Focus on Security - Securitas
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<str<strong>on</strong>g>Focus</str<strong>on</strong>g> <strong>on</strong> <strong>Security</strong><br />
Polizeiliche Kriminalstatistik 2011<br />
fokussiert auf die Betroffenheit der Wirtschaft
2 Polizeiliche Kriminalstatistik 2011<br />
fokussiert auf die Betroffenheit der Wirtschaft<br />
Vorbemerkung Seite 3<br />
1. Kriminalitätsentwicklung und Kriminalitätsstruktur Seite 3<br />
1.1 Gesamtkriminalität Seite 3<br />
1.2 Langfristige Kriminalitätsentwicklung Seite 3<br />
1.3 Kriminalitätsstruktur Seite 3<br />
2. Kriminalitätsbelastung der Länder und Großstädte Seite 3<br />
2.1 Bundesländer Seite 3<br />
2.2 Ausgewählte Großstädte ab 200.000 Einwohner Seite 4<br />
3. Aufklärungsquoten Seite 4<br />
4. Wirtschaftlich bes<strong>on</strong>ders interessante Kriminalitätsphänomene Seite 5<br />
4.1 Wirtschaftskriminalität Seite 5<br />
4.2 Bank- und Geschäftsraub Seite 5<br />
4.3 Geschäftsdiebstahl Seite 5<br />
4.4 Betrug und Veruntreuung im Geschäftsleben Seite 6<br />
4.5 Computer- und Internetkriminalität Seite 7<br />
4.6 Wettbewerbs- und Korrupti<strong>on</strong>skriminalität Seite 7<br />
4.7 Fälschungs- und Täuschungsdelikte Seite 7<br />
4.8 Insolvenzkriminalität Seite 7<br />
4.9 Geldwäsche Seite 7<br />
4.10 gefährliche Eingriffe in den Verkehr und Störungen kritischer Infrastrukturen Seite 8<br />
4.11 Umweltkriminalität Seite 8<br />
4.12 Verletzung strafrechtlicher Nebengesetze im Geschäftsbereich<br />
(Schwerpunkte) Seite 8
Vorbemerkung<br />
Die Polizeiliche Kriminalstatistik umfasst<br />
nur das „Hellfeld“ der angezeigten bzw. v<strong>on</strong><br />
der Polizei ermittelten Straftaten, nicht das<br />
„Dunkelfeld“ der unbekannten Kriminalität.<br />
Ferner beziehen sich die Deliktszahlen auf<br />
das Stadium der Abgabe der Fälle v<strong>on</strong> der<br />
Polizei an die Staatsanwaltschaft, zeigen also<br />
eigentlich nur „Verdachtsfälle“ auf, weil im<br />
anschließenden justiziellen Ausfilterungsprozess<br />
das Begehen einer Straftat aufgrund der<br />
Polizeiliche Kriminalstatistik 2011<br />
fokussiert auf die Betroffenheit der Wirtschaft<br />
1. Kriminalitätsentwicklung und Kriminalitätsstruktur<br />
1.1 Gesamtkriminalität<br />
2011 wurden in Deutschland ca. 5,99 Mio<br />
Fälle polizeilich registriert. Gegenüber 2010<br />
ist das ein Anstieg um 1 %. Die Häufigkeitsziffer<br />
(Zahl der Fälle bezogen auf je 100.000<br />
Einwohner – HZ) stieg ebenfalls um etwa<br />
1 % auf 7.328. Gegenüber 1993 – dem<br />
ersten Jahr mit einer Gesamtstatistik für das<br />
wiedervereinigte Deutschland – sank die HZ<br />
um 12 %.<br />
Die Anzahl der Tatverdächtigen ist 2011 um<br />
1,9 % auf etwa 2,113 Mio gesunken. Der<br />
