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Zum Wappen<br />
Auf Antrag des Gemeinderates unter Vorsitz des Bürgermeisters Jäckels vom 9. Dezember<br />
1951 wurde Irsch ein Wappen sowie eine gemeindeeigene Flagge verliehen. Auf der Rückseite<br />
des Wappens steht Folgendes:<br />
Wappenbeschreibung:<br />
A) Beschreibung<br />
In rot über silbern schräglinks geteiltem Schilde oben eine Rebenranke mit goldener Weintraube<br />
und 2 goldenen Blättern unten eine fünfblättrige rote Rose mit goldenem Butzen und grünen<br />
Kelchblättern.<br />
B) Erklärung:<br />
Irsch ist eine uralte Weinbau treibende Gemeinde, deshalb der Rebzweig mit Weintraube. Der<br />
Ortsname ist nach Max Müller: "Die Ortsnamen im Regierungsbezirk Trier" lateinischen Ur-<br />
sprungs und geht zurück auf "ibiscus" Eibisch, eine Malvenart, die auch Stockrose genannt<br />
wird, deshalb im Wappen die rote Rose.<br />
C) Genehmigungsurkunde:<br />
Genehmigungsurkunde des Ministeriums des Inneren Rheinland-Pfalz in Mainz vom 7. 2. 1952<br />
Anmerkungen des Chronisten:<br />
Ich nehme an, dass bei der Rückführung des Namens `Irsch´ auf das lateinische `ibiscus´ ein<br />
Irrtum unterlaufen ist. Dieser angenommene Wortstamm von `Hibiscus´= Eibisch wurde wahr-<br />
scheinlich verwechselt mit den gallisch, treverischen Stämmen `Ivisco´, `Ivasco´= Eibe, wie<br />
auch Eibe und Eibisch im Deutschen ähnlich klingen.<br />
Trotzdem hat das Wappen seine Berechtigung. Ob die Blume als Blüte der Stock- oder der<br />
Heckenrose anzusehen ist, bleibt nebensächlich. Die Verbindung von Weinbergen und Hecken-<br />
land hat für Irsch in jedem Fall geschichtliche Aussagekraft. Außerdem schmückt die Blüte das<br />
Wappen schöner, als es eine Eibe könnte.<br />
Der Ortsname `Irsch´ wird auch mit `Eiche´ in Verbindung gebracht. Das ist zunächst sehr<br />
naheliegend, weil die Eiche bis heute zum Baumbestand gehört und im Laufe der Geschichte<br />
wirtschaftlich bedeutend war. Jedoch erscheint mir diese These aus zwei Gründen als sehr<br />
unwahrscheinlich: In der Irscher Mundart sind die beiden Worte Irsch und Eiche nicht in<br />
Einklang zu bringen, und im Galloromanischen steht für `Eiche´ `käs´ oder `kas´. So sind Kasel-<br />
bach, Kaselfels, `ob der Käs´ gebräuchliche Namen mit dem Wortstamm `Eiche´.<br />
Wenn wir uns heute auch kaum vorstellen können, dass die Eibe einmal als heimischer Wald-<br />
baum ganze Bestände gebildet hat, begründet unser Ortsname sich mit großer Wahrschein-<br />
lichkeit auf dieser Tatsache (Siehe auch Seite 7!). Im Bildband "Saarburger Land" führt Rudolf<br />
Müller den Ortsnamen Irsch ebenfalls auf Eiben zurück.<br />
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