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Chronik I R S C H

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Wappen des Erzbischofs Jakob von Sierck<br />

Um 1450 ist die Ost- und Südwand der Turmhalle (ursprünglich 2,80 mal 1,75 m im Grundriss)<br />

durchbrochen, abgefangen und um 2 m nach Osten und Süden erweitert und unter kleine Pult-<br />

dächer gelegt worden und diente einer nach Westen angebauten Kirche als Altarraum. Dabei<br />

erhielt der Altarraum das gotische Kreuzgewölbe, welches einen runden Schlußstein aus grau-<br />

weißem Sandstein trägt. In ihn ist das Wappen des Erzbischofs und Kurfürsten Jakob von<br />

Sierck eingemeißelt. Es zeigt auf silbernem Grund das Kreuz der Erzbischöfe von Trier in roter<br />

Farbe und das Familienwappen der Freiherren von Sierck mit drei Fächermuscheln auf Gold-<br />

grund. Jakob von Sierck war von 1439 bis 1456 Erzbischof von Trier. Während seiner Amtszeit<br />

wurde die Turmkapelle in einen Kirchenbau integriert. Nach der Pfarrchronik trug 1502 Pfarrer<br />

Heinrich von Prume den Titel: Pastor in Eyhse. Eyhse lautete damals die Ortsbezeichnung für<br />

Irsch. Die Kirche war 200 Jahre nach ihrer Erbauung in schlechtem Zustand. Die Wirren des<br />

30jährigen Krieges sind wohl nicht spurlos an ihr vorübergegangen, denn im Jahre 1657 wurden<br />

in einem Visitationsprotokoll die Pfarrgenossen in Irsch ermahnt, das Dach ihrer Kirche<br />

herzustellen und das abgebrannte Pfarrhaus wieder aufzurichten. Die Kirche hatte bereits die<br />

heiligen Gervasius und Protasius als Schutzpatrone und soll über 4 Altäre verfügt haben. Wir<br />

dürfen also mit Sicherheit davon ausgehen, dass diese Kirche bereits ein großer, stattlicher Bau<br />

war, denn der Pfarrer (oft auch Definitor oder Dechant) hatte längst vor der Klostergründung im<br />

Jahre 1609 in Beurig seinen Pfarrsitz in Irsch für die Pfarrei Serrig-Irsch mit den Filialen Beurig<br />

und Ockfen. In dieser Kirche hatte auch die "Dräwer Madonna" ihre Heimat. Der uralte Turm<br />

diente diesem Gotteshaus schon als Glockenturm. In ihm läutete eine sagenumwobene, sieben<br />

Zentner schwere Glocke aus dem Jahre 1529. Wann sie in den Irscher Turm gekommen ist,<br />

lässt sich nicht mehr feststellen. Eine Sage erzählt, dass sie aus der uralten untergegangenen<br />

Siedlung auf Neunhäuser stamme, wo sich eine Kapelle bei neun Häusern befunden habe.

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