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Lineare Algebra und Analytische Geometrie

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Baumeister: <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> II / Stand: August 1996 155Dies folgt so:Ist Q = PR(U) =PR(W ),U,W lineare Teilräume von X, so folgt für u ∈ U, u ≠ θ, auchL({u}) ∈ Q = PR(W ), d.h. L({u}) ist linearer Teilraum von W <strong>und</strong> daher u ∈ W. Alsoist U ⊂ W. Aus Symmetriegründen bekommt man U = W.Die projektiven Unterräume der Dimension 0 sind die einelementigen Teilmengen vonPR(X), <strong>und</strong> sie werden deshalb üblicherweise mit den Punkten in PR(X) identifiziert.Die projektiven Unterräume der Dimension 1 nennt man Geraden. Eine Gerade inPR(X) ist also ein projektiver Raum PR(U), wobei U ein linearer Teilraum von X<strong>und</strong> dim IK U =2ist.Beispiel 6.34Sei IK ein Körper. Dann nennen wir IP n (IK ):=PR(IK n+1 )den(kanonischen) n–dimensionalen projektiven Raum über IK . 2Halten wir noch fest:In der projektiven Ebene schneiden sich je zwei verschiedene Geraden in genaueinem Punkt <strong>und</strong> durch je zwei verschiedene Punkte geht genau eine Gerade.Dies folgt zum Teil aus der Dimensionsformelprodim PR(U 1 + U 2 ) = dim IK (U 1 + U 2 ) − 1= dim IK (U 1 )+dim IK (U 2 ) − dim IK (U 1 ∩ U 2 ) − 1= prodim PR(U 1 )+prodimPR(U 1 ) − prodim PR(U 1 ∩ U 2 )= 2− prodim PR(U 1 ∩ U 2 ) ,da hier prodim PR(U 1 + U 2 ) ≤ 2 <strong>und</strong> daher prodim PR(U 1 ∩ U 2 ) ≥ 0ist.Wir sehen also, daß die Ausnahmen, die man in der euklidischen <strong>Geometrie</strong> des IR 3 häufigwegen der Parallelität von Geraden <strong>und</strong> Ebenen machen muß, in der projektiven Ebenenicht auftreten sollten.In der bisherigen Betrachtung ist “keinerlei“ Anschauung eingearbeitet. Wir wollen nunein “Modell“ des projektiven Raumes in der Anschauungsebene <strong>und</strong> im (uns umgebenden)Raum entwickeln, das den Begriff der Zentralprojektion aufnimmt.Betrachte in IR 2 eine Gerade g mit Richtungsvektor p, die nicht durch den Nullpunkt geht.Dann können wir jedem Punkt u der Geraden g den Punkt L({p}) ∈ IP 1 (IR) zuordnen.Damit erhalten wir alle eindimensionalen Teilräume von IR 2 mit Ausnahme von p 0 :=L({p}) . Diesen Punkt fügen wir nun hinzu <strong>und</strong> erhalten so die projektive Gerade IP 1 (IR).Den Punkt p 0 := L({p}) bezeichnet man als unendlich fernen Punkt. Man verknüpftdamit die Vorstellung, daß die beiden “Enden“ von IR zu einem Punkt zusammengeb<strong>und</strong>enwerden. Eine Untermauerung dafür ist, daß es eine bijektive Abbildung von IP 1 (IR) auf dieKreislinie in IR 2 gibt. In ähnlicher Weise gehen wir eine Dimension höher vor. Betrachtein IR 3 eine Hyperebene E, d.h. einen affinen Teilraum der Dimension 2, der den Nullpunktθ nicht enthält. Dann können wir die Abbildungσ : E∋x ↦−→ L({x}) ∈ IP 2 (IR )

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