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Der »Ranzendienst - Immanuel-Kant-Schule Rüsselsheim

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Dezember 2008 Ausgabe 25<br />

KANT<br />

AKTUELL


Editorial<br />

KANT AKTUELL 25<br />

Frohes Neues und einen guten Start ins Neue Jahr – damit möchte ich das<br />

Vorwort unserer Weihnachtsausgabe beginnen. In der Tat wollten wir mit<br />

dieser Ausgabe, die jubiläumsträchtig die 25. ist, bereits vor Weihnachten herauskommen.<br />

Dabei haben wir von der Redaktion, aber auch die Mitarbeiter<br />

an dieser Ausgabe, die sie mit einzelnen Artikeln bereichert haben, alle fleißig<br />

gearbeitet, um rechtzeitig fertig zu werden. Uns ist das auch gelungen, nur<br />

dass uns dann die Druckerei einen Strich durch die Rechnung gezogen hat:<br />

Urlaub und zu viele Aufträge verhinderten, dass man unsere 1.500 Exemplare<br />

noch rechtzeitig vor dem Fest drucken konnte. Schade und nochmals<br />

schade, dass wir mit unserer Weihnachtsausgabe erst im Januar erscheinen<br />

können. Nichtsdestotrotz lassen wir unsere Ausgabe so wie sie ist, ergänzen<br />

sie noch um ein paar nachgereichte Artikel. Ihr/Sie findet/finden hier Artikel<br />

über das Weihnachtskonzert, den Auftritt der englischen Theatergruppe, die<br />

Nikolausaktion, aber auch über den Vorlesewettbewerb und die Autorenlesungen.<br />

Besonders erwähnen möchte ich auch das Weihnachtstagebuch, was<br />

auch nach Weihnachten sehr lesenwert und mitreißend ist. Wir berichten<br />

auch darüber, was im Herbst passiert ist: Die Halloween-Party für die Unterstufe,<br />

die Exkursion nach Weimar und Buchenwald, der Austausch mit La-<br />

Réunion. Zu lesen sind auch Überlegungen zum Ranzendienst, Buchvorstellungen,<br />

Witze und anderes mehr.<br />

Im ursprünglichen Vorwort hat <strong>Kant</strong>-Aktuell allen Lesern eine schöne Vorweihnachtszeit,<br />

schöne Ferien, einen guten Rutsch ins Neue Jahr und viel<br />

Spaß beim Lesen gewünscht. Jetzt ist nur noch Letzteres so richtig aktuell.<br />

Die anderen Wünsche haben sich hoffentlich erfüllt – wir wünschen es gehabt<br />

zu haben.<br />

Also viel Spaß beim Lesen!<br />

Elfriede Lehmen für die Redaktion von <strong>Kant</strong>-Aktuell<br />

2


KANT<br />

Inhalt<br />

AKTUELL<br />

Editorial............................................................................ 2<br />

Foto-Wettbewerb zum Thema Fasching...................... 4<br />

Kurz notiert ..................................................................... 5<br />

Kurz notiert ..................................................................... 6<br />

Das Weihnachtstagebuch............................................... 9<br />

Hallo Tagebuch!............................................................ 10<br />

Weihnachtstypen-Test.................................................. 14<br />

Opfer des Gewissens? .................................................. 15<br />

Mrs. Unbekannt… über Mr. Unbekannt.................... 16<br />

Astronomie AG ............................................................. 18<br />

Informatik – AG für die Klassen 5.............................. 19<br />

Die Mathekids ............................................................... 19<br />

Jahrgang 13 in Buchenwald......................................... 20<br />

Exkursion der Lateiner ins Liebighaus, Frankfurt ... 22<br />

Besuch aus Evreux........................................................ 25<br />

Big Band Battle am 8. November 2008....................... 26<br />

Autorenbesuch in der IKS ........................................... 27<br />

Morton Rhue’s visit ...................................................... 29<br />

Kleine Ethik des Alltags: <strong>Der</strong> <strong>»Ranzendienst</strong>« ........ 30<br />

Bücher-Tipp................................................................... 32<br />

Buchbesprechung: Die zwölf Geschworenen ........... 32<br />

Bücher-Tipp................................................................... 33<br />

Elternbrief 12/2008 vom 21. Dezember 2008 ............ 35<br />

Elternbrief 11/2008 vom 24. November 2008 ........... 37<br />

Kreisentscheid Volleyball, 19. November 2008......... 39<br />

Unterstufendisco........................................................... 41<br />

Halloween...................................................................... 42<br />

Termine 2009 ................................................................. 43<br />

Impressum<br />

KANT AKTUELL<br />

Ausgabe Nr. 25 - Dezember 2008<br />

Herausgeber:<br />

KANT AKTUELL AG<br />

<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong>, Evreuxring 25,<br />

65428 <strong>Rüsselsheim</strong><br />

<strong>Kant</strong> Aktuell im Internet:<br />

www.iks-ruesselsheim.de<br />

http://iks-ruesselsheim.de/kant-aktuell.html<br />

E-Mail: kantaktuell@iks-ruesselsheim.de<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel spiegeln<br />

nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder.<br />

KANT AKTUELL 25<br />

3<br />

Redaktions-Team:<br />

Elfriede Lehmen lh<br />

Maria Roos ro<br />

Thorsten Sindermann sin<br />

Lisa Barocha (Jg. 8) lb<br />

David Gütlich (Jg. 5) dg<br />

Melanie Hildenbrand (Jg. 8) mh<br />

Laura- Sophie Hinz (Jg. 8) lsh<br />

Anabel Hörr (Jg. 7) ah<br />

Julia Hörr (Jg. 9) jh<br />

Esra Kahraman (Jg. 7) ek<br />

Katharina Peters (Jg. 6) kp<br />

Tim Prellwitz (Jg. 5) tp<br />

Stella Saborowski (Jg. 5) si<br />

Weitere Mitarbeiter an dieser Ausgabe:<br />

Sarah Blass (Jg 12)<br />

Jan Berghof (Jg. 11)<br />

Laura Comati (Jg. 7)<br />

Christian Drischler (Jg. 13)<br />

Gözde Erol (Jg. 9)<br />

Marie Feigenbutz (Jg. 9)<br />

Sascha Igel (Jg. 8)<br />

Johanna Klei n (Jg. 10)<br />

Johanna Konz (Jg. 10)<br />

Tugla Kayaalp (Jg. 10)<br />

David Kurbel (dk/Jg. 12)<br />

Arlene Lemp (Jg. 10)<br />

Kim Spielmann (Jg. 6)<br />

Esma Zlybek (Jg. 10)<br />

Katja Gilberg<br />

Christina Grebenstein<br />

Ludger Kleiter<br />

Markus Sandhoff<br />

Adnand Zinella<br />

<strong>Der</strong> gelbe Briefkasten für<br />

Leserzuschriften, über die wir uns<br />

immer freuen, hängt im Lehrerzimmer<br />

an der Wand rechts<br />

hinten neben den Lehrerfächern.<br />

Beiträge für KANT AKTUELL-Ausgaben bitte dort<br />

einwerfen (auf CD; vom Stick nach Rückspr.) oder<br />

mit E-Mail an kantaktuell@iks-ruesselsheim.de


KANT AKTUELL 25<br />

Foto-Wettbewerb zum Thema Fasching<br />

Wenn du kreativ bist und gerne fotografierst, ist der Wettbewerb<br />

genau das Richtige für dich! Denn bis zum Freitag,<br />

den 13. März 2009 hast du Zeit, Bilder zum Thema<br />

Fasching, also auch Verkleidung und (bunte) Schminke, zu<br />

machen.<br />

Du kannst fotografieren, was du willst. Personen, Portäts<br />

oder Gegenstände. Wichtig ist nur, dass es in dem Bild<br />

einen Zusammenhang mit dem Thema Fasching gibt.<br />

Die Bilder (du kannst auch mehrere machen) schickst du<br />

per E-Mail an kantaktuell@iks-ruesselsheim.de mit Name,<br />

Alter und Klasse. Man kann es aber auch in einer ausgedruckten<br />

Form in den gelben <strong>Kant</strong>-Aktuell-Briefkasten, der<br />

im Lehrerzimmer hängt, mit Namen, Alter und Klasse<br />

einwerfen.<br />

Je nach dem, wie viele Einsendungen wir bekommen, werden<br />

wir die Plätze nach Altersklasse unterscheiden<br />

Das beste Bild aus allen Einsendungen wird Titelbild der<br />

nächsten <strong>Kant</strong> Aktuell-Ausgabe, während die anderen in<br />

verkleinertem Format in der Ausgabe gezeigt werden.<br />

Viel Glück!<br />

4<br />

jh


Kurz notiert<br />

Jugend forscht:<br />

Zwei <strong>Kant</strong>ianer in Brüssel<br />

29 IKS-Schüler als Literateens<br />

KANT AKTUELL 25<br />

Am Dienstag, den 2. Dezember fand der<br />

Vorlesewettbewerb<br />

Vorlesewettbewerb der 6. Klassen statt. Jeweils zwei<br />

Schüler bzw. Schülerinnen wurden von der Klasse oder<br />

dem Klassenlehrer ausgewählt und sind am Di. in das<br />

Oberstufengebäude eingelaufen. Mir persönlich machte<br />

es ziemlich viel Spaß. Es war ein tolles Erlebnis und ich<br />

empfehle es allen, mit zu machen. Ich hatte es schwer,<br />

mich in die 2. Runde durchzuboxen, schaffte es aber<br />

doch. Luisa Traum aus der 6e gewann den Wettbewerb.<br />

Sie punktete in der zweiten Runde, wo die Ausgewählten<br />

einen anderen, ihnen nicht bekannten Text vorlesen<br />

mussten. Ich hatte keine Probleme mit meinem Buch in<br />

der 1. Runde, doch dann hakte es. Ich gönne es Luisa Traum sehr und hoffe, dass sie in der nächsten Runde<br />

des Vorlesewettbewerbes in Groß-Gerau ebenso super vorliest wie am Dienstag.<br />

Kim Spielmann, 6c<br />

Brüssel war eine hochinteressante<br />

Sache. <strong>Der</strong> Vortrag<br />

und vor allem die Präsentation<br />

kamen gut an. Die<br />

Konversation in drei Sprachen<br />

war gewöhnungsbedürftig, klappte aber erstaunlicherweise.<br />

<strong>Der</strong> Vortrag selbst war mit Simultanübersetzung. Das Auditorium setzte<br />

sich aus EU-Parlamentariern, Jufo-Vorstand, Wirtschaftsvertretern (u.a.:<br />

VW, Daimler) und einer Bundeswehr-Delegation zusammen. Gastgeber<br />

war Staatssekretär Prof. Dr. Lorz (Hessisches Ministerium für<br />

Wissenschaft und Kunst), ein sehr netter Herr, der an unserem Projekt<br />

sehr interessiert war. Von verschiedenen Seiten wurden wir<br />

aufgefordert, unsere Forschung in Richtung Hörschäden durch<br />

(MP3)Player auszudehnen, da dies ein aktuelles Projekt der EU sei.<br />

Ich habe mit Herrn Tech gesprochen: Er macht diese Untersuchungen<br />

für Hörsprechgarnituren. Er will uns einen Kunstkopf zur Verfügung<br />

stellen. Hoffentlich klappt das.<br />

Foto mit Prof. Dr. Lorz (Mitte) an<br />

unserem Stand<br />

In der Main-Spitze vom 17.10.2008 ist zu lesen<br />

„Zwei <strong>Kant</strong>-Schüler nach Brüssel eingeladen“ / Erfolg bei "Jugend<br />

forscht" von Ralf Schuster<br />

http://www.main-spitze.de/region/objekt.php3?artikel_id=3477045<br />

Christian Drischler<br />

Mit dem 2. Preis<br />

für seine<br />

Rezension zu Bettina Obrechts Buch "Eltern<br />

zu verschenken" wurde Jens Emmert aus der<br />

6g (2. v.l.) am Sonntag, den 19.Oktober 2008<br />

auf der Frankfurter Buchmesse ausgezeichnet.<br />

Er hat zusammen mit 28 weiteren<br />

Schülerinnen und Schülern der IKS von der 6.<br />

bis zur 12. Klassean dem Projekt "Literateens"<br />

des Hessischen Rundfunks teilgenommen. Alle Rezensionen können unter<br />

www.literateens.de gelesen und kommentiert werden.<br />

5


KANT AKTUELL 25<br />

6<br />

Kurz notiert<br />

Schauspielerei live erleben<br />

(mh) Am Montag, den 17. November und am<br />

Donnerstag, den 20. November war ein Mann<br />

namens Jack Blackburn an unserer <strong>Schule</strong>. Er ist<br />

Schauspieler und Regisseur. Er kommt jedes Jahr<br />

auf Anfrage nach Deutschland und geht in<br />

<strong>Schule</strong>n in der Nähe von Darmstadt. Dies macht er<br />

schon seit sechs Jahren. Er arbeitet in den Klassen<br />

der Jahrgangstufe 5 bis 13, allerdings fangen die<br />

meisten Kurse von ihm in der Jahrgangsstufe 10<br />

an.<br />

Ich habe mit Frau Jaedtke gesprochen. Sie hat mit<br />

ihrem Leistungskurs 13 in Englisch mit Herrn<br />

Blackburn gearbeitet. Sie hatte in ihrem Unterricht<br />

mit dem Stück von Shakespeare, Macbeth,<br />

gearbeitet und dieses Stück haben ihre Schüler<br />

jetzt mit Herrn Blackburn in die Tat umgesetzt. Anfang des Jahres haben Frau Jaedtke und ihr Leistungskurs<br />

13 in Englisch sich den Text von Macbeth ausgesucht und angefangen, damit zu arbeiten. Sie haben sich den<br />

Text oft durchgelesen und die Rollen verteilt, doch erst mit Jack Blackburn wurde das Wort zum Erlebnis.<br />

Durch seine schauspielerische Erfahrung hat er den Schülerinnen und Schülern gezeigt, was es heißt, richtig<br />

zu schauspielern. Zweieinhalb Stunden Intensivtraining ist wirklich sehr viel, doch den Schülern hat es sehr<br />

viel Spaß gemacht.<br />

Rendez vous mit der Zeitung<br />

Sechs Wochen gab es die "Main-Spitze" frei<br />

Haus. Durch das Projekt 'Schüler lesen<br />

Zeitung!' hat die Klassenstufe 8 unserer<br />

<strong>Schule</strong> in der Zeit vom 22. September bis<br />

15. November die Gelegenheit gehabt, sich<br />

in die Tageszeitung zu vertiefen und ihr<br />

Angebot unter die die Lupe zu nehmen.<br />

In der Woche vor dem Projektbeginn<br />

begannen die Vorbereitungen: In<br />

liebevoller Kleinarbeit hat die Klasse 8lf2<br />

das Foyer der <strong>Schule</strong> mit internationalen<br />

Pressemitteilungen, Zitaten bekannter<br />

Persönlichkeiten und selbst gebastelten Kunstwerken geschmückt. Als dann am 22. September Vertreter der<br />

"Main-Spitze" sowie des Projektbetreuers PROMEDIA für den Startschuss die <strong>Schule</strong> betraten, staunten sie<br />

nicht schlecht….Ein gebührender Rahmen war also geschaffen! Nun folgten Wochen einer behutsamen<br />

Kontaktaufnahme mit dem eigentlich ganz alltäglichen, für viele dennoch recht unergründeten Medium.<br />

Selbst hart gesottene Zeitungsleser unter den Teilnehmern fanden noch unentdecktes Terrain, schließlich<br />

gab es Ressorts, die man bislang eher überblättert hat…Bot sich so die Möglichkeit, einige wertvolle Informationen<br />

