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HERZLICHEN ästhetische Erziehung DANK! FESTIVALZEITUNG 24.06.2009DER MENSCH IST NUR DA GANZ MENSCH, WO ER SPIELT.IMPRESSUMFestivalzeitung der 15. <strong>Internationale</strong>n <strong>Schillertage</strong>Ein Projekt des Nationaltheater Mannheim zur Förderung deskulturjournalistischen NachwuchsesHerausgeber Nationaltheater MannheimGeneralintendantin Regula GerberREDAKTIONSLEITUNG Eva Behrendt, Jürgen BergerREDAKTIONSASSISTENZ Jan DammelRedaktion Ulrike Barwanietz, Barbara Behrendt, Jan Fischer, Nantke Garrelts,Anna Hahn, Judith Kärn, Jule D. Körber, Ida Luise Krenzlin, Constanze ProbstORGANISATION Michaela NothelferSPONSORING Morticia ZschiescheGESTALTUNG fathalischoen, Frankfurt LAYOUT Imke Krüger, Gerhard FontagnierDruck & ANZEIGEN Mannheimer Morgen Großdruckerei GmbHFOTONACHWEIS TITEL Maria Stuart, Thalia Theater / Foto: Arno DeclairDie Zeitung erscheint als Beilage im Mannheimer Morgen und wird unterstützt von John Deereund der Dr. Haas GmbHSERVICE➽ KartenvorverkaufTheaterkasse am GoetheplatzMo & Sa 11.00 –13.00 UhrDi bis Fr 11.00 –18.00 Uhran allen Vorstellungstagenaußerdem von 18.00 –20.00 UhrPer E-Mailnationaltheater.kasse@mannheim.deHERZLICHEN DANKKartentelefonTel 0621 / 1680 150Fax 0621 / 1680 258Mo & Sa 9.00 –15.00 UhrDi bis Fr 9.00 –20:00 UhrDie 15. <strong>Internationale</strong>n <strong>Schillertage</strong> wurden gefördert durch:Wir bedanken uns für die großzügige Unterstützung bei unserenHauptsponsoren:Co-Sponsoren:Medienpartner:Partner:Festivalhotels:➽ InhaltsverzeichnisDie Welt schrumpft EditorialAm Arsch, die Kunst Versuch über CampDie Schaubühnen-“Räuber“ Eine Inszenierung, zwei KritikenMein erstes MalStrippenzieher / Pension Schiller / SchwindelfreiSchwerter zu Goldflöckchen Die Mannheimer „Johanna“Heftig durchtränkte Eigenwelten Bühnenbildnerin Katja HaßAuswärts daheim Geschichten von GastfreundschaftenRegelbruch, Realitätsflucht, Spaß / SpieltriebAlles selbst getestet Spielzeug für ErwachseneSpielplan➽ Die Welt schrumpftZwei Frauen in dunklen Mäntelnbis zum Knie. Die eine trägt einschwarzes Kopftuch und Sonnenbrille.Die andere nicht. Schützendlegt die eine der anderen deshalb dieHände vors Gesicht. Sie versuchenzu rennen, aber die dichten Rauchschwadenum sie herum machendas unmöglich. Im Hintergrund eineMenschenmenge in Aufruhr, ein Eisentor,Feuer.Es könnte ein pathetisches Bühnenbildsein. Ist es aber nicht. Es ist einFoto, aufgenommen in Teheran. DieProteste in Iran, sie sind das Themaauf den Titelseiten der Weltpresse.Jeder Mensch mit Zeitungsabo siehtdie Fotos täglich beim Frühstück,Bilder abends in der Tagesschau,oder durch einen Klick im Internet.Redakteure einer Tageszeitungmüssten durch ihren ständigen Medieninputschon zwangsweise toppinformiert sein. Nicht so die der Festivalzeitung.Gestern in der Redaktionskonferenzfiel das Thema zum ersten Mal:„Heute Nacht hab ich mich durchdie Iran-Neuigkeiten gelesen – dasist vielleicht die größte Revolutiondes Jahrzehnts. Das könnte die Weltverändern.“ Ob man das irgendwieaufgreifen könne? Schließlich gehtes bei Schiller auch um Freiheit, Widerstandgegen Herrschaftssysteme,Gerechtigkeit. Langes Schweigen.Was habe ich eigentlich letzte Nachtgemacht, frage ich mich. Ach ja, überden „Schiller-Hirsch“ geschrieben,und davor das spannende Publikumsgesprächzu „Softskill“ zwischen Erwerbslosen,Arbeitsamtsmitarbeitern,Künstlern und Zuschauern verfolgt.Foyer-Gespräche gesammelt.234/556789101112Erstaunlich, wie schnell sich Perspektivenverändern. Man sperre neunSchreiber in einen Raum, gebe ihnenjeden Tag zwölf Seiten über ein Festivalzu füllen und beobachte, wasinnerhalb von zehn Tagen passiert.Die Welt schrumpft. Und zwar auf dieEntfernung zwischen Nationaltheaterund Redaktionsräumen. Ausflügein die Probenräume nach Neckarauoder die „Schwindelfrei“-Spielstätteim Jungbusch sind erinnerungswürdigeAusflüge.Wenn ich ein „S“ als ersten Buchstabeneiner Internetadresse eingebe,vervollständigt der Computer mit„<strong>Schillertage</strong>“ und „Schaubuehne“ –dabei wollte ich nun die „Sueddeutsche“und „Spiegel“ nach aktuellenpolitischen Ereignissen durchforsten.Um die Informationen irgendwie zuverknüpfen, als Material zu verwenden?Erst mal aus reanimiertemBewusstsein registrieren, dass dieWelt sich immer noch dreht. Auchwenn bei unseren Nachbarn „PensionSchiller“ im Collini-Center jedenTag gegen 22.45 Uhr der gleiche „ImSchwimmbad der Liebe“-Song läuft.Etwas schreiben über die Krise imIran, mit einer mehr oder wenigerkonstruierten Verbindung zu Schiller,käme mir überheblich vor. Lächerlich.Aber dann habe ich es doch„verwurstet“, das Bild mit den beidenFrauen im Feuerrauch. Weil es michbewegt hat. Auch wenn sich auf, vorund hinter den Bühnen durchausauch Welten auftun können: Die Erdehat jetzt wieder einen etwas größerenRadius, als die Meter zwischen Theaterund Redaktionsräumen.✒ Barbara Behrendt


HERZLICHEN 15. INTERNATIONALE DANK! SCHILLERTAGE / NATIONALTHEATER MANNHEIM ästhetische Erziehung FESTIVALZEITUNG 24.06.2009➽ Am Arsch, die Kunst„Pension Schiller“ vs. „Am Arsch, die Räuber!“: Guter Camp ist schwer zu kriegenAlles ist klar, wenn in „Am Arsch,die Räuber“ ein Britney Spears Songzum Räubersong wird, wenn bei „PensionSchiller“ Ferdinand aus „Kabaleund Liebe“ eine Besserwisserbieneist.Wir befinden uns im Reich des Trash.Und damit mitten in einer verwischtenBegriffswolke: Der coole Teil derKulturwissenschaften verbringt vielZeit damit, zwischen Trash, Campund Kitsch zu unterscheiden. Wobeidie Worte Trash und Camp synonymbenutzt werden können, aber nichtmüssen, je nach Glaubensrichtung.Kitsch hat wiederum einen ganz anderenGeschmack und eigentlich gilt:Jeder denkt sich selbst was aus. Dieklassischste Definition in der Begriffswolkestammt von Susan Sontag:„Camp“, schreibt sie, „ist eineFrau, die in einem Kleid aus dreiMillionen Federn herumläuft.