01.12.2012 Aufrufe

Chronik I R S C H

Chronik I R S C H

Chronik I R S C H

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

andere Waldbesitzer (z.B.: für die Gerberei Keller am Saarufer in Beurig, die eine sehr große<br />

zusammenhängende Waldfläche mit eigenem Jagdbezirk auf Irscher Bann besessen hat). Die<br />

Lohe warf dabei nur einen kleinen Gewinn ab. Hauptverdienst war bei dieser Arbeit das<br />

Stangenholz, welches als wichtigstes Heizmaterial in dieser Zeit genutzt wurde. Die fabrik-<br />

mäßige Ledererzeugung ersetzte die Gerbsäure der Eichenlohe und machte so der Arbeit der<br />

Lohschäler und der Gerbereien nach 1950 in unserer Heimat ein Ende.<br />

Die ehemaligen Eichenlohwälder sind bis heute im Besitz der Gehöferschaft. Sie werden von<br />

ihr mit Beratung durch die Forstämter forstwirtschaftlich verwaltet. Da der Gehöferschaftsbesitz<br />

zum größten Teil aus schwer zu bewirtschaftenden Hanglagen mit Niederwald besteht, ist die<br />

genossenschaftliche Nutzung wirtschaftlich sinnvoll. Bis 1968 war der "Rosenkranz" laut<br />

Beschlussbuch der Gehöferschaft bei der Verlosung im Einsatz.<br />

Der Wallfahrtsort Beurig ist seit jeher eng mit Irsch verbunden. Wir dürfen mit Sicherheit<br />

annehmen, dass unter den ersten Siedlern von Beurig viele Irscher waren. Pfarrer Boden<br />

schreibt in seiner Pfarrchronik:<br />

Viel Arbeit brachte seit ca. 1300 der nahe zur Pfarrei gehörige Wallfahrtsort Beurig für die Pfarr-<br />

geistlichkeit von Irsch. Das damals nur aus einigen wenigen Häusern bestehende Beurig (im<br />

Jahre 1725 zählte es erst 22 Bürger) verdankt der Wallfahrt seinen Aufschwung. Anlaß der<br />

Wallfahrt war die Auffindung einer Statue der hl. Mutter Gottes mit dem Jesuskind im Walde bei<br />

Beurig im Jahre 1304, für die man bei zunehmender Verehrung zunächst ein Kapellchen er-<br />

baute, wohin man das Bild übertrug. Da die Zahl der Pilger von nah und fern sich immer<br />

steigerte und Kranke aller Art dort wunderbare Heilung fanden, ließ der Kurfürst dem Bedürfnis<br />

entsprechend um 1479 anstatt des bisherigen hölzernen Heiligenhäuschens eine größere<br />

steinerne Kapelle errichten. Aber auch diese genügte bald dem Zustrom der Gläubigen nicht<br />

mehr. Deshalb errichtete ein späterer Kurfürst, Richard von Greiffenclau, neben dieser Gnaden-<br />

kapelle (jetziges Seitenschiff) eine große Wallfahrtskirche (1512-1515). Die Baumittel lieferten<br />

die Pilgeropfer. Die Betreuung der Wallfahrtskirche und der Pilger war Sache des in Irsch<br />

wohnenden Pfarrers und seines Kaplans. Dafür bezog der Pfarrer ein Teil des Pilgeropfers,<br />

während der andere Teil der Kirche selbst zufiel. Diese Opfergaben bestanden anfangs selten in<br />

Geld; gewöhnlich war es Wachs, Leinwand, aber auch Geflügel, Lämmer usw. Um 1600 er-<br />

baute der eifrige Pfarrer und Dechant von Irsch, der hochwürdige Anton Beer, neben der Wall-<br />

fahrtskirche eine Wohnung für die Geistlichkeit. Um 1600 ließ sich auf den Felsen bei Castel ein<br />

Priester des Franziskanerordens, der frühere Reiterhauptmann P. Johannes Romery, als Ein-<br />

siedler nieder. In den Sandsteinfelsen grub er sich seine Clause. Seine Bitte, bei der Gnaden-<br />

stätte in Beurig wohnen, dort Messe lesen und Sakramente spenden zu dürfen, gewährte der<br />

Erzbischof, jedoch unter der Bedingung, daß zugleich mit ihm sich andere Franziskaner aus der<br />

Cölner Provinz dort niederließen. Am 23.4.1609 übergab ihnen der Erzbischof persönlich die<br />

27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!