierungsschritt ernst genommen und zur praktiziertenRealität wird.Die Jahresvollversammlung des Mittelbaus findet am 8. Februar 2007um 16 h an <strong>der</strong> Hafnerstrasse 39 im Sitzungszimmer, 2. Stock, statt.Kontakt: <strong>mit</strong>telbauvertretung@hgkz.ch.(1) Vgl. Mittelbau-Ordnung M.B.O. von März 2003.(2) Konferenz <strong>der</strong> Fachhochschulen (KFH): Die Entwicklung <strong>der</strong> Masterstudiengängean Fachhochschulen. Bern, Januar 2006: 5.* Janine Schiller, wissenschaftliche Mitarbeiterin f+e und Präsidentin<strong>der</strong> Mittelbau-Vertretung, Stefan Kreysler, Stabsdienst-Projekte,Sigrid Adorf, wissenschaftliche Mitarbeiterin ics


20 hgkzintern1/07cockpit-, spital-,küchen- und neuetschernobylzeichnungenDas Kunsthaus Zürich zeigt vom 2. Februar bis22. April 2007 „Thomas Müllenbach. Graphit– Die grossen Zeichnungen“. Als erstes Museumführt es die wandfüllenden jüngsten Graphit-Zeichnungen des 1949 in Koblenz (D) geborenenKünstlers zusammen, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> hgkzBildende Kunst unterrichtet. Medien<strong>mit</strong>teilungKunsthaus ZürichThomas Müllenbach, MD-11 – Cockpit, I, 2001 Graphit auf Papier, 153/193 cm(Ausschnitt)Die gezeigten Werke entstanden zwischen 1999 und 2006und führen uns an die Schaltstellen <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Technik –vom Küchenherd über Apparaturen des Operationssaalsund die Navigationsinstrumente im Cockpit einer MD-11,bis ins Atomkraftwerk Tschernobyl.Müllenbach lebt seit 1972 in Zürich und lehrt an <strong>der</strong> hgkz.Als Maler und Zeichner gehört er zu einer Generation vonbildenden Künstlern, die in <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung <strong>mit</strong> <strong>der</strong>Alltagskultur und im Dialog <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Kunstgeschichte eineeigenständige Handschrift erarbeitet haben. So geht Müllenbachnicht an den Ort, wo sich seine Bildgegenständebefinden, son<strong>der</strong>n nimmt Abbildungen aus <strong>der</strong> Presse alsInspirationsquelle. Seine Zeichnungen sind bis zu 200 cmhoch. In Abbildungen wirken sie fragil, aber die Originalestrotzen vor Kraft. Das Graphit ist <strong>mit</strong> kräftigem Druck aufdas Spezialpapier aufgebracht, und <strong>der</strong> Strich kann bis zueiner Breite von drei Millimetern anschwellen.Navigation des Blicks in Cockpit und OPMüllenbach beobachtet die Dinge we<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Distanz,noch begnügt er sich <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe ihrer Oberfläche.Was seinen Blick fesselt, lässt sich eher an <strong>der</strong> Unbestimmbarkeit<strong>der</strong> Zwischenräume festmachen, z.B. an den weissen,ausgesparten Flächen in den Kabinenfenstern einesFlugzeuges o<strong>der</strong> zwischen den Navigationsinstrumentenund Bildschirmen im Cockpit jener Swissair-Maschine, die1998 vor <strong>der</strong> kanadischen Küste bei Halifax abstürzte. Normalerweisehaben Passagiere, Künstler und Museumsbesucherdort nichts zu suchen. Aber würden Sie erkennen, dassdie Katastrophe kurz bevorsteht?Ähnlich kann es einem vor seinen Spitalzeichnungen ergehen.Die Verkabelung des Blicks <strong>mit</strong> den lebensrettendenMassnahmen in einem Operationssaal lässt dem Betrachterunerwartet viel Raum für kontemplatives Schauen.Der Offenheit in Müllenbachs Formverläufen steht <strong>der</strong>geschärfte Blick für ornamentale „patterns“ gegenüber.Müllenbach navigiert seinen Stift (und da<strong>mit</strong> unseren Blick)<strong>mit</strong> sicherem Gespür. Es geht ihm nicht darum, die Metaphysik<strong>der</strong> Dingwelt künstlich am Leben zu erhalten.Tschernobyl. Graphit als Tod-und KunstbringerMüllenbachs neuste Zeichnungen nehmen die Schaltzentralenvon symbolträchtigen Atomkraftwerken ins Visier.Beim Reaktorbrand im AKW von Tschernobyl im April 1986hat brennendes Graphit zur weiträumigen Verseuchungdurch Radioaktivität beigetragen. Die Kontroverse um dieFolgen von Tschernobyl wird durch wissenschaftliche undtechnische Erkenntnisse immer neu genährt. Sie wirft einLicht auf unseren Umgang <strong>mit</strong> einem Material, das wirsoeben noch unter Kontrolle zu haben glaubten – gebanntauf Papier und ausgestellt in<strong>mit</strong>ten einer kostbaren Kunstsammlung,<strong>der</strong>en Sicherheit und Erhalt für eine zivilisierteGesellschaft hohe Priorität besitzt.Zur Ausstellung erscheint bei JRP Ringier ein Katalog <strong>mit</strong> Beiträgen von ChristophDoswald und Dorothea Strauss sowie einem Vorwort des Kurators <strong>der</strong>Ausstellung, Bernhard von Waldkirch.Kunsthaus Zürich, Heimplatz 1, 8001 Zürich, www.kunsthaus.ch.Öffnungszeiten: Di–Do 10–21 h, Fr–So 10–17 h, Mo geschlossen.Feiertage: Ostern 5.–9. April, 10–17 h. Eintritt: 10/6 CHF reduziert / 6 CHFGruppen ab 20 Personen.Führungen/Gruppen Öffentlich: Do 22. Februar 19.30 h, Do 15. März 19.30 h.Privat: nach Vereinbarung, 60 min., bis 15 Personen 175 CHF.Buchungen Tel. +41 (0)44 253 84 84 (Mo – Fr 9 – 12 h). Die Anmeldung vonselbst geführten Gruppen o<strong>der</strong> Klassen ist dringend empfohlen.


21DUMMY, Stuhl, 2004, Prototypen, © Florian Böhmthis side upDas Museum für Gestaltung Zürich zeigt <strong>mit</strong>„This Side Up“ erstmals in <strong>der</strong> Schweiz eineEinzelausstellung des deutschen IndustriedesignersKonstantin Grcic. Der Münchner gehörtzu den zeitgenössischen Designern vonWeltrang. Cynthia Gavranic*„Zwischen Objekten und Mensch muss etwas passieren.“(Konstantin Grcic)Konstantin Grcic und sein 1991 gegründetes Studio KGID(Konstantin Grcic Industrial Design) haben sich vor allem<strong>mit</strong> Materialexperimenten und konstruktivem Eigensinneinen Namen gemacht. KGIDs Produkte haben <strong>mit</strong> einemmodischen Minimalismus nichts gemein. Sie konzentrierensich auf das Wesentliche und zeichnen sich ebenso durchAlltagstauglichkeit und formale Zurückhaltung aus wiedurch Scharfsinn und Humor. Es sind Produkte, die bisweilenverblüffen und irritieren. Neben <strong>der</strong> Analyse, wozuund für wen die Entwürfe bestimmt sind, steht bei KGIDstets die Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>mit</strong> dem Entstehungsprozess imVor<strong>der</strong>grund. Es geht um das Zusammenspiel von Material,Formgebung und industrieller Fertigung. So entstehenObjekte wie <strong>der</strong> skelettartig und skulptural anmutendeStuhl „Chair_One“ o<strong>der</strong> die transportable Mehrzweckleuchte„Mayday“. „Chaos“ ist kein blosses avantgardistischesSitzmöbelstück, son<strong>der</strong>n geht auf eine intensive Auseinan<strong>der</strong>setzung<strong>mit</strong> dem thematischen Diskurs rund um „dasSitzen“ zurück.Die Ausstellung This Side Up zeigt Arbeiten von KGID ausden vergangenen zehn Jahren. Die von Konstantin Grcicund seinem Mitarbeiter Nitzan Cohen konzipierte Werkschauversteht sich als eine Inszenierung <strong>der</strong> subjektivenSicht <strong>der</strong> beiden Designer auf die eigenen Produkte undnicht als eine <strong>der</strong> Linearität und Chronologie des Werkesverpflichtete Ausstellung. In klarer, bildreicher Sprachewird das Prozesshafte bei <strong>der</strong> Produktentwicklung betont.Zu sehen sind rund fünfzig Produkte, <strong>der</strong>en Entstehungswegsich anhand von Skizzen, Modellen aus Karton o<strong>der</strong>Schaumgummi, Prototypen und in Videofilmen nachverfolgenlässt.Konstantin Grcic und Nitzan Cohen haben als Ausstellungs-Szenografie eine Anordnung von Schachteln entworfen, diescheinbar beiläufig für die Besuchenden geöffnet wurden.Diese können sich frei durch die Ausstellung bewegen undin die Kisten blicken, die thematisch ein Produkt beleuchteno<strong>der</strong> aber in Form einer Gegenüberstellung auch verschiedeneProdukte im Dialog zeigen. So werden einzelneExponate hervorgehoben und an an<strong>der</strong>en Stellen ganzeWerkgruppen samt einer Videosequenz zu ihrer Entstehunggezeigt.* Cynthia Gavranic ist Kuratorin am Museum für Gestaltung Zürich.Konstantin Grcic wurde 1965 in München geboren. Er studierte nach einerSchreinerlehre am Parnham College in England Industriedesign am Royal Collegeof Art in London. Er arbeitete bei Jasper Morrison und eröffnete 1991 seinDesign-Büro KGID in München. Schon bald zählten führende Designfirmenwie Authentics, ClassiCon, Driade, Flos, Krups, Lamy o<strong>der</strong> MUJI zu seinenKunden. Viele seiner Produkte sind <strong>mit</strong> Preisen ausgezeichnet, so zum Beispiel<strong>der</strong> Wäschekorb 2-HANDS (Authentics) als Best of Category, iF Award 1997; <strong>der</strong>Stuhl chair_ONE (Magis) <strong>mit</strong> dem Bundespreis Produktdesign, The GermanDesign Council 2006 und <strong>der</strong> Barhocker MIURA (PLANK), als Blueprint BestProduct Award, 100% Design, London 2006. Letzter steht in <strong>der</strong> permanentenSammlung des Museum of Mo<strong>der</strong>n Art, New York, genauso wie die LampeMAYDAY (FLOS), die 2001 den Compasso D´Oro gewonnen hat.Ausstellung „This Side Up“, 24. Januar – 22. April 07, Galerie.Vernissage: Dienstag, 23. Januar 2007, 19 h, Vortragssaal hgkz.Publikation: Florian Böhm (Hg.), KGID Konstantin Grcic Industrial Design,240 Seiten, 200 farbige und 100 s/w-Abb., 50 Zeichnungen, EnglischISBN 0-7148-4431-4, Phaidon Verlag, 120 CHF.Öffentliche Führungen:jeden Dienstag, 18.30 h, jeden ersten Sonntag im Monat um 15 hBegleitprogramm: Dienstag, 13. Februar 2007/ Dienstag, 27. März 2007, 20 h(Details >>Agenda S. 42/43)


22 hgkzintern1/07sichtbar turbulentezeiten21 mal „hgkz intern“


2„hgkz intern“ gibt es seit über fünf Jahren. 20 Hefte sindbereits erschienen. Dies ist die Nummer 21. Wie die Titelblätter<strong>der</strong> bisherigen Ausgaben zeigen, hat sich die Publikationim Laufe <strong>der</strong> Zeit sowohl gestalterisch als auchinhaltlich gewandelt. Das erste Heft <strong>mit</strong> acht Seiten wurdeim April 2002 von Paolo Bianchi herausgegeben. Anfang2003 übernahm Heike Pohl als neue Leiterin Kommunikation<strong>der</strong> hgkz die Redaktionsleitung. Sie verän<strong>der</strong>te dasHeftkonzept und vergrösserte das Redaktionsteam. Vor zweiJahren wurde das Layout dem neuen Corporate Design vonhgkz und HMT angepasst; heute erscheinen vier Ausgabenpro Jahr <strong>mit</strong> je rund 40 Seiten. (Siehe auch Editorial.)Die RedaktionAlle Ausgaben sind über https://intranet.hgkz.ch/pages/hgkz_intern.php alspdf erhältlich.


24oben: Flavia Trachsel, „endgültig“, 2006. 80/80 cmunten: Sally Montana, aus: „#20489 B-Block“, 2006. 50/60 cm


25forum 06heimlich/unheimlichDer Studienbereich Fotografie hgkz zeigtArbeiten im Münchner Stadtmuseumvom 17.11. 2006 bis 14.01. 2007.„Heimlich – ein Wort <strong>mit</strong> gegensätzlichen Bedeutungen:zum einen stammt es ab vom Heimeligen, Vertrauten, zuman<strong>der</strong>en benennt es das Geheime, verborgen Gehaltene, dassich zum Unheimlichen wenden o<strong>der</strong> steigern kann. DieArbeiten <strong>der</strong> Studierenden des Fachbereichs Fotografie <strong>der</strong>hgkz umkreisen diese sich zugleich anziehenden und abstossendenPole. Schon lange vor <strong>der</strong> ersten wissenschaftlichenAnalyse des Unheimlichen von Sigmund Freud 1919ist dieser Topos ein Faszinosum in Kunst und Populärkultur:sei es in den Schreckensdarstellungen Johann HeinrichFüsslis, Edgar Allan Poes o<strong>der</strong> dem bis ins 20. Jahrhun<strong>der</strong>tbeliebten Wachsfigurenpanoptikum. Das Unheimlichehabe seine Ursprünge im Heimisch-Vertrauten und in <strong>der</strong>unheimlichen Situation würden verdrängte Ängste aus <strong>der</strong>Kindheit erinnert – diese Thesen Freuds wurden im Laufedes 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts zur Basis <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung <strong>mit</strong>dem Thema.In zeitgenössischen Filmen, Erzählungen und Fotografien,wie jenen von David Lynch, Paul Auster und Gregory Crewdson,materialisiert sich das Unheimliche nicht als externeBedrohung, welche sich unseres Lebens bemächtigt,son<strong>der</strong>n es ist Teil unserer kultivierten, kollektiven o<strong>der</strong>individuellen Psyche. Eine alte Furcht, mutiert in <strong>der</strong> Verdrängung,durchstösst unsere trügerisch durchrationalisierteAlltagsoberfläche. Das Wahnhafte taucht aus <strong>der</strong> geglättetenVergangenheit auf, drängt zwischen sorgsam gehegtenTabus und gepflegten Lebenskonzeptionen hervor –so auch in den Arbeiten <strong>der</strong> Züricher (sic!) Studenten.Das Seminar Heimlich/Unheimlich führte zur Auseinan<strong>der</strong>setzung<strong>mit</strong> verschiedenen Thematiken wie die <strong>der</strong> imRollenspiel wechselnden Identitäten, um Herkunft undSchicksal <strong>der</strong> eigenen o<strong>der</strong> einer fiktiven Persönlichkeitzu erforschen. Ein schier unerschöpflicher Topos bleibt<strong>der</strong> unheimliche Raum, <strong>der</strong> Ort, <strong>der</strong> eine Atmosphäre desBeklemmenden und Übersinnlichen heraufbeschwört o<strong>der</strong>potenziert.Die fotografischen Experimente <strong>mit</strong> Metamorphosen vonMensch und Gegenstand ebenso wie <strong>mit</strong> dem Phantastischenund Übersinnlichen eröffnen mal klassische, malaugenzwinkernd ironische Perspektiven auf das weit verzweigteGedankengebäude, in welchem die Fotografinnenund Fotografen des von André Gelpke geleiteten Studienbereichsdem Unheimlichen nachspüren.Nadja Tempest, aus: „what’s behind the tree“, 2006. 40/50 cmDie menschliche Urangst früherer Gesellschaften vor demDämonischen und Unerklärlichen manifestierte sich inForm von Animismen und wurde zähmbar durch Religion,schliesslich bezwungen durch die Säkularisation. Derda<strong>mit</strong> einhergehende Rationalismus samt seinen materialistischenLebenskonzepten befreite den Menschen zwareinerseits vom Glauben an das Übersinnliche, führte jedochdurch das Zurückgeworfensein auf das eigene Ich zu einerKonfrontation <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Leere und <strong>der</strong> Angst vor <strong>der</strong> Sinnlosigkeitdes Daseins. Die Ausstellung Heimlich/Unheimlichfokussiert diese Leerstellen, die in <strong>der</strong> Normalität klaffen.Aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> jungen Künstlerinnen und Künstlergerät die Sicherheit, welche die materielle Welt verspricht,ins Schleu<strong>der</strong>n – in einen Zustand, <strong>der</strong> uns schlingern lässtin <strong>der</strong> angestammten Realität, die wir doch zu kontrollierengewohnt sind.“Der abgedruckte Text ist ein Auszug aus dem Ausstellungstext von UlrichPohlmann und Stefanie Hoch.Fotomuseum, Stadtmuseum München, St.-Jakobs-Platz 1, 80331 Münchenfotomuseum.stadtmuseum@ münchen.de.