Tatverdächtigenanteil v<strong>on</strong> Pers<strong>on</strong>en ohne<br />
deutsche Staatsangehörigkeit hat sich im<br />
Vergleich zu 2010 v<strong>on</strong> 21,9 % auf 22,9 %<br />
geringfügig erhöht.<br />
2. Kriminalitätsbelastung der Länder und Großstädte<br />
2.1 Bundesländer HZ<br />
• Baden-Württemberg 5.420<br />
• Bayern 4.969<br />
• Berlin 14.286<br />
• Brandenburg 7.896<br />
• Bremen 14.077<br />
• Hamburg 12.812<br />
• Hessen 6.541<br />
• Mecklenburg-Vorpommern 7.820<br />
Beweislage verneint werden kann. Dennoch<br />
lassen die Zahlen erkennen, ob die Kriminalitätsbelastung<br />
der Wirtschaft tendenziell<br />
zu- oder abnimmt, und wo Schwerpunkte der<br />
Bedrohung der Unternehmenssicherheit liegen.<br />
Dementsprechend kann der Sicherheitsverantwortliche<br />
aufgrund des Zahlenwerks<br />
besser planen und Ressourcen effektiver<br />
einsetzen.<br />
1.2 langfristige Kriminalitätsentwicklung<br />
1993 2000 2005 2010 2011<br />
HZ 8.337 7.625 7.747 7.253 7.328<br />
1.3 Kriminalitätsstruktur<br />
Die Kriminalitätsstruktur zeigt 2011 (im Vergleich<br />
zu 2000) folgendes Bild:<br />
2011 (%) 2000 (%)<br />
• einfacher Diebstahl 21,5 23,4<br />
• schwerer Diebstahl 18,6 24,3<br />
• Betrug 15,6 12,3<br />
• Sachbeschädigung 11,5 10,7<br />
• Körperverletzung 9,0 6,4<br />
• Rauschgiftdelikte 3,9 3,9<br />
• s<strong>on</strong>stige Straftaten 19,9 19,0<br />
• Niedersachsen 6.974<br />
• Nordrhein-Westfalen 8.470<br />
• Rheinland-Pfalz 6.861<br />
• Saarland 6.807<br />
• Sachsen 7.083<br />
• Sachsen-Anhalt 8.021<br />
• Schleswig-Holstein 7.751<br />
• Thüringen 6.128<br />
3
4 Polizeiliche Kriminalstatistik 2011<br />
fokussiert auf die Betroffenheit der Wirtschaft<br />
Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden,<br />
ist selbstverständlich in den Stadtstaaten viel<br />
größer als in den Flächenstaaten und daher in<br />
Berlin fast dreimal so hoch wie in Bayern.<br />
V<strong>on</strong> den Flächenstaaten ist Nordrhein-Westfalen<br />
am stärksten belastet und hat ostdeutsche<br />
Bundesländer abgelöst (mit einer<br />
Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 4,9 %).<br />
Auch zwischen den Großstädten ist also die<br />
Kriminalitätsbelastung sehr unterschiedlich,<br />
in Frankfurt a.M. mehr als doppelt so hoch<br />
wie in München. Ein Teil dieser Unterschiedlichkeit<br />
lässt sich aus dem unterschiedlichen<br />
Umfang des täglichen Pendlervolumens<br />
erklären.<br />
3. Aufklärungsquoten<br />
Die Gesamtaufklärungsquote lag 2011 bei<br />
54,7 % (1,3 % niedriger als 2010). Sie betrug<br />
1993 nur 43,8 % und lag 2001 bei 53,1 %.<br />
Sehr unterschiedlich war diese Quote auch<br />
2011 in den Bundesländern: in Thüringen am<br />
höchsten mit 65,1 %, v<strong>on</strong> den Flächenstaaten<br />
am niedrigsten in Schleswig-Holstein mit<br />