“Wobei die Sache nicht ganz so einfachist. Nach Sontag ist Camp keine Produktions-sondern eine Rezeptionsästhetik:„Anführungsstriche“ müsseder Rezipient setzen, fordertSontag, die Liebe zum Camp sei die„Liebe zum Übergeschnappten“,zum „alles-was-nicht-ist“: Das istein ganz schöner Aufwand. Auf derSeite der Produzenten nicht: „Camp,das weiß, dass es Camp ist, überzeugtin der Regel weniger“.Foto: Barbara BehrendtBei „Am Arsch, die Räuber“ ist esletztendlich auch nicht allein dasBritney Spears Lied, das die Produktioncampy macht. Es ist die Tatsache,dass nicht nur ein Vers diesesLiedes gesungen wird, sondern drei,mit einem Refrain zwischen jedemVers. Es ist die unerschütterlicheFehleinschätzung der Produktion,dass sich nach dem zweiten Versnoch irgendeine höhere Art von Witzhinter dem Witz offenbaren könnte.Oder dass Sätze wie „Ey, Alter, diehaben ein Schwimmbad in Formeines Hakenkreuzes. Ganz schönschwer, da Runden zu schwimmen“ein guter Gag sein könnten. Es gehtgar nicht so darum, ob die Witzelustig sind oder nicht. Sie sind esnicht. Lustig ist, dass die ProduktionFoto: Hans Jörg Michelungeniert mit ihrem Dilletantismuskokettiert.„Pension Schiller“ wiederum versuchtsich einerseits durch seine Autoren– allen voran dem GlasfaserdiskursmammutJörg Albrecht – von Campzu distanzieren. Die Aufführungensollen dann aber doch so aussehen,vielleicht, weil Camp auch ein Rettungsankerim komplexen Text seinkann. Oder weil man einmal ganzernsthaft über Camp reden möchte.Und damit auch schon wieder in Bereichehochwohlgeborener Diskurskunstvorstößt. „Camp“, schreibtSontag auch, „ist der Versuch, etwasAußergewöhnliches zu tun.“Vor jeder Folge der „Pension Schiller“spricht einer der Regisseure davon,dass er nun eine „Strukturreformdes deutschen Theaters“ vorhätte,er sagt das zwar augenzwinkernd –womit der Versuch, etwas Außergewöhnlicheszu tun schon wieder zumVersuch eines Versuches degradiertwird, nur für den Fall, dass man esnicht schafft – aber wäre es bei allemQuatsch nicht auch ein bisschenernst, er würde es nicht erwähnen.Das Helmi hat anscheinend keinesolchen Ambitionen. Im Publikumsgesprächwird das Ensemble zu Schillersberühmter Rede „Die Schaubühneals moralische Anstalt betrachtet“befragt, worauf der KünstlerischeLeiter in Schluffi-Manier antwortet:Was nun edelste Unterhaltungsei, wäre eine Geschmacksfrage. Erselbst schlafe im Thalia immer ein.So kann man es auch noch einmaldrehen: Wer nur seinen eigenen Dilettantismusals Kunstform zelebriert,der macht keinen Camp, sondern soetwas wie Anti-Kunst-Kunst. Wer dagegenetwas versucht, das zu groß fürihn ist, will vielleicht Camp machen,riskiert aber, dass es im Auge des Betrachtersganz ohne Camp als Nicht-Kunst durchfällt. Was nicht heißt,dass man nichts riskieren sollte.Ist eben eines von diesen Kulturphänomenen.Wie die Anzeige japanischerAutobauer auf dieser Seite.✒ Jan FischerFAHREN SIE VORAUS.DER NEUE VOLLHYBRID LEXUS RX 450h.220 kW/299 PS148 g/km CO 26,3 l/100 km*Im neuen RX 450h führt Lexus fort, was 2005 im weltweit erstenVollhybrid-SUV begann: die zukunftsweisende Verbindung vonbeeindruckender Leistung und minimaler Umweltbelastung. Kombiniertmit seinem atemberaubenden Design, dem innovativenRemote Touch Bediensystem und modernsten Sicherheitstechnologien,wird jede Fahrt zum begeisternden Erlebnis. ÜberzeugenSie sich selbst bei einer Probefahrt.LEXUS FORUM MANNHEIMAHZ Automobil Handels Zentrum GmbHGraudenzer Linie 9968307 Mannheimwww.lexusforum-mannheim.deSandra KeppelerTel. 06 21/3 91 52-8 00* Kraftstoffverbrauch kombiniert 6,3 l/100 km (innerorts 6,6 l/außerorts 6,0 l) bei CO 2 -Emissionen von 148 g/km im kombiniertenTestzyklus nach RL 80/1268/EWG.71195_RX450h_weiss_228x100.indd 110.06.2009 3:25:51 CL


HERZLICHEN ästhetische Erziehung DANK! FESTIVALZEITUNG 24.06.2009DER MENSCH IST NUR DA GANZ MENSCH, WO ER SPIELT.Was passiert, wenn zwei Theaterkritikerinnen über die Schaubühnen-“Räuber“schreiben?Nehmen beide dasselbe wahr? Kommensie zu ganz unterschiedlichen Sichtweisen? Ein ExperimentClaudius von Stolzmann (Spiegelberg), Felix Tittel (Schwarz), Urs Jucker (Pater), Grégoire Gros (Schweizer) und Tilman Strauß (Karl von Moor) / Foto: Heiko Schäfer➽ Karaoke totalRäuber Karl ist Alexander der Große.Er trägt Stock und schwarzen von Gewalttaten anzusehen, um einezwungen, sich immer wieder BilderHut zu weißer Kleidung, darüber einenSackschutz. Dieses Kostüm ist auszulösen – ohne Wirkung.moralische Abschreckungsreaktionein Symbol der Macht. Seine Bande Tatsächlich läuft in Moors Wohnzimmer„Clockwork Orange“ nur immordet und raubt. Alex ist der Hauptdarstellerdes Filmes „Clockwork Fernseher auf DVD; nebenan feiernOrange“ von Stanley Kubrick. Karl die Räuber am Biertisch. Was abereiner der beiden Brüder in Schillers passiert, wenn man eine Rolle überDrama „Die Räuber“.eine andere legt? Der thematisierteWiderspruch aus Brutalität undDer alte Moor liebt den einen Sohn,Karl, und schreibt ihm einen edlen Freiheit geht innerhalb der RäuberCharakter zu, der andere, Franz, wird genauso wie im Film zusammen. Dervon allen gehasst, weil er hässlich Versuch, ein Schillerstück auf einenund unbegabt ist. Ihr Konflikt ist der Kubrickklassiker zu übertragen, umKampf um Freiheit. Nicht nur aus seine Aktualität zu demonstrieren,dem beschränkten Urteil der Familie gelingt aber in Lars Eidingers Schaubühnen-Inszenierungnur zum Teil.heraus, sondern um gesellschaftlicheEntscheidungen über Recht und Unrechtverhandelnd. In Kubricks Film gefühlloser Star, Schillers Karl edelKubricks Alexander ist brutal, einwird der brutale Sadist Alex einem und voller Ideal: ein interessanter Widerspruch.Doch bei Tilman psychologischen Experiment dazu ge-Strauß`Räuberhauptmann ist davon nichtszu