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Projektbericht LAQua (PDF) - an der Hochschule für Technik und ...

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In einer zweiten Projektphase werden die Ergebnisse mit Anwohnerinnen <strong>und</strong> Anwohnern<br />

Alt-Saarbrückens <strong>und</strong> Akteuren im Stadtteil (u.a. Run<strong>der</strong> Tisch Altenhilfe, Stadtteilbüro Alt-<br />

Saarbrücken, ev. Frauenhilfe, Kirchengemeinden, Ges<strong>und</strong>heitsdienstleister) in zwei<br />

Fokusgruppen diskutiert. Hierdurch sollen zusätzliche Ergebnisse zu den subjektiven <strong>und</strong><br />

objektiven Wohnbedingungen von älter werdenden <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> behin<strong>der</strong>ten Menschen im<br />

Stadtteil gewonnen werden.<br />

5. Stichprobe <strong>und</strong> Spaziergänge<br />

Insgesamt führten uns sechs Gruppen mit drei bis sechs älteren Bewohner/innen durch ihren<br />

Stadtteil. 21 Frauen <strong>und</strong> sieben Männer zwischen 59 <strong>und</strong> 86 Jahren nahmen <strong>an</strong> den<br />

empirischen Stadtteilspaziergängen teil. Bis auf einen Teilnehmer wohnen alle seit l<strong>an</strong>ger<br />

Zeit in Alt-Saarbrücken, sechs von ihnen bereits ohne Unterbrechung seit ihrer Geburt.<br />

Einige <strong>der</strong> Bewohner <strong>und</strong> Bewohnerinnen leben mit mehr o<strong>der</strong> weniger auffälligen bzw.<br />

einschneidenden körperlichen Einschränkungen: z.B. unterschiedlich starke Sehschwäche,<br />

Geheinschränkungen z.B. verursacht durch Schmerzen, Arthrose, B<strong>an</strong>dscheibenvorfälle<br />

o<strong>der</strong> Hüftprobleme, Stoffwechselerkr<strong>an</strong>kungen, Kontinenzprobleme o<strong>der</strong><br />

Krebserkr<strong>an</strong>kungen. Mehrere Teilnehmer <strong>und</strong> Teilnehmerinnen pflegen bzw. haben in <strong>der</strong><br />

Verg<strong>an</strong>genheit ihren Partner / ihre Partnerin gepflegt <strong>und</strong> berichten ihre Erfahrungen aus <strong>der</strong><br />

Perspektive Pflegen<strong>der</strong> Angehöriger.<br />

Die Stadtteilspaziergänge dauerten zwischen ein <strong>und</strong> zwei St<strong>und</strong>en, sie f<strong>an</strong>den im Zeitraum<br />

Juni bis August 2009 <strong>an</strong> verschiedenen Nachmittagen statt. Mit Impulsfragen wurden die<br />

Spaziergänge <strong>und</strong> die Erzählungen gestartet <strong>und</strong> auch im Verlauf bei Bedarf wie<strong>der</strong><br />

<strong>an</strong>gestoßen. Die empirischen Spaziergänge lebten dabei von <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Gruppendynamik <strong>und</strong> den Beiträgen <strong>der</strong> Teilnehmer <strong>und</strong> Teilnehmerinnen, sie waren<br />

sozusagen die Initiatoren <strong>und</strong> Inform<strong>an</strong>ten. Das Forscherteam begleitete diese Spaziergänge<br />

als teilnehmende Beobachter. Lediglich den sechsten Spazierg<strong>an</strong>g versuchten wir in eine<br />

bestimmte – bisher noch nicht aufgesuchte – Gegend des Stadtteilviertels zu lenken. Wir<br />

wollten heraus finden, ob dieser Bereich in Vergessenheit geraten ist o<strong>der</strong> aus welchen<br />

Gründen die Spaziergänge uns hier bisher nicht hingeführt hatten. Wir verfolgten hierbei<br />

zwei Vermutungen:<br />

1. Die Gegend gilt selbst bei unseren Studenten aufgr<strong>und</strong> eines m<strong>an</strong>gelnden<br />

Sicherheitsgefühls, beson<strong>der</strong>s in den Abendst<strong>und</strong>en, als wenig attraktiv, wieso sollte sie<br />

also von <strong>der</strong> älteren Generation bevorzugt werden?<br />

2. Die Gegend ist tatsächlich in Vergessenheit geraten, sie gehört nicht in das „Alltagsbild“<br />

eines Alt-Saarbrückeners.<br />

Interess<strong>an</strong>terweise bestätigte sich zunächst die zweite Vermutung, die Bürger <strong>und</strong><br />

Bürgerinnen nutzen <strong>an</strong><strong>der</strong>e Wege, um in die Stadt zu gel<strong>an</strong>gen, <strong>und</strong> als Einkaufsstraße wird<br />

die Eisenbahnstraße als uninteress<strong>an</strong>t erlebt. Der Bereich hat lediglich als Durchg<strong>an</strong>gsweg<br />

zur Innenstadt o<strong>der</strong> zu den nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzten bzw. <strong>der</strong> Apotheke eine Bedeutung.<br />

Allerdings zeigte sich in den beiden Gruppendiskussionen, die im Oktober stattf<strong>an</strong>den, dass<br />

AnwohnerInnen dieser Gegend bei den Begehungen nicht präsent waren. Dies k<strong>an</strong>n ein<br />

möglicher Gr<strong>und</strong> sein <strong>für</strong> die eher geringe Aufmerksamkeit, die diese Straßenzüge in den<br />

Spaziergängen erhalten haben.<br />

Insgesamt erk<strong>und</strong>eten wir fast den gesamten unteren Bereich von Alt-Saarbrücken. Im<br />

Einzelnen führten uns die Stadtspaziergänge durch folgende Straßen <strong>und</strong> Gegenden:<br />

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