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Chronik I R S C H

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VON DER NACHKRIEGSZEIT BIS HEUTE<br />

Ein Kreuz im Neunhäuser Wald zeigt, dass die Kriegsgefahren das Kriegsende überdauert<br />

haben. Die Inschrift lautet: Mit dem Gespann von der Arbeit heimkehrend, starb hier Nik.<br />

Mertinitz aus Oberzerf am 16.10.1946 im Alter von 42 Jahren durch Explosion einer mitten im<br />

Weg eingeschlemmten Panzermine<br />

Wann, wo und wie mein Leben ende, ich lege meinen Geist in Gottes Hände!<br />

1946 Am 2. September wurde Pfarrer Karl Schwaab in sein Amt eingeführt. Er schreibt in der<br />

<strong>Chronik</strong>:<br />

Eine große Erleichterung war es, dass der üble Einfluß der Schule, der in den vergangenen<br />

Jahren (der Nazizeit) so stark war, aufgehört hatte. Die neuen Lehrpersonen waren gut und be-<br />

strebt, die Kinder im guten christlichen Geist zu erziehen. Wirtschaftlich stellte sich fast alles auf<br />

den Tauschhandel mit Lebensmittel und -gütern ein infolge der Knappheit und der nominellen<br />

Geltung der Markwährung. Tauschhandel, Schleichhandel und Schwarzhandel waren Notwen-<br />

digkeit. Die Besatzungsmacht ließ in seelsorglicher Betreuung volle Freiheit. Das Verhältnis der<br />

Bevölkerung zu derselben wurde oft belastet durch Beschlagnahmungen an Möbel und Leinen.<br />

Am 30. August wird in der französischen Zone das Land Rheinland-Pfalz gegründet.<br />

Am 15.9. finden die ersten Kommunalwahlen statt.<br />

Am 1.10. ist die Urteilsverkündung im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess: 12 Todesurteile,<br />

sieben (teils lebenslängliche Freiheitsstrafen), drei Freisprüche.<br />

1946 Am 22.12. wird mit der Errichtung der Zollgrenze zwischen dem Saargebiet und der<br />

übrigen französischen Zone der wirtschaftliche Anschluss des Saargebietes an Frankreich voll-<br />

zogen.<br />

Seit Ende Dezember war die Grenze des Saargebietes bis nach Karthaus vorgelegt; wir<br />

waren vom Reich durch eine scharfe Grenze abgeschnitten. Ein Pilgerstrom von Lebensmittel-<br />

suchenden ergoss sich Tag für Tag von überladenen Zügen in die Dörfer. Das sogenannte<br />

Saargebiet war auf und hatte Hunger. So war die Möglichkeit gegeben, manche industrielle<br />

Dinge, vor allem Baumaterial und Eisen zum Wiederaufbau so vieler zerstörter Häuser zu be-<br />

kommen, natürlich nur im Tausch- und Schwarzhandel.<br />

1947 Das Jahr war ein Jahr der Trockenheit. Es war für Mensch und Vieh wenig da. In dieser<br />

Notlage wurde von der Besatzungsbehörde das zwangsmäßige Ablieferungssoll auf Grund<br />

der Bebauungsfläche festgesetzt, das in vielen Fällen gar nicht zu erfüllen war. Keller- und<br />

Hausrevisionen fanden statt, die manchen versteckten Vorrat zu tage förderten<br />

1948 Das Jahr brachte endlich die lang ersehnte Währungsreform. Die zweite Inflation des 20.<br />

Jahrhunderts wurde bereits 1936 programmiert, weil Reichsbankpräsident Schacht Wechsel<br />

des Reichsfinanzministeriums zur Finanzierung von Arbeitsbeschaffung und Rüstung diskont-<br />

fähig machte. Die Einschränkung des Warenverkehrs durch Karten und Bezugscheine führte<br />

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