26 hgkzintern1/07entwurzelte frauenauf <strong>der</strong> suche nachdem lebenEin Gespräch <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Regisseurin Andrea Staka,die ihre Ausbildung an <strong>der</strong> hgkz gemacht hat,zu ihrem neuen Film „Das Fräulein“.Aufgezeichnet von Sarah Stähli*Ich habe mir zwei Sätze aus Ihrem Dokumentarfilm „Yugodivas“notiert, die mir wichtig für Ihr gesamtes Schaffen scheinen.Mirjana, eine <strong>der</strong> Protagonistinnen, sagt einmal: „Wiekann man etwas Persönliches sagen, wenn alles politischkonnotiert ist?“Ich empfinde das an<strong>der</strong>s. Für mich ist das Persönliche allgemeinsehr wichtig. Bei „Das Fräulein“ fragen viele, ob es einautobiografischer Film sei. Für mich ist es ein persönlicherFilm und kein autobiografischer, da die Figuren erfundensind. Ich bin von einer Emotion ausgegangen, von <strong>der</strong> icherzählen wollte. – Der Krieg hat alle geprägt, das Leben <strong>der</strong>Leute, die dort geblieben sind, und auch uns hier in <strong>der</strong>Schweiz. In all meinen Filmen geht es nie um Politik per se.Der Krieg spielt im Hintergrund, doch man spürt ihn, er istständig präsent. Mein Bedürfnis, Filme über das ehemaligeJugoslawien zu machen, rührt daher, dass das Medienbildüber Menschen von dort meiner Meinung nach immer nochsehr negativ und eindimensional ist.Eine weitere Aussage aus „Yugodivas“: „Meine wichtigste Vergangenheitist meine nächste Vergangenheit.“ Gilt das auchfür Sie?Ich bin in Luzern geboren und in Zürich aufgewachsen. Aussermeinen Eltern lebt meine ganze Familie in den neuenLän<strong>der</strong>n des ehemaligen Jugoslawiens. – Der Krieg war fürmich etwas Emotionales. Ich war zwar selber nicht dort,aber ich habe nahe Familienangehörige, <strong>der</strong>en Leben sichvon einem Tag auf den an<strong>der</strong>en geän<strong>der</strong>t hat. Man mussflüchten und verliert die Wohnung. Diese Wohnung siehtaus wie deine und meine, <strong>mit</strong> Büchern, Fotos, einem Wohnzimmer.Es ist dieses Gefühl <strong>der</strong> Verunsicherung, das ganzplötzlich eintrifft. Es ist ein bisschen, wie wenn ein Haus<strong>mit</strong> seinen Bewohnern darin verbrennt, und du schaust vonaussen zu. Krieg ist für jeden abstrakt, <strong>der</strong> ihn nicht erlebthat. Ich erzähle immer von Menschen, die ausserhalb sind,das ist mir sehr wichtig. Und es ist, was ich selber kenne,dazu habe ich etwas zu sagen. Das Leben zwischen zweiKulturen, an verschiedenen Orten zu Hause zu sein, einNeuanfang in einer fremden Stadt. Die Generation, die inStandbild aus dem Film „Das Fräulein“ von Andrea Staka. Bild: © Look Now


den siebziger Jahren aus dem ehemaligen Jugoslawien ausgewan<strong>der</strong>tist, die dreissig Jahre in <strong>der</strong> Schweiz gelebt hat,die eigentlich nie eine Zukunft hatte, da <strong>der</strong> Krieg dies verunmöglichthat: Mit solchen Menschen habe ich gelebt. Im„Fräulein“ geht es mir jedoch mehr um Entwurzelung alsum die Kriegssituation.Was bedeutet Heimat für Sie, wo fühlen Sie sich am ehestenzu Hause?Meine Heimat ist Zürich. Zu Hause fühle ich mich an vielenOrten; vor Kurzem habe ich meine Grossmutter in Dubrovnikbesucht, und da merkte ich, wie vertraut mir auch dortalles war, es sind einfach verschiedene Zuhause. Für michsind die Menschen, die dort leben, das Wichtigste. Auch anOrten, wo ich die Architektur gut kenne, meistens sind esStädte, fühle ich mich zu Hause. Es war mir auch im „Fräulein“wichtig, dass es ein Film über entwurzelte Frauen ineinem urbanen Umfeld wird.War es wichtig, dass <strong>der</strong> Film in Zürich spielt?Ja. Viele Drehorte, die jetzt im Film vorkommen, sind fürmich wichtige Orte. Ich versuche, <strong>mit</strong> Orten den innerenZustand einer Figur auszudrücken, möchte von den innerenWelten <strong>der</strong> Figuren erzählen.Welcher Teil des Filmemachens ist Ihnen <strong>der</strong> liebste?Das Drehbuch zu schreiben – zusammen <strong>mit</strong> meinen Co-Autorinnen Barbara Albert und Marie Kreutzer – war <strong>der</strong>längste und schwierigste Prozess. Zweieinhalb Jahre <strong>mit</strong>einem Entwurf zu verbringen, kann sehr frustrierend sein.Was ich sehr gerne mag, ist die Drehvorbereitung: dasKonzept für die Visualisierung des Drehbuchs ausarbeiten,das Storyboard <strong>mit</strong> meinem Kameramann Igor Martinovicentwickeln.Was bedeuten Ihnen die Preise von Locarno und Sarajevo?Das Spezielle an den beiden Auszeichnungen ist, dass sievon den zwei Län<strong>der</strong>n vergeben wurden, aus denen ichkomme und von denen <strong>der</strong> Film handelt. Symbolisch sinddie Preise sehr schön. Der Leopard ist stark und beschützend– beim Film musst du kämpfen können wie ein Leopard–, und das Herz aus Sarajevo sorgt dafür, dass dasHerz gross bleibt. Dieses Bild finde ich wun<strong>der</strong>schön. Einewichtige Folge <strong>der</strong> Preise ist auch die internationale Anerkennungund Positionierung in <strong>der</strong> Filmwelt.Was meinen sie zum aktuellen Filmschaffen in <strong>der</strong> Schweiz?Es gibt momentan viele spannende Filmemacherinnen undFilmemacher, die auf verschiedene Weise Erfolg haben.Obwohl ich heute in New York lebe, tausche ich regelmässig<strong>mit</strong> Studienkolleginnen und -kollegen aus <strong>der</strong> SchweizErfahrungen aus. Meine Ausbildung an <strong>der</strong> hgkz ist für michdeshalb wichtig, weil ich während des Studiums dort einNetzwerk aufgebaut habe.Können Sie die Bedeutung des Filmtitels näher erläutern?Der Ausdruck „Fräulein“ hat etwas sehr Ambivalentes, unddas mag ich. Im Gastgewerbe, wo die drei Frauen arbeiten,ist <strong>der</strong> Ausdruck immer noch geläufig. Ein Fräulein ist aucheine Frau ohne Mann o<strong>der</strong> ein Mädchen, das noch keineFrau ist, aber auch eine Frau ohne Heimat, zwischen zweiOrten. „Zwischendrin“, das charakterisiert alle drei Frauen.Andrea Staka (links) bei den Dreharbeiten. Bild: © Look NowEin wichtiges Thema in Ihren Filmen ist die Nostalgie.Empfinden Sie Nostalgie eher als positiv o<strong>der</strong> negativ?Ich glaube, Nostalgie kann beides sein. In „Yugodivas“ gehtes zwar um einen Neuanfang, aber die Nostalgie schwingt<strong>mit</strong> in <strong>der</strong> Frage „Wie gehe ich da<strong>mit</strong> um, dass es den Ort,woher ich komme, nicht mehr gibt?“, die sich die porträtiertenFrauen stellen müssen. – Im „Fräulein“ bin ich<strong>der</strong> Nostalgie ganz bewusst ausgewichen. Ruza verdrängtihre Wurzeln, Mila möchte am Ende nicht mehr zurück inihre alte Heimat, und Ana zieht weiter ins Ungewisse. Füralle drei ist es kein Thema, weshalb ihr Land nicht mehreines ist: Ruza ist Serbin, Ana Bosnierin und Mila Kroatin.Die Zeit <strong>der</strong> Nostalgie ist für mich vorbei. Geblieben istvielleicht eine gewisse Sehnsucht. Die Frauen haben einegemeinsame Kultur und eine gemeinsame Sprache, es gabden Krieg, aber <strong>der</strong> Film erzählt von drei sehr individuellenFrauen und nicht von einer Gemeinschaft. Ruza undMila, die in <strong>der</strong> Schweiz leben und arbeiten, verpassenden Moment, das Jetzt. Mila lebt für ihren Rückkehrtraum,Ruza lebt für ihre Kasse, und Anas Lebensenergie beginntdas Ganze aufzubrechen. Schlussendlich bleibt aber jedealleine, und Jugoslawien ist nicht symbolisch wie<strong>der</strong>vereint.Sich selbst sind sie jedoch etwas näher gekommen. „DasFräulein“ ist für mich ein Film über die Suche nach Leben,nach Lebensfreude, auf <strong>der</strong> wir uns alle befinden. Und erhat viel <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Schweiz zu tun.Andrea Staka, Schweizerin kroatisch-bosnischer Herkunft, wurde 1973in Luzern geboren und ist in Zürich aufgewachsen. Filmstudium an <strong>der</strong>hgkz (<strong>Hochschule</strong> für Gestaltung und Kunst Zürich), das sie 1998 <strong>mit</strong> demerfolgreichen Kurzfilm „Hotel Belgrad“ abschloss. 1999: Umzug nach NewYork. 2000 entsteht „Yugodiovas“, <strong>der</strong> Dokumentarfilm porträtiert fünfKünstlerinnen aus dem ehemaligen Jugoslawien, die versuchen, in New Yorkeine neue Existenz aufzubauen. 2006: „Das Fräulein“ gewinnt den GoldenenLeoparden in Locarno sowie am Filmfestival von Sarajevo den „Heart ofSarajevo Award“. Marija Skaricic erhält für ihre Rolle als Ana den Preis alsbeste Hauptdarstellerin. Andrea Staka lebt in New York und Zürich.Das Gespräch (hier in gekürzter Fassung) ist ausserdem im Berner Kulturmagazinensuite (www.ensuite.ch) erschienen.Auf DVD erhältliche Filme von Andrea Staka: „Yugodivas“, 60 Min.,Sprachen: OV, UT: D/F/E, 33 CHF, www.fmxfilm.ch, shop@fmxfilm.ch.Jubiläums-DVD, 10 Jahre Studienbereich Film hgkz, enthält „Hotel Belgrad“und „Ruza“, 39 CHF, Museumsshop mfgz.* Sarah Stähli ist freischaffende Journalistin und arbeitet bis Januar als AssistentinKommunikation im Museum für Gestaltung Zürich.


28Stadtzentrum von Wuxi, Bild: Regula Bearthdesignedwith chinaChina ist nicht nur als Industrienation, son<strong>der</strong>nauch im Bereich Gestaltung und Kunstein aufgehen<strong>der</strong> Stern am östlichen Horizont.Die hgkz schafft Synergien und för<strong>der</strong>tden Austausch – ein lohnendes Engagementfür beide Seiten. Michael Krohn*China erlebt einen radikalen Wandel – und das in einemSchwindel erregenden Tempo. In <strong>der</strong> Metropole Schanghaiwachsen neue Stadtteile in den Himmel, während imUmland unzählige Fabriken mehr und mehr Güter für denWeltmarkt produzieren. Designkompetenz ist hier gefragterdenn je. Chinesische Universitäten und Kunsthochschulenbilden denn auch Tausende von talentierten Nachwuchsgestalterinnenund -gestaltern aus. Heisst es bald nicht nur„made in China“, son<strong>der</strong>n auch „designed in China“? In <strong>der</strong>westlichen Welt kommen Designer nicht umhin, sich dieserHerausfor<strong>der</strong>ung zu stellen. Es wäre katastrophal zu glauben,die westliche Überlegenheit im Bereich Entwicklungund Design würde ewig währen. Vielmehr gilt es, sich <strong>der</strong>eigenen Stärken – und Schwächen – bewusst zu werden undWege <strong>der</strong> Zusammenarbeit zu finden.Ausbau <strong>der</strong> ZusammenarbeitAuch Universitäten und Fachhochschulen müssen sich<strong>mit</strong> <strong>der</strong> neuen Bedeutung Ostasiens auseinan<strong>der</strong>setzen.Vielerorts gehören Chinaprojekte schon seit längerem zumUnterrichtsangebot, so auch an <strong>der</strong> hgkz. Das InternationalOffice <strong>der</strong> hgkz pflegt enge Kontakte zu verschiedenenchinesischen Universitäten, beispielsweise zum BeijingInstitute for Clothing Technology BICT, zur bekanntenPekinger Central Academy of Fine Arts CAFA und zur Schoolof Design <strong>der</strong> Southern Yangtze University SYTU Wuxi (ProvinzJiangsu). Die Zusammenarbeit ist vielfältig: Verträgefür Austauschsemester, Gastdozenturen, Forschungsvorhaben,gemeinsame Unterrichtsprojekte gehören dazu. Undsie wird weiter ausgebaut: Im Spätsommer 2006 besuchteeine Schweizer Dozierendendelegation neben den <strong>der</strong>zeitigenund künftigen chinesischen Partnerinstitutionen auchDesignagenturen und -unternehmen <strong>mit</strong> Praktikumsplätzenfür Studierende aus <strong>der</strong> Schweiz.In China there is no copyright ...Fast schon Tradition hat die Summer School „WuZu“ – einAkronym aus „Wuxi“ und „Zürich“ –, die im September 2006zum dritten Mal stattfand (siehe S. 29). WuZu simuliert imRahmen von interkulturellen Workshops eine Situation,wie sie schon heute in vielen Schanghaier Büros Alltag ist:Westlich ausgebildete GestalterInnen arbeiten im Team<strong>mit</strong> chinesischen DesignerInnen – für alle Beteiligten eineanspruchsvolle Aufgabe. Die Lösung von Designaufgaben,welche die Auseinan<strong>der</strong>setzung <strong>mit</strong> Ästhetik, Gebrauch,Nutzen und Symbolwert beinhalten, bedingt hier einen Prozess<strong>der</strong> Inspiration durch Irritation. Bei <strong>der</strong> Entwicklunggestalterischer Lösungen, ob nun im Bereich <strong>der</strong> Produkte,<strong>der</strong> visuellen Kommunikation o<strong>der</strong> architektonischer Aufgaben,spielt die kulturelle Prägung eine wesentliche Rolle.Während es die Schweizer Studierenden gewohnt sind,sehr selbstständig zu arbeiten und zu entscheiden, haltensich die chinesischen Studierenden stark an die Weisungenihrer Dozierenden. Das konfuzianische Lernen innerhalb<strong>der</strong> Meister-Schüler-Methode ist in China immer noch prägend,kritisches Mitdenken und Hinterfragen, eine eigenePosition und eine eigene gestalterische Haltung entwickelnnach wie vor fremd. Scherzhaft heisst es in Bezug auf die imWesten hoch gehaltenen Urheberrechte: „In China, there isno copyright, only a right to copy.“


