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Chronik I R S C H

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Die beruhigenden Nachrichten aus der Heimat veranlassen die abgewanderten Dorfbewohner<br />

wieder zur Rückkehr. Ende Oktober ist wieder alles zu Hause. Die Weinernte kann unter diesen<br />

Umständen sicher eingebracht werden. Sie dehnt sich bis in den Dezember aus. Die Lehrer<br />

David und Mannel leisten vorübergehend Dienst in Trier. An der hiesigen Schule ist nur mehr 1<br />

Saal frei, in dem die unteren Jahrgänge unterrichtet werden. Am 5.1.1940 wird der volle Unter-<br />

richt in 2 Sälen wieder aufgenommen. Die Osterferien dauern vom 21. bis 27.3. Sie sind infolge<br />

häufigen Unterrichtsausfalls gekürzt worden.<br />

Hitlers Vorbereitung für den Westfeldzug (dazu hatte auch der Bau der Hunsrückhöhenstraße<br />

gehört) und der damit verbundene Überfall in neutrale Länder beschreibt Herr Mannel so:<br />

9. April 1940 In unvergleichlich kühnen Unternehmungen besetzten unsere Truppen Dänemark,<br />

die Süd- und Südwestküste Norwegens, sowie den im hohen Norden gelegenen Erzhafen<br />

Narvik. Damit kam der Führer den Absichten der Westmächte zuvor, beseitigte eine große<br />

Gefahr und schuf eine günstige Angriffsbasis gegen England, das außerdem seine gesamte<br />

Einfuhr aus den nordischen Staaten einbüßte.<br />

Am 9. Mai befinden sich die Truppen unseres Dorfes in Alarmbereitschaft. Noch kennt man die<br />

Bedeutung nicht. Einzelne Kolonnen rücken ab, von den Bewohnern herzlich verabschiedet. Am<br />

Morgen des 10. Mai wird bekannt, daß unsere Wehrmacht in Holland, Belgien und Luxemburg<br />

einmarschiert ist, um den von den Westmächten geplanten Vorstoß gegen das Ruhrgebiet zu<br />

vereiteln. Unaufhaltsam passierten nun Truppen aller Waffengattungen unser Dorf. Endlose<br />

Kolonnen ziehen nach dem Westen. Unsere Bewohner stehen unermüdlich an den Straßen und<br />

reichen den ermüdeten und erhitzten Soldaten Erfrischungen, so ihre Verbundenheit mit der<br />

Wehrmacht zum Ausdruck bringend. Besonders eifrig beteiligt sich unsere Jugend. Der Durch-<br />

marsch hält eine Woche an.<br />

Die Statistik des Krieges ist erfüllt von Siegesmeldungen:<br />

Am 4. Juni 1940 war die Niederlage unserer Feinde in der gewaltigen Flandernschlacht end-<br />

gültig. Die Schlacht endet mit der Kapitulation Belgiens und der restlosen Vernichtung der<br />

französisch-englischen Armeen. Aus Anlaß dieses größten Sieges aller Zeiten prangte unser<br />

Dorf 8 Tage lang im Flaggenschmuck.<br />

10. Juni 1940 Unsere Truppen eilen von Sieg zu Sieg. Der Feldzug in Norwegen findet sein<br />

Ende. Am gleichen Tage tritt Italien an unsere Seite.<br />

14. Juni 1940 Die Bewohner unseres Ortes verfolgen mit lebhaftem Anteil das gewaltige<br />

Kriegsgeschehen in Frankreich. Die Nachrichten über Rundfunk und Presse werden mit<br />

Spannung erwartet. Großen Jubel löste die Bekanntgabe von dem Einmarsch unserer Truppen<br />

in Paris aus. Bald flatterten die Hakenkreuzfahnen an allen Häusern.<br />

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