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Der Informationssektor in Österreich

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sozialpolitischc Aus$ irkungen neuer Infofl tutionstcchnologlen<br />

von Erwerbstätigkeit und Privatbereich konrmt Das bedeutet allerd<strong>in</strong>gs, daß neben den bererts<br />

genannten E<strong>in</strong>flußtäktoren fur die Abwicklung der Autgaben im Reproduktionsbereich e<strong>in</strong><br />

neuer Aspekt h<strong>in</strong>zukommt,- nämlich die physische .{nr.vesenheit des telearbeitenden Mannes<br />

(der telearbeitenden Frau?). Dies könnte aber dazu führen, daß die Bewältigung besagter<br />

Tatigkeiten noch rveiter erschw'ert wird. E<strong>in</strong>e bessere E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung des N'lannes <strong>in</strong> den Hauhalt<br />

und <strong>in</strong> die K<strong>in</strong>derbetreuung tritl nicht unbed<strong>in</strong>gt durch die E<strong>in</strong>fuhrung von Telearbeit e<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong>e kürzlich abgeschlossene Studie des Instituts für Gestaltungs- und Wirkungsforschung der<br />

TU Wien zur E<strong>in</strong>führung von alternierender Telearbeit bei IBM Osterreich zeigt. daß die<br />

Effekte auf den Privatbereich zum<strong>in</strong>dest disku ssionswürdrg s<strong>in</strong>d: lm Rahmen der Untersuchung<br />

hat sich gezeigt, daß - entgegen den Erwartungen zu Beg<strong>in</strong>n des Pilotprojektes - teilweise wie<br />

bisher und teilweise auch noch zusätzlich ..Freizeiten" ftir Telearbeiten genutzt werden.<br />

Die erwartete stärkere Benicksichtigung der zeitlichen Wünsche seitens der Familie konnte nur<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Fallen und auch nur Dunktuell realisien werden. Es sche<strong>in</strong>t vielmehr so zu se<strong>in</strong>,<br />

daß sich die Fanrilie stark entlang der Telearbeitszeiten organisiert <strong>Der</strong> stärkere Etnzug der<br />

Erwerbstätigkeit <strong>in</strong> den Privatbereich hat offensichtlich zur Folge, daß (srcher v.a durch<br />

Frauen) familien- bzrv. haushaltsbezogene Aufgaben noch stärker als bisher entlang der<br />

Bedrirfnisse des lelearbeitenden Mannes organisiert rverden. lnsofern könnte der Schluß<br />

gezogen werden, die Erhöhung der Zeitsouveränität <strong>in</strong> der Erwerbstätigkeit zu e<strong>in</strong>er weiteren<br />

E<strong>in</strong>dämmung der Zeitsouveränität im Pnvatbereich fuhrt Re<strong>in</strong> quantitativ rvird also der<br />

zeitliche Rahmen fiir die Bewältigung der anfallenden Tätigkeiten im Reproduktionsbereich<br />

e<strong>in</strong>geengt (vgl. Forschungsbericht ,,Pilotstudie zur E<strong>in</strong>liihrung von Telearbeit", lnstitut fur<br />

Gestaltungs- und Wirkungsforschung, Abteilung fur CSCW, TU Wien). Diese Ergebnisse<br />

werden durch mehrere andere Studien unterstützt. Haddon und Silverstone (1992) z B. wetsen<br />

daniber h<strong>in</strong>aus darauf h<strong>in</strong>, daß Telearbeit oft als Begn<strong>in</strong>dung dafiir verwendet wird, das<br />

Familiene<strong>in</strong>kornnren stärker lirr - tendenziell eher bei Mäunern latent vorhandene -<br />

Techrrologiewünsche zu realisieren.<br />

Andererseits sche<strong>in</strong>en ohneh<strong>in</strong> nur solche Aufgaben fur das Telearbetten tauglich zu se<strong>in</strong>, dte<br />

im mittleren Management bzw. im Entwrcklungs- und Design- Bereich angesiedelt s<strong>in</strong>d<br />

(Planen. Entwerfen, Konzeptionieren). Das s<strong>in</strong>d aber tendenziell von N1ännern besetzte Berufe.<br />

da diese Jobs meist mit hohem Prestiqe. Macht oder zum<strong>in</strong>dest mit relativ hohen<br />

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