hgkzintern1/07 29In <strong>der</strong> direkten Zusammenarbeit erhalten angehende Designerinnenund Designer bei<strong>der</strong> Kulturen einen ersten Eindruckvon möglichen späteren Arbeitsbedingungen. Sielernen, die eigene und die fremde Welt <strong>mit</strong> neuen Augen zusehen, und werden sich ihrer Wertvorstellungen bewusst.Sozusagen als Nebeneffekt entstehen Netzwerke, die sichlangfristig auszahlen werden. Eine lohnende Investitionalso, auf welche die hgkz auch in Zukunft setzen wird.* Prof. Michael Krohn ist in <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> Studienvertiefung IndustrialDesign <strong>der</strong> hgkz, Inititant <strong>der</strong> Summer School Wuxi – Zürich in Zusammenarbeit<strong>mit</strong> <strong>der</strong> School of Design <strong>der</strong> Southern Yangtze University (SYTU), Wuxi(Provinz Jiangsu, Volksrepublik China).summer schoolwuxi–zürich 2006Im Herbst 2006 gingen Designstudierende aus<strong>der</strong> Schweiz <strong>mit</strong> <strong>der</strong> alten und <strong>der</strong> neuenchinesischen Kultur in Tuchfühlung. Berichtüber ein interkulturelles Designprojekt.Franziska Nyffenegger*27. September 2006, 22 Uhr an <strong>der</strong> Hu Bin Lu im Zentrumvon Schanghai. Am Strassenrand ein Reisecar, davor eineGruppe junger Menschen. Offensichtlich eine Abschiedsszene,ein Adieusagen, das allen schwerfällt, bis die einendann doch in den Bus steigen, während die an<strong>der</strong>en stehenbleiben und noch lange winken. Knapp drei Wochen habenDesignstudierende <strong>der</strong> School of Design, einer Fakultät <strong>der</strong>Southern Yangtze University in Wuxi, und <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong>nfür Gestaltung und Kunst Zürich und Luzern gemeinsamverbracht, gemeinsam gearbeitet. Unter dem Titel „Designin China: Tradition and Mo<strong>der</strong>nity“ erkundeten sie währendeiner sechstägigen Exkursion in die Provinzen Jiangsu,Zheijiang und Anhui die jahrtausendealte Kultur Chinas.Anschliessend versuchten die Studierenden, diese Erfahrungauf dem mo<strong>der</strong>n eingerichteten Campus in Wuxi inzeitgenössische Designkonzepte umzusetzen. An diesemAbend haben sie ihre Entwürfe im Haworth Creativity Center<strong>der</strong> Öffentlichkeit vorgestellt und auf den erfolgreichenAbschluss <strong>der</strong> dritten „WuZu“ Summer School angestossen.Lost in translation„Was hat sie gesagt?“ – „Wann können wir unsere Zimmerbeziehen?“ – „Wie geht es heute Nach<strong>mit</strong>tag weiter?“ – „Worüberdiskutieren sie denn noch?“ Wir sind in Tongli, einemalten, unter Denkmalschutz stehenden Dorf im Süden vonSouzhou, dem ersten Etappenziel unserer Exkursion. Nochist alles sehr fremd, sehr exotisch und vieles nicht verständlich.Noch ist nicht eingespielt, wer wann was übersetzt,und noch haben wir uns nicht daran gewöhnt, dass in Chinamanches länger dauert, als wir erwarten, an<strong>der</strong>es dafür sehrschnell geht. Die Schweizer Studierenden sind gut vorbereitet.Sie haben Lu Xun gelesen, Dokumentarfilme gesehen,an einem Workshop <strong>mit</strong> dem Thema „Negotiating silence– The dialogue between western- and chinese-traineddesigners“ teilgenommen, doch die Wirklichkeit ist immeran<strong>der</strong>s. In sieben gemischten Arbeitsgruppen erkunden sieden Ort, besuchen die zahlreichen Museen, kaufen Snacksauf <strong>der</strong> Strasse und Souvenirs und lernen sich langsamkennen. Drei Tage später, als wir in Hong Cun, wo Ang Leeseinen international bekannten Spielfilm „Crouching Tiger,Hidden Dragon“ gedreht hat, eine Art chinesische Jugendherbergebeziehen, kommt Klassenlagerstimmung auf. Dielange Fahrt im Bus, die Wan<strong>der</strong>ung auf den heiligen Qi YunShan, gemeinsame Essen und Besichtigungen verbinden;wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft.Design for Pleasurable LivingSummer School – das heisst Arbeit, Lernen, Denken, Entwerfen.Die erste Aufgabe lautet: „Einigt euch in <strong>der</strong> Arbeitsgruppeauf einen Lebensbereich, für den ihr etwas Vergnüglichesgestalten möchtet.“ Der erste Schritt: herausfinden,was „pleasurable“ bedeutet, für jeden Einzelnen und speziellim Kontext <strong>der</strong> chinesischen Kultur. Der zweite: eingeeignetes Thema finden. Die Studierenden wählen: alteMenschen, Kin<strong>der</strong>, Spiele für Erwachsene, Wärme, Wasser,Kommunikation sowie Träume und Wünsche. In Hong Cunund den umliegenden Dörfern recherchieren sie, machenInterviews, fotografieren und skizzieren, sammeln Inspirationen.Nach sechs ereignisreichen Tagen sind wir wie<strong>der</strong>in Wuxi und froh über den bevorstehenden freien Sonntag.Am Montag folgt die zweite Aufgabe: aufgrund des gesammeltenMaterials ein Designkonzept entwerfen für dieheutige chinesische Gesellschaft. Übersetzungsproblemezeigen sich jetzt von einer an<strong>der</strong>en Seite. Fehlende Wörterlassen sich nachschlagen, nicht aber fehlendes Wissen undfehlende Erfahrung. „You know?“ – „Maybe, yes.“Der Prozess ist das ErgebnisEinige Gruppen tun sich schwer <strong>mit</strong> Diskussionen. Liegtdas Problem allein im kulturellen Unterschied? Ein philosophischesThema wie „Dreams & Wishes“ brächte auchin einem rein <strong>mit</strong>teleuropäischen Team unterschiedlicheAnsichten zutage. Und die Teilnehmenden unserer SummerSchool vertreten neun verschiedene Disziplinen – IndustrialDesign, Visuelle Kommunikation, Textildesign, Animation,Neue Medien, Environmental Art, Designtheorie, Filmsowie Style & Design. Sie müssen erst einen gemeinsamenBoden finden; auch das wäre in <strong>der</strong> Schweiz nicht an<strong>der</strong>s.44 kreative Persönlichkeiten versuchen, ihre Ideen aufeinen Nenner zu bringen. Darmbeschwerden als Folge <strong>der</strong>ungewohnten Speisen und Erkältungen nach Besuchenvon klimatisierten Supermärkten sind dabei mindestens soerschwerend wie die Zugehörigkeit zu <strong>der</strong> einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>enKultur. Gegenseitige Offenheit, Toleranz und Respektverhelfen dem Projekt zum Erfolg. Nach zehn Tagen intensiverArbeit, oft bis weit in die Nacht hinein, liegen siebenganz unterschiedliche Entwürfe auf dem Tisch. Das Fazit:das wichtigste Ergebnis unserer Reise ist in den Schlusspräsentationenunsichtbar: Es sind die langen Gesprächeund geduldig geführten Auseinan<strong>der</strong>setzungen, die oftschwierige Suche nach Gemeinsamkeiten, die plötzlichenMomente des Verstehens und die geteilte Freude darüber.* Franziska Nyffenegger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im StudienbereichIndustrial Design und Leiterin <strong>der</strong> Schweizer WuZu06-Delegation.


30 hgkzintern1/07 film, artists in labsfilm ab!Start <strong>der</strong> Master-Studiengängein Filmrealisation undFilmwissenschaft an einemfilmgeschichtsträchtigen Ort.Graziella Bomio*Am 19. Oktober 06 wurden auf dem Schlossvon La Sarraz, unweit von Lausanne, dieersten Master-Studiengänge im Rahmenvon Netzwerk Cinema CH eröffnet. Nebenden rund 50 Master-Studierenden in Filmrealisationund Filmwissenschaft warenzahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Politik,Wissenschaft und Kultur angereist, umdieses einzigartige Kooperationsprojekt zufeiern. Es sind im Ganzen neun Bildungsinstitutionen– Fachhochschulen, Universitätenund das Schweizerische Filmarchiv– daran beteiligt.Bereits 1929 hatte in La Sarraz ein an<strong>der</strong>erFilmanlass, <strong>der</strong> internationale Kongress desunabhängigen Films <strong>mit</strong> berühmten Vertreternwie Serge Eisenstein, Walter Ruttmanund Bela Balasz, stattgefunden. Diesehistorische Verbindung wurde von FrançoisAlbera, Professor an <strong>der</strong> UniversitätLausanne und Verantwortlicher des NetzwerksCinema CH, in seiner Eröffnungsredehervorgehoben.Der politische Rückhalt des Netzwerkswurde durch die Anwesenheit und dieAnsprachen von Anne-Catherine Lyon,Regierungsrätin des Kantons Waadt, undBundesrat Pascal Couchepin zum Ausdruckgebracht. Frau Lyon hob das grosse Engagement<strong>der</strong> involvierten Institutionen hervorund betonte, dass dieser KooperationsprozessSchule machen sollte. Nachdem BundesratCouchepin <strong>mit</strong> Nachdruck bemerkthatte, dass man Mittelmässigkeit überwindenmüsse, um in Europa und <strong>der</strong> Welt Fusszu fassen, verlieh er seiner Hoffnung Ausdruck,<strong>der</strong> Nachwuchs möge so berühmtund erfolgreich werden wie die Meister desFilmkongresses von 1929. Anschliessen<strong>der</strong>klärte er den Wettbewerb <strong>der</strong> Master-Studierendenfür eröffnet.Vernetzung von Forschung,praktischem Filmschaffen und LehreDie Eröffnung bot den beteiligten <strong>Hochschule</strong>nGelegenheit, ihre spezifischenSchwerpunkte und die Vernetzung desProjekts darzulegen. Margrit Tröhler, Professorinam Seminar für Filmwissenschaft<strong>der</strong> Universität Zürich, erörterte zudemden seit Beginn <strong>der</strong> Kooperation herrschendenLeitgedanken: Angestrebt werdedie „Zusammenführung <strong>der</strong> lokal vorhandenenvielfältigen Kompetenzen im Filmbereich“im Hinblick auf „die komplexeHerausfor<strong>der</strong>ung von Kino und Film in <strong>der</strong>Schweiz“.Forschung, praktisches Filmschaffen undLehre sollen durch die Kooperation aufeinen Nenner gebracht werden. Deshalb istdie studentische Mobilität ein Tragpfeilerdes Netzwerkes, wie Pierre Keller, Rektor<strong>der</strong> ECAL, hervorhob. Ideen, ihre Umsetzungund den Austausch zu för<strong>der</strong>n, seinicht das einzige Ziel, auch <strong>der</strong> sprachlicheund kulturelle Austausch gehörten zu denGrundvoraussetzungen für ein schweizweitesBildungsnetzwerk.Lucie Ba<strong>der</strong>, Teilprojektleiterin für dieFachhochschulen und Professorin am StudiengangFilm <strong>der</strong> hgkz, erklärte die konkretePraxisnähe <strong>der</strong> Ausbildung an denFachhochschulen sowie ihre Beson<strong>der</strong>heit,neu in Vertiefungen aufgeglie<strong>der</strong>t zu seinund so<strong>mit</strong> auf die Fachkompetenzen je<strong>der</strong>/jedes einzelnen Studierenden zu fokussieren.Nachwuchsför<strong>der</strong>ung und Professionalitätseien mehr denn je bestimmend fürdie Qualifizierung junger Filmschaffen<strong>der</strong>.Nach dem offiziellen Auftakt versammeltensich die geladenen Gäste im Weinkellerdes Schlosses zu einem Umtrunk undzu angeregten Gesprächen. Filmmusik <strong>mit</strong>projizierten Filmausschnitten verliehen <strong>der</strong>Veranstaltung eine beschwingte Note.Am Abend traf man sich anlässlich <strong>der</strong> Vorpremierevon Marcel Schüpbachs „La listede Carla“ im Kino Capitole in Lausannewie<strong>der</strong>.Workshops als Auftakt zum StudiumIm zweiten Teil <strong>der</strong> Veranstaltung kamentags darauf die Vertreterinnen und Vertreter<strong>der</strong> Partnerinstitutionen im SchweizerischenFilmarchiv zusammen, um denMaster-Studierenden die einzelnen Studienprogrammeund Lehrpersonen vorzustellen.Es war das erste Mal, dass sich alleeingeschriebenen Studierenden <strong>der</strong> verschiedenen<strong>Hochschule</strong>n trafen.Darauf folgte ein interessanter Workshoptag.Themen <strong>der</strong> beiden Workshops warenFiguren und Schauspieler/innen im Spielundim Dokumentarfilm. Lionel Baier, Professoran <strong>der</strong> ECAL, mo<strong>der</strong>ierte das Treffen<strong>mit</strong> dem Dokumentarfilmer Jean-StéphanBron am Morgen, Margrit Tröhler dasjenige<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Filmemacherin Andrea Stakaam Nach<strong>mit</strong>tag. Die Studierenden erhielteneinen aufschlussreichen Einblick in dieindividuellen Arbeitsweisen <strong>der</strong> beiden.Diese berichteten von ihren Erfahrungenauf dem Set und zeigten Ausschnitte ausihren Werken. Jean-Stéphan Bron erzählteausführlich über die Dreharbeiten seinerDokumentarfilme und wie er seine Protagonistenzum Sprechen bringt. Andrea Stakaberichtete über die schwierige und intensiveDrehphase des Films „Das Fräulein“,die Auseinan<strong>der</strong>setzungen <strong>mit</strong> den Darstellerinnenund ihr Verhältnis zu ihnen. ZumAbschluss des Workshops wurde „HotelBelgrad“ gezeigt, <strong>der</strong> Diplomfilm AndreaStakas von 1998 an <strong>der</strong> hgkz.Der Anlass bot den Anwesenden auch Gelegenheit,sich während <strong>der</strong> Kaffeepause undbeim Mittagessen besser kennenzulernenund sich über Arbeits- und Studienerfahrungenauszutauschen.Mit vielen neuen filmischen und persönlichenEindrücken und <strong>mit</strong> einem dichtenProgramm für das Wintersemester verabschiedeteman sich. Wir schliessen unsLucie Ba<strong>der</strong> an, die bei <strong>der</strong> Eröffnung sagte:„Wir sind gespannt auf die Geschichten, dieuns in zwei Jahren auf <strong>der</strong> Leinwand erzähltund präsentiert werden“, und wünschenden Master-Studierenden eine interessanteund erfolgreiche Studienzeit.Weiterführende Informationen zu den Master-Studiengängenunter: www.netzwerk-cinema.ch.* Graziella Bomio ist wissenschaftliche Unterrichtsassistentinam Studiengang Film.ail – swiss artistsin labsDie <strong>Hochschule</strong> für Gestaltung und KunstZürich hgkz bietet in Zusammenarbeit <strong>mit</strong>dem Bundesamt für Kultur BAK SchweizerKünstlerinnen und Künstlern im Rahmendes Projekts Swiss Artists in Labs einenArbeitsaufenthalt von maximal neun Monatenin einem Schweizer Wissenschaftslabor.Eine Jury, zusammengesetzt aus Vertreterinnenund Vertretern von Kunst, Wissenschaftund Kulturför<strong>der</strong>ung, hat in <strong>der</strong> Endrundeüber die Vergabe <strong>der</strong> vier Stipendienfür die Zeit von 1. März bis 1. Dezember2007 befunden. Die Gewinnerinnen und Gewinnersind:— Pablo Ventura, Projektidee: MachineChoreography für das Artificial IntelligenceLab (AI Lab) am ifi, Institut für Informatik,Universität Zürich.


