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7 Schutzkonzeption 7.1 Grundsätze Prioritätensetzung 124 FFH Artenhilfskonzept Laubfrosch Artenhilfskonzept Aufgrund seiner ökologischen Charakteristika (Metapopulationsstruktur) ist eine isolierte Betrachtung einzelner Vorkommen im Rahmen eines Artenhilfskonzept (AHK) nicht zielführend. Notwendig sind vielmehr vielfältige, dynamische und langfristig angelegte Konzepte (Jedicke 2000) auf großer Fläche. Der Schwerpunkt der Maßnahmenvorschläge wird sich dabei auf das Angebot an Laichgewässern erstrecken, da dieses in der Regel der wichtigste Mangelfaktor sind. Dabei ist ein nach Prioritäten abgestuftes Vorgehen sinnvoll. 1. Priorität Vorrangig ist eine Erhaltung und Stärkung der Laubfrosch-Bestände in den angestammten Kernräumen der Art, wo möglichst große Metapopulationen bereits existieren oder wieder aufgebaut werden können. Es handelt sich dabei um die unten aufgeführten und detaillierter behandelten, größeren Schwerpunktvorkommen, die das Grundgerüst des Laubfroschbestandes im UG bilden. Für diese Kernräume werden lokale Verbundkonzepte mit dem Ziel erstellt, die Populationsgröße zu erhalten oder zu steigern, indem durch ein Bündel unterschiedlicher Maßnahmen die Qualität und Dichte der wesentlichen Teillebensräume und möglicher Ausbreitungskorridore erhalten oder verbessert wird. So sollen mittelfristig attraktive „Feuchtlandschaften“ entstehen, in denen der Laubfrosch dauerhaft große Metapopulationen ausbildet, von denen ein hoher Besiedlungsdruck in die Umgebung ausgeht. Stärker vereinzelte Laubfroschvorkommen außerhalb dieser Kernräume sind dann prioritär zu erhalten, wenn ihr Erlöschen ein Verschwinden der Art aus großen Landesteilen mit sich bringt oder wenn sie eine wichtige Funktion im überörtlichen Verbund innehaben. 2. Priorität Erhaltung, Stabilisierung und Vergrößerung möglichst aller noch vorhandenen Vorkommen, sofern die landschaftlichen Rahmenbedingungen für eine langfristige Besiedlung des Raumes gegeben sind. 3. Priorität Überregionale Vernetzung. Im äußerst dicht besiedelten Südhessen haben alle Vernetzungbemühungen über die aktuell bestehenden Metapopulationen hinaus mit zahlreichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Gleichwohl sollte ein Schwerpunkt auf eine Vernetzung der zentralen Laubfrosch-Vorkommen in der Wetterau mit denen im Main-Kinzig-Kreis angestrebt werden. Eine Wiederbesiedlung aufgegebener Talräume wie z.B. entlang des Mains sollte ebenfalls nicht aus dem Auge verloren werden. Auch wenn es aktuell schwer umsetzbar erscheint, sollten mittelfristig möglichst viele großflächige Auenrenaturierungen und
FFH Artenhilfskonzept Laubfrosch Artenhilfskonzept -redynamisierungen angestrebt werden, da dadurch die ursprünglichen Lebensräume im großräumigen Verbund am effektivsten reaktiviert werden können. Dreistufiger Aufbau des Schutzkonzepts Das Hilfsprogramm besteht aus drei ineinandergreifenden Planungsstufen bzw. -ebenen mit unterschiedlichem Detaillierungsgrad und Zeithorizont. Abb. 61: Schematischer Aufbau des vorgelegten Artenhilfskonzepts in Form eines Stufenmodells mit Angabe des Zeithorizonts. Ebene 1 bilden konkrete, vorhabensbezogene und parzellenscharfe Maßnahmenplanungen, die kurzfristig umzusetzen sind. Sie können der Erhaltung einzelner isolierter Vorkommen dienen, als ein Element einer lokalen Verbundplanung (Ebene 2) eine großräumigere Metapopulation stützen oder die Stabilisierung von Trittsteinen im überregionalen Vernetzungskonzept (Ebene 3) zum Ziel haben. Die mittlere Ebene bildet den Kern des Schutzkonzepts und hat die Erhaltung und Stärkung der aktuellen Schwerpunktvorkommen in den landschaftlichen Gunsträumen des UG 125
