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Chronik I R S C H

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En hät behaupt: "In Saarbrücke kriegt man net solch en Viez ze trinke,<br />

und im ganzen Saarland gibts kein so gudde Schinke!"<br />

Gle´ich häänen drob hät hän hinnen erzällt,<br />

dat en en nächster Ze´it schun he´iroden welt.<br />

"Ich han e Mädche aus der Stadt, ach, die is chick und charmant.<br />

Das is doch was anres, als eins hier vom Land!"<br />

Se´i Papp woar sou be´is: "Wat, och nach eint von lo uwen rop!<br />

Ich mennen, dou häs se net me´i all eäm Kopp!<br />

Wat fällt dir dann nemmen eän,<br />

sou ä Städter-Mensch kent net hei rän!"<br />

Den Hanni hät getrotzt: "Ei, wenns so is, da kann ich ja gehn,<br />

doch ihr könne lang waarde, bis ihr mich widder hier sehn!"<br />

Gle´ich woar en zur Dier rous, die eas zugeschlon meat heftigem Knall,<br />

se woaren all wie ous de Wolken gefall.<br />

De Mamm dí hat de meist Kommer un Sorjen,<br />

se hät ihr Leit getroon stell un verborjen.<br />

Jeden Daag hät se zum Hergott gefleht,<br />

se hät manch Vaterunser fir ihren Hanni gebät.<br />

Hir Gedanken woaren be´i him Dag un Noat.<br />

Do iwa en Ze´it kennt ous Wien en Vermählungskoat:<br />

"Im Stephansdom wurden wir getraut" - ne´icht dahänna, ne´icht dafir-<br />

O wie woar dat fir die Eltern sou schwier.<br />

Et woar vielle´icht e Joahr dono,<br />

dou woar nochmol e Schreiwen do.<br />

Dat woar genau sou kurz un bündig gewes,<br />

et Lena hät et virgeles:<br />

"Die glückliche Geburt unserer kleinen Ute geben wir hiermit bekannt!"<br />

De Papp, de woar ous Rand un Band.<br />

"O, liwa Gott, `Ute´, wat eas dat fir en Nummen!<br />

Wenn e Mensch dat lo hi´ert, da missen mir us Land ous schummen!"<br />

Sou eppes konnt hen einfach net verstohn.<br />

Äwa dofir brauch de Welt nach net enna ze gohn.<br />

Doch de Ze´it, die eilt, un die Joahren vergihn,<br />

un de Kre´ig woar do em Handemdri´en.<br />

Ma hät et Joahr 1914 geschriew,<br />

den Honger un Elend sen net ousbliw.<br />

Den Hanni het met seiner Fra den Honger verspiat.<br />

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