töchter, reisen, musen hgkzintern1/07 31— Roman Keller, Projektidee: Energy Planfor The Western Man für das Paul ScherrerInstitut (PSI), Villigen.— Hina Strüver und Matthias Wüthrich,Projektidee: Regrowing Eden für das GeobotanischeInstitut, ETH Zürich.— Pe Lang, Projektidee: Untitled_Sound_Object für das Centre Suisse d’Electroniqueet de Microtechnique SA (CSEM), Alpnach.Weitere Vergaberunden werden für dieJahre 2008/2009 stattfinden. Infos unter:www.artistsinlabs.ch.Irène Hediger, Co-Leiterin des Swiss-Artistsin-Labs-Programms.tochtertag an <strong>der</strong>hgkzMehr als 20 Mädchen und Buben nahmenam Nationalen Tochter(/Sohn)-Tagvom 9. November 2006 an <strong>der</strong> hgkz teil.Es war ein erfolgreiches Ereignis, nichtzuletzt dank des grossen Engagements vonJan Melissen und Hanes Willi (Bibliothek),Graziella Bomio, Gregg Skerman und GianCourtin (Film) sowie Christian Brändle(Museum für Gestaltung).Interessiert folgten die Kin<strong>der</strong> (und ein paarErwachsene) <strong>der</strong> Einführung in die Welt <strong>der</strong>Bibliothek und später in die des bewegtenBildes im Sudiengang Film. Als speziellerLeckerbissen vor dem gemeinsamen Mittagessenim Panorama wurde <strong>der</strong> preisgekrönteDiplomkurzfilm und Publikumsliebling„Schnäbi“ von Luzius Wespe gezeigt.Während <strong>der</strong> anschliessenden Führungdurch die Ausstellung „Juriert – Prämiert.Eidgenössischer Wettbewerb für Design2006“ im Museum für Gestaltung Zürichbetrachteten und bewerteten die Kin<strong>der</strong>eifrig die Werke des För<strong>der</strong>preises – keine/rzu klein, um ein/e gute/r Juror/in zu sein!Irène HedigerTochtertag an <strong>der</strong> hgkz. Bild: Irène Hedigernow open: reisebürozündwerk – fürreisen ins ungewisseDie Projektgruppe ZündWerk wurde imSommer 2003 von Regula Pöhl und DanielaVilliger – beide damals noch Studentinnen<strong>der</strong> Lehrberufe für Gestaltung und Kunst in<strong>der</strong> Erwachsenenbildung und im FreizeitundKulturbereich – gegründet. Letztes Jahrerhielten die beiden Abgängerinnen für ihrProjekt Reisebüro ZündWerk den WerkbeitragBildende Kunst des Kantons St.Gallen.In einer Zeit, in <strong>der</strong> das Definieren von Zielenunerlässlich scheint, in <strong>der</strong> <strong>mit</strong> dem Zielvor Augen <strong>mit</strong> strammen Schritten ausgeholtwird, verlockt das Reisebüro ZündWerk<strong>mit</strong> Reisen in die Ungewissheit und organisiertindividuelle Tagesausflüge ins Ungewisse:Die Reisenden werden auf einen Weggeschickt, dessen Ziel unbekannt bleibt.Sie wissen nicht, was auf sie zukommt,und erhalten Schritt für Schritt die nötigenAnweisungen, Informationen und Materialienfür den weiteren Verlauf <strong>der</strong> Reise. DieReisen werden innerhalb einer ZündWerkinternenForschungsabteilung erfasst, unddie Wirkung <strong>der</strong> Ungewissheit wird eruiert.Individuelle Zeichen für erlebte Ungewissheitenwerden im Archiv ZündWerk ausgewertet.Nach einer langen Vorbereitungszeit ist esnun so weit: Das Reisebüro ist eröffnet, un<strong>der</strong>ste Reisen sind in Planung. Melden Sie IhrInteresse unter reise@zuendwerk.ch o<strong>der</strong>055 210 33 59 an. (Kristina Trolle)Weitere Informationen unter www.zuendwerk.ch.was geschieht <strong>mit</strong>uns, wenn unsdie muse küsst?Claudia Schuh und HeidiWer<strong>der</strong> beleuchten inihrem Buch die sechs Phasendes kreativen Prozesses.Aber die Muse küsst nicht alle gleich. Eslassen sich vier typische Arbeitshaltungenunterscheiden. Jede hat ihre beson<strong>der</strong>enStärken – jede geht <strong>mit</strong> ihren eigenen Ängsteneinher.Welche Rolle spielt Kreativität in Zeitendes persönlichen Umbruchs? In Phasen <strong>der</strong>Neuorientierung wird ein innerer kreativerProzess aktiv.Wer ist <strong>der</strong> innere Pilot, <strong>der</strong> in Momenten<strong>der</strong> Ungewissheit die Richtung weist? EinMärchen gibt Antwort.Das Buch wurde hauptsächlich für Pädagoginnen,Pädagogen, Psychologinnen, Psychologenund für Studierende geschrieben.Es richtet sich in seiner klaren, verständlichenSprache auch direkt an gestalterischTätige und ebenso an jene, die ganz existenziellnach neuen Wegen suchen.Das Werk umfasst Wissen aus <strong>der</strong> gestalterischenErfahrung, <strong>der</strong> Psychologie, <strong>der</strong>Psychiatrie und <strong>der</strong> Neuropsychologie.Peter Eberhard und Mario Jacoby haben jeein Vorwort geschrieben.Die Muse küsst – und dann? Claudia Schuhund Heidi Wer<strong>der</strong>, Karger Verlag 2006, 206 Seitenund 13 Illustrationen, 45 CHF.ISBN-13: 978-3-8055-8106-6Maurizio Cattelan, 2002, Taxi<strong>der</strong>mied Donkey


32 hgkzintern1/07 museum für gestaltung 0071 Breaking the Rules. Cornel Windlin, SommerKonzerte, Schweiz, 1994, © Cornel Windlin2 Juriert – Prämiert. Grégoire Jeanmonod & AugustinScott de Martinville, 2006, © Körner Union,Lausanne, 20063 Saiten Tasten Sounds. Matthias Ziegler, Flötist,Foto: Francesca Pfeffer4 Im Westen nur Neues. EM2N: Projekt Toni-Areal,Zürcher <strong>Hochschule</strong> <strong>der</strong> Künste (ZHdK), ÖffentlicheRampe als vertikaler Boulevard <strong>mit</strong> Zugangzur ZHdK, © EM2N12jahresprogrammmuseum für gestaltungzürich 2007Halle, bis 11. Februar 2007Juriert – Prämiert.Eidgenössischer Wettbewerbfür Design 2006Zeitgenössisches Schweizer DesignGalerie, 24. Januar – 22. April 2007This Side UpKonstantin Grcic, Industrial DesignIndustrial DesignHalle, 30. März – 1. Juli 2007Stuhl Haus Stadt –Haefeli Moser SteigerArchitektur des 20. Jahrhun<strong>der</strong>tsGalerie, 23. Mai – 2. September 2007On TimeDesignHalle, 10. August – 2. Dezember 2007Nature DesignVon Inspiration zu InnovationDesignGalerie, 29. September 2007 – 3. Februar 2008Im Westen nur NeuesVon <strong>der</strong> Kunstgewerbeschulezur Zürcher <strong>Hochschule</strong> <strong>der</strong> KünsteKulturgeschichteMuseum Bellerive, 23. Februar – 20. Mai 2007Sophie Taeuber-ArpGestalterin Architektin TänzerinGestaltung, ArchitekturMuseum Bellerive, 22. Juni – 7. Oktober 2007Jugendstil – l’air d’un tempsKunstgewerbeMuseum Bellerive, 9. Nov. 2007– 3. Feb. 2008Saiten Tasten SoundsMusikinstrumente gesternheute morgenMusikinstrumente, KulturgeschichtePlakatraum, bis 23. Februar 2007Zürich HB – Milano CentralePlakatkunst, Graphic DesignPlakatraum, 16. Mai – 9. September 2007Breaking the RulesPlakatkunst, Graphic DesignPlakatraum, 7. November 2007 – 24. Februar 2008Comix!Plakatkunst, Graphic Design, ComicsVestibül, 13. Mai – 3. Juni 2007Die schönsten SchweizerBücher 2006Wettbewerb des Bundesamtesfür KulturGraphic Design, TypografieVestibül, 20.12.2007– 07.01.2008Die Besten 07 in Architektur,Landschaft und Design –Prämiert von „Hochparterre“ undSchweizer Fernsehen, präsentiert vomMuseum für Gestaltung ZürichMuseum für Gestaltung Zürich,1./2. September 2007Lange Nacht <strong>der</strong> ZürcherMuseenSeit Jahren <strong>der</strong> wichtigste Grossanlass<strong>der</strong> Zürcher Museen34


farben und frauen hgkzintern1/07 33farbe materiell –virtuellZwei Ausstellungen im GewerbemuseumWintherthur.Was steckt hinter dem Phänomen Farbe?Was ist Farbe, woher kommt sie, wie wirktsie? Das Thema ist komplex und facettenreich.Farbe kann als elementares Gestaltungs<strong>mit</strong>tel,als subjektiver Sinneseindruck,als Empfindung o<strong>der</strong> auch als physikalischeErscheinung umschrieben werden.Das Gewerbemuseum in Winterthur widmetsich in zwei sich ergänzenden Ausstellungenund in verschiedenen Veranstaltungenund Workshops diesen Fragen. DieHauptausstellung „Farbe materiell – virtuell“beleuchtet <strong>mit</strong> grossen Rauminstallationenwesentliche Aspekte des Themas,wie beispielsweise die sinnlich erfahrbareMaterialität von Farben, die Wechselwirkungvon Farbe und Licht o<strong>der</strong> das Zusammenspielvon Farbmaterie und optischerWahrnehmung. Fünf Künstler und Gestalter,die sich seit Jahren eingehend <strong>mit</strong> demPhänomen Farbe auseinan<strong>der</strong>setzen, sind<strong>mit</strong> zumeist neuen Installationen in <strong>der</strong>Ausstellung vertreten: Ulrich Bachmann,Stefan Gritsch, Christian Herdeg, AndreasHofer und Hans-Peter Kistler.Parallel dazu wird die Ausstellung „Farblabor“eröffnet, die <strong>mit</strong> interaktiven Versuchsanordnungenund gestalterischen ExperimentenGrundlagen <strong>der</strong> Farbentstehungund Farbwahrnehmung ver<strong>mit</strong>telt sowiedie faszinierende Vielfalt <strong>der</strong> Farbpigmenteaufzeigt.Beide Ausstellungen sind Eigenproduktionendes Gewerbemuseums. Sie setzen –nach Materialgeschichten und Licht-Raum– die Themenreihe <strong>der</strong> elementaren Grundlagen<strong>der</strong> Gestaltung fort. (hp)Bis 22. April 2007, Gewerbemuseum Winterthur,Kirchplatz 14, 8400 Winterthurwww.gewerbemuseum.chfrauenpower ausindien„Poster Women – A VisualHistory of the Women’sMovement in India“Eine Ausstellung von ZubaanBooks, New DelhiDie zurzeit an <strong>der</strong> hgkz gezeigte Wan<strong>der</strong>ausstellungPoster Women ist ein Projektdes Frauenverlags Zubaan Books in NewDelhi und dokumentiert die Geschichte<strong>der</strong> indischen Frauenbewegung seit den1970er-Jahren bis heute auf Plakaten. Esist ein kooperatives Projekt „in progress“,an dem sich bisher mehr als 150 indischeOrganisationen beteiligt haben und für dasüber 1500 Plakate gesammelt wurden. DieAusstellung zeigt eine von Zubaan Booksgetroffene repräsentative Auswahl desMaterials.Vielfältig und anregend artikulieren die60 Plakate die Interessen <strong>der</strong> indischenFrauen und spiegeln <strong>der</strong>en Lebenssituationdurch unterschiedliche rhetorische undgestalterische Mittel wi<strong>der</strong>. AusführlicheKommentare zum gesellschaftlichen Hintergrundund deutsche Übersetzungen <strong>der</strong>englischen Slogans begleiten die Ausstellungstafeln.Die meisten Plakate stammenvon anonymen Gestalterinnen, einige vonKünstlerinnen und Grafikerinnen, die sichin <strong>der</strong> sozialen Bewegung engagieren.Zubaan Books ist ein unabhängiger Frauenverlag,<strong>der</strong> wissenschaftliche Titel, Belletristiksowie Kin<strong>der</strong>bücher veröffentlichtund neben „Women Unli<strong>mit</strong>ed“ die Traditiondes legendären, 1984 gegründetenVerlags Kali for Women fortsetzt.Ausstellung bis 14. Januar 2007 im Bibliotheksgang<strong>der</strong> hgkzDie Ausstellung an <strong>der</strong> hgkz wurde initiiert vonChristina Reble, Verlag hgkz, Christine Weidmannund Irene Hediger, Gleichstellungsbüro.Publikation zur Ausstellung: „Poster Women –A Visual History of the Women’s Movementin India“, Zubaan Books, New Delhi, 148 Seiten,ca. 100 Farbabbildungen, 32 CHF. Erhältlich imMuseumsshop.Die Wan<strong>der</strong>ausstellung wird unterstützt durchdie Friedrich-Ebert-Stiftung in Kooperation <strong>mit</strong>dem National Book Trust India. Gezeigt wurde siebereits in Berlin, Bonn, Frankfurt a. M. (im Rahmen<strong>der</strong> Frankfurter Buchmesse 2006 – GastlandIndien).gen<strong>der</strong> studiesför<strong>der</strong>preis 2006Die Zürcher Fachhochschule verleiht erstmalseinen För<strong>der</strong>preis für Gen<strong>der</strong> Studies.Mit dem Jury-Entscheid vom 30. Oktober2006 wurden folgende Arbeiten ausgezeichnet:1. Preis: Andrea Truttmann, hgkzFür ihre Diplomarbeit 2006 im MAS Cultural/Gen<strong>der</strong>Studies an <strong>der</strong> hgkz: „Diversity:Management Credo und Manna für alle?Gouvernementalität von Vielfalt zwischenChance und Täuschung.“2. Preis: Franziska Voegeli, zhwFür ihre Diplomarbeit am StudiengangÜbersetzen an <strong>der</strong> Zürcher <strong>Hochschule</strong>Winterthur: „Differences in the Speech ofMen and Women. – Linguistic Constructionand Performance of Gen<strong>der</strong>: The GermanSubtitling of Gen<strong>der</strong>-Specific English in theDocumentary ‚Venus Boyz‘“.unten: Diversomat von Andrea Truttmann,>>http://diplom.hgkz.ch >2006Links oben: ein Plakate aus „Poster Women“


