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Irsch in einem Visitationsprotokoll von 1657 ermahnt, für einen Schulmeister zu sorgen, ihm ein<br />
gehöriges Gehalt auszuwerfen, damit keine Strafe eintreten müsse.<br />
In diesen Anordnungen wird die Gemeinde angewiesen, Zahlungen für den "Lehrer" zu leisten.<br />
Von der Einrichtung eines Schulgebäudes ist keine Rede. Der "Unterricht" wanderte demnach<br />
noch unter verschiedenen Örtlichkeiten. Ob damals bereits Häuser mit "Schul" bezeichnet<br />
worden sind, weil dort der "Schulmeister" wohnte oder in dem Gebäude öfter "Schule gehalten"<br />
worden ist, lässt sich nicht mehr sagen.<br />
Das erste Schulhaus vermutet Hauptlehrer Korzilius in dem Hause, welches heute noch den<br />
Namen "Schulhaus" (Schulmetz) führt und gegenwärtig von den Eheleuten Johann Konter und<br />
Maria Pütz bewohnt wird und deren Eigentum ist. Später war Schulhaus das Haus, welches<br />
heute die Eheleute Peter Baltes und Susanne Feilen bewohnen und zu eigen besitzen. Um<br />
welche Häuser es sich hier gehandelt hat, kann man heute nicht mehr genau sagen. Haupt-<br />
lehrer Korzilius vermutete aber auch Häuser, die nahe am Dorfeingang von Beurig her lagen.<br />
Dass dort in kurfürstlicher Zeit ein Schulhaus gestanden haben könnte, ist kaum anzunehmen,<br />
denn während dieser Zeit musste das Schulhaus immer in Kirchennähe stehen, weil die Schule<br />
zum Arbeitsgebiet von Pastor und Küster gehörten. Der Hausname "Schul" konnte aber von<br />
Familienangehörigen des Schulmeisters in andere Häuser mitwandern.<br />
Sicher ist, dass das Haus des Josef Burg an der Wegegabelung von der Saarburger Straße<br />
zum Sportplatz einmal das Schulhaus gewesen ist. Pfarrer Boden bezeichnet dieses Haus<br />
während seiner Amtszeit mit der Hausnummer 85 im Besitz der Wwe. Peter Burg-Düren. Er<br />
glaubt, dass im Haus des Joh. Dawen-Lui mit der Hausnummer 82 auch einmal Schule ge-<br />
halten worden ist. Es muss also auch ein Haus in Kirchennähe gewesen sein. An der Hausfront<br />
des Hauses Burg haben sich noch zu Zeiten des Pastors Schwab eine Sandsteintafel und eine<br />
Nische mit einer Muttergottesstatue befunden. Auf ihr soll sich die Jahreszahl 1739 und eine<br />
Inschrift in lateinischer Schrift befunden haben, welche zum Ausdruck brachte, dass Anton<br />
Tressel dieses Haus errichtet habe. Wir dürfen annehmen, dass dieser Anton Tressel neben<br />
dem Beruf des Maurers auch die Lehrtätigkeit ausgeübt hat, denn im Visitationsprotokoll von<br />
1739 wird ausdrücklich das Vorhandensein eines Schulhauses erwähnt. Wahrscheinlich war es<br />
aber nicht Eigentum der Gemeinde, sondern im Besitz der Familie Tressel. Dieser Anton<br />
Tressel ist vermutlich ein Vorfahr des Lehrers Christoph Tressel, der als Lehrer und Küster<br />
1780 den Irscher Kirchenchor gegründet und im Jahre 1781 das "Schulkreuz" am Weg nach<br />
Ockfen errichtet hat. Es ist ebenfalls naheliegend, dass der Johann Joseph Tressel, der um<br />
1800 in Irsch Munizipal-Agend (Standesbeamter und Stellvertreter des Bürgermeisters) war,<br />
aus dieser Familie stammte. Bereits 1517 war ein Christian Tressel Femerichter in Irsch-Beurig.<br />
Er dürfte dem kurfürstlichen Vogtsgericht der Irscher Pflege angehört haben. Er ist im<br />
Stammbaum des Dichters Thrasolt aus Beurig aufgeführt. Dass die Tressels in Irsch<br />
angesehen, weitsichtig und auch "wohlhabend" waren, kann man daraus ermessen, dass sie<br />
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