spüren.Bruder Franz ist dagegen überraschendkomplex: Sebastian Zimmlerspielt ihn als durchaus attraktiveErscheinung, gepflegt im Anzug, dersich anfangs scheinbar fürsorglichum seinen dicken, kranken Papakümmert. Urs Juckers alter Moordämmert schon beim Einlass fettund faul auf dem Sofa – der Vater alsreine Dekadenzmasse. Erst als Franzihn umgebracht hat, schlüpft er indessen Fettanzug, übernimmt dessenRolle und schmachtet als peinlicherDicker Karls Braut Amalia an. Späterkann er sich sogar aus dieser Hüllebefreien und seine Rolle mit einerekstatischen Karaokeversion von MichaelJacksons „Bad“ ironisieren.Amalia ist hier, wie in anderen Inszenierungenleider auch, einfachwieder nur diejenige, die über Jahrehinweg im Hause Moor sehnsüchtigauf Karl wartet, diesem kurzerhandjede Gewalttat verzeiht und dafürauch noch mit dem Leben bezahlt.Birte Schnöink spielt eine zarte, leidendeAmalia, die sich zynisch zuMariah Careys „Can’t live withoutyou“ in die Karaoke flüchten muss:Karl bringt sie um.Überhaupt spielen diese „Räuber“beherzt mit Medien- und Popkulturzitaten,durchaus mit den Mitteln desTheaters. Effektsicher setzt Eidingeranfangs die Greatest Hits von Queen,Rod Stewart und Konsorten immeran der emotional richtigen Stelle ein– nicht selten mit einer ironischenBrechung. Doch je weiter das Dramavoranschreitet, desto mehr nutzensich die musikalischen Kommentareab. Das absurde Metzeln undMorden, in das auch Schiller die„Räuber“ münden lässt, kann auchder Verweis auf „Clockwork Orange“nicht mehr erklären.✒ Ulrike Barwanietz


HERZLICHEN 15. INTERNATIONALE DANK! SCHILLERTAGE / NATIONALTHEATER MANNHEIM ästhetische Erziehung FESTIVALZEITUNG 24.06.2009➽ Doch Vorsicht!Ein gemütliches Zusammensein mit auf die Räuber – und geht fehl. Klar,Bier, Mann in Lederhosen und Akkordeon.Feucht-fröhliche Stimmung, Selbstläufer, aber ursprünglich gingGewalt wird in Schillers Räubern zumBierbänke und ein schöner grüner es um mehr: um Freiheit, Gemeinschaft,Revoluzzertum aber auchBaum. Nein, keine Werbung für einesdieser Landliebe-Produkte, sondern um Verantwortung und ja, Moral. SoLars Eidingers „Räuber“, erster Akt, ist Eidinger auch gezwungen, denerste Szene. Rechts neben der ländlichenBühnen-Idylle: Ein blassrosa ein Einsehen, zeigt Reue und möch-Schluss abzuändern. Zwar hat KarlRiesen-Sofa, auf dem Vater Moor (Urs te sich selbst ausliefern, wird aberJucker) vor dem Fernseher vegetiert. von einem seiner Räuber erschossen.Am Beatmungsgerät angeschlossen, Dass Eidinger auf einen Skandal-Filmdurchwabert sein schauderliches Röchelnden Saal. In der Tat, die Büh-nicht mit eigenen Ideen untermauert,zurückgreift, seine Interpretation abernenaufteilung (Christoph Rufer) ist ist enttäuschend.gelungen: Links die Räuber, rechts Zu einfach macht er es sich auch,Amalia, Franz und Vater Moor auf der sobald er das Publikum an scheinbarpassenden Stellen mit Emotions-Establishment-Couch.Trotz verschiedener Handlungsorte häppchen wie „Bohemian Rhapsody“können die Figuren auf diese Weiseinteragieren, Franz und Karl sichfüttert und aus seiner Inszenierungböse funkelnde Blicke zuwerfen. SebastianZimmler geht in seiner Rolleals Franz Moor völlig auf, ist für diegrauenhaft hässlich gedachte Schlangenzungeaber einfach ein zu schönerMensch. Tilman Strauß dagegen istmit seinem Robin-Hood-Haarschnittein Karl Moor, der, mit einer am Endein Verzweiflung umschlagenden Doppelmoral,tatsächlich rühren kann.Amalia wird dank Birte Schnöinkssanfter Ironie zu einer „schönenSeele“, während Urs Jucker als VaterMoor für einen alten Greis schlichtzu jung ist.Doch Vorsicht! Schnell werden diesympathischen Kinder vom Landezu ganz furchtbar bösen Buben. Toni Jessen (Roller) / Foto: Heiko SchäferKarl erhält den fingierten Brief vonFranz, der ihm die Liebe seines eine ganz eigene Karaoke-StationVaters abspricht, und gründet die mit Diskoflair macht. Gibt SchillersRäuberbande. Die Verwandlung ist Text nicht mehr her? Einige zündendeschauderlich: Während Schweizer Ideen hat Eidinger dann doch. Der(Grégoire Gros) zum Ghetto-Kid der meuchelnde Franz Moor etwa stülpt80er Jahre in Leggins und Kapuzensweatermutiert, sieht Karl nach seitötethat, dessen Fettwanst-Kostümsich, nachdem er seinen Vater generVerwandlung aus, als sei er dem über, um MinderwertigkeitskomplexeStanley Kubricks „Uhrwerk Orange“ zu kompensieren. Der Kontrast vonaus den 70er Jahren entfleucht: übermütigem Landjungen und abgestumpftemradikal-gewalttätigemWeißes T-Shirt, weiße Röhrenhose,schwarze Springer-Stiefel, Melone, Draufgänger wirkt. Auch das Schlussbildist bewegend. Des alten MoorsZuckerstangen-Stock und Weichteilschutz.Nur Schufterle (Felix Tittel) getötete Söhne liegen im Schoß desbleibt dem Land-Look treu und sieht Vaters. Schillers Konzept der „Räuber“als Familiendrama hat sich er-wie eine Vogelscheuche aus.In Kubricks Film geht es um eine Jugendgang,die Gewalt nur um der Ge-sollte Eidinger aber doch lieber beifüllt. Ein netter Versuch. Vielleichtwalt willen praktiziert, um Brutalität seinen Leisten bleiben.und Verantwortungslosigkeit. Lars Eidingerüberträgt dieses Gewaltmotiv ✒ Judith KärnMein erstes Mal➽ GeburtshilfeFoto: Jan DammelMeine erste „ästhetische Erziehungsmaßnahme“mag denmeisten sehr unästhetisch anmuten.Dennoch war sie einschneidend, wiejeder, der schon mal einer Geburtbeiwohnen durfte, wahrscheinlichbezeugen kann. Es handelte sich inmeinem Fall zwar um kein Menschenkind,das ich, selbst erst vier oderfünf Jahre jung, bestaunen durfte.Das verschmierte, prustende Kalb,das dort auf dem Stallboden hinterseiner Mutter lag, war aber nicht minderbeeindruckend.Da meine Mutter Tierärztin ist, solltedies nicht das letzte Mal sein,dass ich Zeuge werden durfte, wieein Lebewesen das Licht der Welterblickte. Ein ganz besonderes Erlebnishabe ich allerdings selbst ihrvoraus. Nach