über den Aufbau und das Angebotsspektrum der Zeitung zu gewinnen, förderte der tägliche Umgang<br />

mit Nachrichten aus den unterschiedlichsten Bereichen nicht zuletzt eine wachsende Sicherheit und<br />

Vertrautheit im Umgang mit dem (gedruckten) Wort. Manch einer hat dabei den Tüftelspaß mit den Kreuzworträtseln<br />

entdeckt oder die Würze zu schätzen gelernt, die in der Kürze der kleinen Lexikonartikel liegt,<br />

mit denen die Zeitung bündig Hintergrundinformationen und Begriffserklärungen bietet. Für jeden Geschmack<br />

war etwas dabei...<br />

Trotz der Tatsache, dass der großzügig bemessene Zeitraum der Lieferung den Rahmen des Deutschunterrichts<br />

zu überdehnen drohte, sodass das Projektangebot (z.B. ein Besuch in der Druckerei, die aktive Mitarbeit<br />

der Schülerinnen und Schüler in der Redaktion, die Bearbeitung diverser im Internet zur Verfügung<br />

gestellter Materialien und und und…..) gar nicht voll ausgeschöpft werden konnte - ein gewinnbringendes<br />

Unterfangen war es allemal!<br />

Christina Grebenstein


KANT AKTUELL 25<br />

Check please – englisches Theater an der IKS<br />

(lsh) Am 2. Dezember spielte die Theatergruppe von Frau Seibert das englische Theaterstück „Check Please“<br />

in der Aula des <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-Gymnasiums vor. Das Ganze spielte in einem französischen Restaurant. Es<br />

handelte sich hierbei um verrückte Blind dates, die alle nacheinander schief gingen. Mal traf der Mann auf<br />

eine verrückte Baseballspielerin, mal auf einen Hippy. Die Frau, die am Tisch gegenüber saß, hatte mal Gesellschaft<br />

von einem kleinen Kind, mal von einem selbstüberzeugten Mann im Kartoffelsack. Am Ende jedoch<br />

trafen der Mann und die Frau ganz zufällig aufeinander und verliebten sich. Alles in allem war es ein<br />

äußerst amüsanter Abend, selbst viele Lehrer und Lehrerinnen gaben positive Rückmeldungen. Am Ende<br />

wurden alle Mitwirkenden wie z.B. der WPU-Kunstkurs der achten Klasse, Frau Richter und natürlich auch<br />

Frau Seibert auf die Bühne gebeten, um ihnen zu danken. Damit feierten sie auch den Abschied von der nun<br />

schwangeren Frau Seibert.<br />

Das Adventskonzert<br />

(ek+kp) Am 4. Dezember fand ein Adventskonzert<br />

in der Aula statt. Es war eine<br />

festliche und angenehme Atmosphäre, auch<br />

wenn es ziemlich voll war.<br />

Zum Essen gab es leckere Plätzchen, die die<br />

Schüler selbst gebacken und verkauft haben.<br />

Getränke, Brezeln usw. wurden von der 8.<br />

Klasse und Elternteilen verkauft.<br />

Als erstes trat die Klasse 7lf2 mit dem Stück<br />

„Jingle Bells“ auf. Es brachte eine<br />

weihnachtliche Stimmung hervor. Dann<br />

traten das Juniororchester und der<br />

<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-Chor (inkl. HardChor) mit<br />

einer tollen Bühnenshow auf. Dazwischen<br />

kam der Herrensalon, wieder mal witzig und gentlemanlike<br />

mit lustigen Gesten. Das Publikum reagierte stimmungsvoll.<br />

Vor der Pause sang der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-Chor noch mal „Die<br />

Schöne und das Biest“, diesmal mit den neuen Fünftklässlern.<br />

Nach der Pause war die neue Musikklasse 5a dran. Trotz<br />

kurzer Zeit haben sie eine tolle Show hingelegt. Besonders cool<br />

war es, als sie ihre Sonnenbrillen aufsetzten. Gleich danach<br />

kam die<br />

Bläserklasse<br />

6a, die einen<br />

sensationellen<br />

Auftritt<br />

gezeigt hat. Besonders die Stücke „Pirates of the caribbean“<br />

und „Die Da“ von den Fantastischen Vier, wo sogar 2<br />

Jungen gerappt haben, hat das Publikum toben lassen. Nach<br />

diesem spektakulären Auftritt waren die Swing Kids dran.<br />

Sie waren vornehm und haben eine perfekte, wenn nicht<br />

auch edle Performance abgelegt.<br />

Ein toller Abschluss.<br />

7


Weihnachten ein tolles Fest<br />

Da hockst du zu Haus in deinem Nest<br />

Du packst Geschenke aus<br />

Und gehst auch mal raus.<br />

Draußen ist die Welt ganz weiß,<br />

Sie sieht aus wie bedeckt von Eis<br />

KANT AKTUELL 25<br />

Weihnachtsfeier und Jahresabschluss im Lehrerzimmer<br />

8<br />

Weihnachten<br />

Geschenke auspacken<br />

Hunderte fröhliche Gesichter<br />

Ein Lachen überall<br />

Freude.<br />

Kurz notiert<br />

Als am letzten Schultag vor den<br />

Ferien, am 19. 12. 2008, die letzte<br />

Stunde vorüber war und alle<br />

Schüler in die Weihnachtsferien<br />

gegangen sind, haben sich einige<br />

Lehrer zum Ausklingen der<br />

stressigen Vorweihnachtszeit und<br />

zum gleichzeitigen Einstimmen auf<br />

Weihnachten und die Ferien zu Plätzchen und Glühwein im Lehrerzimmer getroffen.<br />

Besonders überzeugend war die Konstruktion der Kelle, mit der der Referendar<br />

Simon Pockrandt den Glühwein in die Tassen befördert hat – sie beweist Einfallsreichtum, Kreativität kombiniert<br />

mit der Fähigkeit zur Improvisation.<br />

Wie jedes Jahr gab es an der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong> wieder eine<br />

<strong>Kant</strong>schüler spenden an die Tafel<br />

Nikolausbriefaktion. Diesmal war es die Klasse 7 l f 2, die mit<br />

ihrer Kunstlehrerin Frau Richter de Reategui die Briefe und den Verkauf an<br />

die Schüler organisierte. In den früheren Jahren ging der komplette Erlös aus<br />

der Aktion nach Peru, wo wir ein Schul- und Dorfprojekt unterstützen. Da<br />

jedoch in der Presse zu lesen war, dass die Tafel in <strong>Rüsselsheim</strong> einen akuten<br />

Mangel an Grundnahrungsmitteln hat, hat sich die <strong>Schule</strong> entschlossen die<br />

Hälfte des Erlöses an die Tafel zu spenden. Immerhin 800 Euro!<br />

Am Donnerstag, 18. Dezember 2008, war es soweit: Im Edeka Markt in<br />

Nauheim, dessen Inhaber Herr Boßler die Aktion nicht nur tatkräftig,<br />

sondern auch noch mit weiteren 150 Euro unterstützte, trafen sich eine Delegation der Klasse 7 l f 2 mit Mitarbeitern<br />

und Helfern der Tafel, um riesige Paletten mit Lebensmittel und sonstigen nötigen Dingen zu übergeben.<br />

Aus dem Auto zauberten die Kinder noch 4 Sack Kartoffeln, die von Bauer Dörr aus Trebur dazu gegeben wurden.<br />

An der IKS fand vom 17. November bis 5.<br />

Nikolausaktion an der IKS war voller Erfolg Dezember die Nikolausaktion statt. Für alle, die<br />

es nicht wissen: Bei der Nikolausaktion können<br />

Briefe innerhalb der <strong>Schule</strong> verschickt werden. <strong>Der</strong> Erlös geht an arme Kinder in einem Dorf in Peru. Ein Teil<br />

davon geht an die <strong>Rüsselsheim</strong>er Tafel. Frau Richter opferte viele Deutschstunden mit der Klasse 7 lf2, um<br />