48,2 %, in den Stadtstaaten Berlin 46,1 %<br />
und Hamburg 44,3 %.<br />
Sehr unterschiedlich ist die Aufklärungsquote<br />
auch bei den einzelnen Straftatengruppen:<br />
• Gewaltkriminalität 54,7 %<br />
• Raubdelikte 52,7 %<br />
• Straßenkriminalität 17,7 %<br />
• einfacher Diebstahl 40,8 %<br />
• schwerer Diebstahl 15,0 %<br />
2.2 ausgewählte Großstädte<br />
ab 200.000 Einwohner HZ<br />
• Frankfurt a.M. 16.137<br />
• Düsseldorf 15.130<br />
• Berlin 14.286<br />
• Bremen 14.116<br />
• Dortmund 13.797<br />
• Hannover 13.303<br />
…<br />
• München 7.564<br />
• Bielefeld 8.535<br />
• Augsburg 8.613<br />
• Nürnberg 8.674<br />
• Chemnitz 8.804<br />
• Wiesbaden 8.866<br />
• Diebstahl v<strong>on</strong> KFZ 26,8 %<br />
• Ladendiebstahl 92,5 %<br />
• Diebstahl aus Büros u. Fabrik. 22,3 %<br />
• Betrug 78,3 %<br />
• Betrug mittels rechtswidrig<br />
erlangter Kreditkarten 36,2 %<br />
• Betrug mittels rechtswidrig<br />
erlangter Daten v<strong>on</strong><br />
Zahlungskarten 27,1 %<br />
• Wirtschaftskriminalität 89,3 %<br />
• Wettbewerbs-, Korrupti<strong>on</strong>s-<br />
und Amtsdelikte 80,5 %<br />
• Computerkriminalität 32,6 %<br />
• Sachbeschädigung 25,2 %<br />
• Straftaten gegen die Umwelt 98,4 %<br />
Bes<strong>on</strong>ders hoch ist die Aufklärungsquote bei<br />
so genannten K<strong>on</strong>trolldelikten.
Polizeiliche Kriminalstatistik 2011<br />
fokussiert auf die Betroffenheit der Wirtschaft<br />
4. Wirtschaftlich bes<strong>on</strong>ders interessante Kriminalitätsphänomene<br />
4.1 Wirtschaftskriminalität<br />
Die in der PKS erfasste Wirtschaftskriminalität<br />
ist eine Teilmenge der gesamten, die<br />
Wirtschaft bzw. einzelne Branchen belastenden<br />
Kriminalität. Abgegrenzt wird sie<br />
durch Bezugnahme auf einen in § 74c des<br />
Gerichtsverfassungsgesetzes enthaltenen<br />
Deliktskatalog.<br />
Die Wirtschaftskriminalität ist 2011 um 22,7<br />
% auf 79.515 Fälle zurückgegangen. Der<br />
Rückgang ist bes<strong>on</strong>ders durch Betrugsfälle<br />
(- 36,6 %), verursacht durch ein komplexes<br />
Ermittlungsverfahren im Berichtsjahr 2010,<br />
bedingt. Starke Rückgänge gab es im Anlage-<br />
und Finanzierungsbereich (-36 %) und im<br />
Bereich Betrug und Untreue im Zusammenhang<br />
mit Beteiligungen und Kapitalanlagen<br />
(-37,8 %). Auch die der Wirtschaftskriminalität<br />
zuzuordnenden Wettbewerbsdelikte sind<br />
um 22,1 % zurückgegangen.<br />
4.2 Bank- und Geschäftsraub<br />
Raubüberfälle auf gegenüber 2010<br />
Geldinstitute, Postfilialen und -agenturen<br />
324 (- 25,2 %)<br />
dav<strong>on</strong>:<br />
• auf Banken u. Sparkassen<br />
254 (- 22,3 %)<br />
• auf Postfilialen u. -agenturen<br />
70 (+ 16,7 %)<br />
• auf s<strong>on</strong>stige Zahlstellen u. Geschäfte<br />