einem Kaiserschnitt anunserer Katze durfte ich das überlebendeKatzenbaby abnabeln. Spätersetzte ich alle meine Kräfte ein,um ein weiteres Kälbchen, das denwarmen Mutterleib partout nicht verlassenwollte, per Seilzug hervorzulocken.Das Glücksgefühl, das michdurchströmte, war es allemal wert.Was bei all dem der Erziehungseffektwar? Wer hautnah miterleben darf,wie Leben in die Welt kommt, wird esdanach mit wesentlich mehr Respektbehandeln als zuvor. Ich habe dabeinichts über den goldenen Schnitt, dieKomposition eines Dramas oder einesaubere Sonatenhauptsatzform gelernt.Schiller dürfte dennoch zufriedengewesen sein. Zwar forderte erdie Wiederherstellung der Harmoniezwischen Mensch und Natur über dieKultur – zu der ich später fand. Ichwählte lediglich eine Abkürzung, umdasselbe Ziel zu erreichen, was eherder Philosophie Goethes entsprach:die Überwindung der Entfremdungvon der Natur, überwunden durch dasErleben der Natur. Durch das Gefühldes Staunens hat der Respekt fürmeine Mitlebewesen den sprichwörtlichen„Weg in den Kopf durch dasHerz“ genommen, den auch Schillerfordert.✒ Nantke Garrelts20, lebt in Bremen und ist Redakteurindieser ZeitungEs war eine Provokation. Nicht nur die riesigen Sandkästen, vor allem die kleinenSandförmchen, die in den Begrüßungstüten der Stipendiaten der <strong>Schillertage</strong>lagen. Rote Seesterne, grüne Muscheln und – pinke Schildkröten. Es war nur eineFrage der Zeit, bis die Sandberge von den Stipendiaten künstlerisch annektiertwerden würden. Am nächsten Morgen war das Werk verschwunden, denn alleKunst sollte vergänglich sein. Es war nur für den Augenblick geschaffen.✒ JDK / Foto: Maria Gebhardt


HERZLICHEN 15. INTERNATIONALE DANK! SCHILLERTAGE / NATIONALTHEATER MANNHEIM ästhetische Erziehung FESTIVALZEITUNG 24.06.2009➽ Schwerter zu GoldflöckchenGeorg Schmiedleitners Mannheimer „Johanna von Orleans“ belagert Schillers Drama und muss unverrichteter Dingewieder abziehenJacques Malan, Michael Fuchs, Dascha Trautwein, Reinhard Mahlberg, Jens Atzorn und Matthias Thömmes in „Johanna von Orleans“ / Foto: Hans Jörg Michelhurt myself today, singt JohnnyI Cash, bzw. Trent Reznor, aber nichtin Georg Schmiedleitners Version der„Johanna von Orleans“. Schade, hättegepasst. Stattdessen singen fünfErzähler unmotiviert ein Gedicht vonEdgar Allan Poe, und der sechste Erzählerzupft dazu ein paar Gitarrentönehin. Währendessen stolpert einetrampelige Johanna von Orleans mitstrohigen Haaren, einem Holzschwertund in schweren Stiefeln durch dieGegend.Manchmal verlangt es ihr danach,Engländer zu killen, manchmal nachLiebe, manchmal nach Selbstgeißelungund einmal nach einem GlasWasser. Wenn etwas Erstaunlichespassiert, weist einer der Erzähler, einrunder, onkeliger, freundlich daraufhin: „Nun passiert etwas Erstaunliches.“Soll etwas gefühlt werden,rollt Johanna mit den Augen, einerder Erzähler erklärt, was sie oderwahlweise auch jemand anders geradefühlt. In Extremfällen gibt esdazu Elektro oder Rock aus OpasPlattenkiste, und voilà: Schon ist sieda, die innere Zerrissenheit, oder dieLiebe, oder was halt gerade wiederansteht.Die Erzähler Jens Atzorn, ThorstenDanner, Michael Fuchs, ReinhardMahlberg, Jacques Malan und MatthiasThömmes bleiben natürlich nichtnur Erzähler, sondern verwandelnsich immer mal in Figuren, je nachdem,was gerade gebraucht wird. Königezum Beispiel sind erkennbar anihrer Burger-King-Pappkrone. DaschaTrautweins Johanna wiederum bleibtimmer Johanna. Einmal verliebt siesich in einen Engländer, woraufhinbeide wie brünftige Hirsche mit denKöpfen aufeinander knallen. Dannwieder rollt sie mit den Augen unddeklamiert. Einmal monologisiertsie eine Viertelstunde, während einGoldregen über ihr niedergeht. Istsie fertig, kommen die Erzähler alsBand mit Pauken, Becken und allem,was Krach macht, auf die Bühne, umdas Ereignis zu feiern. Danach wirdJohanna von einem der Erzähler fastvergewaltigt. Nach wie vor Goldregen.Das alles ist nicht klug oder subtil,aber immer effektvoll: Der Goldregen,die Burger-King-Krone, viel Krach,sowohl vom Band als auch live, außerdemgute, alte Bekannte wie derSchatten-hinter-Papierwand-Trickund auch ein bisschen epischesTheater.Schmiedleitner entschließt sich, seineVorlage mit Effekten regelrecht zubelagern, solange, bis die Bedeutungfreiwillig aufgibt und herauskommt.So ist der eigentliche Kriegszustandauf der Bühne nicht England gegenFrankreich, oder Liebe gegen Vaterlandoder Fanatismus gegen etwasweniger Fanastismus, sondern derKrieg der Schauspieler gegen denText, Taktikwechsel alle fünf Minuteninklusive. Da wird nacherzählt,kommentiert, geschrieen, gespielt,musiziert, und ein bisschen Comedygibt es auch.Aber egal wie der Regisseur und seineTruppe es anstellen: Das Drama lässtsich nicht einnehmen, das sperrigeDing, in dem ein Deus-ex-Machinächendem anderen folgt, diese Wandaus wohlkalkulierten Versen, diesesBollwerk aus existentiellen Fragen.Die Figuren/Erzähler rennen mit demKopf gegen die Wand des Schillertextesund dringen einfach nicht durch,können einfach nicht freilegen, worumes nun eigentlich gehen soll.Es ist ein Krieg, den selbst Johannanicht gewinnen kann: Der einzelneErzähler auf dem Barhocker, derschon den Anfang erzählt hat, sitztam Ende wieder auf seinem Barhocker,nur liegen überall auf der Bühnenoch die Goldflocken und Schwerterund eine ätherisch lächelnde Johannaherum. Der Erzähler sitzt in blutverschmiertemHemd mitten in denÜberresten der Schlacht. Schiller hatsie gewonnen.✒ Jan Fischer