Briefe zu falten und Briefumschläge mit weihnachtlichen Stempeln zu bedrucken. Jeweils in der ersten und<br />

zweiten großen Pause wurde im Foyer und an der Mädchentoilette am Neubau verkauft. Pro Brief wurden<br />

50 Cent eingenommen. Da die Nachfrage groß war, musste zweimal nachgedruckt werden. [...] Da die<br />

Deutschstunden nicht reichten, mussten sogar mal in einer Mathestunde bei Herrn Luther Briefe gefaltet<br />

werden, wozu wir nicht nein sagten ^^! Im Allgemeinen hat uns die Nikolausaktion sehr sehr viel Spaß<br />

gemacht, aber das Special-Event war die Verteilung. Es wurden jeweils vier Gruppen gebildet, die durch die<br />

<strong>Schule</strong> zogen und Klasse für Klasse abklapperten.[...] Laura Comati<br />

(Kürzung von der Red. vorgenommen)<br />

si


Das Weihnachtstagebuch<br />

Erklärung:<br />

KANT AKTUELL 25<br />

Die Geschichte ist im Tagebuchformat aus der Ich Form von Katrin geschrieben. Jeder neue Tagebucheintrag<br />

ist quasi ein Türchen vom Adventskalender. Am 1. darf man also den Tagebucheintrag vom 1. Dezember<br />

lesen, am 2.Dezember also den vom 2.Dezember usw. Es ist auch einmal so, dass Katrin mal nicht reinschreibt,<br />

dann darf man halt keinen Eintrag lesen.<br />

Die Geschichte handelt von Katrin die mit ihrer Familie Münk [Sofie, Tobi, sie selbst und ihren Eltern] in<br />

Frankfurt lebt. Nun zur Figurenbeschreibung:<br />

Name: Sofie Münk<br />

Alter: 9<br />

Wohnort: Frankfurt am Main<br />

Hobbys: Eislaufen, Malen, Musik<br />

Klasse: 4b<br />

<strong>Schule</strong>: Grundschule<br />

jh<br />

[Chat]-Freundin von Katrin<br />

Name: Melina Tretalski<br />

Alter: 15<br />

Hobbys: Malen, tanzen, chatten<br />

Wohnort: München<br />

Klasse: 10f2<br />

<strong>Schule</strong>: Gesamtschule<br />

Hauptfigur & Tagebuchverfasserin:<br />

Name: Katrin Münk<br />

Alter: 14<br />

Wohnort: Frankfurt am Main<br />

Hobbys: Eislaufen, Freunde, Chatten,<br />

shoppen, Musik hören,…<br />

Klasse: 9lf1<br />

<strong>Schule</strong>: Realschule<br />

Schwester von Katrin<br />

Bruder von Katrin<br />

Name: Tobi Münk<br />

Alter: 17<br />

Wohnort: Frankfurt am Main<br />

Hobbys: Mit dem Mofa fahren und<br />

seine Freundin Tina♥<br />

Beruf: Ausbildung als Bäcker<br />

9


Hallo Tagebuch!<br />

Montag, den 1.Dez.2008<br />

Heute war ein blöder Tag, denn wir haben einen<br />

Vokabeltest in Englisch geschrieben, der wahrscheinlich<br />

eine sechs gibt. Außerdem wurde mein<br />

großer Bruder Tobi beim Rauchen von meinen Eltern<br />

erwischt. Heute gab es echt viel Stress deswegen.<br />

Ich chatte gerade nebenbei mit meiner Chatfreundin<br />

Melina.<br />

Ich kenne sie nur aus dem Chat, jedoch besser als<br />

manch anderer.<br />

Sie erzählt mir oft ihre Probleme und sie ist der einzige<br />

Mensch, dem ich vertraue.<br />

Bald treffen wir uns auch. Denn sie hat Verwandtschaft<br />

in Frankfurt.<br />

Ich freu mich schon…<br />

Dienstag, den 2. Dez. 2008<br />

<strong>Der</strong> Tag war voll schön.<br />

Mir ist im Eiskunstlaufen endlich wieder diese Doppel-Pirouette<br />

gelungen.<br />

Dieser Sprung ist so schwer. Vielleicht kann ich mit<br />

dem Sprung noch rechtzeitig am Adventstunier<br />

teilnehmen, denn der Sprung ist ein wichtiger Bestandteil<br />

davon. Leider habe ich heute auch eine 5 in<br />

Mathe zurückbekommen.<br />

Okay bis dann. Katrin<br />

Mittwoch, den 3. Dez. 2008<br />

Oh Mann! Meine Mum hat heute so schlechte Laune…<br />

Sie hat mir noch nicht einmal Geld fürs Shoppen<br />

gegeben!<br />

Ja also…. Ich habe im Englisch Vokabeltest eine 6<br />

bekommen. Verdammt!<br />

Und dann noch meine fünf in der Mathearbeit… Na<br />

ja, aber dabei sein ist alles! Wer weiß, wenn ich die<br />

Arbeit meinen Eltern zeige, darf ich vielleicht nicht<br />

bei dem Adventsturnier teilnehmen.<br />

Donnerstag, den 4.Dez. 2008<br />

Die Doppel-Pirouette hat im Training schon wieder<br />

geklappt. :D<br />

Mein Englischlehrer verlangt jetzt leider auch eine<br />

Unterschrift oder ein Gespräch mit meinen Eltern.<br />

Verdammt!<br />

Was soll ich machen?<br />

Leider habe ich noch ein Problem, und zwar hat<br />

mein Bruder momentan voll Stress mit unseren Eltern.<br />

Dauernd feiert er, trinkt und kommt um 5.oo<br />

Uhr nachts nach Hause.<br />

KANT AKTUELL 25<br />

10<br />

Er ist außerdem mit seinem Mofa 30 kmh zu schnell<br />

gefahren und hat jetzt erstmal für längere Zeit kein<br />

Führerschein mehr. ^^<br />

Aber mir ist das egal, er hat ja eh nur seine Freundin<br />

Tina überall hingefahren, mit der er schon zwei Jahre<br />

zusammen ist. Das finde ich schon voll lange.<br />

Na okee, bis morgen dann. Ciao<br />

Freitag, den 5. Dez. 2008<br />

Oha, was war das heute für ein Tag!<br />

Also ich bin erstmal voll froh und so, weil ich habe es<br />

geschafft. Ich bin beim Adventsturnier dabei! :D<br />

Leider kann ich mich gar nicht so doll freuen, weil ich<br />

heute eine Unterschrift gefälscht habe. Ja. Ich habe die<br />

Unterschrift für die Mathearbeit gefälscht. Denn<br />

wenn ich die Unterschrift heute nicht dabei hätte,<br />

würde unser Mathelehrer bei mir zu Hause anrufen<br />

und mit meinen Eltern reden. Das hat er jedenfalls<br />

gedroht… Ich hab jetzt voll Angst, dass das rauskommt!<br />

Samstag, den 6. Dez. 2008<br />

Heute ist Nikolaustag [gewesen].<br />

<strong>Der</strong> Tag war total ätzend.<br />

Ich war heute nämlich mit zwei Freundinnen in der<br />

Frankfurter Innenstadt shoppen.<br />

Als ich wieder nach Hause kam, schlich ich mich in<br />

mein Zimmer, denn ich war schon wieder zu spät<br />

dran gewesen.<br />

Die Tür vor dem Schlafzimmer stand offen und ich<br />

wollte nicht lauschen, aber ich konnte es nur nicht<br />

überhören. Meine Eltern stritten sich sehr doll.<br />

Nichts Besonderes, dachte ich, ging ja schon einige<br />

Zeit so mit Mum. Doch dann fiel dieses grässliche<br />

Wort: „Unterschriftenfälschung“.<br />

Es kam aus Papas Mund. Ich hörte ihn sagen: „Wir<br />

haben die Kinder nicht mehr im Griff! Schau sie dir<br />

doch mal an: <strong>Der</strong> Große klaut, kifft, raucht und<br />

trinkt. Wenn er nicht irgendwann mal mit dem Mofa,<br />

das DU unterstützt hast, gegen einen Baum fahren<br />

wird, endet er mit seinen miserablen Leistungen<br />

als Bäcker als Obdachloser am Kiosk. <strong>Der</strong> Bäckermeister<br />

wollte die Ausbildung schon zweimal abbrechen!<br />

Die etwas Jüngere fängt ja schon mit Unterschriftenfälschung<br />

an und wird bald von der<br />

<strong>Schule</strong> gehen müssen, mit solchen Leistungen.“<br />

Meine Mutter ballerte auch wieder ein paar Argumente<br />

zurück, aber die nahm ich nicht mehr wahr.


