12.07.2015 Aufrufe

Lineare Algebra und Analytische Geometrie

Lineare Algebra und Analytische Geometrie

Lineare Algebra und Analytische Geometrie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Baumeister: <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> I / Stand: August 1996 73erzeugten Vektorräumen ist gering, im Kapitel über Euklidische Vektorräume wird unsein “wertvolleres“ Konzept begegnen. 2Wegen Satz 3.57, insbesondere Bedingung (b) davon, ist die folgende Definition sinnvoll:Definition 3.59Sei V ein IK –Vektorraum.Ist V endlich erzeugt <strong>und</strong> ist n die Anzahl der Elemente einer Basis von V ,soheißtn die Dimension von V (über IK ) <strong>und</strong> wir schreiben n =dim IK V.Ist V nicht endlich erzeugt, dann schreiben wir dim IK V = ∞ <strong>und</strong> nennen V unendlichdimensional.2Beispiel 3.60dim IK IK n = n, dim IR ′C =2, dim IK IK m,n = mn , dim ′Q IR = ∞ .Die letzte Behauptung wollen wir nicht vollständig beweisen. Daß dim ′Q IR nicht endlichist, sieht man damit, daß IR nicht abzählbar ist. Wäre nämlich IR über ′Q endlich erzeugt,würde aus der Abzählbarkeit von ′Q die Abzählbarkeit von IR folgen.Für eine unendliche linear unabhängige Teilmenge steht als Kandidat die MengeW := { √ p|p Primzahl}bereit. Wir haben bereits in Beispiel 3.49 die Teilmenge { √ 2, √ 3} davon verwendet. Esläßt sich in der Tat beweisen, daß W eine über ′Q linear unabhängige Teilmenge von IRist. Der Nachweis ist nicht einfach, einfacher ist er zuL := {log p|p Primzahl} .Hier gelingt dies mit der Primfaktorzerlegung <strong>und</strong> etwas Analysis (Logarithmus, Exponentialfunktion).Weder W noch L ist zusammen mit 1 eine Basis von IR über ′Q ! 2Die Existenz einer Basis für den Vektorraum IR über ′Q wurde erstmals 1905 von G. Hamel mitHilfe des Wohlordnungssatzes, der zu den F<strong>und</strong>amenten einer axiomatischen Mengenlehre gehört,bewiesen. Aber es hat noch niemand eine Basis explizit angegeben.Wir haben oben festgestellt, daß ′C ein zweidimensionaler Vektorraum über IR ist. Zudiesem Vektorraum sind wir gekommen, weil wir die algebraische Gleichung x 2 +1=0lösen wollten. Den Versuch, nun ′C in ähnlicher Weise in einen Körper IK einzubetten,der dann ein endlichdimensionaler Vektorraum über ′C ist, kann man in zwei verschiedeneRichtungen starten: Erstens, man gibt die Idee, daß die Elemente des Körpers IK Lösungenvon polynomialen Gleichungen mit Koeffizienten in ′C sind, auf, <strong>und</strong> man muß sieaufgr<strong>und</strong> des F<strong>und</strong>amentalsatzes aufgeben, dann kommt man zu transzedenten Körpererweiterungen.Zweitens, man bettet ′C in eine Menge mit den Verknüpfungen Addition<strong>und</strong> skalarer Multiplikation ein, in der nicht mehr alle Körperaxiome erfüllt sind. DiesenWeg hat erfolgreich R. Hamilton (1805 – 1865) beschritten: Wenn man in IK auf das

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!