HERZLICHEN ästhetische Erziehung DANK! FESTIVALZEITUNG 24.06.2009DER MENSCH IST NUR DA GANZ MENSCH, WO ER SPIELT.➽ Heftig durchtränkte EigenweltenKatja Haß hat die Bühne zu Stephan Kimmigs Thalia-Inszenierung „Maria Stuart“ entworfen. Ein Gesprächsporträthinter der Kamera und so gut wie nie davor. Diesen Platz überlässt sie anderen.Zurücktreten hinter etwas, sich zurücknehmen, das kann sie. „Damitdie große Idee nicht durchs Herumkritteln brüchig wird.“Sie arbeiten ja viel mit ihrem Mann zusammen, wie sieht das aus?➽ Es kann passieren, dass wir uns am Abendbrottisch, bei Salat und Kindergeschrei,völlig in irgendwelchen Konzeptionsgesprächen verlieren, mitheißen Köpfen rumfantasieren und die Kinder nur staunen, was da jetztgerade passiert. Im besten Fall schauen sie sich das schweigend an, wasihre Eltern da treiben.Eine totale Durchmischung von Arbeit und Privatem?➽ Ja, wirklich. Das ist super befruchtend, auch noch nach 13 Jahren, ichhätte es selbst nicht für möglich gehalten. Aber es geht tatsächlich immernoch weiter und lässt auch nicht nach, dass der eine den anderen fordertund hinterfragt und weiter zu treiben versucht.Foto: Arno DeclairSchon beim ersten Anruf fragt Katja Haß, ob wir das Interview auch spätabends führen könnten. Im Hintergrund Geschrei. Mit der ganzen Kinderscharum sich herum könne sie nicht richtig antworten. Klar, 22.10 Uhrvereinbaren wir. Von einer Großfamilie hat die Bühnenbildnerin, die an derWiener Kunstakademie bei Erich Wonder studiert hat und jetzt mit UlrichKhuon ans Deutsche Theater Berlin wechselt, eigentlich nie geträumt. Vorzehn Monaten haben sie und der Regisseur Stephan Kimmig das dritte Kindbekommen.Was war für Sie als Künstlerin prägend?➽ Katja Haß: Für meine eigene Arbeit ist sind vor allem meine Kindheit unddas Lesen wichtig. Ich bin ein Einzelkind und a) sehr viel alleine und b) sehrviel mit Erwachsenen zusammen gewesen, die sich alle in Theaterkreisenbewegten und ihr Wissen sehr autistisch weitergaben. Dort habe ich eineheftige Eigenwelt aufgebaut. Es gibt sehr viele Bilder in meinem Kopf vonden Wohnungen, in denen wir lebten, von den Tagträumereien, die ich damalshatte. Ich fantasierte mich in elektronische Geräte hinein, die ich mir dannzu großen Räumen hochbeamte. Miniwelten, in denen man verschwindenkann. So habe ich als Kind ganze Bilderwelten gesammelt.Katja Haß ist immer noch eine Sammlerin; ein ganzes Fotoarchiv hat siesich angelegt. Nicht nur gefundene und abfotografierte Räume liegen darin,sondern auch eine ganze Menge Inspiration, die vor allem für ihre Anfangszeitvon Bedeutung war. Inzwischen erfindet sie ihre Räume, während sie ganzbanale, alltägliche Dinge tut. „Gläschen kaufen“, sagt sie. Da kann es schonmal vorkommen, dass sie im Supermarkt vor dem Regal mit Babybrei steht,ihren Notizblock aus der Tasche reißt und einen Grundriss aufzeichnet. „DieIdeen kommen. Auf mysteriöse Art und Weise formiert sich da was, und manweiß plötzlich, wie es sein muss.“ Einen Fotoapparat hat sie immer dabei.Deswegen gibt es von ihr auch nur ein einziges Porträtfoto. Sie steht immerGibt es nie Krach?➽ Klar, wer gerade mehr arbeiten darf, wird vom anderen immer etwasneidisch beguckt, und wer mehr Hausarbeit machen muss, ist immer einwenig beleidigt. In der Arbeit ist es eigentlich immer so, dass wir voneinanderfordern, einen großen, geraden Weg zu gehen. Jede Form des Abschweifensoder Sich-etwas-Schönredens wird jeweils von der anderen Seite hart geahndet.Da entstehen dann wirklich wahnsinnige Streits. Aber sie haben immereinen kreativen, niemals einen zerstörerischen Kern.2008 wurde Katja Haß für ihre Bühne der Thalia-Inszenierung „Maria Stuart“(eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2008) mit dem 3sat Innovationspreisausgezeichnet.Ihre Bühnen müssen sich zurückhalten und Konzentration ermöglichen, „inallererster Linie Orte sein, die Raum geben für Schauspieler und ihn sichtbarmachen“. Effekthascherei ist nicht ihre Sache. Ihre Räume versucht sie immermehr „auszumisten“ von realistischen Details, konkreten Ortssignalen.Stattdessen versucht sie die komplizierten inneren Welten der Stück-Figurenzu verräumlichen. Immer wieder schafft sie dafür verwinkelte Architekturen,klare Linien, Labyrinthe.Was kennzeichnet die Innenwelt von Maria Stuart? Was hat sie da beschäftigt?➽ Mich hat der erschütternde Satz von Schäuble beschäftigt, dass man sichunter gewissen Umständen Folter vorstellen könnte. Diese Weltlage der Hysterie.Die Vorstellung, dass in kürzester Zeit ein Politikbunker in irgendeinerEinöde aufgerichtet wird, damit man sich darin einschließen kann. Jederfür sich alleine, lauter Einzeller in diesem System. Maria Stuarts Innenweltbesteht aus unglaublicher Verlorenheit und der Angst, eingeschlossen zu seinin einem System und einem Selbst. Die Drehbühne spielt ja auch damit,dass es immer weiter gehen, dass es endlos sein könnte, dass man niemalsrauskommt aus diesem System und jeder Raum gleich aussieht, es kaumAbweichungen gibt.Diese Bühne ist mit klaren Linien, Edelstahl-Glasästhetik, glatten Oberflächen,kleinen einzelne Räume strikt funktional gegliedert und produziert trotzdem großeÖffentlichkeit. Ein Kanzleramt?➽ Warum nicht? Frau Merkels geheimer neuer Politikbunker, das wäre nichtganz falsch. Aber ich würde mir wünschen, dass der Zuschauer noch einengefährlicheren Aspekt hinzu assoziiert. Welchen auch immer.✒ Florian Fischer