Mist! Sie wissen, dass ich meine Unterschrift gefälscht<br />

habe. Verdammt! Und Tobi und kiffen? Häh?<br />

Hab ich was verpasst?<br />

Toll, Weihnachten habe ich mir anders vorgestellt.<br />

Sonntag, den 7. Dez. 2008<br />

Heute hat es zum ersten Mal geschneit. Es sah echt<br />

schön aus. :D<br />

Meine Eltern sind sehr komisch. Sie sind wie immer.<br />

Als wäre nichts passiert.<br />

Montag, den 8. Dez. 2008<br />

Oh Mann, ich bin total übermüdet. Ich habe heute<br />

drei Stunden trainiert.<br />

Mein Trainer hat dann aber doch gesagt, dass die Pirouette<br />

sehr klapprig aussieht.<br />

Wir haben heute Deutsch geschrieben. Es lief total<br />

schlecht. Eigentlich ist es normalerweise ein Ausgleichfach<br />

für Mathe. Wenn ich da auch noch abkacke, kann<br />

ich gleich die <strong>Schule</strong> wechseln.<br />

Ich habe mit Tobi geredet. Über Drogen und so. Doch<br />

er hat mich nur angemeckert. Er war heute schon wieder<br />

am Feiern und bestimmt angetrunken.<br />

Na ja… meine Eltern haben sich deswegen schon<br />

wieder gestritten. Sie geben sich für unser „Verkommen“,<br />

wie sie es nennen, lieber selber die<br />

Schuld, als mal mit uns darüber zu reden.<br />

Dienstag, den 9. Dez. 2008<br />

Heute hatte ich schon wieder Training. Doch nach<br />

einer Stunde habe ich es abgebrochen.<br />

Ich konnte nicht mehr. Ich habe meiner Schwester<br />

zugeschaut, die auch in meinem Verein läuft.<br />

Ich habe keine Ahnung wie ich bis zum 21. Dezember<br />

einen tollen Auftritt hinlegen kann…<br />

Na ja… ich chatte gerade mit Melina. Wow. Sie<br />

kommt mich besuchen! Super!<br />

Sie ist vom 14. bis zum 22.Dezember in Frankfurt bei<br />

ihren Verwandten. Cool.<br />

Mittwoch, den 10. Dez. 2008<br />

Ich war heute mit ein paar Freunden auf dem Weihnachtsmarkt.<br />

Es war echt schön, nur leider total kalt.<br />

Ich hatte heute Mathe…. Mein Mathelehrer hat sehr<br />

ausführlich mit mir darüber geredet, warum ich<br />

meine Unterschrift gefälscht habe.<br />

Er hat gesagt, ich muss mich mündlich anstrengen<br />

und auf eine Drei kommen, sonst bekäme ich einen<br />

blauen Brief und somit auch eine Fünf im Zeugnis.<br />

Nachsitzen muss ich deswegen auch.<br />

KANT AKTUELL 25<br />

11<br />

Ich glaube, ich weiß auch, was Paps mir zu Weihnachten<br />

schenkt. Wahrscheinlich eine Konzertkarte<br />

von Green Day.<br />

Die kommen ja nach Deutschland. Ich habe sie heute<br />

„zufällig“ entdeckt. Wäre cool. Na ja… ich habe sie<br />

eigentlich nicht verdient. Egal. Morgen entschuldige<br />

ich mich, und dann steht sie mir wieder zu.<br />

Donnerstag, den 11. Dez. 2008<br />

In der Deutscharbeit habe ich eine Vier bekommen.<br />

Ausreichend.<br />

Ich habe die Arbeit gleich meinen Eltern gezeigt und<br />

mich auf diesem Weg auch noch gleich für die Unterschriftenfälschung<br />

entschuldigt.<br />

Ach so, ich habe über diese Sachen mit Drogen und<br />

was ich zufällig von Papa gehört habe, mal mit Tobi<br />

geredet. Ich habe ihm gesagt, wir sollten uns mal ein<br />

bisschen zusammenreißen, sonst bekommen unsere<br />

Eltern vielleicht noch sehr viel mehr Streit untereinander.<br />

Er sagte nur, er könne es nicht von heute auf morgen<br />

einstellen.<br />

Freitag, den 12. Dez. 2008<br />

Ich hatte heute wieder Training. Meine Eltern waren<br />

mit dabei.<br />

Eltern, wenn man das noch so sagen darf.<br />

Bald treffe ich übrigens auch Melina, meine Freundin<br />

aus dem Chat. Wir haben schon ausgemacht,<br />

dass wir uns fast jeden Tag treffen wollten. Da bleibt<br />

kaum noch Zeit für ihre Verwandtschaft. Und erst<br />

recht nicht für meine…<br />

Ich bin deswegen voll aufgeregt. Weil wenn man<br />

sich dann so persönlich sieht, ist es doch wieder was<br />

ganz anderes als sich Mails im Chat zu senden.<br />

Noch 2 Tage,…<br />

Samstag, den 13. Dez. 2008<br />

Papa ist weg. Ja. Mit Tobi. Über Nacht einfach mal<br />

so abgehauen.<br />

Die Stimmung ist nicht gut.<br />

Ich habe ihn nur gestern Nacht mit eins, zwei beladenen<br />

Koffer und Tobi in ein Taxi steigen sehen.<br />

Ich habe die ganze Nacht an meinem ein bisschen<br />

beschlagen Fenster gesessen und gewartet bis er<br />

wiederkommt. Aber er kam nicht. Bis jetzt jedenfalls<br />

nicht. Meine Mutter hat sich die ganze Zeit in ihrem<br />

Schlafzimmer eingeschlossen. Manchmal dröhnte<br />

ein kleines Schluchzen in mein Zimmer.<br />

Ich bin voll sauer auf meinen Vater. Jedenfalls versuche<br />

ich es zu sein.<br />

Warum lässt er uns jetzt im Stich? Ich und Tobi, wir<br />

waren doch gerade auf dem Weg uns zu bessern. Ich<br />

verstehe das alles nicht. Ich hoffe nur, dass Papa


wiederkommt. Vielleicht zu Weihnachten? Es sollte<br />

