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Sommer 2011 - Tagwerk

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tun“, so die Lehrerin. Kindern schon früh<br />

die Schönheit der Natur zu zeigen, ihren<br />

natürlichen Lernwillen und ihre Neugier<br />

zu fördern, das ist ihr ein besonderes<br />

Anliegen.<br />

Die Biobäuerin spricht nicht gern von<br />

sich alleine, sie spricht von ihrer Familie<br />

und ihren zehn bis zwölf Mitarbeitern,<br />

ihrem „Team“, das sie nach Kräften unterstützt.<br />

Für das Gruppenfoto trommelt sie<br />

alle zusammen. Mit ihr auf dem Hof leben<br />

ihr Mann Martin Melzl, der 15-jährige<br />

Sohn Maxi Butz und Mutter Resi Oberhofer.<br />

Tochter Melanie (31), die als Fotografin<br />

arbeitet und viel für die Außengestaltung<br />

des Biohofs getan hat, wohnt<br />

schon außer Haus.<br />

Da kann man nicht<br />

weitermachen wie<br />

vorher<br />

Im Hofladen, in der Nähe zum Eingang, steht<br />

ein liebevoll hergerichtetes Tischchen mit<br />

Fotos von zwei jungen Männern. In den<br />

letzten beiden Jahren musste die Familie<br />

schwere Schläge hinnehmen. 2009 starb der<br />

Vater, 2010 gingen die beiden Söhne Christoph<br />

und Sebastian aus dem Leben. Nach<br />

einem solchen Verlust kann man nicht weitermachen<br />

wie vorher. Edeltraud Melzl-Butz<br />

lässt ihre Lehrtätigkeit an einem sonderpädagogischen<br />

Förderzentrum im Moment<br />

ruhen, im Herbst soll es wieder weitergehen.<br />

Auch ihre politischen Aktivitäten im Kampf<br />

gegen die Gentechnik und für faire Milchpreise<br />

verfolgt sie vorübergehend nicht<br />

weiter. Den Tod der Söhne zu verarbeiten<br />

und langsam akzeptieren zu lernen, kostet<br />

unendlich viel Energie. Ein starker Glaube,<br />

der feste Zusammenhalt der Familie und die<br />

Unterstützung ihrer Mitarbeiter geben der<br />

Bäuerin Kraft.<br />

Übernehmen soll den Hof einmal Sohn<br />

Maxi. Dieses Jahr möchte er eine Ausbildung<br />

zum Landwirt beginnen, danach wird er das<br />

Agrarbildungszentrum für Ökolandbau in<br />

Schönbrunn besuchen.<br />

Edeltraud Butz mit ihrem Team – und einem glücklichen<br />

Kunden. V.l.n.r. die Mitarbeiterinnen Gaby Sterr und Doris<br />

Korbeck-Brunner, Kunde H.Simbürger, Mutter Resi Oberhofer,<br />

Mitarbeiterin Maria Angler, Edeltraud Butz,<br />

Ehemann Martin Melzl. Vorne Sohn Maxi<br />

7| Portrait<br />

Nach dem Tod von Christoph und Sebastian<br />

muss sich nicht nur die Familie neu<br />

orientieren, sondern auch der Betrieb neu<br />

aufstellen. Die beiden Söhne haben sich<br />

hundertprozentig für den Hof eingesetzt.<br />

Sebastian hatte eine Ausbildung zum Biokoch<br />

in einem Biohotel gemacht, und Christoph<br />

unterstützte den Betrieb in technischen<br />

Belangen.<br />

Das Ehepaar Melzl-Butz hat beschlossen,<br />

den Hof mit anderen jungen Menschen in<br />

die Zukunft zu führen. Ab August werden<br />

eine neue Köchin und eine neue Gärtnerin<br />

bei ihnen ihren Beruf ausüben, und im<br />

Herbst wird die Familie einen Auszubildenden<br />

mit dazunehmen. Edeltraud Melzl-Butz<br />

möchte das Wissen und die Erkenntnisse, die<br />

sie im Laufe vieler Jahre gesammelt hat, weitergeben,<br />

und sie möchte ihrem Betrieb eine<br />

feste Grundlage für die Zukunft geben.<br />

Auf dem Logo des Biohofs Butz ist eine Kuh<br />

mit Sonnenblumen zu sehen. Das natürliche<br />

Verhalten der Sonnenblumen entspricht<br />

einem Lebensmotto der Hofbesitzerin: sich<br />

immer wieder der Sonne zuwenden.<br />

Susanne Hollmayer

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