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Chronik I R S C H

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IRSCH IN KURFÜRSTLICHER ZEIT<br />

Wenn man die Flurnamen im Katasterauszug von Irsch untersucht, fallen am westlichen Orts-<br />

rand die Namen "In der Acht", "Höllenpädchen", "Feuerstatt", "Am Kreuzberg" und "Scheiter-<br />

wald" auf. Verblüffend ist dabei, dass man durch den Weg "In der Acht" zum "Höllenpädchen"<br />

gelangt und dieses unmittelbar auf die Anhöhe zur "Feuerstatt" führt. Die dahinterliegende<br />

ackerbaulich genutzte kahle Hochfläche heißt "Scheiterwald". Die Dichte dieser Flurnamen<br />

drängen den Verdacht auf, dass hier auf der Anhöhe über Irsch eine Gerichtsstätte gewesen<br />

sein muss. Irsch war also irgendwann in seiner Geschichte so bedeutend, dass hier Richter die<br />

Macht hatten, Menschen zum Tode zu verurteilen und hinrichten zu lassen. Bereits im Jahre<br />

761 berechtigte Pippin (der Vater Karls des Großen) die Trierer Kirche, in ihren Besitzungen<br />

auch die weltliche Herrschaft auszuüben. Damit waren die Besitzungen der Trierer Kirche<br />

ausdrücklich von der Gerichtsbarkeit der Grafen ausgenommen. 975 bestätigte Kaiser Otto II.<br />

dem Kloster Sankt Martin urkundlich Rechte und Güter. Unter ihnen ist Irsch (Eweson) erstmals<br />

erwähnt. 1052 besaß der Erzbischof umfangreiche Rechte in Irsch. So gab damals Erzbischof<br />

Eberhard dem Grafen Walram von Arlo und seiner Gemahlin Adelheid unter anderen den Ort<br />

Evesche (Irsch) in Prekarie (Schenkung als Lehen). 1097 beschenkte Erzbischof Egilbert das<br />

Kloster Sankt Martin mit einem Mühlenrecht bei Irsch. 1152 beurkundet Erzbischof Hillin von<br />

Trier der Abtei Sankt Eucharius zu Trier alle ihre Rechte und Besitzungen. Unter ihnen ist Irsch<br />

als Uuasco genannt. Das um 1212 entstandene Verzeichnis der Rechte des Trierer Erzbischofs<br />

gibt uns darüber Auskunft, dass dieser hier zwölfeinhalb Hufen Land, eine Mühle und den<br />

Kammerforst (Irscher Wald) besaß.<br />

Aus diesen Zahlenangaben können wir folgendes schließen:<br />

975 existiert das mittelalterliche Irsch erstmals urkundlich. Das kunstgeschichtlich wert-<br />

vollste Denkmal aus frühester kurfürstlicher Zeit ist die Turmkapelle in Irsch. Sie wurde<br />

während der Regierungszeit des Kurfürsten Eberhard (1047-1066) erbaut und ist ein stummer<br />

Zeuge aus den ersten Anfängen unserer Gemeinde. Nach Pater Markus (von 1968 - 1990<br />

Pfarrer in Irsch) war die Fertigstellung 1052. Sie ist heute der östlichste Teil der Pfarrkirche und<br />

wird als Sakristei genutzt. Die Namensliste der Irscher Pfarrer wird von Godehard aus dem<br />

Jahre 1254 angeführt.<br />

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