dieses Jahr doch ein schönes Weihnachten werden…<br />

Ein Fest der Liebe halt.<br />

Warum hat er sich nicht von uns verabschiedet?<br />

Warum liegt ihm gar nichts daran, uns zu sehen?<br />

Warum ist Tobi weg? Warum? In meinem Kopf sind<br />

100 Fragen. Und nur eine Antwort, und zwar dass<br />

Papa weg ist. Mit Tobi. Und morgen kommt Melina<br />

in die Frankfurter Innenstadt. Da treffen wir uns.<br />

Ich bin so durcheinander.<br />

Sonntag, den 14. Dez. 2008<br />

Papa ist für immer fort. Das glaube ich jedenfalls.<br />

Meine Mum hat gesagt, dass er in ein Dorf Nähe<br />

Mainz gezogen ist.<br />

Aber noch etwas Wichtiges:<br />

Ich habe heute Melina kennen gelernt. Sie hat<br />

schwarze lange Haare, schwarz geschminkte blaue<br />

Augen und trug eine Wollmütze. Sie war total sympathisch<br />

und offen.<br />

Wie auch im Chat. Ich habe mir sie so vorgestellt.<br />

Ich habe ihr erzählt, dass meine Eltern sich getrennt<br />

haben. Zum Glück hat sie mich verstanden und mir<br />

zugehört.<br />

Sie meinte, sie kenne dieses Gefühl, etwas ändern zu<br />

wollen, aber es nicht mehr zu können und ich solle<br />

deswegen nicht den Kopf hängen lassen und alles<br />

vernachlässigen, da man nur einmal lebt.<br />

Montag, den 15. Dez. 2008<br />

Papa hat heute bei Sofie angerufen.<br />

Er wollte sich bei uns verabschieden. Hallo? Per<br />

Telefon.<br />

Er hat bestimmt angerufen, weil sein Bus Verspätung<br />

hatte, der ihn zu seinem neuen Arbeitsplatz<br />

bringt. Sofie hat gesagt, dass, wenn wir ihm wichtig<br />

wären, er zu uns zurückkommt.<br />

Aber ich weiß genau, dass er das nicht tun wird.<br />

Ich sehe ständig unseren Tannenbaum, der im<br />

Wohnzimmer steht. Wir haben ihn zusammen ausgesucht.<br />

Ständig halte ich meine Tränen zurück.<br />

Aber ich verstehe das einfach alles nicht.<br />

Wir haben 14 ganze Jahre zusammen verbracht. In<br />

einer Familie gelebt. Wegen ihm habe ich das Glück<br />

auf der Welt zu sein. Er ist mein Vater und wird es<br />

auch immer bleiben.<br />

Und jetzt? Es geht einfach nicht dass das über eine<br />

Nacht alles vorbei ist. Das jemand einfach geht, ohne<br />

Tschüß oder ein Wort zu äußern.<br />

Mittwoch, den 17. Dez. 2008<br />

Ich kann nicht glauben, was heute und gestern passiert<br />

ist.<br />

Es macht mich kalt.<br />

KANT AKTUELL 25<br />

12<br />

Ich habe meine Mutter gestern erwischt, wie sie eine<br />

Überdosis Tabletten nehmen wollte. Sie hatte Schuldgefühle<br />

- zu viele Schuldgefühle.<br />

Daraufhin habe ich sofort meinen Vater in Mainz aufgesucht.<br />

Ich habe Tobi und meinem Vater eine heftige<br />

Szene gemacht, warum uns niemand sagt, was los ist,<br />

und warum sie einfach abhauen, warum sie sich noch<br />

nicht einmal verabschieden und wie schlecht es uns<br />

allen geht, geschweige denn von Mama. Unser „Gespräch“<br />

endete durch einen kleinen Ausraster von mir.<br />

Denn als ich Papa so anschaute, ich hätte ihn fast umbringen<br />

können, lachte er. Er lachte über mich. Über<br />

uns.<br />

Ich telefonierte noch sehr lange mit meiner Melina und<br />

einer Schulkameradin.<br />

Beim Abendbrot erzählte ich das alles Mama und Sofie<br />

unter Tränen.<br />

Donnerstag, den 18. Dez. 2008<br />

Ich war heute im Eiskunstlauftraining mit Melina.<br />

Sie ist immer so optimistisch und mit ihr glaube ich<br />

auch daran, dass ich beim Adventsturnier gute<br />

Chancen habe und zu Recht dort antrete. Mir ist die<br />

Doppel-Pirouette schon wieder gelungen. Mein<br />

Trainer hat mich gelobt.<br />

Es war irgendwie wieder das einzigste schöne Gefühl<br />

nach dieser ganzen Sache mit „Papa“.<br />

Nur leider leidet Sofie sehr darunter, wie Papa sich<br />

gegenüber uns allen benommen hat.<br />

Sie hofft insgeheim, dass er zurückkommt.<br />

Sie versteht noch nicht allzu viel von Liebe.<br />

Mama hat mit uns heute Plätzchen gebacken. Ich<br />

glaube nachdem ich mich so für sie stark gemacht<br />

habe, geht es ihr wieder besser.<br />

Freitag, den 19. Dez. 2008<br />

Ich bekam heute eine gute zwei bei einer mündlichen<br />

Abfragung in Physik.<br />

Ich habe auch gut gelernt.<br />

Meine Mutter ist stolz auf mich. Ja, das hat sie gesagt.<br />

Trotz allem mache ich mir noch Sorgen um sie.<br />

Ich glaube, ich und Sofie sind der einzigste Grund,<br />

der sie noch am Leben hält.<br />

Traurig….echt traurig.<br />

Samstag, den 20. Dez. 2008<br />

Ich nehme meine Meinung von Mama zurück.<br />

Wir sind nicht mehr das Einzigste, was sie am Leben<br />

hält, sondern auch noch ihr Freund Mick.<br />

Sie hat ihn heute hier eingeladen und ihn uns vorgestellt.<br />

Jetzt wird mir auch langsam klar, warum Papa<br />

Schluss gemacht hat.<br />

Sie hatte also einen Neuen.


