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swissherdbook bulletin 1-2014-d

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Mitteilungen<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 1/<strong>2014</strong>Strabismus: Schauen Sie Ihren Kühen in dieAugen?Die Wiederkäuerklinik sowie dasInstitut für Genetik der Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern sind imLaufe des vergangenen Jahres auf35 Kühe aufmerksam geworden, dieeine auffällige Augenrotation zeigen.Die Mehrzahl der erkrankten Tierestammt aus verschiedenen Zuchtbetriebenmit Swiss Fleckvieh- oderHolstein-Kühen, die Krankheit trittaber auch beim Braunvieh auf. Inder Regel ist nur eine Kuh im Betrieberkrankt, vereinzelt gab es aber auchmehrere erkrankte Tiere pro Herde.Bislang wurde diese als Strabismusbekannte Krankheit, die auch beiStieren auftreten kann, nur vereinzeltbeschrieben. Aufgrund der vermutetenErblichkeit sollten betroffeneRinder grundsätzlich nicht zur Zuchtherangezogen werden. Bei den 35Fällen liegen keine Hinweise für eingehäuftes Auftreten unter den Nachkommeneinzelner Stiere oder innerhalbbestimmter Linien vor.KrankheitsbildDas meist beidseitig ausgebildeteSchielen in Verbindung mit mehroder weniger starkem Hervortretender Augäpfel aus der knöchernenAugenhöhle wird normalerweise imLaufe des ersten Lebensjahrs sichtbarund es verschlimmert sich mitzunehmendem Alter. Betroffene Tierezeigen häufig ein Seitwärtsdrehendes Kopfes. Erkrankte Rinder werdenhäufig erst zum Zeitpunkt der erstenAbkalbung erkannt, wenn die Augenschon sichtbar verdreht sind. Im weiterenVerlauf rotieren die Augen sostark, dass betroffene Kühe nahezuerblinden und daraufhin geschlachtetwerden müssen.Erkennung von ErbfehlernDass Erbfehler nicht sofort bei derGeburt als solche erkannt werden,ist bislang wenig beachtet worden.Die Thrombopathie, eine vererbteBlutgerinnungsstörung, die aktuellin der Schweizer Simmentalerzuchtaufgetreten ist, stellt hierfür ein gutesBeispiel dar. Je nachdem wann eineKrankheit als solche erkannt wird,wurden betroffene Tiere mitunterbereits züchterisch genutzt, undhaben somit das Problem bereitsweitervererbt. Das beidseitige Schielenwurde möglicherweise ebensoschon über viele Generationen nahezuunbemerkt vererbt.(Fotos: zVg Vetsuisse-Fakultät Universität Bern)Red Holsteinkuh bzw. Braunviehkuh mit schielenden Augen im fortgeschrittenen Stadium.Melden Sie uns erkrankteTiereDie Vetsuisse-Fakultät der UniversitätBern interessiert sich für möglicheweitere Fälle. Falls Sie ähnlicherkrankte Tiere sehen sollten, wirdum eine Mitteilung gebeten. Kontakt:Dr. Monika Guélat-Brechbühl, Wiederkäuerklinik(Tel. 031 631 23 44;E-Mail: monika.guelat@vetsuisse.unibe.ch)oder Prof. Cord Drögemüller, Institutfür Genetik (Tel. 031 631 2529; E-Mail:cord.droegemueller@vetsuisse.unibe.ch). nCord Drögemüller, Vetsuisse-Fakultät der Universität BernI 14

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