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lieferte. Der Reichsverband der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften (gegründet<br />
1883 von Kaplan Dasbach) wurde 1933 mit dem Generalverband der Raiffeisen-Genossen-<br />
schaften (gegründet 1877) zum "Reichsverband der deutschen landwirtschaftlichen Genossen-<br />
schaften Raiffeisen e.V., Hauptabteilung III des Reichsnährstandes" zusammengeschlossen.<br />
Der preußische Staat und der Königshof in Berlin zeigte großes Interesse am Rieslingwein und<br />
engagierte sich deshalb für den Weinanbau in unseren Landen durch die Anlage von Staats-<br />
weingütern z.B. in Ockfen mit 14 ha und Serrig mit 36 ha. Der preußische Adler zierte von nun<br />
an ihre Weinflaschen. Außerdem wurden die Winzer und Bauern in gut besuchten Versamm-<br />
lungen durch Herrn Würzner vom Landwirtschaftsamt in Saarburg regelmäßig über Anbau-<br />
methoden von Reben und Obstbäumen, Schädlingsbekämpfung, Kellerwirtschaft und Ver-<br />
marktung fortgebildet. Die Gemeinde ließ den "Henschenberg" mit Kirschbäumen anpflanzen,<br />
die zur Erntezeit versteigert wurden. Ehe sie geerntet wurden, musste der Flurschütz sie aller-<br />
dings vor naschhaften Kindermäulern schützen. Rüben-, Kartoffel- und Traubenernte be-<br />
stimmten damals die Schulferien. So waren laut Schulchronik die Schulkinder während der<br />
Herbstferien im Jahre 1901 vom 6. September bis zum 6. Oktober im Einsatz.<br />
Die Schulchronik vermittelt einen interessanten Einblick in die wirtschaftliche Situation :<br />
"Ein Mißstand, der sich hier schmerzlich fühlbar macht und der viel beklagt wird, ist der Mangel<br />
an einem Metzger in einem Dorfe von über 1200 Menschen. Der nächste Ort mit Metzger ist<br />
eine halbe Stunde weit entfernt. In Irsch selbst ist in Folge der zahlreichen Weinberge, Neuan-<br />
lagen etc. großer Verdienst, manche Familien halten Kostgänger etc., so daß die Aussichten für<br />
eine Metzgerei gute sind. Dazu müssen die Einwohner der benachbarten Filialen nach Irsch in<br />
den Gottesdienst. Wenn auch in den beiden Orten für den Selbstverbrauch geschlachtet wird,<br />
so wird der Bedarf an Fleisch dadurch bei weitem nicht gedeckt. Auch wird der Viehhandel für<br />
einen tüchtigen und unternehmenslustigen Metzger einen lohnenden Verdienst bieten, der<br />
augenblicklich ganz in den Händen jüdischer Händler liegt."<br />
Wie sehr sich die Irscher Winzer für ihren Wein eingesetzt haben, geht aus einer Petition<br />
hervor, die laut Schulchronik von 194 Winzern unterzeichnet worden war und am 6. März 1905<br />
an den Reichstag gesandt worden ist. Sie beantragt, "daß<br />
1. als Naturwein nur jenes Getränk bezeichnet und verkauft werden darf, das durch<br />
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alkoholische Gärung aus dem Safte der Weintraube gewonnen wird;<br />
2. als Wein auch bezeichnet und verkauft werden darf das vergohrene Produkt aus dem Safte<br />
der Weintraube mit einem höchstens 10% betragenden Zusatze technisch reinen Rüben-,<br />
Rohr- und Stärkezuckers in wässeriger Lösung;<br />
3. daß der vorbezeichnete Zuckerzusatz nur bis zum 31. Dezember des betreffenden Jahres<br />
gemacht werden darf;<br />
4. daß zur Durchführung dieser Bestimmungen eine Keller-Beaufsichtigung angeordnet<br />
werde".