Ich weiß nicht. Ich mache Mama keinen Vorwurf,<br />

denn wer wie Papa so reagiert, der hat es nicht anders<br />

verdient nicht mehr geliebt zu werden.<br />

Na ja, Mick ist auf jeden Fall echt total nett. Er hat<br />

bei uns zu Abend gegessen.<br />

Ich habe ein halberhaltenes Tattoo auf seinen Unterarm<br />

entdeckt.<br />

Sonntag, den 21. Dez. 2008<br />

Oh Mann, ich bin so fertig,… Ich komme gerade<br />

vom Adventsturnier. Es fand in Wiesbaden statt. Es<br />

war schön, das Dekor, Kerzen und alles!<br />

Also ich will es ja nicht so spannend machen, aber<br />

unser Verein wurde Achter!!!<br />

Das ist für mich ein super Ergebnis.<br />

Die ersten zehn Vereine dürfen nämlich in die engere<br />

Auswahl und gegen die besten zehn Vereine aus<br />

anderen Ländern antreten.<br />

Mick, Tobi, Melina, Sofie und meine Mutter waren<br />

da. Ich habe Tobi nicht eingeladen.<br />

Er hat mir aber trotzdem Glück gebracht.<br />

Montag, den 22. Dez. 2008<br />

Heute ist Melina nach Hause, nach München gefahren.<br />

Ich hoffe, wir werden uns bald wieder treffen,<br />

denn ich vermisse sie jetzt schon.<br />

Mick hat heute bei uns übernachtet. Eigentlich heißt<br />

er Michael.<br />

Ich mag ihn eigentlich.<br />

Sofie ist aber wegen Papa noch voll traurig. Sie ist<br />

erst zehn Jahre alt und es ist heftig für sie, wenn sie<br />

so etwas schon mitbekommt. Ich hoffe, dass wird<br />

sich bald ändern.<br />

Dienstag, den 23. Dez.2008<br />

Melina ist gut zu Hause angekommen. Wir haben<br />

schon übers Internet gemailt.<br />

Morgen ist Weihnachten.<br />

Sofie hofft ja noch dass Papa an Weihnachten zurückkehrt,<br />

denn er hat ihr noch nicht Tschüß gesagt.<br />

Das kann sie aber vergessen.<br />

Wir haben übrigens seit Montag Weihnachtsferien.<br />

Heute hat es sehr stark geschneit, sodass es Hoffnung<br />

auf weiße Weihnachten gibt.<br />

Ich hoffe es mal.<br />

Mittwoch, den 24. Dez.2oo8<br />

Ich glaube das heute ist ein unvergessliches Weihnachten<br />

geworden.<br />

Zuerst packten wir unter dem Tannenbaum die<br />

Geschenke aus.<br />

KANT AKTUELL 25<br />

13<br />

Ich habe neue Schlittschuhe von Mama bekommen.<br />

Das ist echt ein Traum, denn die wünsche ich mir<br />

schon seit langem. Ich kann es kaum erwarten, sie<br />

einzufahren.<br />

Sofie hat mir ein H & M Klamotten Gutschein geschenkt,<br />

Mick mir eine Duftkerze und eine Wimperntusche.<br />

Dann beim Essen, fragte ich Mama, warum Tobi<br />

jetzt eigentlich nicht mit uns feiert.<br />

Sie antwortete, er feiert mit Tina in ihrer Wohnung.<br />

Er wird in wenigen Monaten Vater. Oha, das hätte<br />

ich nicht gedacht. Wieso wusste ich das alles nicht?<br />

Jetzt verstand ich auch, warum er mit Papa hier<br />

ausgezogen ist.<br />

Aber das krasseste war ja noch, das zwei Briefe kamen.<br />

Einmal von Papa.<br />

Er hat uns allen ein schönes Weihnachtsfest gewünscht<br />

und mir zwei Konzertkarten von Green<br />

Day in den Brief mit rein gelegt und meiner Schwester<br />

Geld. Sofie weinte viel. Sie hatte gehofft, Papa<br />

würde wiederkommen.<br />

Er hat so getan, als ob nichts wäre. <strong>Der</strong> spinnt doch!<br />

Am liebsten hätte ich die Karten sofort verbrannt,<br />

doch dann dachte ich mir, bei eBay bekäme ich noch<br />

ein bisschen Geld und von dem kann ich dann Melina<br />

besuchen.<br />

<strong>Der</strong> zweite Brief war dann von Melina. Als ich ihn in<br />

der Hand hielt, konnte ich das nicht fassen, denn der<br />

Absender war ein Waisenhaus in München.<br />

Sie schrieb mir, dass ich bestimmt über den Absender<br />

geschockt sein würde, denn sie erklärte mir,<br />

dass ihre Mutter an Krebs erkrankt ist, als sie 9 Jahre<br />

alt war, und kurz darauf ist auch ihr Vater mit Alkoholeinfluss<br />

am Steuer gegen einen Baum gefahren<br />

ist und zwei Tage später im Krankenhaus starb.<br />

Und da ihre Verwandtschaft sehr alt ist, und auch<br />

im Ausland wohnt, musste sie ins Waisenhaus gehen.<br />

Sie legte noch zwei Stickerbögen in den Brief<br />

und wünschte mir noch ein Frohes Fest.<br />

Als ich das gelesen hatte, war ich sehr geschockt<br />

und konnte mich gar nicht mehr an meinen Geschenken<br />

erfreuen.<br />

Melina ist doch so ein optimistisches, fröhliches,<br />

lachendes Mädchen gewesen… Ich hätte das nie<br />

geglaubt.<br />

Warum hat sie nicht mit uns Weihnachten gefeiert?<br />

Na ja, also dieses Mädchen ist echt ein Vorbild für<br />

mich.<br />

Nachdem sie das alles durchgemacht hat, war sie<br />

noch so gut drauf. Respekt, echt mein ganzen Respekt.<br />

Ich betrachte es echt als Glück, sie kennen gelernt zu<br />

haben.<br />

jh


KANT AKTUELL 25<br />

Weihnachtstypen-Test<br />

14


KANT AKTUELL 25<br />

Opfer des Gewissens?<br />

Schüler der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong> im Gespräch mit Carmen Everts<br />

(dk) „Ich sag’s ganz ehrlich: Ich tue mich ein bisschen<br />

schwer. Ich wünsche der SPD ein gutes Ergebnis,<br />

aber ich habe ein Problem mit dem Landeskurs<br />

der Partei.“ So spricht Dr. Carmen Everts,<br />

Mitglied des hessischen Landtages. Auf Anfrage<br />

von Rainer Voltz besuchte die Abgeordnete am 5.<br />

Dezember 2008 die Schüler der 12. und 13. Klasse<br />

an der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong>, um über ihre umstrittene<br />

Stimmverweigerung bei der Ministerpräsidentenwahl<br />

zu diskutieren. Wegen dieses Schrittes,<br />

zu dem sich Everts mit drei anderen SPD-<br />

Abgeordneten bekannt hatte, war im November<br />

die Wahl Andrea Ypsilantis zur Ministerpräsidentin<br />

gescheitert. Begründet hatten die Abgeordneten<br />

ihren Schritt mit einer Ablehnung der Minderheitenregierung<br />

auf Basis einer Tolerierung durch die<br />

Linkspartei unter Berufung auf das Wahlversprechen<br />

der SPD, ein Bündnis mit der Linkspartei sei<br />

ausgeschlossen.<br />

Nach einer kurzen Einführung durch Schulleiter<br />

Franz-Peter Osterkamp berichtete Everts zunächst<br />

von ihrem politischen Werdegang und begründete<br />

anschließend ihre Entscheidung. Von Anfang an<br />

sei sie gegen eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei<br />

gewesen, machte die 40-Jährige zunächst<br />

deutlich. <strong>Der</strong> plötzliche Wechselkurs der Parteispitze<br />

nach dem knappen Wahlergebnis brachte<br />

sie ins Wanken und verursachte bei ihr „innerlich<br />

Bauchschmerzen“.<br />

Den Schritt, sich nicht von Anfang an neben Dagmar<br />

Metzger zu stellen, die von Beginn an gegen<br />

eine Tolerierung durch die Linkspartei Position<br />

15<br />

bezogen hatte, begründete sie mit ihrer Hoffnung,<br />

es käme vor dem Hintergrund der Ereignisse nicht<br />

zu einer Zweitwahl. Statt dessen versuchte sie<br />

durch Diskussionen ihre Bedenken zunächst innerparteilich<br />

auszudrücken. Ihren Angaben nach<br />

war jedoch der SPD-Landesverband nicht bereit,<br />

das Thema neu aufzugreifen. Auch persönliche<br />

Gespräche mit Ypsilanti führten zu keiner Kursänderung.<br />

Letztendlich, so Everts, habe sie eine reine<br />

Gewissensentscheidung treffen müssen: Den abrupten<br />

Bruch des Wahlversprechens habe sie nicht<br />

akzeptieren können. Auch bereue sie ihre Entscheidung<br />

nicht. Schlussendlich hielt die Abgeordnete<br />

fest, dass sie sich trotz ihres laufenden<br />

Ausschlussverfahrens nach wie vor der SPD verbunden<br />

fühle. Aber, das machte sie in ihrem Fazit<br />

noch einmal deutlich, Solidarität sei nicht blinde<br />

Gefolgschaft.<br />

Im Anschluss daran stellte sich die Abgeordnete<br />

den teils kritischen Fragen der versammelten Schüler<br />

und Lehrer, es kam zu einer angeregten Diskussion.<br />

Viele Schüler waren auf das Gespräch<br />

vorbereitet und hielten Everts Ausschnitte aus<br />

ihren Stellungnahmen im Landtag und auf Parteitagen<br />

vor. Dennoch blieb das Gespräch stets auf<br />

einem sachlichen Niveau. Trotz der oft stark divergierenden<br />

Positionen waren sich die Schüler<br />

später einig, dass die Veranstaltung für alle Beteiligten<br />

eine Bereicherung gewesen ist. Insbesondere<br />

lobten sie Everts’ nachvollziehbare Präsentation<br />

ihrer Position, die für ein besseres Verständnis<br />

ihrer Situation sorgte.


