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Infoblatt C23 Shuntpflege V1.0.pub - Dialyseshunt

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<strong>Infoblatt</strong> „<strong>Shuntpflege</strong>“EntwurfPatienten mit chronischer Niereninsuffizienzmüssen mehrfachin der Woche dialysiert werden.Bei der Hämodialyse werden dabeidie Blutgefäße des Menschenbenutzt, sie sind aber normalerweiseentweder schlecht zugänglichoder haben einen zu geringenDruck und sind für die Dialysenicht geeignet. Daher wirdoperativ eine Gefäßverbindung(Shunt) zwischen Arterie undVene des Unterarms angelegt.Im Verlauf der Dialysebehandlungenist ein besonderes Augenmerkauf den dauerhaften Erhaltdes Shunts zu legen.Was verändert sichdurch die Anwesenheitdes Shunts?Bedingt durch eine Shuntanlageergibt sich eine schwierige biologischeProblematik.Durch die Veränderungeiner Vene mit Eigenschafteneiner Arterie und dieVielfachpunktion dieserShuntvene entwickeln sichgeänderte Belastungsbedingungen:• schnellere Blutflussgeschwindigkeitin derShuntvene• Druckerhöhung in derShuntvene• Operationstrauma• PunktionstraumaDie Vene reagiert auf den erhöhtenInnendruck mit einerAusdehnung (med. Dilatation),die Reaktion auf die erhöhteFlussgeschwindigkeit ist eine Verengung(med. Stenose) durcheine Wucherung der Veneninnenschicht(med. Intimaprofilation).Die operative Freilegung derVene führt oft zur narbigen Verengungdes freigelegten Venensegments,die Vielfachpunktionwiederum zu einer Ausdehnung.Es sind neben Fehlpunktionenund Infektionen der Shuntvenefast ausschließlich diese morphologischenProzesse, die die Qualität(durch Aufdehnung) und dieLebensdauer (durch progredienteVerengung) des natürlichenShunts bestimmen.Was kann das Dialysepersonalzur <strong>Shuntpflege</strong>beitragen?<strong>Shuntpflege</strong> setzt sich zusammenaus Venentraining, optimiertenVenenpunktionen und regelmäßigenShuntvenenkontrollen.Das Venentraining durch denPatienten wurde bereits zur Anlagedes Shunts im<strong>Infoblatt</strong> „Shuntanlage“beschrieben undgilt auch für die „Reifungsphase“.KrankenschwesterJaninePunktion generellFür das Dialysepersonalist die Steuerungund Kontrolleder beschriebenenmorphologischenVenenveränderungenfür die <strong>Shuntpflege</strong>entscheidend.Bei der Punktion sind hygienischeund anatomische Gesichtspunktezu berücksichtigen• Vermeidung einer Infektion• Vermeidung einer Fehlpunktion• Steuerung der plastischenVerformung durch die VielfachpunktionWie vermeidet man Infektionen?Um Infektionen zu vermeiden,sollten folgende Punkte beachtetwerden:• Vor der Dialyse soll der Patientseinen Shuntarm mit einerWaschlotion und Wasser waschen• Die Einwirkzeit des Desinfektionsmittelsist abzuwarten• Es sollte keine Punktion durchWundschorf (frühere Punktionsstelle)erfolgen• Ebenso sind Punktionen ininfizierten Regionen grundsätzlichverboten• Vermeidung von Tröpfcheninfektionen• Bei einer PTFE-Prothese sinddiese Richtlinien peinlich genaueinzuhalten und folgendezusätzliche Maßnahmen sollenerfolgen:◊ Benutzung einer sterilenUnterlage◊ Punktion mit sterilen Handschuhen◊ sterile Wundabdeckungwährend der Dialyse◊Nach dem Entfernen derNadel soll mit einem sterilenTupfer oder Handschuhabgedrückt werdenSterile Unterlage auf KeilkissenPKD Familiäre Zystennieren e.V.GeschäftsstelleKarl-Kreuzer-Weg 1264625 BensheimTelefon: 06251 983683Fax: 0721 1 51 43 84 50E-Mail: info@zystenniere.deSelbsthilfe – Prävention – Forschungwww.zystenniere.dewww.pkdcure.deSeite1<strong>C23</strong>, V1.0© PKD Familiäre Zystennieren e.V.Dieses <strong>Infoblatt</strong> dient lediglich zu Informationszwecken und kann keinen Arzt ersetzen. Wir übernehmen keine Haftung für die Korrektheit.