4.828 (- 2,1 %)<br />
• auf Spielhallen 1.165 (- 5,4 %)<br />
• auf Tankstellen 829 (- 3,3 %)<br />
• auf Geld- u. Kassenboten<br />
129 (+ 9,3 %)<br />
• auf Spezialgeldtransporte –<br />
• auf Taxifahrer 193 (- 22,5 %)<br />
Im Gegensatz zu 2010 hat der Bank- und<br />
Geschäftsraub 2011 teilweise erheblich<br />
abgenommen. Das spricht für eine weitere<br />
Zunahme des Einsatzes v<strong>on</strong> Sicherheitstechnik.<br />
Auf Spezialgeldtransporte hat kein<br />
einziger Überfall stattgefunden.<br />
Bei den Überfällen auf Geld- und Kassenboten<br />
ist allerdings – wie im Vorjahr – ein<br />
Anstieg festzustellen.<br />
4.3 Diebstahl - Geschäftsdiebstahl<br />
Wie in den Vorjahren dominierten auch 2011<br />
insgesamt die Diebstahlsdelikte die registrierte<br />
Kriminalität – und zwar deutlicher als 2010<br />
– mit 40,1 %. Das ist ein Anstieg um 4,4 %<br />
gegenüber 2010. 46,3 % dieser Diebstähle<br />
erfolgten unter erschwerenden Umständen.<br />
Zwar hat der Diebstahl v<strong>on</strong> KFZ 2011 erneut<br />
abgenommen (um 2,2 % auf 41.057), aber<br />
der Diebstahl aus KFZ hat um 2,2 % auf<br />
242.563 Fälle zugenommen und ebenso der<br />
Diebstahl an KFZ (um 1,9 % auf 123.093<br />
Fälle). Gravierend ist der Anstieg des Wohnungseinbruchdiebstahls<br />
um 9,3 % auf<br />
132.595 Fälle. Und auch die Einbrüche in<br />
Boden- und Kellerräume sind angestiegen<br />
(um 8,9 % auf 83.116).<br />
Folgende Deliktsarten des Geschäftsdiebstahls<br />
haben 2011 gegenüber dem Vorjahr<br />
zugenommen: Diebstahl<br />
• v<strong>on</strong> unbaren Zahlungsmitteln<br />
um 8,6 % auf 140.628<br />
• in/aus Geldinstituten u. Postfilialen<br />
um 4,3 % auf 3,921<br />
• in/aus Büros, Fabrik- und Lagerräumen<br />
um 0,7 % auf 147.936<br />
• in/aus Gaststätten und Hotels<br />
um 2,6 % auf 67.743<br />
• in/aus Geschäften und Kiosken<br />
um 1,3 % auf 466.315<br />
• in/aus Baustellen u. Rohbauten<br />
um 20,1 % auf 34.347<br />
• v<strong>on</strong> Betäubungsmitteln aus Kliniken<br />
um 20,8 % auf 279<br />
5
6 Polizeiliche Kriminalstatistik 2011<br />
fokussiert auf die Betroffenheit der Wirtschaft<br />
Abgenommen haben Diebstähle<br />
• v<strong>on</strong>/aus Automaten<br />
um 2,9 % auf 18.845<br />
• v<strong>on</strong> Kunst und Antiquitäten<br />
um 2,0 % auf 2.363<br />
• aus Läden<br />
um 0,6 % auf 385.463<br />
Die Fallzahlen der Diebstahlsdelikte beruhen<br />
in hohem Maße auf Anzeigen durch die<br />
Geschädigten, sind also v<strong>on</strong> der Schadenswahrnehmung<br />
und dem Anzeigeverhalten<br />
abhängig. Insbes<strong>on</strong>dere beim Ladendiebstahl<br />
ist das Dunkelfeld der nicht entdeckten Fälle<br />
bes<strong>on</strong>ders hoch.<br />
4.4 Betrug und Veruntreuungen im<br />
Geschäftsleben<br />
Im Gegensatz zu den Vorjahren ist 2011 die<br />