HERZLICHEN 15. INTERNATIONALE DANK! SCHILLERTAGE / NATIONALTHEATER MANNHEIM ästhetische Erziehung FESTIVALZEITUNG 24.06.2009Mütterliche PapasHans und Ernst, so heißen die beidenGasteltern von zwei Seminaristen.Zwei Gastpapas eben. Seit 19Jahren ein Paar, seit vier verheiratet.In Käfertal wohnen sie, „weil es daeinfach viel schöner ist als drinnenin der Stadt“. Ernst ist Jurist, HansSuchtberater für Alkoholabhängige,„manchmal macht er aber auch Tabletten“.Wenn man ihr Reihenhausin der Hopfenstraße betritt, riechtes nach frisch gebackenem Brot.Kaum waren die Zimmer bezogen,kam schon ein Tellerchen Pralinen.Da grinst Ernst und sagt: „Endlichhabe ich mal was zum Umsorgen.“„Ich versuche ihn dabei zu bremsen“,schmunzelt Hans.Ein Musiktheaterabonnement habendie beiden, und Ernst würde sichselbst „eher als den altmodischenTheatergänger beschreiben“. Altmodischwirken sie aber eigentlich garnicht. Liebevoll, beinahe mütterlichkümmern sie sich um uns. Die Bettensind gut, die Zimmer groß, die Toilettefinden wir, Handtücher sind frischeda, die Räder passen wunderbarin den Schuppen, und Hunger undDurst haben wir auch keinen mehr.Danke Hans, danke Ernst.✒ Florian FischerBlick von außen„Das Theater ist nicht dazu da, dassRegisseure sich verwirklichen.“ MeineGastmutter steht in ihrem großzügigenWohnzimmer. „Fühlen Siesich wie zuhause!“. In ihrem Rückenein indonesisches Frauenporträt inÖl – bezaubernd! –, flankiert wirdsie von afrikanischen und asiatischenSkulpturen. Fünfzehn Jahrelang war sie, die Mikrobiologin, inder Welt unterwegs, die Einrichtungihrer Mannheimer Wohnung bezeugtdas. Da stehe ich nun also auf demWohnzimmerteppich, neben mir einFreund, zur Stippvisite zu den <strong>Schillertage</strong>nangereist. „Meinetwegen aufder Studiobühne! Aber im GroßenHaus sollen die sich nicht austoben!“Sie lässt nicht locker. Mein Bekannterbeginnt nervös mit den Füßen zutrippeln. Er muss los. Zu Proben. Erist Regisseur.Stichwort „Gastfamilie“: Sie gehörtzum vermeintlich randständigenDrumherum und ist das „Außen“eines Festivals, das in manchen Momentenden Eindruck erweckt, esgäbe nur dieses Festival, ansonstensei da nichts außer Theater- und Redaktionsräumen.Aber um was gehtes auf der Festivalbühne eigentlich,➽ Auswärts daheimGastfamilien gehören zum Drumherum, manchmalallerdings sind sie das ZentrumGastfreundschaft und Skurrilitäten: Langweilig wird’s auf keinen Fall / Fotos: Jan Fischergenau besehen? Meistens ja doch umdie Wohnzimmer dieser Welt. In einemsolchen werden wir nun gerademit dem berühmten Blick von außenkonfrontiert. Wir werden, im eigenenSaft schwimmend, an triefendenHaaren herausgezogen und kritischbeäugt. Der eigene Saft schmecktam besten, klar, auch wenn mancheiner ihn auf Lebenszeit, so wurdenwir gewarnt, nur noch in hochprozentigerForm genießen kann. Nichteinfach, oft auch vereinfachendsind sie, diese Außenperspektivenund Diskussionen. Meistens aberder Mühe wert. Deshalb, lieber Theatermensch!Solltest du dich schondie ganze Zeit stirnrunzelnd fragen,von welchem „Außen“ hier eigentlichdie Rede ist, kann ich dir nur raten:Besorg dir eine Gastfamilie!✒ Constanze ProbstFreundlicher GeistEr ist ein eiliger Laiencellist, derschnell den Schlüssel übergibt unddann zur Probe muss. Er ist ein Weinliebhaber,dem zum Weinaficionadonur ein paar Flaschen fehlen. Er istSammler von altem Metallspielzeug.Er hat sich zuhause eingegittert, weilbei ihm mal eingebrochen worden ist.Er ist Biochemiker bei der BASF, woer mit Hilfe von Mikro-Organismenversucht, Vitamine zu synthetisieren.Er ist Hobbygärtner, draußen, vor derStadt, da hat er seinen Garten. Ergeht früh ins Bett und steht früh wiederauf. Er ist ein Geist, den manselten sieht.Und dann, eines Sonntagsmorgens,früh um acht, steht er in der Küche.Es riecht süßlich. Was er dort mache?Na, sagt er, das sieht man doch. „Ichkoche Marmelade. Willst du welchemitnehmen, wenn du wieder nachHause fährst? Magst du einen Kaffee?Oh, und übrigens: Nimm dirwas von dem Wein, wenn du welchenwillst.“ Er ist ein Gastvater.✒ Jan FischerWohngemeinschaftZuhause leben nicht alle in Wohngemeinschaften.Barbara hat vorkurzem in Berlin ihre erste eigeneWohnung bezogen, Jule wohnt inHildesheim seit Jahren mit denselbentollen Menschen zusammen undUli hat gar kein Zuhause, zumindestsagt sie das. In Mannheim bei den<strong>Schillertage</strong>n wohnen die drei nunaber zusammen bei einer Gastfamilie.Hätten sie sich Mitbewohneraussuchen können, wären es keineanderen gewesen.Die Wohnverhältnisse sind räumlichzwar klein, aber im Herzen groß.Nicht nur, weil sie von ihrer Gastmamaim S-Quadrat so herzlich mitMannheimer Dreck empfangen werden.Auch die Wohnung erwärmt ingewisser Weise. Sie funktioniert wieeine Zeitreise. Für so was muss manin anderen Städten viel Eintrittsgeldbezahlen und wird nicht so weich gebettet.Da unsere WG allerdings ausschließlichaus Redakteurinnen besteht,wird neben den Betten nachtsauch des Öfteren geschrieben. Die,die am nächsten Morgen einen längerenText vorlegen muss, bekommtden Luxus des Einzelzimmers undschreibt manche Nacht unter denEinflüssen von Schnarchen (beidseitig)und Straßenparties (frontal). Aneinem leicht wackeligen Rundtisch,der liebevoll mit Blumen dekoriertist.Entschuldigt sich eine der Drei amMorgen bei einer ihrer Zimmerteilerinfür skurrile Schlafgeräusche, wiegeltdie ab: „Ach, ich habe fast nichtsmitbekommen.“ Sollte es die Dreieines Tages vielleicht wieder in dieselbeStadt treiben, werden sie nichtlange über ihre Wunschwohnverhältnissesinnieren müssen, sondern einfachzusammen ziehen.✒ Jule D. Körber (Barbara Behrendt,Ulrike Barwanietz)


HERZLICHEN ästhetische Erziehung DANK! FESTIVALZEITUNG 24.06.2009DER MENSCH IST NUR DA GANZ MENSCH, WO ER SPIELT.➽ Regelbruch, Realitätsflucht, SpaßSWR2 fragt nach dem Zweck des Spielens und lädt drei Experten zur PodiumsdiskussionJürgen WertheimerLinks auf dem Podium sitzt derSpielverderber, rechts der Gute,in der Mitte der Querulant. Von linksschleudert LiteraturwissenschaftlerJürgen Wertheimer die Spielverderberthemenin die Runde: Täuschungsmanöver,Regelbruch, Spielsucht.Von links kontert der Spiele-ErfinderReiner Knizia mit Spielspaß, Spielregelnund den Gesellschaftsspielen.Abgeklärt tönt es aus der Mitte„alles nur Realitätsbewältigung undRealitätsflucht“, eingeworfen vonEntwicklungsforscher Rolf Oerter.Wenn es um’s Spielen geht, wird esin dieser Runde ernst. Für Rolf Oerteretwa hört der Spaß auf, wenn esum das kindliche Spiel geht. SeineThese: Kinder spielen, um ihr Lebenzu bewältigen und sich von Sozialisationsdruckzu befreien. Sein Beispiel:Ein Junge metzelt eine Puppe niederund zeigt sie stolz seiner Mutter - diePuppe trägt den Namen der kleinenSchwester. „Realitätsbewältigung“,kommentiert Oerter trocken.Spiele-Erfinder Knizia zuckt kurz zusammen.Seine These lautet „Spielenist zweckfrei“. Es gehe alleineum den Spaßfaktor. Er selbst hält dasBöse aus seinen Spielen fern und erfindetsogar Spiele ohne Gewinner,Spiele, „in denen die ganze Familiean einem Strang ziehen muss“. Dasvorwiegend junge Publikum schautirritiert. Beim Stichwort „böse“ platztSchiller- und somit auch Spiele-Spezialist Wertheimer der Kragen.