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Chronik I R S C H

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zum Angriff geschritten. Innerhalb 2 Tagen war die Front am Orscholzriegel durchbrochen und<br />

der Feind an der Saar angekommen. Vorbereitet wurde auch dieser Angriff durch Bombenan-<br />

griffe auf die Dörfer. Am 17.2. erfolgte der 1. Angriff dieser Art und galt vor allen Dingen der Nie-<br />

derringung und Zerstörung der Bunkeranlagen und Panzersperren. So fielen an diesem Tag<br />

mehrere Bomben in den Jakobsflur, ohne besonderen Schaden anzurichten, nur größere Dach-<br />

schäden in dem Dorfteil waren zu melden. Am 19.2. fand dann wieder ein direkter Angriff aufs<br />

Dorf statt, dem die Häuser Thiel-Schreiner, das Spritzenhaus, Zimmer-Kees, Pütz-Schreiner,<br />

Lenz und Kees-Reiter zum Opfer fielen. Fast alle diese Häuser waren vollständig zertrümmert.<br />

Dabei kamen ums Leben der alte Kees (70 Jahre), ein Sohn der Eheleute Pütz (9 Jahre), der<br />

alte Eilenz (64 Jahre) starb einige Tage später an seiner Verwundung im Lazarett zu Hermes-<br />

keil.<br />

Am 21.2.45 setzte dann der Beschuß des Dorfes durch Ari ein. Eine ungeheure Panik ergriff die<br />

Bevölkerung, die sich schleunigst in die umliegenden Bunker rettete. Der erste Beschuß lag<br />

zum großen Teil in dem Dorfviertel "Mühlenberg" und die Häuser Bäckerei Wagner, Becker,<br />

Schmitt, Blau hatten stark gelitten. In den folgenden Tagen lag das Dorf mehr oder weniger<br />

unter Beschuß und noch manches Haus wurde stark zerstört oder ging in Flammen auf, so das<br />

Haus Lauer neben der Wirtschaft Hauser und das Haus Steuer. Die Wehrmacht, die noch das<br />

Dorf besetzt hielt, kämpfte noch, so gut sie konnte, aber sie stand bereits auf verlorenem<br />

Posten. Das Hauptgros der Wehrmacht befand sich bereits auf dem Rückzuge, während in den<br />

Dörfern, so auch in Irsch, weniger starke Abteilungen in Verbindung mit dem Volkssturm den<br />

Auftrag hatten, den Rückzug zu decken. So kam es, daß die gewaltige Übermacht des Feindes,<br />

besonders an Material, dem Kampf ein schnelles Ende machte. Fast alle deutschen Soldaten<br />

kamen in Gefangenschaft, mancher fand aber noch in den Straßen unseres Dorfes den Helden-<br />

tod. Am 25.2. nachmittags rückten die Amerikaner in Irsch ein. Im vorderen Dorfe beim Hause<br />

Becker wurden im Straßenkampf noch 3 Feindpanzer abgeschossen, während eine von Ockfen<br />

vorgedrungene Abteilung noch in der Büster-Straße einen kurzen Kampf zu bestehen hatte,<br />

wobei die Häuser Dahm und Konter in Flammen aufgingen. Die in den Kellern des Dorfes sich<br />

versteckt gehaltene Zivilbevölkerung wurde nun herausgeholt und zunächst in den Häusern<br />

Thiel und Jäger am Eingang des Dorfes geschlossen untergebracht. Nun wurde dem Feinde<br />

mitgeteilt, daß sich der größte Teil der Zivilbevölkerung noch in den umliegenden Bunkern be-<br />

finde. In den kommenden Tagen wurden nun alle diese Bunker niedergekämpft, die Soldaten<br />

gingen in die Gefangenschaft, das Zivilvolk wurde nun alle endgültig in die letzten Häuser von<br />

Büst zur Sicherheit untergebracht. Was die Leute hier in den wenigen Häusern bei größtem<br />

Raummangel an Kummer, Leid und Entbehrung vier Wochen lang mitmachten, war groß.<br />

Immer nur hörten sie von den Plünderungen und Zerstörungen in ihren Häusern, sie litten<br />

Hunger und Durst, ihr Vieh graste in den Wiesen und Bergabhängen ohne Kontrolle und<br />

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