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Am 9. September fiel bei den schweren Kämpfen im Osten als zweiter unserer Gemeinde der<br />
Artillerist Nik. Benzkirch.<br />
Am 24. September fand auf dem hiesigen Friedhofe in einem Ehrengrabe die feierliche Bei-<br />
setzung des auf dem Felde der Ehre im Osten gefallenen Uffz. der Wehrmacht und Ortsgrup-<br />
penamtsleiters der NSDAP Nik. Dahm statt. Die Trauerfeier gestaltete sich zu einer imposanten<br />
Heldenehrung. Viele Vertreter von Wehrmacht, Partei und Behörde, sowie die gesamte Be-<br />
völkerung nahmen teil. Zahlreiche Kranzspenden u.a. von Wehrmacht, Gauleitung, Kreisleitung,<br />
Ortsgruppe und Gemeinde brachten den Dank für den heldenhaften Einsatz des Gefallenen<br />
zum Ausdruck. Ein Offizier der Wehrmacht und der Ortsgruppenleiter widmeten ihm einen<br />
ehrenden Nachruf. Bei gesenkten Fahnen erfolgte die Kranzniederlegung, u.a. auch durch den<br />
Kreisleiter. Das Grab des Gefallenen ist uns Symbol. Von hier aus wandern unsere Gedanken<br />
zu den vielen stillen Gräbern in Feindesland.<br />
Der Reichsnährstand sah sich zu einschneidenden Maßnahmen gezwungen. Der Bedarf der<br />
Wehrmacht an Kartoffeln ist groß. Der deutsche Bauer wurde daher, nach Abzug von 300 kg je<br />
Kopf seiner Familie und des notwendigen Saatgutes, zur restlosen Ablieferung aufgerufen. Zur<br />
Ermittlung des Ablieferungssolls fand eine Hofbegehung statt.<br />
Der gegenwärtige totale Krieg verlangt die Einspannung aller Kräfte für den Endsieg.<br />
Jeder kämpft an dem Platze, wo er steht. Auch die Jugend hilft mit. Im November sammelten<br />
die Jungen des 7.u.8. Schuljahres als Jungvolkangehörige 800 Flaschen für die Versorgung der<br />
Wehrmacht mit wärmenden Getränken. Eine Büchersammlung brachte 32 Bände ein. In der<br />
Zeit vom 1.3.41 bis 1.11.41 wurden rund 150 kg Drogen aller Art (z.B. Brombeerblätter, Hage-<br />
butten, Schachtelhalm u.a.) zusammengetragen. Die Altmaterialsammlung ergab 4.500 kg<br />
Schrott, 650 kg Knochen, 500 kg Lumpen, 450 kg Papier.<br />
In der <strong>Chronik</strong> spricht der Hauptlehrer und Ortsgruppenleiter Mannel zum ersten Mal von<br />
Niederlagen. Allerdings nennt er diese ebenso wie der Wehrmachtsbericht "Frontbegradi-<br />
gungen". Aus den siegreichen Vormärschen werden "schwere Abwehrkämpfe".<br />
Da an der Ostfront unvorhergesehen früh und mit seltener Strenge der russische Winter herein-<br />
brach, mußten begonnene entscheidende Operationen eingestellt werden. Die Front wurde an<br />
einigen Stellen zurück genommen, und die Truppe richtet sich auf den Verteidigungskrieg<br />
ein. Unsere Soldaten mußten sich nunmehr außer gegen einen hinterhältigen Gegner auch<br />
gegen die ungewohnte Kälte wehren. Das machte eine Versorgung mit warmen Wintersachen<br />
notwendig. Der Aufruf des Führers hatte einen ungeahnten Erfolg. Aus dem Gefühl helfen zu<br />
können und helfen zu müssen, wuchs dann das gewaltige Ergebnis von 67 Millionen Einzel-<br />
stücke. Auch die Bewohner unserer Ortsgruppe spendeten, was sie konnten. Männer und<br />
Frauen sammelten von Haus zu Haus; in den Nähstuben wurde fleißig geschnitten und genäht,<br />
und auch die Handarbeitsstunden der Schulmädchen trug manches Stück zur Sammlung bei.<br />
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