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Chronik I R S C H

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Aus den beiden Visitationsprotokollen können wir folgendes entnehmen. In der Pfarrei Serrig-<br />

Irsch gab es damals zwei Lehrer. Sie versahen auch das Küsteramt. Quirin Wallrich war für<br />

Serrig und die Filiale Krutweiler tätig und Christoph Tressel für Irsch, Beurig und Ockfen.<br />

Erstaunlich waren Tressels Erfolge in Beurig. Vielleicht lag dies daran, dass er dort eine ver-<br />

hältnismäßig kleine Schülerschar zu unterrichten hatte. Ob mit der "Lehrer- und Küsterwohnung<br />

nicht ohne Mängel" das "Tresselhaus" oder das gemeindeeigene "Rommelshaus" gemeint ist,<br />

lässt sich nicht feststellen.<br />

Aus preußischer Zeit wird in der Pfarrchronik ein ausgefüllter Fragebogen des bischöflichen<br />

Generalvikariats vom 30. November 1816 über das Schulwesen in der Pfarrei Irsch (Irsch,<br />

Ockfen und Schoden) genannt:<br />

In Irsch ist Lehrer Matthias Romey, geb. 15. April 1769 zu Frommersbach, Pfarrei Zerf, seit 15.<br />

Nivose IX (4.1.1800) Schullehrer in Irsch, hält Schule von Martini bis Ostern, mit seinen Ein-<br />

nahmen an Geld und Früchten geht es nicht gut. Die Gemeinde hat ein eigenes Schulhaus,<br />

welches der Lehrer bewohnt. Im Sommer spinnt er Wolle. Er ist verheiratet, ohne Kinder. Er<br />

versieht seinen Dienst zur Zufriedenheit, ist in der Gemeinde beliebt und geschätzt. Die Zahl der<br />

Schulkinder beträgt 100.<br />

Von der Filiale Ockfen ist hier vermerkt:<br />

In Ockfen ist Lehrer Christian Krost, geb. 12. Nov. 1785 zu Brandscheid im Kanton Schönberg.<br />

Er hat noch nicht ausgelernt. Er ist für diesen Winter gedingt; er ist verheiratet und hat 1 Kind.<br />

Als Lehrer, als Mensch und Familienvater verdient er Empfehlung. Die Zahl der Kinder in der<br />

Schule zu Ockfen beträgt 25. Der Lehrer von Ockfen machte bisher im Sommer den Tage-<br />

löhner. Er hält Schule im Hirtenhäuschen, was aber in schlechtem Zustand ist.<br />

Von der Filiale Schoden heißt es:<br />

In Schoden ist Lehrer Johannes Schreiner aus Irsch, geb. 30. April 1781, hat keine Normal-<br />

schule besucht, ist für diesen Winter gedingt, verheiratet und hat 3 Kinder, Tagelöhner, 26<br />

Schulkinder, Schulstube in einem Hirtenhäuschen, ist noch nicht so übel (wie in Ockfen), Sitten<br />

gut, Fähigkeiten gering.<br />

Wir sehen, dass mit der Einführung der allgemeinen Schulpflicht im preußischen Staat längst<br />

nicht alle Schulprobleme auf Anhieb gelöst werden konnten. Personell konnte man weder auf<br />

die geistlichen Schulaufsichtsbeamten verzichten, noch war man in der Lage, gut ausgebildete<br />

Lehrer ganzjährig einzustellen. Der Schulbau blieb noch für viele Jahre eine schwierige Auf-<br />

gabe. Irsch besaß als einziges der drei Dörfer bereits ein eigenes Schulhaus.<br />

Pfarrer Dewora, Vorsteher der Normalschule (vergleichbar mit einem Schulrat) wurde damals<br />

zu einer Erhebung über den Zustand des Schulwesens übers Land geschickt mit der Maßgabe<br />

mit den Persönlichkeiten bestimmte Absprachen zu treffen. Wir können uns gut vorstellen, dass<br />

in dem kleinen Küsterhaus des Lehrers Romey bei 100 Kindern katastrophale Zustände ge-<br />

herrscht haben müssen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Herr Dewora der Gemeinde<br />

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