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Chronik I R S C H

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Tage ins Gefängnis. Das Trierer Priesterseminar wurde unter Einsatz von Soldaten und<br />

Husaren geschlossen und die Professoren ausgewiesen. Viele Geistliche übten ihre Tätigkeit<br />

"illegal" aus, mussten sich verstecken und wurden verfolgt. Bisher hatten die Geistlichen beider<br />

Konfessionen die Schulaufsicht ausgeübt. Von jetzt an lag diese ausschließlich bei staatlich<br />

ernannten Orts-, Kreis- und Bezirksschulinspektoren. Die Leitungen der staatlichen Ämter<br />

wurden im überwiegend katholischen Rheinland bevorzugt an "staatstreue protestantische"<br />

Beamte übertragen. In dieser Zeit wurde auch die evangelische Kirche in Saarburg gebaut.<br />

Pastor Tiné wird in der Pfarrchronik aus dem Jahre 1886 folgendermaßen zitiert:<br />

Am 19. Mai 1886 unmittelbar vor dem Hochamt habe ich den neuen Kirchhof zu Irsch einge-<br />

segnet. Für Nichtkatholiken ist auf demselben ein Stück durch eine Mauer abgetrennt (an der<br />

obersten Ecke), unmittelbar neben dieser Abteilung gegen Westen (d.h. nach unten) ist ein<br />

anderes Stück 2 Meter breit und ebenso lang, wie das akatholische Stück breit ist, durch Pfähle<br />

abgeteilt, mit der Bestimmung die Leichen der ungetauften Kinder und Selbstmörder resp.<br />

all´derer, denen das kirchliche Begräbnis versagt werden muß, aufzunehmen.<br />

Über ein besonderes Ereignis wird unter dem 4.9.1899 berichtet:<br />

"Heute während der Mittagsstunde entstand in unserm Orte Feuerlärm, der große Bestürzung<br />

und Unruhe hervorrief. Es brannte in dem Hause des Ackerers Düren, dessen ganzer Herbst<br />

bereits eingebracht war. Nicht zum kleinsten Teile ist es den in großer Zahl erschienenen<br />

Ockfener und Beuriger Einwohnern zu verdanken, daß das Feuer bei dem in Irsch herr-<br />

schenden Wassermangel auf seinen Herd beschränkt blieb. Besondere Anerkennung verdient<br />

der Zimmermann Schlarf aus Irsch, dessen Rührigkeit bei Verhinderung des Übertritts des<br />

Feuers in Nachbargebäude allgemein in Erstaunen setzte. Die Gebäude des Brandbe-<br />

schädigten, der an und für sich kein Glücksvogel sein soll, sind versichert, während die Mobilien<br />

und Fruchtvorräte nicht versichert sind. Über die Ursache des Brandes ist vorläufig nichts be-<br />

kannt. Bei Ausbruch desselben war nur ein kleines Kind im Hause, während die Angehörigen<br />

des Eigentümers ihren Feldarbeiten nachgegangen waren. Die nachträglich erschienenen<br />

Feuerspritzen von Saarburg und Schoden konnten sofort wieder zurück befördert werden, da<br />

deren Hilfe nicht mehr notwendig war. Wäre der Brand zu einer anderen, als um die Essenszeit<br />

der Ackerer und Winzer von Irsch und der umliegenden Dörfer ausgebrochen, so hätten wir<br />

sicher ein noch größeres Brandunglück zu verzeichnen gehabt, als vor 14 Jahren im Ortsteile<br />

Büst 28 Häuser verbrannt sind*. Es wäre die Anlegung eines Brandweihers, der ständig Was-<br />

serzufluß hätte, unbedingtes Erfordernis". (*Demnach wurde Irsch 1885 zum zweiten Mal von<br />

einem Großfeuer heimgesucht.)<br />

Hauptlehrer Korzilius fügt dem o.g. Bericht eine Abschrift aus der Trierischen Landeszeitung<br />

bei:<br />

"Heute gegen Mittag entstand in dem Dürenschen Hause Feuer. Es gelang mit der Dorfspritze<br />

und der sofort herbeigeeilten Beuriger Feuerwehr, . das Feuer auf seinen Herd zu beschränken,<br />

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