Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
kirche dokumentiert, ebenso wie der Baubeginn mit dem Wappen des Richard von Greiffenclau<br />
und der Zahl 1516 ausgewiesen wird. Verwaltung und Betreuung von Gnadenbild und Wall-<br />
fahrtsort übertrug er dem Pastor von Irsch. Wir dürfen sicher annehmen, dass der Pastor in<br />
dieser Aufgabe von seinen Irscher Pfarrkindern tatkräftig unterstützt worden ist, da bereits viele<br />
Dienste am Bau der Beuriger Kirche von Irschern geleistet worden waren. Als äußeres Zeichen<br />
erhielt der Pfarrer vom Bischof für das Amt der Wallfahrtsverwaltung die "Dräwer Madonna".<br />
Als "Lichtmeß-Madonna" ist sie außerdem eine kostbare Erinnerung an den Tag der Weihe des<br />
Bischofs. Geschaffen wurde sie von Ieronimo Veneziano (1489-1544), der zur Zeit des<br />
Kurfürsten Metzenhausen Bildhauer in Trier war. Vermutlich hatte sie an einem Wandhalter in<br />
der Pfarrkirche Irsch ihren Ehrenplatz. Bei den Marienprozessionen nach Beurig wurde sie von<br />
Lichtmeß bis Mariä Namen vorgetragen.<br />
1609 wurde das Gnadenbild und die Kirche von Beurig in die Obhut der Franziskaner über-<br />
geben. Unter ihnen erlebte der Wallfahrtsort eine 200jährige Blütezeit, bis das Kloster unter<br />
Napoleon aufgelöst wurde. Die Mönche nahmen das Beuriger Gnadenbild mit nach Düsseldorf<br />
auf die "deutsche" Rheinseite in Sicherheit. Alle Wallfahrten und Marienprozessionen nach<br />
Beurig kamen zum Erliegen. Als Beurig zwischen 1804 und 1807 zu einer eigenen Pfarrei er-<br />
hoben worden ist, war der Pfarrer von Irsch endgültig von den Aufgaben der Verwaltung und<br />
Betreuung des Wallfahrtsortes entbunden. Gleichzeitig hatte damit die Dräwer Madonna ihre<br />
Funktion verloren, und so geriet sie schließlich ins Abseits der Dräwer Kapelle. Iwo, einer der<br />
159