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Chronik I R S C H

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Der Zehnt war eine allgemeine Belastung, die während des Mittelalters bis zur französischen<br />

Revolution bestanden hat. Ursprünglich war der Zehnt schon seit Karl dem Großen zum Unter-<br />

halt von Kirche und Geistlichen eingeführt. Es wurde bestimmt, daß gemäß der Gebote Gottes<br />

jeder den zehnten Teil der Früchte und Erträge geben solle für die Kirchen und Geistlichen,<br />

denn von dem, was Gott einem jeden gegeben hat, soll man Gott auch einen Teil wiedergeben.<br />

Der Zehnt wurde vom Zender in der Zehntscheune gesammelt.<br />

In dem Verzeichnis aus dem Jahre 1212 ist aufgelistet, welche Abgaben die Hufe an den Erz-<br />

bischof zu leisten haben:<br />

An Peter und Paul 12 Hühner und 30 Eier; an Sankt Remigius 12 1/2 Malter Korn; eine Mühle<br />

gibt 1 1/2 Malter Korn; 8 Hufen zahlen am Feste des heiligen Andreas je 12 Denare; die<br />

anderen vier freien Hufen leisten je 30 Denar; die eine Hälfte der halben Hufe zahlt 7 Denar und<br />

1 Obulus; die andere Hälfte 3 Denare; zu Weihnachten liefern die Hufen 12 Hühner, 30 Eier und<br />

90 Kienspäne; an Sankt Stephan 12 1/2 Malter Hafer, 25 Denare, 25 Hühner, jede Hufe 4 Brote,<br />

die halbe Hufe 2 Brote; an Ostern 12 Hühner und 30 Eier. Jeder Inhaber einer Hufe drischt dem<br />

Erzbischof 12 Tage zwischen Martinstag und Lichtmeß auf eigene Kosten; jede Hufe leistet im<br />

Februar 1200 Dachziegel und 50 Ziegel zum Decken der erzbischöflichen Scheune. Im ganzen<br />

Hofe Irsch zahlt zu Weihnachten jedes Haus 1 Denar; die Schöffen sind frei. Jeder Gehöfer<br />

leistet dem Erzbischof 9 Herrentage mit dem Pfluge, hat er keinen Pflug, mit der Hacke. Der<br />

Meier des Hofes liefert zu Weihnachten ein Schwein im Wert von 5 Schillingen, 3 Sester Wein,<br />

2 Brote. Zu den 3 Jahrgedingen nimmt der Meier den Schultheis auf und verpflegt ihn in den 3<br />

Nächten. Am Morgen soll der Schultheis selbst für sich sorgen. Dafür genießt der Meier 1/2<br />

Hufe, 4 Morgen und 1 Wiese.<br />

Aus diesen Angaben erkennen wir, dass unsere Vorfahren in damaliger Zeit nur zwei Mahl-<br />

zeiten am Tage zu sich nahmen, nämlich morgens und abends.<br />

Zum besseren Verständnis stehen hier einige Erklärungen über<br />

Maße und Münzwerte:<br />

Maße und Münzen waren im Mittelalter keiner Norm unterworfen. So hatten sie zur gleichen<br />

Zeit in unterschiedlichen Regionen verschiedene Werte. Außerdem unterschieden sich Maße<br />

auch nach den Inhalten. So gab es verschiedene Scheffel für Hafer, Roggen, Kalk usw. Erst<br />

seit 1839 war ein Pfund in allen deutschen Landen ein halbes Kilo schwer. Das Geld bestand im<br />

Mittelalter aus Münzen. Ursprünglich entsprach jede Münze in ihrem Wert dem Gehalt an Edel-<br />

metall. So waren zum Beispiel in einem Gulden 2,5 g Gold. 1484 entsprach der Wert eines<br />

Silbertalers dem des Goldguldens. Der Silbertaler war deshalb viel größer als der Gulden, weil<br />

Silber leichter als Gold ist und weniger Wert hatte. Später war der Gulden zwei Taler wert.<br />

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