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Chronik I R S C H

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Die Besiedlung hat sich in die Seitentäler zur "Alten Spein", ins "Irscher Bachtal", zum "Sonnen-<br />

berg" und in die "Laykaul" am Scharfenberg ausgedehnt. Der Sportplatz ist dazugekommen.<br />

Hinter diesem ist das jüngste Neubaugebiet angesiedelt.<br />

Die Ausbreitung der Wohngebiete begann mit dem wirtschaftlichen Aufschwung nach dem<br />

zweiten Weltkrieg und setzte sich über Jahrzehnte bis in unsere Tage fort. Einfamilienhäuser<br />

sind die häufigste Bauform in den Neubaugebieten. Das alte Bauern- und Winzerdorf hat sich<br />

dabei gewandelt in eine vielschichtige Wohngemeinde. Unter den Dächern der ehemaligen<br />

Trierer Einhäuser sind fast keine Ställe und Scheunen mehr zu finden. Häuser, in denen<br />

Großeltern, Eltern und Kinder zusammenleben, findet man kaum noch. Vielmehr gibt es zu-<br />

nehmend Häuser mit wenigen Bewohnern, da die herangewachsenen Kinder nach Schul- ,<br />

Berufsausbildung und Studium zu auswärtigen Arbeitsplätzen wegziehen müssen.<br />

In den Weinbergen erscheinen vermehrt Brachflächen. Viele Winzer im Nebenerwerb geben<br />

den Weinanbau auf, weil er unrentabel und damit für die Jugend wenig attraktiv geworden ist.<br />

Der hundertjährige und damit älteste Winzerverein an der Saar verliert immer mehr Mitglieder<br />

und ist in seiner Existenz bedroht. Seit rund 200 Jahren wurde das Bild unserer Heimat<br />

wesentlich durch den Fleiß und die harte Arbeit der Winzer gestaltet, die Heckenland in<br />

Weinberge verwandelt und so unsere Weinlandschaft geschaffen haben. Es hat den Anschein,<br />

dass diese Kulturlandschaft von der Natur vermehrt zurückerobert wird.<br />

In der Festschrift zum 25jährigen Stiftungsfestes des MGV haben 1952 folgende Gewerbe-<br />

treibende aus Irsch inseriert: Irscher Winzerverein seit 1897; Raiffeisenkasse Irsch seit 1896;<br />

Maler Joh. Schwebach seit 1928; Irscher Winzergenossenschaft; Bauunternehmung Karl Müller;<br />

Grabstein-Geschäft Peter Ewerhardy; Gasthaus Peter Karges; Gasthaus Moser-Wagner;<br />

Gasthaus Nikolaus Thiel; Gasthaus Nikolaus Hauser; Schreinermeister Franz Weber;<br />

Schreinerei Johann Gessinger; Schreinermeister Nikolaus Fuhs; Wagenbaumeister Michel<br />

Sauer; Malermeister Eduard Konz; Lebensmittel, Haushalt- und Kurzwaren Matthias Benz-<br />

schawel; Brot- und Feinbäckerei Wwe. A. Hauser; Kaufhaus Joh. Peter Benzschawel;<br />

Lebensmittel Waldemar Dohm; Huf- Wagenschmiede-Schlosserei Laurent Lorenz; Metzgerei<br />

Adolf Köhn; Bäckermeister Alexander Wagner. Diese Liste macht viele Verluste innerhalb eines<br />

halben Jahrhunderts deutlich. Aber es freut den Chronisten, dass dabei in Irsch trotz aller<br />

Veränderungen noch eine Balance zwischen Erhalten und Fortschritt zu spüren ist, dass Fleiß<br />

und Frohsinn gepaart sind und dass eine Hoffnung besteht für die Verbundenheit von Erde und<br />

Himmel. Einen wesentlichen Anteil am intakten Gemeindeleben leisten die aktiven Mitglieder<br />

der Irscher Vereine.<br />

Ich stimme mit vollem Herzen der Gisela Palm zu: "In Irsch darf man schon mal die Zeit ver-<br />

gessen!"<br />

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