Betrugs- und Untreuekriminalität insgesamt<br />
gesunken und nur in einzelnen Deliktsarten<br />
gestiegen.<br />
Betrugskriminalität 934 882 Fälle (- 3,4 %).<br />
Zurückgegangen sind im Einzelnen:<br />
• Waren- und Warenkreditbetrug<br />
um 4,3 % auf 277.469<br />
• Grundstücks- und Baubetrug<br />
um 1,4 % auf 434<br />
• Beteiligungs- und Kapitalanlagebetrug<br />
um 40,5 % auf 6.557<br />
• Geldkreditbetrug<br />
um 6,2 % auf 6.351<br />
• Betrug mittels rechtswidrig erlangter<br />
Zahlungsmittel um 2,9 % auf 66.521,<br />
darunter<br />
• Debitkarten ohne PIN (Lastschrift)<br />
um 1,4 % auf 13.589<br />
• Kreditkarten um 1,0 % auf 8.886<br />
• Daten v<strong>on</strong> Zahlungskarten<br />
um 15,9 % auf 16.061<br />
• s<strong>on</strong>stiger Betrug um 9,0 % auf 330.606<br />
darunter<br />
• Leistungsbetrug<br />
um 39,0 % auf 29.970<br />
• Arbeitsvermittlungsbetrug<br />
um 25,9 % auf 238<br />
• Betrug zum Nachteil v<strong>on</strong> Versicherungen<br />
um 6,9 % auf 4.413<br />
• Betrug zum.Nachteil v<strong>on</strong> Sozialvers.<br />
um 15,7 % auf 4.302<br />
• s<strong>on</strong>stiger Sozialleistungsbetrug<br />
um 7,8 % auf 18.349<br />
• Computerbetrug um 2,1 % auf 26.723<br />
• Provisi<strong>on</strong>sbetrug um 2,4 % auf 2.437<br />
• Betrug mit Zugangsberechtigungen<br />
zu Kommunikati<strong>on</strong>sdiensten<br />
um 40,8 % auf 4.730<br />
• Abrechnungsbetrug um 12,2 % auf 5.045<br />
• Einmietbetrug um 2,1 % auf 10.382<br />
• Zechbetrug um 4,6 % auf 5.653<br />
• Kreditvermittlungsbetrug<br />
um 74,0 % auf 695<br />
• Veruntreuungen um 5,1 % auf 29.265<br />
• Vorenthalten v<strong>on</strong> Arbeitsentgelt<br />
um 4,5 % auf 15.917<br />
• Missbrauch v. Scheck- u.Kreditkarten<br />
um 33,3 % auf 2.651<br />
Angestiegen sind 2011 gegenüber dem<br />
Vorjahr<br />
• Tankbetrug um 9,0 % auf 85.065<br />
• Erschleichen v<strong>on</strong> Leistungen, insbes.<br />
bei Beförderungen<br />
um 8,2 % auf 246.944<br />
• Betrug bei Debitkarten mit PIN<br />
um 5,6 % auf 24.923<br />
• Leistungskreditbetrug<br />
um 2,9 % auf 44.100<br />
• K<strong>on</strong>toeröffnungs- und Überweisungsbetrug<br />
um 5,6 % auf 20.608<br />
• Untreue um 5,0 % auf 10.697<br />
darunter bei<br />
• Kapitalanlagegeschäften<br />
um 37,7 % auf 635<br />
Die Zahl der registrierten Fälle v<strong>on</strong> Leistungserschleichung<br />
ist stark abhängig vom<br />
Anzeige- und K<strong>on</strong>trollverhalten, insbes<strong>on</strong>dere<br />
im ÖPV. Erstmals seit 2003 ist der Betrug<br />
mittels rechtswidrig erlangter Daten v<strong>on</strong> Zahlungskarten<br />
zurückgegangen. Die Fallzahlen<br />
beim Warenbetrug sind gegenüber dem<br />
Vorjahr um 9,0 % auf 85.065 gesunken, trotz<br />
eines infolge der gestiegenen Kraftstoffpreise
