01.12.2012 Aufrufe

Chronik I R S C H

Chronik I R S C H

Chronik I R S C H

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1909 sind die Forderungen der Irscher Winzer ins Weingesetz aufgenommen worden.<br />

Das 30jährige Bestehen des Winzervereins war Anlass zur Ausrichtung des ersten Weinfestes<br />

an der Saar. Über dieses Ereignis berichtet der damalige Schulleiter in der <strong>Chronik</strong>:<br />

"Die Kölnische Volkszeitung schreibt am 29. Juli 1930: `Ein Winzerfest an der Saar, eine neue<br />

Einrichtung, die aber nicht dem Vergnügen und dem schönen Schauen allein gewidmet war,<br />

sondern die einen ebenso hochaktuellen wie wirtschaftlichen Zweck verfolgte, nämlich den der<br />

Propaganda für den Saar- und Moselwein, kurz gesagt für den deutschen Wein. Das im Saar-<br />

weingebiet gelegene Dörfchen Irsch hatte die Idee eines Winzerfestes mit ebensoviel Liebe wie<br />

Sachkenntnis und Energie zur Durchführung gebracht. Der verflossene Sonntag war der Tag<br />

des Festes. Leider war diesem am Vormittage der Wettergott gar nicht hold. Und doch waren<br />

nicht weniger als 10000 Menschen zu Festteilnehmern geworden.´<br />

Schon im Herbste 1929 hatte die Generalversammlung des Irscher Winzervereins beschlossen,<br />

im Sommer 1930 aus Anlaß seines 30jährigen Bestehens ein großes Winzerfest zu begehen.<br />

Gleichzeitig sollte ein großer Festzug, der die Geschichte des Weinbaues darstellen sollte, der<br />

Propaganda für den Saar-, in erster Linie aber für den Irscher Wein dienen. Bald machte sich<br />

der gewählte Vorstand, der aus den Herrn Rendanten Konter, Gemeindevorsteher Merten,<br />

Hauptlehrer Olk, den Vereinsvorstandsmitgliedern Nik. Weber-Wagner, Nik. Kees und Frau<br />

Lehrerin Barb. Mohr bestand, an die Arbeit und wählte in mehreren Sitzungen die geeigneten<br />

Leute für jede Gruppe aus. Es kostete viele Arbeit, für jede Rolle die passende Person zu<br />

finden, waren doch an dem Festzuge allein 300 Personen beteiligt. In einer Versammlung aller<br />

Ortsbewohner erklärten sich alle mit den ihnen zugeteilten Posten einverstanden. Nun erst<br />

konnte die eigentliche Arbeit beginnen. Wochenlang arbeiteten die Handwerker des Dorfes<br />

unter Anleitung des Trierer Bühnenmalers Kurt Hedrich an der Ausstattung und Bemalung der<br />

Wagen, die in 27 verschiedenen Darstellungen dem Festzuge das historische Gepräge gaben.<br />

Für die Kostüme trug Herr Götte vom Trierer Stadttheater umfangreiche Sorge. Die Masken<br />

stellte Herr Kurt Lasch aus Trier. Nachdem auch nach wochenlanger Übung die von Fräulein<br />

Magd. Mohr geleiteten Reigen und Volkstänze klappten, konnte Irsch am 27. Juli sein Winzer-<br />

fest feiern. Schon am frühen Morgen strömten trotz andauernden Regens von allen Seiten<br />

Fremde mit Autos und Wagen nach unserm sonst so stillen Weindorf; der festlich geschmückte<br />

Ort war mittags mit einer riesigen Menschenmenge angefüllt, daß der Vorstand trotz des immer<br />

stärker einsetzenden Regens den Festzug beschloß. Da klärte sich gegen 12 Uhr der Himmel,<br />

und den ganzen Nachmittag lachte heller Sonnenschein. Der Zug stellte sich in Freiels auf, zog<br />

durch das ganze Dorf, drehte außerhalb des Ortes und nahm dann seinen Weg durch das Dorf<br />

zum Festplatze am Winzerkeller. Ein malerisches Bild. Vorerst berittene Feuerwehr, dann die<br />

Schulkinder von Irsch in schmucker Gewandung, blumengeziert und Fähnchen schwenkend.<br />

Der Musikverein Irscher Cäcilia stellte die Musik für die Spitze des Zuges. Gleich hinter der alten<br />

137

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!