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7 Schutzkonzeption<br />
7.1 Grundsätze<br />
Prioritätensetzung<br />
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FFH Artenhilfskonzept Laubfrosch<br />
Artenhilfskonzept<br />
Aufgrund seiner ökologischen Charakteristika (Metapopulationsstruktur) ist eine isolierte<br />
Betrachtung einzelner Vorkommen im Rahmen eines Artenhilfskonzept (AHK) nicht zielführend.<br />
Notwendig sind vielmehr vielfältige, dynamische und langfristig angelegte Konzepte<br />
(Jedicke 2000) auf großer Fläche. Der Schwerpunkt der Maßnahmenvorschläge wird sich<br />
dabei auf das Angebot an Laichgewässern erstrecken, da dieses in der Regel der wichtigste<br />
Mangelfaktor sind. Dabei ist ein nach Prioritäten abgestuftes Vorgehen sinnvoll.<br />
1. Priorität<br />
Vorrangig ist eine Erhaltung und Stärkung der Laubfrosch-Bestände in den angestammten<br />
Kernräumen der Art, wo möglichst große Metapopulationen bereits existieren oder wieder<br />
aufgebaut werden können. Es handelt sich dabei um die unten aufgeführten und detaillierter<br />
behandelten, größeren Schwerpunktvorkommen, die das Grundgerüst des Laubfroschbestandes<br />
im UG bilden. Für diese Kernräume werden lokale Verbundkonzepte mit dem Ziel<br />
erstellt, die Populationsgröße zu erhalten oder zu steigern, indem durch ein Bündel unterschiedlicher<br />
Maßnahmen die Qualität und Dichte der wesentlichen Teillebensräume und<br />
möglicher Ausbreitungskorridore erhalten oder verbessert wird. So sollen mittelfristig attraktive<br />
„Feuchtlandschaften“ entstehen, in denen der Laubfrosch dauerhaft große Metapopulationen<br />
ausbildet, von denen ein hoher Besiedlungsdruck in die Umgebung ausgeht.<br />
Stärker vereinzelte Laubfroschvorkommen außerhalb dieser Kernräume sind dann prioritär<br />
zu erhalten, wenn ihr Erlöschen ein Verschwinden der Art aus großen Landesteilen mit sich<br />
bringt oder wenn sie eine wichtige Funktion im überörtlichen Verbund innehaben.<br />
2. Priorität<br />
Erhaltung, Stabilisierung und Vergrößerung möglichst aller noch vorhandenen Vorkommen,<br />
sofern die landschaftlichen Rahmenbedingungen für eine langfristige Besiedlung des Raumes<br />
gegeben sind.<br />
3. Priorität<br />
Überregionale Vernetzung. Im äußerst dicht besiedelten Südhessen haben alle Vernetzungbemühungen<br />
über die aktuell bestehenden Metapopulationen hinaus mit zahlreichen<br />
Schwierigkeiten zu kämpfen. Gleichwohl sollte ein Schwerpunkt auf eine Vernetzung der<br />
zentralen Laubfrosch-Vorkommen in der Wetterau mit denen im Main-Kinzig-Kreis angestrebt<br />
werden. Eine Wiederbesiedlung aufgegebener Talräume wie z.B. entlang des Mains<br />
sollte ebenfalls nicht aus dem Auge verloren werden. Auch wenn es aktuell schwer umsetzbar<br />
erscheint, sollten mittelfristig möglichst viele großflächige Auenrenaturierungen und