deutlichen Anstiegs des darunter fallenden<br />
Tankbetrugs.<br />
4.5 Computer- und Internetkriminalität<br />
Die Computerkriminalität ist 2011 gegenüber<br />
dem Vorjahr nur noch leicht angestiegen<br />
(um 0,7 % auf 84.981 Fälle). Allerdings ist<br />
mit einem Dunkelfeld in unbestimmter Höhe<br />
zu rechnen. Der leichte Anstieg ist vor allem<br />
zurückzuführen auf eine Zunahme<br />
• der Fälschung beweiserheblicher Daten<br />
und der Täuschung im Rechtsverkehr bei<br />
Datenverarbeitung (um 12,1 % auf 7.671<br />
Fälle)<br />
• der Datenveränderung und Computersabotage<br />
(um 84 % auf 4.644 Fälle)<br />
• des Ausspähens und Abfangens v<strong>on</strong><br />
Daten (um 3,5 % auf 15.726 Fälle).<br />
Die IuK-Kriminalität im engeren Sinne, bei<br />
der die Informati<strong>on</strong>s- und Kommunikati<strong>on</strong>stechnik<br />
Tatbestandsmerkmal ist, ging leicht<br />
zurück (um 0,6 % auf 59.494 Fälle).<br />
Unter Nutzung des Internets wurden 2011<br />
222.267 Straftaten begangen, 9,9 % weniger<br />
als im Vorjahr. Überwiegend handelte es sich<br />
um Betrugsdelikte (167.787 Fälle). 9,5 %<br />
aller mit dem Tatmittel Internet begangenen<br />
Straftaten sind Fälle v<strong>on</strong> Computerbetrug<br />
(21.174).<br />
4.6 Wettbewerbs- und Korrupti<strong>on</strong>s-<br />
kriminalität<br />
Dieser Kriminalitätsbereich ist gegenüber<br />
2010 um 14,7 % gesunken (auf 5.241 Fälle).<br />
Vorteilsannahme und Bestechlichkeit ging<br />
um 10.9 % (auf 638 Fälle), Vorteilsgewährung<br />
und Bestechung um 25,4 % (auf 472<br />
Fälle) zurück. Das Dunkelfeld wird jedoch auf<br />
ein Vielfaches der erfassten Fälle geschätzt.<br />
Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen<br />
Verkehr (gem. §§ 299, 300 StGB)<br />
haben allerdings gegenüber 2010 um 16,7 %<br />
auf 888 Fälle zugenommen.<br />
Polizeiliche Kriminalstatistik 2011<br />
fokussiert auf die Betroffenheit der Wirtschaft<br />
In 53 Fällen wurden wettbewerbsbeschränkende<br />
Absprachen bei Ausschreibungen<br />
festgestellt. Das ist eine Abnahme v<strong>on</strong> 11,7 %<br />
gegenüber dem Vorjahr.<br />
4.7 Fälschungsdelikte<br />
Die Zahl der erfassten Urkundenfälschungen<br />
stieg gegenüber 2010 leicht an: um 0,7 %<br />
auf 68.087. Dagegen nahm die Fälschung<br />
technischer Aufzeichnungen um 9,7 % ab<br />
(auf 1.282 Fälle; darunter die Manipulati<strong>on</strong><br />
v<strong>on</strong> Fahrtenschreibern um 7,9 % auf 232<br />
Fälle). Zugenommen hat die Fälschung<br />
beweiserheblicher Daten einschließlich der<br />
Täuschung im Rechtsverkehr bei der Datenverarbeitung<br />
(um 12,1 % auf 7.671 Fälle;<br />
darunter bes<strong>on</strong>ders stark die Täuschung im<br />
Rechtsverkehr – um 59,5 % auf 523).<br />
Stark abgenommen hat die Anzahl der ermittelten<br />