<strong>Infoblatt</strong> „<strong>Shuntpflege</strong>“EntwurfWie vermeidet manFehlpunktionen?Um Fehlpunktionen zu vermeiden,sollte das Personal folgendePunkte beachten:• Die ersten Punktionen bei einerneuen Shuntvene, insbesonderebei zarter oder tiefliegenderVene, sollten Erfahrenenvorbehalten bleiben.Shunt fertig punktiert, Nadeln sindfixiert, Shuntarm verbleibt auf sterilerUnterlage• Es ist wichtig, mit der Zeit einsicheres Gefühl dafür zu entwickeln,ob die Kanülenspitzedie Venenvorderwand durchstoßenhat (Widerstandsverlust)und dann widerstandsarmim Inneren der Vene vorgeschobenwird ohne eine erneuteWiderstandserhöhung(Perforation der Rückwand).• Nur eine sensible Punktionsweisekann unter Beachtungdieser Kriterien eine Schlitzungder Gefäßvorderwand(unter Umständen die Entwicklungeiner Blutung), begünstigtdurch einen sehr flachenPunktionswinkel, odereine Perforation der Gefäßrückwand(begünstigt durcheinen steilen Punktionswinkel)weitgehend vermeiden.• Bei unkooperativen und verwirrtenPatienten kann (insbesonderein Gelenksnähe) einePlastikkanüle verwendet werden.Wie werden Punktiongesteuert durchgeführt?Die sichtbaren Folgen der Vielfachpunktionkönnen gesteuertwerden, um• eine kräftigkalibrige Shuntvenezu erhalten• eine zartkalibrige Shuntveneaufzuweiten• eine Engstelle (Stenose) zuerweitern• gezielt Venen zu schonen unddie Punktionen von shuntgeeignetenVenen vermeidenDie genaue Vorbereitung,Durchführung und Abschluss einerPunktion erfahren Sie im <strong>Infoblatt</strong>„Shuntpunktion“ mit vielenpraktischen Hinweisen. Dortwerden auch der PunktionstechnikenArealpunktion, Knopflochpunktionund Strickleiterpunktionerläutert.Patient während Dialyse, sterile Unterlageauf ArmlehneFoto: FreseniusWas ist für die<strong>Shuntpflege</strong> sonstnoch zu beachten ?Hier noch ein paar weitereTipps für ihren wertvollen Gefäßzugang:• vor der Shuntanlage sollenschon geeignete Venen durchBlutentnahmen geschont werden.Die Blutentnahmen sollendann ausschließlich am Handrückenerfolgen• Keine Blutdruckmessung amShuntarm• Notwendigkeit der Strickleiterpunktion(obwohl evtl.schmerzhafter) gegenüber derArealpunktion• Keine komprimierenden Verbände• Keine schweren Gegenständean den Shuntarm hängen• Beim Schlafen den Kopf nichtauf den Arm legen• Über-Kopf-Arbeiten meiden• Vermeidung von großen GewichtsschwankungenundBlutdruck-Abfällen (Shuntthrombosedurch Volumenmangel)• Tägliche Selbstkontrolle derShuntfunktionLesen Sie im <strong>Infoblatt</strong> „Shuntkontrolle“,wie Sie die Inspektiondurchführen und welche KomplikationenSie zu erwarten haben.Haben Sie Fragen? Gernekönnen Sie unsere Geschäftsstellekontaktieren.PKD Familiäre Zystennieren e.V.GeschäftsstelleKarl-Kreuzer-Weg 1264625 BensheimTelefon: 06251 983683Fax: 0721 1 51 43 84 50E-Mail: info@zystenniere.deSelbsthilfe – Prävention – Forschungwww.zystenniere.dewww.pkdcure.deSeite2<strong>C23</strong>, V1.0© PKD Familiäre Zystennieren e.V.Dieses <strong>Infoblatt</strong> dient lediglich zu Informationszwecken und kann keinen Arzt ersetzen. Wir übernehmen keine Haftung für die Korrektheit.

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