34 hgkzintern1/07 vereine und titelvom för<strong>der</strong>vereinzum vereinsför<strong>der</strong>erDer 1984 gegründete För<strong>der</strong>vereinhgkz/MfGZ wird im Frühjahr2007 in zwei neuen För<strong>der</strong>-Organisationenaufgehen:in <strong>der</strong> Alumni-Organisation<strong>der</strong> ZHdK und im „FreundeskreisMuseum für Gestaltung“.Rudolf Schilling*Es klingt wie<strong>der</strong> so nach einer Negativ-Meldung: „Der För<strong>der</strong>verein wird sich demnächstauflösen.“ Doch es handelt sich umeine gute Nachricht: Der „alte“ För<strong>der</strong>verein,<strong>der</strong> nicht in allen Phasen seines 23-jährigenBestehens durch beson<strong>der</strong>e Dynamikauffiel, hat vor zwei Jahren den Anstossgegeben (und sich diesen auch etwas kostenlassen), dass nun zwei neue för<strong>der</strong>licheInstitutionen entstehen, eben die „Alumni-Organisation<strong>der</strong> Zürcher <strong>Hochschule</strong><strong>der</strong> Künste“, die auf Ehemalige (Alumni)ausgerichtete Dienstleistungsorganisation,und <strong>der</strong> „Freundeskreis Museum fürGestaltung“. Beide versprechen, dank professionellerFührung zu effektiv wirkendenOrganisationen heranzuwachsen. Dem bisherigenFör<strong>der</strong>verein wird dann <strong>der</strong>einstim Rückblick das Verdienst zukommen,den Ankick zu dieser positiven Entwicklunggegeben zu haben.Vor diesem Hintergrund hat am 17. Oktober2006 eine ausserordentliche Generalversammlungdes För<strong>der</strong>vereins beschlossen,an einer letzten ordentlichen Generalversammlungdie Auflösung des Vereins zubeantragen. Gleichzeitig erfolgte die Einladungan alle bisherigen Vereins<strong>mit</strong>glie<strong>der</strong>,zu einem Vorzugstarif, nämlich zum altenMitglie<strong>der</strong>beitrag von jährlich voraussichtlich100 Franken, gleich beiden neuen Vereinigungenbeizutreten. Das wäre dann <strong>der</strong>Lohn für die jahrelange Treue und das Mitwirkenals Vereinsför<strong>der</strong>er.Ein heisses Thema ist bei je<strong>der</strong>Vereinsauflösung die Frage, was <strong>mit</strong> demverbleibenden Vereinsvermögen geschehensoll, sofern eines vorhanden ist. Und<strong>der</strong> För<strong>der</strong>verein verfügt tatsächlich nochüber gut 30 000 Franken. Zusammengekommensind sie ausschliesslich durch dieMitglie<strong>der</strong>beiträge. Über die Jahre wurdenmehr als 120 000 Franken zur För<strong>der</strong>ungeinzelner kreativer und innovativer Projekteausgegeben und rund 30 000 Frankenfür politische Lobbyarbeit zugunsten vonSchule und Museum (kürzlich insbeson<strong>der</strong>eim Zusammenhang <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Abschaffungdes Vorkurses und <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Kürzung desMuseumsbudgets).Vor diesem Hintergrund ist verständlich,dass die För<strong>der</strong>vereins-Mitglie<strong>der</strong> nun dassauer zusammengesparte Restgeld nichteinfach in die Administrationen <strong>der</strong> neuenVereinigungen schütten wollen. Gleichwohlmöchten sie es den beiden übertragen,aber „<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Auflage, dass es für politischeLobbyarbeit, allgemein ‚zur För<strong>der</strong>ung vonMenschen und Projekten‘, vorzugsweisefür synergetische Projekte MfGZ-ZHdKverwendet werden soll“. So steht es imProtokoll <strong>der</strong> ausserordentlichen GV vom17. Oktober 2006. Die Projektleitungen<strong>der</strong> Alumni-Organisation ZHdK und des„Freundeskreises Museum für Gestaltung“werden <strong>der</strong> Generalversammlung im Frühjahr2007 entsprechende Vorschläge unterbreiten,worauf diese entscheiden kann,wohin sie nun – und im Beson<strong>der</strong>en fürwelche konkreten Projekte – sie das übriggebliebene Geld vergeben will.Schon jetzt wünscht <strong>der</strong> „alte“ För<strong>der</strong>vereinseinen beiden Nachfolgeorganisationenherzlich viel Erfolg!*Rudolf Schilling war von 1990 bis 2000 Rektor von<strong>Hochschule</strong> und Museum für Gestaltung Zürichund ist seit 1995 Präsident des För<strong>der</strong>vereins.ehrenprofessorRudolf Barmettler, Leiter des StudienbereichsVisuelle Kommunikation, wurde am18. September 2006 zum „Honorary Professorof Art Design College of Beijing Instituteof Clothing Technology (BICT)” ernannt.Herzliche Gratulation zu dieser ehrenvollenErnennung! (ek)ehrendoktorDie Universität für Kunst und Designim rumänischen Cluj-Napoca (Klausenburg)hat anlässlich ihres alljährlichstattfindenden Europa-Artium-Kongressesam 18. Oktober 2006 dem Gründungsrektor<strong>der</strong> zukünftigen Zürcher <strong>Hochschule</strong> <strong>der</strong>Künste, Prof. Dr. Hans-Peter Schwarz, dieEhrendoktorwürde verliehen.Schwarz erhielt diese Auszeichnung fürseine Verdienste um die Vernetzung <strong>der</strong>europäischen Kultur im Hochschulbereichund vor allem für seine Bemühungen, dieneuen medialen Kunstkonzepte in den Curricula<strong>der</strong> Kunsthochschulen zu verankern,wie es in <strong>der</strong> Begründung heisst.Die zweitgrösste Kunsthochschule Rumäniens,in <strong>der</strong> Hauptstadt Siebenbürgensgelegen, ist zugleich eine <strong>der</strong> traditionsreichsten<strong>Hochschule</strong>n für Kunst in Mitteleuropa.Zu ihren Ehrendoktoren zählenso renommierte Persönlichkeiten wie <strong>der</strong>italienische Kulturphilosoph Umberto Eco,<strong>der</strong> Dean des Londoner College CentralSt. Martins Chris Wainwright und <strong>der</strong> deutscheMaler und Direktor <strong>der</strong> DüsseldorferKunstakademie Markus Lüpertz. (hp)


design-news hgkzintern1/07 35Studierende aus Schottland an <strong>der</strong> hgkz.notebook-coversfür hpNeun Studierende <strong>der</strong> hgkzhaben in einem gemeinsamenProjekt <strong>mit</strong> HP Schweiz neueDesigns für Notebook-Coversentwickelt.Von witzig bis verträumt, von streng symmetrischbis spielerisch – so präsentierensich die von den 20- bis 25-jährigen Studierendenentworfenen neuen Designs für dieNotebook-Covers von HP. Hier findet sichfür jeden Geschmack etwas. Dies war dasZiel <strong>der</strong> HP-Kampagne „Personal Again“.Jedes Notebook soll etwas Beson<strong>der</strong>es sein,das <strong>der</strong> Individualität des Besitzers entspricht.Andrej Golob, Country ManagerPersonal Systems Group bei HP Schweiz,freut sich: „Notebooks sind keine nüchternenArbeitsgeräte mehr, son<strong>der</strong>n trendigeLifestyleobjekte. Wir haben den jungenDesignerinnen und Designern freie Handgelassen bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Notebook-Covers – und sind vom Resultat begeistert.“Die frischen Motive <strong>der</strong> Studierendensind eine Bereicherung für das Angebot anpersönlichen Notebooks im Internet-Storevon HP.Mit <strong>der</strong> gesellschaftlichen Individualisierungbeschäftigen sich die angehendenDesignerinnen und Designer auch in ihremStudium <strong>der</strong> Fachrichtung Style & Design.Im September 2006 konnten sie ihr Wissenim Rahmen des HP-Projekts in die Praxisumsetzen.(hp)Im Internet-Store von HP Schweiz sind alle Covers<strong>der</strong> hgkz-Studierenden abgebildet:www.hp.com/ch/persoenlich.scots and swissIm November 2006 besuchtenzwölf Studierende <strong>der</strong> NapierUniversity in Edinburgh/Schottlandfür zwei Wochen den StudienbereichIndustrial Designan <strong>der</strong> hgkz. Michael Krohn*Der Besuch ist eine Folge meiner Gastprofessurim Designdepartment im Sommersemester2006. Nachdem wir <strong>mit</strong> denschottischen Studierenden einen Awardbeim internationalen Design Wettbewerb<strong>der</strong> Deutschen Post in Bonn gewonnenhatten, wollten wir die Zusammenarbeit<strong>mit</strong> Studierenden des SBD in einem Projektermöglichen. Der von Susanne Martiund Robert Wettstein geleitete Workshopver<strong>mit</strong>telte innovative Entwurfsmethodenund thematisierte die unterschiedlichenStilvorstellungen <strong>der</strong> jungen Generation inGrossbritannien und in <strong>der</strong> Schweiz. DieZürcher Studierenden arbeiteten dabei inZweierteams <strong>mit</strong> den schottischen Kolleginnenund Kollegen zusammen; Englischwar für einmal Fach- und Alltagssprache.Nicht nur die ähnliche Landschaft verbindetdie Schweiz und Schottland, auchdie lange Tradition in Design und Innovationist für beide Län<strong>der</strong> bedeutend.Gerade auch darum ist die nun zaghaftwie<strong>der</strong>auflebende Souveränität Schottlandsfür uns von grossem Interesse. Geplant istweiter, im Frühling 2007 die an den <strong>Hochschule</strong>nerzeugten Projektresultate gemeinsamin <strong>der</strong> Öffentlichkeit zu präsentieren.* Prof. Michael Krohn ist in <strong>der</strong> Leitung des StudienbereichsIndustrial Design <strong>der</strong> hgkz.designerdekonstruierenkunstIn <strong>der</strong> Kunsthausnacht von 27. Januar 07findet ein Art-Transforming statt. Interaction-und Game-Designer <strong>der</strong> hgkz dekonstruieren<strong>mit</strong>tels Programmiercodes, Farbmanipulationo<strong>der</strong> StrukturinterpolationenWerke aus <strong>der</strong> Sammlung des KunsthausesZürich. Das Publikum kann selbst in dieRolle des Transformers schlüpfen. (hp)Kunsthaus Zürich, Samstag, 27. Januar 07, 19–24 hMehr Infos: www.kunsthaus.ch.neues jahrbuch:„design_z 2006“Industrial Design, Interaction/Game De-sign, Scenographical Design, Style &Design, Visuelle Kommunikation und WissenschaftlicheIllustration: Gut 300 Studierendebesuchen <strong>der</strong>zeit die sechs Vertiefungsrichtungenim Departement Design<strong>der</strong> hgkz.Das Jahrbuch „design_z 2006“ dokumentiertzum zweiten Mal – nach einer erfolgreichenersten Ausgabe 2005 – umfassenddie Aktivitäten des vergangenen Hochschuljahres.Berichte zu Kooperationen,etwa <strong>mit</strong> dem unabhängigen Videoprojekt„Agent provocateur“, zu Ausstellungenwie „Design-Mai Berlin“, zu neuen Aktivitätenwie „Junior Design Department“ undzu vielen weiteren Unterrichtsprojektenergänzen den Diplomteil, in dem die erfolgreichstenAbschlussarbeiten vorgestelltwerden. Reich bebil<strong>der</strong>t und durchgehendzweisprachig (Deutsch/Englisch) ist diesesJahrbuch Nachschlagewerk und Inspirationsquellezugleich für all jene, die sichberuflich o<strong>der</strong> privat <strong>mit</strong> neuen Tendenzenim Schweizer Design beschäftigen. (fn)design_z 2006, Herausgeber: DepartementDesign, <strong>Hochschule</strong> für Gestaltung und KunstZürich, Format: 165 x 235 mmDurchgehend vierfarbig, 148 Seiten, rund 240Abbildungen, Deutsch/Englisch, 35/22 CHF, Gestaltung:Megi ZumsteinISBN: 3-906437-18-3Cover des neuen „design_z o6“