Geld- und Wertzeichenfälschungen,<br />
Fälschungen v<strong>on</strong> Zahlungskarten, Schecks<br />
und Wechseln (um 29,5 % auf 7.100; darunter<br />
• Wertpapierfälschungen<br />
um 28,8 % auf 47<br />
• Geldfälschungen<br />
um 27,6 % auf 288<br />
• das Inverkehrbringen v<strong>on</strong> Falschgeld<br />
um 27,9 % auf 1.612.<br />
4.8 Insolvenzkriminalität<br />
2011 wurden 5.127 Insolvenzstraftaten ermittelt,<br />
3.1 % mehr als 2010. Darunter waren<br />
• Bankrottfälle 3.732 (+ 0,2 %)<br />
• bes<strong>on</strong>ders schwerer Bankrott<br />
39 (+ 144 %)<br />
• Verletzungen der Buchführungspflicht<br />
1.115 (+ 10,1)<br />
• Gläubigerbegünstigung 185 (+ 8,8 %)<br />
• Schuldnerbegünstigung 56 (+ 14,3 %)<br />
4.9 Geldwäsche<br />
8.569 Fälle der Geldwäsche wurden 2011<br />
registriert. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein<br />
Anstieg v<strong>on</strong> 26,7 %.<br />
7
8 Polizeiliche Kriminalstatistik 2011<br />
fokussiert auf die Betroffenheit der Wirtschaft<br />
4.10 Gefährliche Eingriffe in den Verkehr<br />
und Störungen kritischer Infrastrukturen<br />
Gefährliche Eingriffe in den Bahn-, Schiffs-<br />
und Luftverkehr sind im Jahr 2011 leicht<br />
zurückgegangen (um 0,6 % auf 4.034),<br />
gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr<br />
um 3,2 % auf 18.364. Auch die strafbare<br />
Störung öffentlicher Betriebe ist zurückgegangen<br />
(um 4,8 % auf 677 Fälle), ebenso<br />
die Störung v<strong>on</strong> Telekommunikati<strong>on</strong>sanlagen<br />
(um 3.0 % auf 963 Fälle).<br />
Zurückgegangen sind auch die Sachbeschädigung<br />
durch Graffiti (um 13,2 % auf 50.257<br />
Fälle), die gemeinschädliche Sachbeschädigung<br />
durch Graffiti (um 21,3 % auf 3.668<br />
Fälle) und die gemeinschädliche Sachbeschädigung<br />
durch Graffiti auf Straßen, Wegen<br />
oder Plätzen (um 17,3 % auf 2.741). Diese<br />
Fallzahlen werden erheblich durch das unterschiedliche<br />
Anzeige- und K<strong>on</strong>trollverhalten<br />
beeinflusst.<br />
Rückläufig war ferner die Zahl der erfassten<br />
Zerstörungen wichtiger Arbeitsmittel (um<br />
3,0 % auf 447 Fälle).<br />
4.11 Umweltkriminalität im Wirtschaftsbereich<br />
Unter den 2011 ermittelten 13.342 Straftaten<br />
gegen die Umwelt (ein Rückgang gegenüber<br />
dem Vorjahr um 2,7 %) befanden sich<br />
• 999 Fälle der Bodenverunreinigung<br />
(- 6,8 %)<br />
• 2.912 Fälle der Gewässerverunreinigung<br />
(- 3.0 %)<br />
• 256 Fälle der Luftverunreinigung<br />
(+ 25,6 %)<br />
• 8.369 Fälle des unerlaubten Umgangs mit<br />
gefährlichen Abfällen (- 2,9 %)<br />
• 469 Fälle des unerlaubten Betreibens v<strong>on</strong><br />
Anlagen (- 5,3 %)<br />
• 113 Fälle des unerlaubten Umgangs mit<br />
radioaktiven Stoffen und anderen gefährlichen<br />
Gütern (+ 4,6 %)<br />
