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Lineare Algebra und Analytische Geometrie

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Baumeister: <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> II / Stand: August 1996 194Satz 8.11Sei (X, ‖·‖) ein normierter Raum, sei A ⊂ X kompakt <strong>und</strong> sei f : A −→ IR stetig.Dann gibt es x 0 ,x 1 ∈ A mitf(x 0 )=inf f(x)x∈A ,f(x1 )=supf(x) .x∈ABeweis:Es ist der Beweis nur zu einem Fall zu führen.Sei (x n ) n∈IN eine Minimalfolge, d.h. lim f(x n )=inff(x) . Da A kompakt ist, enthält diesen∈IN x∈AFolge eine konvergente Teilfolge: x 0 = lim x n k . Da f stetig ist, gilt f(x 0 ) = lim f(x n k )=k∈IN k∈INinf f(x) .x∈AKarl Weierstraß (1815 – 1897) klärte die Begriffe “Infimum“ <strong>und</strong> “Minimum“ völlig auf <strong>und</strong> beseitigtedamit die vorhandenen Unklarheiten, die aus der Auslassung von Existenzbetrachtungen beiExtremalaufgaben an vielen Stellen entstanden waren; das sogenannte Dirichletproblem (P.G.L.Dirichlet (1805 – 1859)) war zentral dabei. Das Dirichletsche Prinzip besteht darin, eine Lösungmit Hilfe der Variationsrechnung zu finden. Bis etwa 1870 blieb allerdings dabei die Frage nachder Existenz von Minima nahezu unbeachtet; “inf“ wurde allzuoft mit “min“ gleichgesetzt.Hier hat auch seine “Entdeckung“ der gleichmäßigen Konvergenz durch K. Weierstraß (von Funktionenfolgen)seinen Platz.Nach diesen Vorbereitungen kommen wir nun zu einer für die <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> in endlichdimensionalenVektorräumen wichtigen Aussage:Satz 8.12Sei X ein endlichdimensionaler Vektorraum über IR oder ′C . Seien ‖·‖ <strong>und</strong> ‖·‖ ∼Normen in X. Dann gibt es reelle Zahlen c 1 > 0,c 2 > 0 derart, daßc 1 ‖x‖ ∼ ≤‖x‖ ≤c 2 ‖x‖ ∼für alle x ∈ Xgilt.Beweis:Sei {x 1 ,...,x n ∑} eine Basis von X. Durch‖·‖ 0 : X ∋ x = n a i x i ∑↦−→ n |a i |∈IR wirdi=1i=1offenbar eine Norm ‖·‖ 0 auf X erklärt. Es istn∑n∑n∑‖ a i x i ‖≤ |a i |‖x i ‖≤c‖ a i x i ‖ 0i=1mit c := max1≤i≤n ‖xi ‖. Damit giltn∑‖x‖ = ‖ a i x i ‖≤c‖x‖ 0 für alle x ∈ Xi=1Betrachte die Abbildungi=1i=1n∑f : IR n ∋ a ↦−→ ‖ a i x i ‖∈IR .i=1

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