36 hgkzintern1/07 publikationenkommunikationsrecht.chHandbuch des schweizerischenKommunikations- undImmaterialgüterrechts fürStudium und Praxis, <strong>mit</strong>Online-Tool.Das Buch ver<strong>mit</strong>telt einen umfassendenÜberblick über das schweizerische Kommunikations-und Immaterialgüterrecht,<strong>mit</strong> den Schwerpunkten Urheberrecht,Kunstrecht, Werberecht, Designrecht,Patentrecht, Persönlichkeitsrecht, Medienrecht/Internetrechtsowie Vertragsrecht.Es richtet sich an Studierende von <strong>Hochschule</strong>nund Praktiker in den BereichenKunst, Gestaltung, Marketing/Werbung. Esist als Lehrbuch für Studierende <strong>der</strong> FachhochschuleLuzern und <strong>der</strong> Zürcher <strong>Hochschule</strong><strong>der</strong> Künste konzipiert.Herausgeber sind Ueli Grüter (Rechtsanwaltund Dozent), Martin Schnei<strong>der</strong>(Rechtskonsulent) und Mischa Senn (LeiterZentrum für Kulturrecht, hgkz, Dozent);weitere Autoren sind Bruno Baeriswyl(Datenschutzbeauftragter des KantonsZürich), Moritz Kälin (Patentanwalt), JannSix (Rechtsanwalt), Peter Stu<strong>der</strong>(Rechtsanwalt,Präsident Schweizer Presserat),Michael Vonmoos (Rechtsanwalt).Das Buch erscheint im Februar 2007.Weitere Angaben: mischa.senn@hgkz.ch.hin und hervon Peter Radelfinger und Ruth SchweikertVerlag für mo<strong>der</strong>ne Kunst Nürnberg, 16 x 21cm, 352 Seiten, 110 farbige Abbildungen, zubestellen im Buchhandel o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Websitewww.vfmk.de ISBN 978-3-938821-99-2.<strong>der</strong> dritte wegdes kritisierensZur neuen Publikation des ith,„Ästhetik <strong>der</strong> Kritik o<strong>der</strong>: VerdeckteEr<strong>mit</strong>tlungen“ herausgegebenvon Jörg Huber,Philipp Stoellger, Gesa Ziemerund Simon Zumsteg.Kritiké wörtlich genommen, bedeutetKunst des Unterscheidens und Urteilens.Das Wort suggeriert eine Distanz, aus <strong>der</strong>heraus Kritisierende unterscheiden, um zuentscheiden. Wer kritisiert, möchte entscheiden,ob etwas gut o<strong>der</strong> schlecht, richtigo<strong>der</strong> falsch, schön o<strong>der</strong> hässlich, virtuoso<strong>der</strong> dilettantisch ist. Mo<strong>der</strong>ater formuliert,heisst das heute gerne: Etwas funktioniert,überzeugt, ist gut gebaut – o<strong>der</strong> eben nicht.Traditionell kann in einem negativen o<strong>der</strong>positiven Modus kritisiert werden: negativals Bemängelung eines verbesserungswürdigenZustandes, positiv als kreativerEntwurf einer alternativen Option. In <strong>der</strong>Alltagspraxis jedenfalls ist das Wort Kritikvon einer Aura des Anspruchsvollen und<strong>der</strong> Kompetenz umgeben. Nur Spezialistenund Spezialistinnen – so <strong>der</strong> Gemeinplatz –können die entscheidende Wende, die nichtnur Kritik, son<strong>der</strong>n auch krisis ist, hervorrufen.In dieser Prägung muss <strong>der</strong> Kritikero<strong>der</strong> die Kritikerin selber einen nicht kritisierbarenStandpunkt einnehmen, von demaus er o<strong>der</strong> sie Urteile fällen kann.„Der Standpunkt des gesicherten Beobachtersist <strong>der</strong> des Philosophen, <strong>der</strong> demSchiffbruch <strong>der</strong> An<strong>der</strong>en zuschaut.“ (Lukrez).Das ist die Prätention des unberührbarenPhilosophen, <strong>der</strong> jenseits <strong>der</strong> Fährnissedes Lebens auf festem Grund steht,während die Unkundigen dahinschippern,auf Grund laufen und untergehen.Das Institut für Theorie <strong>der</strong> Gestaltung undKunst (ith) <strong>der</strong> hgkz hat zum Thema Kritikschon verschiedene Dampfer in Seestechen lassen: Die zweite Ausgabe desMagazins 31 kartografierte im Jahr 2003das Thema in groben Zügen. Im Juni 2005provozierte dann die Tagung „Ästhetik <strong>der</strong>Kritik o<strong>der</strong>: Verdeckte Er<strong>mit</strong>tlung“ <strong>mit</strong> <strong>der</strong>Frage, ob es nicht einen dritten Weg desKritisierens gäbe, welcher nicht den Gegenstand,son<strong>der</strong>n die Gestaltungspotenzialedes Kritisierens in den Vor<strong>der</strong>grund rückt.Hauptanliegen war, das diskursive, einerrationalen Logik verpflichtete Geschehen<strong>der</strong> Kritik auf seine ästhetischen Implikationenzu untersuchen. Die Tagung wareine Kooperation des ith <strong>mit</strong> dem TheaterhausGessnerallee Zürich, dem Institut fürHermeneutik und Religionsphilosophie <strong>der</strong>Universität Zürich (Philipp Stoellger) unddem Tanzhaus Wasserwerk Zürich (Reihe„Move it!“).Der Publikation „Ästhetik <strong>der</strong> Kritik o<strong>der</strong>:Verdeckte Er<strong>mit</strong>tlung“ liegt die Tagung<strong>mit</strong> dem gleichlautenden Thema zugrunde.Für den aktuellen fünften Band aus<strong>der</strong> Reihe T:G haben folgende Autoreneinen Beitrag verfasst: Dirk Baecker, UlrichBröckling, Matthew Goulish, Jörg Huber,Alexan<strong>der</strong> Kluge, Krassimira Kruschkova,Bojana Kunst, Boyan Manchev, ChristophMenke, Sonja Osterwal<strong>der</strong>, Hans UlrichReck, Saalschutz, Stephan Schaede, MartinSeel, Kerim Seiler, Ruth Son<strong>der</strong>egger, HitoSteyerl, Philipp Stoellger, Mark Terkessidis,Joseph Vogl, Gesa Ziemer und Simon Zumsteg.Dem Band ist als programmatischeEinlösung des gefor<strong>der</strong>ten Kritikers als verdeckterEr<strong>mit</strong>tler die CD „2. Saalschutz ithcompilation“beigelegt, welche die ZürcherTechnopunk-Band Saalschutz für diesenBand extra zusammengestellt hat.Die Publikation ist bei Edition Voldemeer Züricherschienen und kann über den Buchhandel, dasith o<strong>der</strong> den Kiosk des Museum für Gestaltungbezogen werden.Band V <strong>der</strong> Reihe T:G. Edition Voldemeer Zürich/Springer Wien New York, 2006.


hgkzintern1/07 37dvd kochen als kunstDie im November 2006 erschienene DVDKochen als Kunst gibt Einblick in dengleichnamigen Weiterbildungskurs, <strong>der</strong> imJahr 2003 an <strong>der</strong> hgkz stattfand, und zeigtAusschnitte aus den Vorbereitungsarbeitenund dem Festbankett. Das Projekt Kochenals Kunst, ein Weiterbildungskurs für Studierendeund Dozierende <strong>der</strong> hgkz, wurdevor vier Jahren zum 125-jährigen Jubiläum<strong>der</strong> Schule unter <strong>der</strong> Leitung von OnnoFaller durchgeführt. Onno Faller ist Filmemacherin,Köchin, Leiterin <strong>der</strong> Kochwerkstatt„Gesellschaft für Kochen als Kunstgattung“und war Meisterschülerin von Prof.Dr. Peter Kubelka an <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong> fürBildende Künste in Frankfurt. Drei weitereTeam-Leitende halfen ihr bei <strong>der</strong> Realisierungdes Projekts: Renate Breuss, BarbaraMeditz und Jürgen Junker.Nach drei Wochen theoretischer und praktischerArbeit haben 18 Kursteilnehmendezusammen <strong>mit</strong> dem vierköpfigen Team einessbares Kunstwerk für 400 Gäste geschaffenund am Abend des 3. Oktober 2003 in<strong>der</strong> Museumshalle präsentiert.Kunst im MundNicht das cateringtaugliche Mahl, das allenschmecken muss und niemanden verunsicherndarf, wurde an diesem Abendangestrebt, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Blick in die Erfahrungsweltund das Darstellungsvermögen<strong>der</strong> Studierenden <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong>. EineReise in Welten, die man nicht o<strong>der</strong> nuraus an<strong>der</strong>en Zusammenhängen kennt. EinKunstwerk nur für den Gaumen.Für die Kursteilnehmenden bedeutete dies,bis an ihre physischen und psychischenGrenzen zu gehen und bis zu 14 Stunden amTag zu arbeiteten. Auch für die Leitenden<strong>der</strong> Kochwerkstatt war das Projekt ein Wagnis,weil sie nicht einschätzen konnten,inwieweit sich ihr Ansatz, das Kochen alseine Kunstgattung zu betrachten, in so kurzerZeit ver<strong>mit</strong>teln und umsetzen liess. (cb)(siehe auch hgkz intern 1/04)Ausschnitte dieses ungewöhnlichen Projekts sindjetzt auf DVD erhältlich.Die DVD kostet 10 CHF. Geldbetrag und Empfangsadressekönnen an die hgkz, Chandra Brandenberger,Postfach, 8031 Zürich gesandt werden.Es ist auch möglich, die DVD nach Voranmeldung(Tel. 043 446 20 52, chandra.brandenberger@hgkz.ch) an <strong>der</strong> hgkz abzuholen. (cb)nachrufchristian birriAm 2. August 2006 ist Christian Birri, <strong>der</strong>von 1995 bis 2 0 0 2 als Dozent für Fachdidaktikund als Mitglied <strong>der</strong> Studiengangsleitungim Departement Lehrberufe fürGestaltung und Kunst tätig war, im Altervon 45 Jahren unerwartet gestorben. Da<strong>mit</strong>wurde ein äusserst aktives, von Initiative,Tatendrang und Lebensfreude geprägtesLeben jäh beendet. Eine wichtige Stimmeim Diskurs um den Wert gestalterischkünstlerischerBildung ist verstummt.Christian Birri bleibt in Erinnerung als einekontaktfreudige und weit vernetzte Persönlichkeit– in <strong>der</strong> direkten Begegnung stetsfreundlich, interessiert und ein wohlwollen<strong>der</strong>Gesprächspartner. Als Lehrer undDozent war er ein Vorbild, <strong>der</strong> Studierendeund Lernende jeden Alters für gestalterischeFragestellungen begeistern konnteund sie in <strong>der</strong> Realisierung ihrer Ideenunterstützte. Den Dozierenden bleibt dasAndenken an den herausfor<strong>der</strong>nden, fröhlichenund einfühlsamen Kollegen, <strong>der</strong> demStudiengang auch nach seinem Weggangverbunden blieb.Die Studierenden an <strong>der</strong> hgkz profitiertenvon seiner ausgeprägten Gabe zur Gestaltungreicher und ansprechen<strong>der</strong> Lehr-Lern-Situationen. In seiner mehrjährigen Tätigkeitals Dozent im Bereich <strong>der</strong> AllgemeinenDidaktik und <strong>der</strong> Fachdidaktik Werken hater eine umfassende Materialiensammlungzusammengetragen. Systematisch und sehrbreit recherchierte er Themenfel<strong>der</strong> undleitete daraus Werkaufgaben ab. Es existierenvon ihm sorgfältig dokumentierteUnterrichtseinheiten zu einer Vielzahlvon Gebieten, die von <strong>der</strong> grundlegendenGestaltung <strong>mit</strong> Holz und Metall bis zurBionik und zum Giessen von Schokola<strong>der</strong>eichen. Eindrücklich ist, wie er in seinenAufgabenstellungen die Verbindung zwischenpragmatischer Praxis und theoretischemHintergrund gesucht und so seineVer<strong>mit</strong>tlungstätigkeit laufend reflektierthat. Christian Birri war stets am Wie interessiert:Wie weckt man Interesse für eineSache? Wie stimmt man die Lernenden aufdas Thema ein? Wie kann die Aufmerksamkeitauf das Wesentliche gelenkt werden?Wie kann Nachhaltigkeit erzeugt werden?Im Laufe seiner Lehr- und Dozententätigkeitver<strong>mit</strong>telte er mehreren Jahrgängenangehen<strong>der</strong> Werklehrerinnen und Werklehrerseine didaktische Handschrift. Ausschlaggebendfür seinen Erfolg als Dozentwar wohl, dass er die theoretischen Vorgabenselbst vorgelebt und es da<strong>mit</strong> den Studierendenermöglicht hat, konkrete Erfahrungenvon sorgfältig geplantem und gutvorbereitetem Unterricht zu machen. DieVorstellungen von Christian Birri in Bezugauf einen qualitativ hochstehenden gestalterischenUnterricht und auf Werk-Didaktiksind in einer Reihe von Publikationenfestgehalten. Diese setzen nach wie vorStandards in <strong>der</strong> Ausbildung von Lehrpersonenfür die Volksschule.Neben seiner Anstellung an <strong>der</strong> hgkz lehrteChristian Birri am Lehrerinnen- und Lehrerseminarin Rorschach SG. Wegen seinerWahl zum Prorektor Weiterbildung an <strong>der</strong>Pädagogischen <strong>Hochschule</strong> Rorschach verliesser 2002 die hgkz.Die Familie Birri hat die Sammlung <strong>der</strong>Didaktik-Materialien als Nachlass dem StudiengangVer<strong>mit</strong>tlung vermacht.Peter TrunigerPeter Truniger ist Dozent und StudienbereichsleiterLehrberufe für Gestaltung und Kunst.