• 36 Fälle der Gefährdung schutzbedürftiger<br />
Gebiete (+ 63,6 %)<br />
• 117 Fälle der strafbaren Abfallein-/aus-<br />
und -durchfuhr (+ 10,4 %)<br />
und<br />
• 47 Fälle der schweren Gefährdung durch<br />
Freisetzen v<strong>on</strong> Giften (- 25,4 %).<br />
4.12 Verletzung strafrechtlicher Nebengesetze<br />
im Geschäftsbereich (Schwerpunkte)<br />
2011 wurden insgesamt 24.805 Straftaten<br />
gegen strafrechtliche Nebengesetze auf dem<br />
Wirtschaftssektor registriert (- 3,6 % gegenüber<br />
2010), darunter:<br />
• 7.785 Straftaten nach AktG, GenG,<br />
GmbHG, HGB, RechnungslegungsG,<br />
UmwandlungsG, InsO<br />
(+ 2,9 % gegenüber 2010)<br />
130 Delikte iZm Schwarzarbeitbekämp-<br />
fungsG u. ArbeitnehmerüberlassungsG<br />
(- 20,4 %)<br />
• 213 Straftaten iVm dem Bankgewerbe<br />
sowie Wertpapierhandelsgesetz (- 17,4 %)<br />
• 7.021 Straftaten iZm Urheberrechtsbestimmungen<br />
(- 16,2 %)<br />
• 7.424 Straftatgen iZm Lebens- und Arzneimitteln<br />
(+ 9,0 %)<br />
• 222 Straftaten nach der Gewerbeordnung<br />
(- 10,8 %)
Impressum<br />
<str<strong>on</strong>g>Focus</str<strong>on</strong>g> <strong>on</strong> <strong>Security</strong> enthält Informati<strong>on</strong>en zum Unternehmensschutz und wird m<strong>on</strong>atlich<br />
herausgegeben. Der <str<strong>on</strong>g>Focus</str<strong>on</strong>g> <strong>on</strong> <strong>Security</strong> erscheint nur noch per elektr<strong>on</strong>ischem Newsletter,<br />
der an 1.800 Ab<strong>on</strong>nenten verteilt wird.<br />
Hinweis der Redakti<strong>on</strong>:<br />
Sämtliche Pers<strong>on</strong>enbezeichnungen im Plural gelten auch ohne ausdrückliche Nennung<br />
gleichermaßen für männliche und weibliche Pers<strong>on</strong>en.<br />
Herausgeber:<br />
Manfred Buhl, Vorsitzender der Geschäftsführung, Düsseldorf<br />
Verantwortlicher Redakteur:<br />
Sven Scharioth, Unternehmenskommunikati<strong>on</strong>, Berlin<br />
Beratender Redakteur:<br />
Reinhard Rupprecht, B<strong>on</strong>n<br />
focus.securitas.de<br />
K<strong>on</strong>takt<br />
<strong>Securitas</strong> Deutschland Holding GmbH & Co. KG<br />
Zweigniederlassung Berlin<br />
Redakti<strong>on</strong> <str<strong>on</strong>g>Focus</str<strong>on</strong>g> <strong>on</strong> <strong>Security</strong><br />
Hallesches Ufer 74–76<br />
D-10963 Berlin<br />
Sitz der Hauptniederlassung: Düsseldorf,<br />
Amtsgericht Düsseldorf HRA 14554<br />
Persönlich haftende Gesellschafterin: <strong>Securitas</strong><br />
Deutschland Holding Beteiligungs GmbH<br />
Sitz Düsseldorf, Amtsgericht Düsseldorf HRB 40257<br />
Geschäftsführer: Manfred Buhl (Vors.), Waldemar<br />
Marks, Roswitha Seemann, Alfred Dunkel<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates: Dr. Carl A. Schade<br />
E-Mail: info@securitas.de