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Gläubigen erstellt werden sollte. In klarer Linienführung und harmonischer Farbaufteilung<br />
schmücken nun die Bilder von Heiligen die neuen Fenster. An der Seite sind es zunächst als<br />
Vorbild für die Jugend die hl. Maria Goretti, dann der hl. Matthias als Schutzpatron der Diözese<br />
und so vieler in Irsch, die seinen Namen tragen, der hl. Josef als Schutzpatron der Werktätigen<br />
und schließlich, nur auf der Empore sichtbar, das Bild des königlichen Sängers David, das mit<br />
dem noch von früher erhaltenen Fenster der hl. Cäcilia den Sängern des Kirchenchores vor<br />
Augen steht als Aufforderung, ihre Stimme zum Lobe Gottes erklingen zu lassen." Pastor<br />
Schwaab vermerkt in der Pfarrchronik dazu: Erwähnenswert ist auch die Anschaffung der<br />
neuen Fenster, welche die Notfenster seit dem Jahre 1947 ersetzen sollten. Durch eine<br />
Zuwendung und freiwillige Stiftung war dies ohne finanzielle Belastung der Pfarrei möglich.<br />
Schulleiter Knapp vermerkt in der <strong>Chronik</strong>: "Am 14. Juli 58 starb in seinem Heimatdorfe der<br />
Auswanderer Matthias Dawen. Zahlreich begleitete ihn die Dorfgemeinschaft auf seinem letzten<br />
irdischen Gang. Vielleicht ahnte er es unbewußt, als er vor zwei Monaten nochmals seine<br />
Heimat besuchte, daß er heimkehrte, um nach einem erfolgreichen Leben in die Heimaterde<br />
gebettet zu werden."<br />
So sind die Kirchenfenster in Irsch eng verbunden mit großherzigen Spendern.<br />
DIE DRÄWER MADONNA<br />
Der Salvatorianerpater Markus Laser wirkte von 1968 bis 1990 als Pfarrer in Irsch. Wegen<br />
seiner Verdienste für die Gemeinde wurden ihm die Ehrenbürgerrechte verliehen. Er konnte im<br />
Kloster Steinfeld nur einen kurzen Ruhestand verbringen, da er dort 1993 zu Grabe getragen<br />
worden ist. Während des letzten Jahres seiner Amtszeit in Irsch feierte er am 16. Juni 1990 mit<br />
seiner Gemeinde das goldene Priesterjubiläum. Ein kleines Faltblatt erinnert an dieses Er-<br />
eignis. Das Lieblingsmotiv des Fotografen Laser, die Dräwer Madonna, schmückt die Vorder-<br />
seite. Im Text schreibt der Pfarrer: "Kunsthistorisch gehört die Figur zu den Meisterwerken<br />
italienischer Renaissance in deutschen Landen. Stilistisch offenbart sie die ´maniera´ von<br />
Raffael und Dürer". Mit der Unterschrift in lateinischer Sprache hinterlässt der 1940 in Rom ge-<br />
weihte Priester seinen Pfarrkindern einen frommen Wunsch: "Mutter des Erlösers, bitte für<br />
uns!" Der Erhalt dieses besonderen Kleinods verdanken wir seinem kunsthistorischen Scharf-<br />
blick. 1968 musste ein altes Kapellchen an der Straßengabelung zum Winzerverein Straßen-<br />
baumaßnahmen weichen. Es gehörte mit der Büster Kapelle, dem Kreuz "ob der Kees" und der<br />
bis heute erhaltenen Kreuzstele aus dem Jahre 1745 am Kirchhügel zu den vier Stationen des<br />
Prozessionsweges am Fronleichnamsfest. Diese Kapelle ließ der Ackerer Matthias Schmitt<br />
1880 an der Stelle errichten, wo vorher ein Stationskreuz gestanden hat. Er vermachte später<br />
Kapelle und Boden der Kirche. Pater Markus vermutete, dass der Flurname "op der Dräw" sich<br />
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