38 hgkzintern1/07 who is who?126111312who is who?institut culturalstudies in art,media and designWer sind die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter <strong>der</strong> hgkz? Indieser Nummer stellen wir dasTeam des Instituts ics vor.Serie von Renata Pakosta1 Sigrid AdorfWissenschaftliche Mitarbeiterin icsund Co-Leiterin MAS Cultural/Gen<strong>der</strong>Studies. Beruf/Ausbildung Kunstwissenschaftlerin.An <strong>der</strong> hgkz seit Januar2005. Ausserberufliche Interessen Eben,ausserberuflich ... Was mir gefällt an <strong>der</strong> hgkzZusammenzuarbeiten. Was ich verän<strong>der</strong>nwürde Einzelkämpfe.2 Paolo BianchiWissenschaftlicher Mitarbeiter amKTI-Forschungsprojekt Ausstellungs-Displays. Beruf/Ausbildung Journalismus,Kommunikation, Ästhetik. An <strong>der</strong> hgkz seit2001; bis 2002 Kommunikationsbeauftragter.Seit 2005 am ics. AusserberuflicheInteressen Bücher, Reisen, Buddhismus.Was mir gefällt an <strong>der</strong> hgkz itz, ics und „hgkzintern“. Was ich verän<strong>der</strong>n würde MehrDialog!3 Corina CaduffProf. Dr., Professorin am ics, Leiterindes Forschungsprojektes Verhältnis <strong>der</strong>Künste (SNF). Beruf/Ausbildung Literaturwissenschaftlerin.An <strong>der</strong> hgkz seit 2004.Ausserberufliche Interessen Autofahren, Ananas,Asienreisen. Was mir gefällt an <strong>der</strong> hgkzDas Badmintonteam, die schlenkrigeErnsthaftigkeit <strong>der</strong> Studis, die vitaleVeranstaltungskultur. Was ich verän<strong>der</strong>nwürde Den vormo<strong>der</strong>nen Finanz-Formularkrieg(Gästehonorare, Spesen;feudalistisch: Einzahlungsscheine <strong>mit</strong>Codierzeile!), die postmo<strong>der</strong>ne Postmasterei(Rundmailüberflutung), dasantimo<strong>der</strong>ne Tramquietschen vormeinem Büro.4 Karin EppSekretariat Leitung ics. Beruf/AusbildungKaufmännische Angestellte; KVZ. An <strong>der</strong>hgkz seit November 2004. AusserberuflicheInteressen Fernsehen. Was mir gefällt an <strong>der</strong>hgkz „hgkz intern“ und Museumsshop.Was ich verän<strong>der</strong>n würde Alles und nichts.5 Sabine Gebhardt FinkDr., Wissenschaftliche Mitarbeiterinics/Forschungsprojekt Verhältnis <strong>der</strong>Künste. Beruf/Ausbildung Kunstwissenschaftlerin.An <strong>der</strong> hgkz seit November2004. Ausserberufliche Interessen Gärtnern.Was mir gefällt an <strong>der</strong> hgkz Vielfältigkeit <strong>der</strong>Veranstaltungen. Was ich verän<strong>der</strong>n würdeLängere Leihfristen für Bücher.6 Irène HedigerCo-Leiterin Swiss-Artists-in-Labs-ProgrammBeruf/Ausbildung KV/Betriebswirtschaft.An <strong>der</strong> hgkz seit 2002. AusserberuflicheInteressen Natur pur ambrüf und ambriWas mir gefällt an <strong>der</strong> hgkz Die Quadraturdes Kreises. Was ich verän<strong>der</strong>n würde GratisKaffee für alle.7 Jennifer JohnWissenschaftliche Mitarbeiterin Leitungsebeneics. Beruf/Ausbildung Kunsthistorikerin.Studium <strong>der</strong> Kunstgeschichteund Kulturpolitik, Abschlussan <strong>der</strong> Universität Amsterdam, NachdiplomstudiumCultural/Gen<strong>der</strong> Studiesan <strong>der</strong> hgkz. Derzeit: Doktorandin an<strong>der</strong> Universität Bremen. An <strong>der</strong> hgkzseit dem Nachdiplomstudium an <strong>der</strong>hgkz von 2002 bis 2004. WissenschaftlicheMitarbeit am ics und im NDSvon 2003 bis 2004 und seit April 2006.Ausserberufliche Interessen Bahnfahren. Wasmir gefällt an <strong>der</strong> hgkz Neben meinen Aufgabendie sympathischen Kolleginnenund Kollegen. Was ich verän<strong>der</strong>n würdeMehr Platz schaffen.8 Pietro MorandiPD Dr., Zurzeit Dozent ncgs & Theoriemoduleam ics: Forschung (NF-Projekt)& Theorie-Kuratierung (z. „Bio-Politik“). Beruf/Ausbildung Promotion inAllgemeiner Geschichte (UniversitätZürich), Habilitation in PolitischerTheorie (Universität Potsdam). An <strong>der</strong>hgkz seit 2005. Ausserberufliche Interessen SeitBeginn meiner Mitwirkung an <strong>der</strong> hgkzkann ich Kunst und Gestaltung nichtmehr als „ausserberuflich“ bezeichnen!Was mir gefällt an <strong>der</strong> hgkz Niemand produziertund formuliert so zahlreiche undvor allem so spannende politiktheoretischeProbleme wie die Gestalter/innen und Künstler/innen! Sie sindmeist unvergleichlich viel radikaler unddaher oft noch weitaus anregen<strong>der</strong> alsviele Kulturwissenschaftler/innen undPhilosophinnen/Philosophen an denUniversitäten, die in ihrer Forschungsarbeitund Lehre viel leichter sterilenscholastischen Neigungen verfallen.Was ich verän<strong>der</strong>n würde Eine noch unversöhnlichereHaltung gegenüber jedemBürokratismus in allen Abläufen undInstitutionen einer <strong>Hochschule</strong> – undmehr Verständnis für diese Einsicht:Gestaltungsambition verschwendetsich nicht, wenn sie sich auf das institutionelleund organisatorische Gefüge<strong>der</strong> eigenen Arbeitsumwelt wirft, auchwenn dies nicht un<strong>mit</strong>telbar Preise undAnerkennung einbringt.Dorothee RichterLeitung des Postgraduate Program inCurating (NDS/MAS und NDK). Beruf/Ausbildung Kunstwissenschaftlerin,Autorin, Kuratorin. An <strong>der</strong> hgkz seit Januar2004. Ausserberufliche Interessen Politischaktiv. Was mir gefällt an <strong>der</strong> hgkz Die Idee,Prozesse <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung und Strukturentransparent zu gestalten. Was ichverän<strong>der</strong>n würde Als ein Problem sehe ich,dass sehr viele Dozierende, Assistierende,Mitarbeitende und auch Verantwortlichein Leitungspositionen nur inStellenprozenten angestellt sind. DieseStellenprozente werden auch nochhäufig verän<strong>der</strong>t, das bringt eine sehrgrosse Unruhe <strong>mit</strong> sich.10 Sigrid SchadeProf. Dr., Professorin für Kunst- undKulturwissenschaft, Leiterin des InstitutsCultural Studies in Art, Media andDesign. Beruf/Ausbildung Studium <strong>der</strong>Kunstwissenschaft, <strong>der</strong> EmpirischenKulturwissenschaft und <strong>der</strong> Germanistikan <strong>der</strong> Universität Tübingen undam Warburg Institute London. 1982Promotion über Hexendarstellungendes 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts, 1994 Habilitationzum Thema Körpersprachen inBilden<strong>der</strong> Kunst und Fotografie vom15. bis 20. Jahrhun<strong>der</strong>t an <strong>der</strong> UniversitätOldenburg. Tätigkeiten als Kuratorinan Museen und als Professorin anverschiedenen Universitäten, zuletztan <strong>der</strong> Universität Bremen im StudiengangKunstwissenschaft/Kunstpädagogik.An <strong>der</strong> hgkz seit 2002 als Leiterindes Departements Cultural Studies,seit 2003 als Leiterin des Instituts CulturalStudies in Art, Media and Design.Ausserberufliche Interessen Katzen, Kochen,Schwimmen, Velofahren, Reisen, guteGespräche (willkürliche Reihenfolge).Was mir gefiel an <strong>der</strong> hgkz Das Verspre-


hgkzintern1/07 39Bild: Regula Bearth5 3 4 15 14 10 7 8chen, sich kreativ am Aufbau innovativerStrukturen und Inhalte einerKunsthochschule des 21. Jahrhun<strong>der</strong>tsbeteiligen zu können. Was ich verän<strong>der</strong>nwürde Den Fachhochschul-Status <strong>der</strong>Kunsthochschule und die Vertretung<strong>der</strong> hgkz/ZHdK-Forschung in Politikund För<strong>der</strong>institutionen.11 Steffen SchmidtDr., Wissenschaftlicher Mitarbeiterics. Beruf/Ausbildung Musikwissenschaftler(promoviert) <strong>mit</strong> Schwerpunkt20. Jahrhun<strong>der</strong>t, Komponist für Theater.An <strong>der</strong> hgkz seit Juni 2004. AusserberuflicheInteressen Film, historischer Tanz. Was mirgefällt an <strong>der</strong> hgkz Professionelles Niveau,thematische Vielfalt und Lebendigkeit.Was ich verän<strong>der</strong>n würde Mehr Transparenzbei hochschulinternen und hochschulübergreifendenEntscheidungen; verstärkteinstitutsübergreifende, interdisziplinäreForschung.12 Jillian M. ScottProf. Dr., Professorin am ics, Leitung Z-Node Doktorandenprogramm (www.znode.net),Co-Leitung Artists-in-Labs-Programm (www.artistsinlabs.ch), Co-Leitung EU-Forschungsprojekt Closed.Beruf/Ausbildung Medienkunst/Medienphilosophie,PHD University of WalesUK, Master of Fine Art San FranciscoState University, Degree in EducationMelbourne University, Degree in Artand Design Prahran College of Art andDesign Melbourne. An <strong>der</strong> hgkz seit 1998.Ausserberufliche Interessen Kunst und Philosophie,Neurowissenschaft und Initiativengegen die Klimaverän<strong>der</strong>ung,Schwimmen und Yoga. Was mir gefällt an<strong>der</strong> hgkz Die Vielfalt, die Experimentierfreudigkeit,Kollegen und Kolleginnen,meine 15 Doktorandinnen und Doktorandensowie <strong>der</strong>en Arbeit. Was ich verän<strong>der</strong>nwürde Professionelle Orientierung<strong>der</strong> hgkz an internationalen Standardsfür Universitäten bzw. Kunsthochschulen.13 Marion StrunkProf. Dr., Professorin für Kultur- undMedientheorie, Studienleiterin MASCultural/Gen<strong>der</strong> Studies hgkz/ics.Beruf/Ausbildung Kulturwissenschaftlerin,Bild. Künstlerin. Studium <strong>der</strong> BildendenKünste (UdK Berlin), <strong>der</strong> Kunstgeschichte,<strong>der</strong> Politischen Wissenschaften(FU Berlin) und <strong>der</strong> Psychoanalyse(Zürich). An <strong>der</strong> hgkz seit 1991.Ausserberufliche Interessen Keine. Was mirgefällt an <strong>der</strong> hgkz Das Panorama. Was ichverän<strong>der</strong>n würde Die Frage.14 Katharina TietzeWissenschaftliche Mitarbeiterin amForschungsprojekt „Ausstellungs-Displays“,Dozentin und (zusammen <strong>mit</strong>Basil Rogger) Leitung <strong>der</strong> VertiefungsrichtungStyle & Design, DepartementDesign. Beruf/AusbildungDipl. Bekleidungsdesignerin.An <strong>der</strong> hgkz seit März2005. Ausserberufliche Interessen Die Schweizkennen lernen, aber auch das fällt <strong>mit</strong>dem Beruf zusammen. Was mir gefällt an<strong>der</strong> hgkz Teamgeist, produktive Arbeitsatmosphäre,Innovationsbereitschaft.Was ich verän<strong>der</strong>n würde Die administrativeArbeit zugunsten <strong>der</strong> inhaltlichen verknappen.15 Tan WälchliWissenschaftlicher Mitarbeiter, Forschungsprojekt„Verhältnis <strong>der</strong> Künste“Beruf/Ausbildung LiteraturwissenschaftlerAn <strong>der</strong> hgkz seit Dez. 2006 AusserberuflicheInteressen The Daily Show with Jon Stewart,GaultMillau, Window ShoppingWas mir gefällt an <strong>der</strong> hgkz Mal sehen. Wasich verän<strong>der</strong>n würde Fragt in einem Jahrnochmal.


40 hgkzintern1/07was ist leichterals ects-punkte zusammeln?180 ist die magische Zahl, umeinen Bachelor zu erlangen –und es müssen einige grosseHürden überwunden werden,bis so viele ECTS-Punkte indrei Jahren zusammenkommen.StudierendenvertretungOrganHier ist <strong>der</strong> Kurz-Guide für alle: Sei 80% <strong>der</strong>Zeit anwesend, o<strong>der</strong> lass dich von einemo<strong>der</strong> einer befreundeten Mitstudierendenin die Präsenzliste eintragen; gib am Endein jedem Fall etwas ab, egal was. Zusätzlichist es hilfreich, eine schlüssige Argumentationim Ärmel zu haben, besser aber noch istein langer Atem, um sie im Bedarfsfall demDozenten o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Dozentin <strong>mit</strong> schmeichelhaften(aber selbstsicheren) Worten zuverkaufen. Es geht nicht darum, dass duRecht hast, son<strong>der</strong>n dass du dies durch diebesseren Argumente untermauerst.Da ECTS-Punkte zu verdienen wirklichunbeschreiblich schwer ist, möchten wirzehn Dinge aufzählen, die leichter sind:1) Herauszufinden, welche ECTS-Punkteman braucht.2) Sich bei Tageslicht im Evento in diegewünschten Modulanlässe, Seminare,Theorieveranstaltungen, Blockwochen,Kurse, Vorlesungen, Wahlpflicht- o<strong>der</strong> Gestaltungsmoduleeinzuschreiben, vorausgesetzt,dass einem nachts keine stundenlangauf <strong>der</strong> Lauer liegenden Studierendenzuvorgekommen sind.3) Den Veranstaltungsort <strong>der</strong> ergattertenHGMs, HTMs und BDE-BDEs im Au, Ls/Lh, Sq, Hf o<strong>der</strong> gar im Ko zu finden. Unddann festzustellen, dass dieser schon durcheinen an<strong>der</strong>en Kurs belegt wurde. (Glücklicherweisekann dies von den Dozierendenin <strong>der</strong> „Raumres“ nachvollzogen werden.)4) Nach 17 h die Beantragung einer Raumnutzungsduldungin einem <strong>der</strong> gelben analogenUserinterfaces beim Büro des Hauswarteseinzutragen und diese Duldungdann auch gewährt zu bekommen.5) Eine Ausstellung o<strong>der</strong> einen Apéro aufden Gängen des Hauptgebäudes zu veranstalten.(Anmerkung: Der Architekt hatdiese Fläche ursprünglich als Kommunikations-und Begegnungszone vorgesehen.)6) Sich die Öffnungszeiten <strong>der</strong> hgkz-Verwaltungund diverser an<strong>der</strong>er Büros zumerken.7) Mit Hilfe <strong>der</strong> WLANs ins Internet zukommen und auf den tadellosen Stockwerkdruckernein Dokument in gewünschterForm und in annähern<strong>der</strong> Farbtreueauszudrucken.8) Während <strong>der</strong> Berufsschule-Zürich-Ferienin <strong>der</strong> hgkz ein warmes Mittagessen zubekommen – und sich dann trotzdem unterden kulinarischen Angeboten des Kreises 5zu entscheiden.9) Eine Beurteilung des Dozenten o<strong>der</strong> <strong>der</strong>Dozentin über ein besuchtes Modul zuerhalten, bevor man zwei weitere Semesterstudiert hat.9,5) Als Studentin nach 20 h auf dem Heimwegkeine lukrativen Nebenjobs ausschlagenzu müssen.10) Ein Hochschul-Gestaltungsmodulzu wählen, das <strong>der</strong> viel versprechendenund interessanten Kursbeschreibung entspricht.korrigendahgkzintern 4/061.Im Artikel „juriert – prämiert“ auf Seite 32ist lei<strong>der</strong> ein Fehler beim Copyright <strong>der</strong>Bil<strong>der</strong> passiert. Die 18 Fotos <strong>der</strong> <strong>mit</strong> einemPreis ausgezeichneten DesignerInnen wurdenrealisiert von: Körner Union, Lausanneund nicht von den Werbe<strong>mit</strong>tel- undBuchgestalterinnen Claudia Röthlisbergerund Marie Lusa.2.Das Papier <strong>der</strong> letzten Ausgabe war nichtLuxo Samt son<strong>der</strong>n Reprint FSC 90 g/m2Wir bitten um Entschuldigung.Die Redaktionimpressumhgkz intern: Forum für <strong>Hochschule</strong> für Gestaltungund Kunst Zürich, Museum für Gestaltung Zürichund <strong>Hochschule</strong> Musik und Theater Zürich.Erscheint viermal jährlich. Herausgeberin: <strong>Hochschule</strong>für Gestaltung und Kunst Zürich, ZürcherFachhochschule. Verantwortung: Hans-PeterSchwarz, Rektor.Redaktion: Heike Pohl (Leitung), ChandraBrandenberger Cortes (hgkzintern@hgkz.ch).Redaktionsteam: Ursula Akmann (Stabschefinhgkz, HMT), Adriana Bognar (Stabsdienste/AlumniHMT), Graziella Bomio (dpt Medien & Kunst),Renata Pakosta (Verwaltung), Karin Epp (ics),Raphael Gschwind (Organ), Elisabeth Krüsi (dptDesign), Reto Jäger (dpt Weiterbildung), SabineTrieloff (Museum), Kristina Trolle (dpt Lehrberufe).Die von den Autorinnen und Autoren in diesemHeft geäusserten Ansichten decken sichnicht unbedingt <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Meinung <strong>der</strong> Redaktion.Gestaltung und ProduktionLayout und Bildredaktion: Tobias Strebel Contin,Grafikatelier hgkz, Regula Bearth, Fotoatelier hgkz.Papier: Cyclus Offset 90 g/m 2Schriften: Neue Helvetica, UtopiaDruck: Ropress Genossenschaft ZürichAuflage: 3000Copyright: Der Nachdruck von Artikeln ist unterQuellenangabe gestattet. Belegexemplareerwünscht.hgkz intern ist auch digital als PDF-Dateierhältlich: http://intranet.hgkz.ch.Redaktionsschluss 2/07: 9. Februar 07ihre/eure meinung?Reaktionen zum „hgkz intern“interessieren uns. Bitte schreibt,schreiben Sie, direkt anheike.pohl@hgkz.ch, wenn euchetwas gefällt o<strong>der</strong> euch ärgert,wenn ihr eine gute Idee füreinen Beitrag habt o<strong>der</strong> wennihr <strong>der</strong> Redaktion sonst etwassagen wollt. Vielen Dank!umschlagaus „Tran“: Diplomarbeit 2006von Markus Frietsch,Studienbereich Fotografie.Reiten kann ich überhaupt nicht, dafür istmein Respekt vor Pferden viel zu gross.Wenn sie so skulptural in <strong>der</strong> Landschaftrumstehend mag ich sie aber sehr gerne.Auch die an<strong>der</strong>en Bil<strong>der</strong>n aus meiner Serie„Tran“ zeigen Objekte, die sich in diesemZwiespalt aus Fremdheit und Vertrautheiteingenistet haben.Siehe auch http://diplom.hgkz.ch >2006 >fotografieLinke Seite: Carte blanche <strong>der</strong> StudierendenvereinigungOrgan – by Raphael Gschwind.


