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dringend ein Schulneubau empfohlen hat. Dieser Neubau war wohl innerhalb des Pfarrhauses<br />
geplant, konnte aber nicht so schnell verwirklicht werden, denn am 19.1.1819 schreibt die<br />
Regierung an das bischöfliche Generalvikariat:<br />
Die Erbauung eines neuen Schulhauses lässt sich ohne Gefahr für die Gesundheit der zahl-<br />
reichen Schuljugend und ohne Störung des Unterrichtes nicht hinausschieben. Die Gemeinde<br />
ist bekanntermaßen unvermögend. Man möchte den schon mitgeteilten Vorschlag zur Aus-<br />
führung bringen und von dem der Pfarrei lästigen und dem Pfarrer entbehrlichen Pfarrgebäude<br />
einen zur Schule erforderlichen Teil abschätzen und die Pfarrei dafür entschädigen und<br />
Zeichnung und Kostenanschlag zur Erweiterung des Schulgebäudes in der Art anfertigen<br />
lassen, daß dabei der Pfarrer keine Nachteile erleide, vielmehr für größere Ruhe und Bequem-<br />
lichkeit desselben gesorgt werde.<br />
Diese Planungen wurden nicht realisiert. In der Pfarrchronik folgt dann folgender Eintrag:<br />
Auf Drängen der Regierung wurde in Irsch durch den Bauunternehmer Jakob Ehrang aus Trier<br />
etwa 10 Jahre später ein Doppelschulhaus gebaut für 3549 Taler 21 Groschen und 1 Pfennig,<br />
das am 5.5.1828 bezogen wurde. Zu der damaligen einzigen Lehrerstelle wurden bei wachsen-<br />
der Volkszahl weitere Lehrerstellen errichtet, 1833, 1886 und 1928 (letztere bis 1936 Hilfslehrer-<br />
stelle).<br />
Umseitig sehen wir das Schulhaus im Jahre 1912. Auf dem Dach ist eine Turmuhr angebracht.<br />
Zu dieser Zeit waren persönliche Uhren noch nicht die Regel. Nur "gut betuchte" Männer trugen<br />
an glänzender, auffälliger Uhrkette die Taschenuhr als Zeichen eines gewissen Besitzstandes<br />
und Reichtums. Für die Zeitmessung der einfachen Leute waren Tageslicht, Sonnenstand,<br />
Früh-, Mittag- und Abendglocke maßgeblich. Die Turmuhr galt lange als ganz moderne<br />
Errungenschaft in einem Dorfe. Damit man die Tageszeit auch erfahren konnte, ohne sie<br />
ablesen zu müssen, waren diese Uhren meistens mit einem Schlagwerk ausgerüstet, das alle<br />
15 Minuten durch unterschiedliche Glockensignale die Zeit mitteilte. Auf dem Foto sehen wir<br />
über dem Ziffernblatt die Schallfenster für die Uhrglocke. Eine Aufnahme vom Winzerumzug<br />
im Jahre 1930 zeigt die Höhe des Uhrturms. Aus dieser Zeit sind bis heute die Begriffe "halb",<br />
"viertel vor", "viertel nach" in Gebrauch. Die Zeiger kreisten im 12-Stunden-Rhythmus. Minuten-<br />
oder gar Sekundentakte waren nicht gefragt. So dokumentieren die digitalen Chronometer mit<br />
Sekundengenauigkeit funkgesteuert die Schnelllebigkeit unserer Tage und die Verluste an<br />
Beschaulichkeit.<br />
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