„Da haben Sie sich ja eine subtile,schöne Spaßecke gesucht!“ faucht ernach rechts. Ob denn das Füttern einesDrachens, um Informationen ausihm herauszukriegen („Wer war’s?“,Spiel des Jahres 2008), ein unschuldigerMechanismus sei? Behaviorismuspur! Wertheimer spricht vonErbsünde. Allein im Spiel gebe esdie Möglichkeit mit ihr umzugehen.Aggressionen müssten raus, besserauf dem Spielfeld als in echt. „Amaliawird erschossen, und wir finden esromantisch. Im Theater kann einemnichts passieren.“ Ein Verwirrspiel,ein Strategie-Poker sei SchillersRäuberstück. „Man kann sich ja beiSchiller mit keiner Figur identifizieren,man kann nicht naiv sagen, derist der Böse und der der Gute.“Rolf OerterZufrieden lehnt der Literaturwissenschaftlersich zurück. Die Lüge seidie Grundlage unserer Gesellschaft,legt er noch einmal nach. Kniziajapst nach Luft, „Schummler sindSpielverderber“. Er schlägt vor, liebermehrere Ebenen im Spiel einzubauen.„Damit man es immer wiederspielt, auf verschiedenen Niveaus“.Mittig und links auf dem Podium wirdstark mit den Augen gerollt, Kniziaallerdings legt nach. Bei seinen Spielenseien alle gleich, die Oma undder zehnjährige Enkel. Da stöhnender Entwicklungsforscher und der Literaturwissenschaftlerunisono auf.So viel heile Welt halten sie nichtaus. Wertheimer hängt in den Seilen,Schiller käme ihm zu kurz undüberhaupt „die wahren Spielertypenfinde man sowieso bei Dostojewskiund E. T .A Hoffmann“.✒ Ida Luise KrenzlinReiner Knizia / Fotos: Karola Prutek➽ SpieltriebDaniel Fromm, 23, ist Parcour-LäuferWohin lenkst du deinen Spieltrieb?Mein Spielbrett ist die Stadt. Ichlaufe Parcour, das heißt ich betreibedie „Kunst der effizienten Fortbewegungohne Hilfsmittel“.Was bedeutet das? Wie funktioniertdas?Wir Parcour-Läufer stellen uns vor,wir müssten ganz schnell von Anach B kommen, dann machenwir sogenannte „Runs“. Wir wollenuns fortbewegen, wie wir eswollen, und nicht, wie es in derUmgebung zum Beispiel durchGehwege vorgeschrieben ist. Alsoerklimmen wir Mauern und springenüber Abgründe, die normaleMenschen umgehen. Warum außenrumlaufen, wenn’s auch obendrüber geht? Man kann das auchals Fangen spielen. Einer überwindetHindernisse, die anderenmüssen hinterher kommen.Ein ziemlich gefährliches Fangspiel.Würdest du Parcour denn als „Spiel“bezeichnen?Ja und nein. In seinen Ursprüngenwar es alles andere als ein Spiel.Parcour wurde auch im Vietnam-Krieg angewandt und ist eine Artder Flucht. Mittlerweile kann manes aber ein Spiel nennen. Manbraucht nicht unbedingt Mitspielerund die Spielsituation entwickeltsich einfach so im Alltag. Dawird jeder anders spielerisch aktiv.Mit der Zeit entwickelt man einen„Parcour“-Blick. Da kann es schonmal passieren, dass ein Parcour-Läufer auf dem Weg zur Arbeit mitParcour anfängt – obwohl er geradeeinen Rucksack dabei hat oder mitsauberem Hemd bei der Arbeit erscheinensollte... Aber manchmalhilft Parcour auch gerade dabei:pünktlich auf der Arbeit anzukommen!Was gibt es für Spielregeln? Wie gefährlichist Parcour?Privatgrundstücke und Privatbesitzsind tabu, auf Dächer gehen wirauch nicht – das ist verboten undzu unsicher. Wir gehen immer nurso weit, wie es die eigenen Kräftezulassen. Parcour ist so gefährlich,wie man es selbst gestaltet.Wie bist du überhaupt zu diesemHobby gekommen?Über’s Internet. Früher saß ichviel am PC – das mache ich heutenicht mehr. Mit Parcour kannich mich körperlich und geistig fithalten, muss strategisch denken.Das bringt Spaß und Stressabbau.Ohne Parcour wäre ich nicht der,der ich bin!✒ Fragen & Foto: Constanze Probst


HERZLICHEN 15. INTERNATIONALE DANK! SCHILLERTAGE / NATIONALTHEATER MANNHEIM ästhetische Erziehung FESTIVALZEITUNG 24.06.2009➽ Alles selbst getestetSabine Ritter von Zabern berät beim Schwarzmarkt der <strong>Schillertage</strong> unter der Kategorie Glück zum Thema„Meiner ist größer! Spielzeug für Erwachsene“. Ein Hausbesuch bei der kompetenten FachfrauWer zu Sabine Ritter von Zabernmöchte, muss weit raus. DurchIndustriegebiete, an Schnellstraßenvorbei, hinein in den idyllischenMannheimer Stadtteil Wallstadt. Diewenigsten ihrer Kundinnen (Männer„betreut“ Sabine Ritter von Zaberneher selten) kennen diesen Weg,denn sie macht Hausbesuche. Bringtihren Koffer mit, voller „Produkte“und „Waren“ wie eine Avon-Beraterinoder eine Tupperpartyveranstalterin.Aber sie verkauft keine Kosmetik oderpraktische Haushaltswaren.Sabine Ritter von Zabern ist Pepperparties-Beraterin.Die Homepage derFirma Pepperparties klärt auf, wasdas ist: „Dildoparty bei Ihnen zuHause – die besondere Dildo Partymit Verbraucherschutz.“Kinder im Grundschulalter stehenneben ihr in der Tür und streckenuns sofort ihre Hände entgegen,stellen sich höflich vor und führendie Gäste herum. Eigentlich solltensie Hausaufgaben machen, doch sietoben umher. „Die Katze heißt Einstein.Hast du eine Katzenallergie?“fragt Tochter Aileen. Einstein ist sehrschmächtig und ein wenig garstig, siestreift umher und maunzt erbärmlich.Sabine Ritter von Zabern bittet Kinderund Katze um Ruhe und lacht.Sie trägt ein Pepperparties-T-Shirt,diese T-Shirts kann man im Internet-Fanshop bestellen.Auf die Frage nach Fotos mit ihrenProdukten sagt sie: „Ja, aber erst,wenn die Kinder fertig sind mit ihrenHausaufgaben. Sie sind dann dochnoch ein bisschen zu jung.