42 hgkzintern1/07 agenda januar bis märz 00717.11.06–14.01.07 — Fotografie: Ausstellung Heimlich / Unheimlich>>Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1,80331 München/ http://sfo.hgkz.ch/fotografie/welcome.html01.12.06–14.01.07 — Ausstellung Poster Women, A Visual History ofthe Women’s Movement in India >>Bibliotheksgang,hgkz Hauptgebäude*13.10.06–21.01.07 — Ausstellung Gilbert Bretterbauer – Vernetzungen>>Museum Bellerive*/ Führungen: Mittwoch, 14.1.und 21.1. um 14 h28.10.06–11.02.07 — Ausstellung Juriert – Prämiert. EidgenössischerWettbewerb für Design 2006 >>Museum, Halle*/Führungen jeweils am Mittwoch um 18.30 h24.10.06–23.02.07 — Ausstellung Zürich HB – Milano Centrale>>Plakatraum*14.11.06–12.03.06 — Ausstellung film ab! Filmplakate <strong>der</strong> CSSRim Rahmen von „Die Plakatsammlung zu Gast bei <strong>der</strong> SchweizerischenNationalbank“ >>in den Schaufenstern <strong>der</strong> SNB,Fraumünsterstrasse–Stadthausquai (vis-à-vis Bauschänzli)So, 07./Mo, 08.01.07 — Film: „Aschenbrü<strong>der</strong>“ von Steve Walker undMarkus Heiniger, Diplomfilm 2006, ausgezeichnet <strong>mit</strong> demNachwuchsför<strong>der</strong>preis 2006 >>Kino des Kunstmuseums Bern,Hodlerstr. 8, BernMi, 10.01.07, 17.15 h— Visuelle Kommunikation: Aus erster Hand,5/16. Der Studienbereich präsentiert 16 Akteure und Protagonistinnenaus Praxisfel<strong>der</strong>n: Ruedi Rüegg >>hgkz Hauptgebäude*,Zimmer 318/ http://svg.hgkz.chMi, 10.01.07, 16 h — Neue Medien: „Im Gespräch: Eine medialeBühne“. Mit Georg Winter und Elodie Pong. Mo<strong>der</strong>ation:Burkhard Meltzer >>Galerie SFO*/ www.digitalersalon.netZürich/ Blick auf die Wissenschaft, Ass. Prof. Dr. MichaelKosfeld, Universität Zürich/ Blick auf die Kultur, Prof. Dr.Mischa Senn, hgkz/ www.sf-fs.ch >VeranstaltungenMi, 17.01.07, 9 h — Infotag zu den Studiengängen Bachelor ofArts in Film und Bachelor of Arts in Medien & Kunst,Departement Medien & Kunst >>Vortragssaal hgkz*/http://www.hgkz.ch >studiengaengeDo, 18.01.07, 9 h — Infotag zum Studiengang Bachelor of Arts inDesign, Departement Design >>Vortragssaal hgkz*/http://www.hgkz.ch22.01.07–28.01.07 — Film: Solothurner Filmtage: folgendeDiplomfilme 2006 werden gezeigt: „Aschenbrü<strong>der</strong>“ von SteveWalker & Markus Heiniger, „Nachtflattern“ von CarmenStadler, „Rebellen von Gestern“ von Marcello Pirrone, „Sonnenhalb“von Martina Fischbacher, „Schnäbi“ von LuziusWespe, „Big Size“ von Thomas Waidelich, „Die Einweicher“von Romana Lanfranconi, „Die Überflüssigen“ von AndreaBürgii, Dokumentarfilm 2006: „Das Fräulein Bin<strong>der</strong>“ vonCaroline Sipos und den Kurzspielfilm 2006 „LebenslänglichLiebe“ von Adrian Aeschbacher/ www.solothurnerfilmtage.chDi, 23.01.07, 19 h — Vernissage: This Side Up – Konstantin Grcic,Industrial Design >>Vortragssaal/ www.museum-gestaltung.chMi, 10.01.07, 20 h — Rahmenprogramm Juriert – Prämiert. EidgenössischerWettbewerb für Design 2006 – Designpublizistik:Denken und Schreiben über Design >>Museum, Halle*Do, 11.01.07, 20 h — Theater-Premiere: StückWerke, „Weisman undRotgesicht“ von Georg Tabori, Regie: Heike Götze/>>Probebühne 2, Gessnerallee 11, 8001 Zürich/ www.hmt.eduFr, 12.01.07, 19.30 h — „Tag <strong>der</strong> Forschung“ >>kleiner Saal, Florhofgasse6, 8001 Zürich/ www.hmt.eduDi, 16.01.07, 9 h — Infotag zum Studiengang Bachelor of Artsin Ver<strong>mit</strong>tlung von Gestaltung und Kunst, DepartementLehrberufe für Gestaltung und Kunst >>Vortragssaal hgkz*/http://www.hgkz.ch/pages/de/studiengaenge/information/Di, 16.01.07, 14 h — 6. Urheberrechtstagung „open approaches“– Lösungsversuche des „digitalen Dilemmas“ >>Zunfthauszur Zimmerleuten, Zürich/ Einführung, Prof. Dr. Reto M. Hilty,Universität Zürich/ Warum gibt es „open approaches“? — Blickauf die Software, Dr. Corinna Klaus-Rüesch, sun microsystems,24.01.07—22.04.07 — Ausstellung This Side Up – Konstantin Grcic,Industrial Design >>Museum, Galerie*/ Führungen jedenDienstag, 18.30 h und jeden ersten Sonntag im Monat, 15 hSa, 27.01.07, 19.30 h — Konzert „Deutsche Musik des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts“,Barockorchester <strong>der</strong> HMT, Leitung: Matthias Weilemann>>kleiner Saal, Florhofgasse 6, 8001 Zürich/www.hmt.eduMo, 29.01.07, 17.15 h — Visuelle Kommunikation: Aus erster Hand,6/16. Der Studienbereich präsentiert 16 Akteure und Protagonistinnenaus Praxisfel<strong>der</strong>n: Julia Born >>hgkz Hauptgebäude*,Zimmer 318/ http://svg.hgkz.ch


siehe auch: http://www.hgkz.ch/ >aktuelle veranstaltungen hgkzintern1/07 43Mi, 31.01.07, 16 h — Neue Medien: „Im Gespräch: Körper undKamera“. Mit Dagmar Keller / Martin Wittwer, FrédéricMoser / Philippe Schwinger, Felix Stephan Huber. Mo<strong>der</strong>ation:Burkhard Meltzer >>Galerie SFO*/ http://snm-hgkz.chMi, 31.01.07, 20 h — Rahmenprogramm Juriert – prämiert. EidgenössischerWettbewerb für Design 2006 – Designproduktion:Skizzen, Produktion, Marketing >>Museum, Halle*Do, 01.02.07, 20 h — Theater-Premiere: StückWerke, „FräuleinJulie“ von August Strindberg, Regie: Laura Huonker >>Probebühne2, Gessnerallee 11, 8001 Zürich/ www.hmt.eduFr, 02.02.07, 19.30 h — Konzert: „Arc-en-Ciel“, Werke von RobertSchuhmann, Jörg Widmann, Morton Feldmann, Leitung:Pierre-Alain Monot >>kleiner Saal, Florhofgasse 6, 8001 Zürich/www.hmt.eduMi, 07.02.07, 17.15 h — Visuelle Kommunikation: Aus erster Hand,7/16. Der Studienbereich präsentiert 16 Akteure und Protagonistinnenaus Praxisfel<strong>der</strong>n: Martin Heller >>hgkz Hauptgebäude*,Zimmer 318/ http://svg.hgkz.chMi, 07.02.07, 19.30 h — Orchesterakademie: Suite aus <strong>der</strong> Oper„<strong>Penthesilea</strong>“ von Othmar Schoeck (1886–1957), SinfonieNr. 5 B-Dur von Sergej Prokofiev >>Grosser Saal, TonhalleZürich; weitere Vorstellungen: 03.02.07 im Stadttheater Churund 06.02.07, Bâtiment des Forces Motrices, Genf/www.hmt.eduMi, 07.02 07, 19.30 h — Neue Musik: Kammermusikkonzert <strong>mit</strong>Werken von Hans Werner Henze, Studierende HMT, Leitung:Andreas Nick/ >>grosser Saal, Florhofgasse 6, 8001 Zürich/www.hmt.eduMi, 07.02.07, 20 h — Theater-Premiere: „Komödie <strong>der</strong> Irrungen“von William Shakespeare, Regie: Christoph Moerikofer/>>Theater an <strong>der</strong> Sihl, Bühne A, Gessnerallee 11, 8001 Zürich/www.hmt.eduDo, 08.02.07, 10–16 h Infoveranstaltung: Quertag DepartementLehrberufe für Gestaltung und Kunst >>Foyer, Herostrasse5, 8048 Zürich/ http://lgk.hgkz.ch/Do, 08.02.07, 14–20 h — Symposium: Forschungsgruppe TRACE(Transmission in Rhetorics, Arts and Cultural Evolution):unvergesslich... Kultur- und Gedächtnisforschung>>Vortragssaal hgkz*Di, 13.02.07, 20 h — Rahmenprogramm This Side Up – Im Zwischenraumvon Design und Kunst, Jacqueline Burckhardt (Mitherausgeberin„Parkett“, Zürich) im Gespräch <strong>mit</strong> Konstantin Grcic>>Vortragssaal hgkz*Do, 15.02.07, 20 h — Theater-Premiere: StückWerke, „Schnitzler-Laboratorium“, Regie: Daniel Kuschewski >>Podium, Gessnerallee11, 8001 Zürich/ www.hmt.eduFr, 16.02.07, 19.45 h — Konzert: „Tristan, Préludes für Klavier,Tonbän<strong>der</strong> und Orchester“, Hans Werner Henze, OrchesterHMT und Orchester Musik-Kollegium Winterthur, Leitung:Jac von Stehen >>Grosser Saal, Tonhalle Zürich/ www.hmt.eduMo, 19.– Fr, 23.02.07 — Tanz: Schnupperwoche für Kin<strong>der</strong> undJugendliche >>Seefeldstrasse 225, 8008 Zürich/www.tanzakademie.chDi, 20.– Sa, 24.02.07 — „Musik in allen Räumen“, Berufsinformationund Tag <strong>der</strong> offenen Tür >>Florhofgasse 1, 8001 Zürichund Tössertobelstr. 1, Winterthur/ www.hmt.eduMi, 21.02.07, 17.15 h — Visuelle Kommunikation: Aus erster Hand,8/16. Der Studienbereich präsentiert 16 Akteure und Protagonistinnenaus Praxisfel<strong>der</strong>n: Jean Etienne Aebi >>hgkz Hauptgebäude*,Zimmer 318/ http://svg.hgkz.chDo, 22.02.07, 19 h — Vernissage: Ausstellung Sophie Taeuber-Arp,Gestalterin, Architektin, Tänzerin >>Museum Bellerive*23.02.07–20.05.07 — Ausstellung Ausstellung Sophie Taeuber-Arp,Gestalterin, Architektin, Tänzerin >>Museum Bellerive*Di, 27.02.07, 21.40h — Film: „Floh!“ von Christine Wie<strong>der</strong>kehr,Diplomfilm 2005 >> 3satFr, 02.– So, 04.03.07 — „Theater in allen Räumen“ und Berufsinformation>>Gessnerallee 11, 8001 Zürich/ www.hmt.eduSo, 11.03.07, 10–17 h Son<strong>der</strong>veranstaltung: Open House AusstellungSophie Taeuber Arp, Führungen >>Museum Bellerive*21.03.07–25.03.07 — Film: Schweizer Jugendfilmtage >>Bühne A,Gessnerallee 11, 8001 Zürich/ www.hmt.eduFr, 23.03.07, 19 h — Rahmenprogramm Vorträge zur AusstellungSophie Taeuber Arp >>Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1,8001Zürich/ www.museum-bellerive.chDi, 27.03.07, 20 h — Rahmenprogramm This Side Up — TheMeaning of Things, Vortrag von Deyan Sudjic (DirektorDesign Museum, London) >>Vortragssaal, hgkz** Adressen:hgkz Hauptgebäude/ Vortragssaal hgkz, Ausstellungsstrassse 60,8005 Zürich/ www.hgkz.chMuseum für Gestaltung Zürich (Galerie, Halle), Ausstellungsstrassse60, 8005 Zürich/ www.museum-gestaltung.chPlakatraum, Limmatstrasse 55, 8005 ZürichMuseum Bellerive, Höschgasse 3, 8008 Zürich/www.museum-bellerive.chGalerie SFO, Raum 201, 2. Stock, Sihlquai 125, 8005 Zürich<strong>Hochschule</strong> Musik & Theater Zürich, kleiner Saal, grosser Saal,Florhofgasse 6, 8001 Zürich/ www.hmt.edu

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