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Lineare Algebra und Analytische Geometrie

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Baumeister: <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> I / Stand: August 1996 72folgt, daß p jedes x ∈a 0 = ...= a n =0.′C als Nullstelle hat, es muß also das Nullpolynom sein, d.h.Klären wir hier noch die 4 -ten Wurzeln aus 7, die wir am Ende von Kapitel 1 angeführthaben. Man rechnet nach, daßx = ± 4√ 7 ,x= ±i 4√ 7 ,in der Tat Nullstellen des Polynoms p(x) :=x 4 − 7 sind. Nach dem F<strong>und</strong>amentalsatz sinddies nun alle Nullstellen dieses Polynoms. 2Der F<strong>und</strong>amentalsatz der <strong>Algebra</strong> wurde erstmals streng 1799 von C.F. Gauß in seiner Dissertationbewiesen. Er geht auf A. Girard (1595 – 1632) zurück, J.B. d’Alembert (1717 – 1783) hat 1746 einenBeweisversuch vorgelegt. Nun gibt es eine Reihe von Beweisen, die sich unterschiedlicher Theorienbedienen (C.F. Gauß hatte auch schon drei unterschiedliche Beweise gef<strong>und</strong>en). Der wohl einfachsteBeweis läßt sich mit der Funktionentheorie, also der Theorie der Funktionen f : ′C −→ ′C ,führen.Satz 3.57Sei V ≠ {θ} ein IK –Vektorraum, der endlich erzeugt ist. Dann gilt:(a) V besitzt eine Basis aus endlich vielen Elementen.(b) Je zwei Basen haben gleich viele Elemente.(c) Ist M := {u 1 ,...,u r } linear unabhängig, dann ist M entweder eine Basis oderes gibt Elemente u r+1 ,...,u n ∈ V derart, daß B := {u 1 ,...,u n } eine Basisvon V ist.Beweis:Wir beweisen zunächst (c).Ist U := L(M) =V ,dannsindwirschonfertig.IstU ≠ V ,danngibtesu r+1 ∈ V \U.Nachdem Abhängigkeitslemma 3.50 ist M ′ := {u 1 ,...,u r ,u r+1 } linear unabhängig. Nun kanndas Verfahren fortgesetzt werden. Nach dem Schrankenlemma 3.51 bricht das Verfahrennach endlich vielen Schritten ab. Also erhalten wir die gewünschte Basis.Nun beweisen wir (a).Nach Voraussetzung gibt es v ≠ θ in V .Dannist{v} linear unabhängig <strong>und</strong> kann nach(c) zueinerBasisergänzt werden.Nunzu(b).Seien B,B ′ Basen von V mit n bzw. n ′ Elementen.Da B ein Erzeugendensystem mit n Elementen ist, folgt mit dem Lemma 3.51, daß n +1Elemente in V linear abhängig sind, also ist n ′ ≤ n. Vertauscht man die Rollen von B,B ′ ,folgt n ≤ n ′ .Bemerkung 3.58Auch nicht endlich erzeugte Vektorräume besitzen eine Basis. Zum Beweis braucht manweitergehende Hilfsmittel aus der Mengenlehre, nämlich das Zornsche Lemma, dasinder Nähe des Auswahlaxioms angesiedelt ist; der Beweis zur Existenz einer Basis wirddamit nichtkonstruktiv geführt. Die Bedeutung der (algebraischen) Basen in nicht endlich

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