“Ihr Mann bietet Kaffee an. „Odervielleicht ein Cappuccino oder LatteMacchiato?“ Seine Frau führt uns indas lichtdurchflutete Esszimmer, dasdirekt ins gutbürgerliche Wohnzimmerübergeht. Ein Grund mehr für die Kinder,sich von ihren Hausaufgaben ablenkenzu lassen, denn sie sitzen mitihren Schulheften am Esstisch. Undihre Mutter kann nicht ganz so explizitwerden, wie sie es normalerweisebei ihrer Arbeit tut: „Ich bin da natürlichsehr offen.“ Jetzt aber sprichtsie diskret von „solchen Dingen“ und„Spielzeug“. Mit dieser Umschreibungsind auch ihre Kinder vertraut.„Fotografierst du mich auch?“, fragtihr Sohn und springt schon wiederauf.„Ich habe meinen Kindern gesagt,ich verkaufe Spielzeug für Erwachsene.Welches Spielzeug, das erfahrensie nach und nach, wenn sieälter sind.“ Dann werden wohl auchdie härteren Kaliber erklärt. SabineRitter von Zabern verkauft nicht nurSextoys und Dessous, sondern auchFetischartikel für Bondage und SadoMaso. „Obwohl natürlich das klassischeSpielzeug am besten geht.Dessous auch, die Kunden, die anEs muss nicht immer Tupper sein / Fotos: Nantke GarreltsFetischprodukten, Lack, Leder oderBondage interessiert sind, gehen dafüreher ins Fachgeschäft. Obwohlich das auch im Angebot habe.“Der Cappuccino kommt, perfekt aufgeschäumtund wie im Café mit einemabgepackten Keks serviert. Inder Ecke steht ein Plasmafernseher.Das Geschäft läuft gut. „Natürlichbrauchte es eine gewisse Anlaufzeit.Aber ich muss mir keine Sorgen umTermine machen, und meinen Kolleginnengeht es ebenso. Die Brancheboomt.“Zwischendurch klingelt das Telefon.„Ach ja, hallo! Ich hätte mich nochgemeldet. Wie viele werden es denn?Ja, kein Problem. Damit ich weiß, wieviel ich mitnehmen muss. Okay, zehnbis fünfzehn. Und wie heißt deineSchwägerin? Damit ich weiß, wo ichklingeln muss.“ Den wohl größtenVorteil der Pepperparties sieht siein der Diskretion, auf die auch beimInternetauftritt ihrer Firma großenWert gelegt wird. „Die Nachbarn sehennur, dass da jemand mit zweiKoffern reinkommt und nach zweiStunden wieder raus.“ Sabine Rittervon Zabern hat natürlich immer dasganze Sortiment vor Ort. „Einmal alleProdukte zum Vorführen und nocheinmal alle Produkte für mich. Ichbin ja auch mein eigener Kunde,habe alles selbst getestet und kannso auf den Parties vor meinen Kundinnenein wenig aus dem Nähkästchenplaudern.“Diese Form des Direktvertriebs fürErotikprodukte ist ein Erfolgskonzept.„Pepperparties wurde 2005 gegründet,ich bin fast von Anfang an mitdabei. Inzwischen gebe ich auch Verkaufsschulungenund bin Bereichsleiterin.“Die vielen Fernsehauftritte,gibt sie zu, haben natürlich zu ihrerProminenz beigetragen.Als „Notlösung“ für marode Beziehungensieht sie ihre Angebote abernicht. „Die Pärchen, die ich kennenlerne, haben zumeist intakte Beziehungen,soweit ich das beurteilenkann.“ Allerdings trifft sie meist nurauf einen Part. Im Bereich Sexspielzeugund Zubehör sind die Fraueneindeutig die Verspielteren. „Männersind vor allem in Gruppen vielzu verklemmt, um offen darüber zusprechen. Wir Mädels können damiteinfach viel besser umgehen. Undnatürlich ist es so, dass ich sehrsachlich an diese Dinge herangehe.Ich bringe Fachwissen mit, das hatnichts Verruchtes, wenn ich meineProdukte präsentiere.“Über das Spielen hat sie ähnlicheAnsichten wie Schiller. „LustvolleLiebe ist doch das beste Beispielfür die Einheit von Körper undSeele durch das Spiel!“, sagt sie.Zum Schluss führt sie noch ihr Sortimentvor. „Die Kerzen duften toll!“,sagt ihre Tochter Aileen, wird jedochnachdrücklich nach draußen zumSpielen geschickt.„Die harmloseren Sachen, zum Beispieldie Massageartikel, kennen dieKleinen schon.“ Was sie noch nichtkennen, wird jetzt auf dem Tischausgebreitet: Vibratoren, Dildos, Liebesperlen.Spielzeug für Erwachseneeben.✒ Nantke Garrelts / Jule D. Körber


HERZLICHEN ästhetische Erziehung DANK! FESTIVALZEITUNG 24.06.2009DER MENSCH IST NUR DA GANZ MENSCH, WO ER SPIELT.SPIELPLAN MITTWOCH 24.06.09AB <strong>17.</strong>00 AB 18.00 AB 19.00AB 22.00AB 22.3017:00 OBERES FOYERSchiller On Air, SWR2Forume 5,-/2,50 / frei in Verbindungmit Vorstellungsbesuchund für SWR2 Club-Mitglieder17:00-19:00 SpielplatzschillerplatzSchwindelfrei SchillerspielplatzLex & SchmittEintritt frei!18:30 ENGELHORN HAUPT-EINGANGThe Reality Game (UA)Erik Polde 13,-/8,- / anschl. Publikumsgespräch18:30 theater felinaarealSchwindelfreiICH – Schiller 2009 –Heimat gesuchtTheaterakademie Mae 8,-19:00 ZEITRAUMEXITSchwindelfrei (Premiere)Harry L. – Eine AuflösungRené Arnold &Zeitraumexite 13,-/8,-19:30 OPERNHAUSMaria Stuart (Gastspiel)Thalia Theater, HamburgAbo M blau, Preise G,anschließend Publikumsgespräch22:00 KURPFALZTHERME IMCOLLINI-CENTER Folge 5Pension Schiller II (UA)Drama Kölne 13,-/8,-22:00 Studio werkhausPremiereDer Mensch ist nur daganz Mensch, wo er singt(UA)René Pollesch u. CarlHegemanne 13,-/8,-22:30 UNTERES FOYER /THEATERCAFéSchill-Outmit Bonaparte und DJLast Jens To DanceEintritt frei!SPIELstättenOPERNHAUS/SCHAUSPIELHAUS/OBERES & UNTERES FOYER/ THEATERCAFEAm Goetheplatz, MannheimSTUDIO WERKHAUS Mozartstr. 9, MannheimPROBENZENTRUM NECKARAU Eisenbahnstr. 2, MannheimPENSION SCHILLER Kurpfalztherme im Collini-Center, MannheimJOBCENTER Ifflandstr. 2-6, MannheimCINEMA QUADRAT Collini-Center, Collinistr. 5, MannheimALTE FEUERWACHE Am Alten Messplatz, Brückenstr. 2, MannheimENGELHORN Haupteingang O5, MannheimSCHILLERPLATZ B3 MannheimZEITRAUMEXIT Hafenstr. 68-72, Mannheim/JungbuschTHEATERHAUS TIG7 G7, 4b, MannheimTHEATER OLIV Alter Messplatz 7, MannheimTHEATER FELINA-AREAL Holzbauerstr. 6-8, Mannheim/Neckarstadt OstHERZ-JESU-KIRCHE Pestalozzistr. 19, Mannheim/Neckarstadt WestErik Polds „Reality Game“ vor dem Engelhorn / Foto: Karola Prutek

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