Astronomie AG<br />

KANT AKTUELL 25<br />

Schwerer oder doch interessanter Job?<br />

(mh) Könnt ihr euch vorstellen, einmal ein Schulinspektor zu sein? Nein? Viele Menschen in Deutschland<br />

schon. Im November waren vier Schulinspektoren an unserer <strong>Schule</strong> und haben den Lehrern mal über<br />

die Schulter geschaut. Doch, wie soll man zu solche einem Beruf kommen. Wir haben mal nachgehakt<br />

und Antworten bekommen. Unsere erste Frage war auch, wie man zu solch einem Beruf kommt. Die<br />

Antwort war, dass es ein schwieriges Bewerbungsverfahren sei. Man muss sich zuerst bei einem Institut<br />

für Qualitätsentwicklung bewerben. Danach muss man bei einem Assessment-Center teilnehmen. Dafür<br />

benötigt man außerdem noch Erfahrung in Unterricht und Schulleitung. Untersuchen muss man, welche<br />

Bedingungen und Vorraussetzungen wir an unserer <strong>Schule</strong> haben. Außerdem noch, wie professionell<br />

unsere Lehrer arbeiten und wie das Schulklima ist. Ein Inspektor hat uns erzählt, als er Lehrer an einer<br />

<strong>Schule</strong> war und sich ein Inspektor angekündigt hatte, niemand gekommen war und er ziemlich enttäuscht<br />

war, da er sich sehr darauf vorbereitet hatte. Als wir fragten, ob es ihm Spaß mache, Lehrer zu<br />

kontrollieren, sagte er uns, dass er seinen Job nicht als Kontrolle bezeichnen würde.<br />

Vielleicht interessiert ihr euch ja jetzt für so etwas, aber vergesst nicht, ihr müsst zuerst einmal Lehrer<br />

werden.<br />

Nicht alles klappt, …<br />

Zu Beginn die niederschlagende Nachricht: Unser<br />

Projekt wurde bisher nicht von Erfolg gekrönt! Es ist<br />

ein trauriger Tag für die IKS – und für uns, die Astronomie<br />

AG. „Schüleraustausch mit fremden Galaxien“<br />

oder wenigsten mit Mars waren bisher nicht zu realisieren.<br />

Hoffnungslos? Es lag nicht an der mangelnden<br />

„marsianischen“ Nachfrage für Austauschprogramme<br />

mit der Erde, vielmehr an der Unmöglichkeit im<br />

Rahmen von einzuhaltenden Konditionen dorthin zu<br />

gelangen. Die unvergleichbare Entfernung bedingt<br />

eine Anreise von mehreren Monaten. Nahrungsmittel<br />

und einen Rückfahrschein eingeschlossen, sind kaum<br />

erfüllbare Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche<br />

Raumfahrtmission. Von nötigen finanziellen Mitteln<br />

einmal ganz abgesehen…<br />

Ursprünglich machten wir am „Tag der Offenen Tür“<br />

in diesem Jahr Werbung, 2009 neue Erkenntnisse über<br />

das Projekt zu veröffentlichen. Da das leider nicht von<br />

Erfolg gekrönt war, bedarf es eines neuen Themas.<br />

Welche Eigenschaften muss es haben? Es darf nicht<br />

abgehoben sein, nicht explodieren und nicht zu theoretisch<br />

werden. Kurz: eine spannende, interessante,<br />

ungehörte Aufgabenstellung. Diese zu finden, ist nicht<br />

gerade einfach!<br />

"Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt<br />

so nah!" sagte schon Johann Wolfgang von Goethe. 2007<br />

beschrieben wir erdähnliche Planeten außerhalb unseres<br />

Sonnensystems, sogenannte Exoplaneten, aber was<br />

wissen wir eigentlich über unser eigenes System: Warum<br />

„rollt“ Uranus um die Sonne? Pluto – ist er jetzt<br />

doch kein Planet mehr? Komische Kanäle auf Mars,<br />

ein Zeichen für Zivilisation?<br />

18<br />

Am 14. Februar 2009 – dem nächsten Tag der Offenen<br />

Tür- werden wir versuchen, Antworten auf diese<br />

Fragen zu geben. Geplant sind Informationsplakate<br />

und weiterhin ein Film über die AG, in dem wir unsere<br />

Tätigkeiten, u.a. die astronomische Fotografie vorstellen.<br />

Untermalen möchten wir das Szenario mit<br />

verblüffenden Effekten, so viel sei verraten.<br />

Mit einfachen Teleskopen, wie wir sie haben, ist es<br />

nicht schwer die Schönheit des sichtbaren Universums<br />

einzufangen und zu beobachten. Diese Eindrücke<br />

aber festzuhalten, das stellt sich als ungleich schwieriger<br />

heraus. Die astronomische Fotografie bereitete uns<br />

lange Kopfzerbrechen. Wir haben mehrere Verfahren<br />

getestet, allesamt stellten sie uns nicht sonderlich zufrieden.<br />

Das hat sich geändert.<br />

Es ist uns nun möglich, eine digitale Kamera an ein<br />

Teleskop zu befestigen und damit Mond und andere<br />

stellare Objekte fotografisch festzuhalten.<br />

Unsere Aufnahmen können alle auf unserer brandaktuellen<br />

Website abgerufen werden. Einfach dem bekannten<br />

Link (http://www.astro.studiocd.de) folgen<br />

und der, an manchen Regentagen, bewölkte Sternenhimmel<br />

wird, wenn auch nur virtuell, sichtbar. Hier<br />

veröffentlichen wir auch Rezensionen über die aufschlussreichen<br />

Vorträge, meist freitags, der Sternfreunde<br />

<strong>Rüsselsheim</strong> oder der Treburer Adrian Sternwarte.<br />

Im Anschluss eines jeden Vortrages interviewen<br />

wir die renommierten Referenten, die Resultate<br />

gibt es alle online. Übrigens ist jeder herzlich eingeladen<br />

am Online-Quiz teilzunehmen.<br />

Doch zurück an die Vorbereitungen; es bleibt spannend<br />

um die Astronomie AG, was sonst!<br />

In diesem Sinne,<br />

herzlichst, Eure Astronomie AG!<br />

… aber Vieles ist möglich.


KANT AKTUELL 25<br />

Informatik – AG für die Klassen 5<br />

Informations- und kommunikationstechnische Grundbildung (ITG)<br />

Durch die technischen Fortschritte haben die so<br />

genannten „neuen Medien“ (u. a. Computer und<br />

Internet) einen großen Stellenwert in unserer Lebenswelt<br />

erhalten. In Unterricht und <strong>Schule</strong>, aber<br />

auch im späteren Beruf werden diese immer mehr<br />

genutzt.<br />

Aus diesem Grund gibt es für die Schülerinnen und<br />

Schüler der Klassen 5 die Möglichkeit nachmittags<br />

die Informatik - AGs in der <strong>Schule</strong> zu besuchen.<br />

Und das sagen Schüler über ihre Informatik AG...<br />

„In unserer ersten Stunde haben wir zuerst einmal<br />

unsere eigenen Passwörter und Ordner festgelegt.<br />

Unser Lehrer Yannik ist sehr nett. Er hilft uns, wenn<br />

wir etwas nicht verstanden haben. Nun durften wir<br />

uns einen eigenen Desktop und Bildschirmschoner<br />

aussuchen. Anschließend, als wir fertig waren, bekamen<br />

wir die Aufgabe, einen Text auf dem Pro-<br />

„In der Informatik – AG ist es toll. Da tut man viele<br />

Sachen machen und lernen. Man lernt z. B. wie man<br />

markiert, Geschichten schreibt, einen Ordner erstellt<br />

u. s. w. Als erstes musst du dir ein Passwort ausdenken<br />

danach redet ihr ein bisschen über den<br />

Computer und dann macht ihr viele Übungstexte.<br />

Ich habe z. B. in ungefähr 4 Wochen 4 Übungstexte<br />

gemacht. Ihr schreibt aber auch noch Geschichten<br />

und malt Bilder. Das macht riesig Spaß. Die Lehrer<br />

Die Mathekids<br />

(dg) Die Mathekids ist eine AG für etwas bessere<br />

Matheschüler, die jeden Donnerstagnachmittag (außer<br />

in den Ferien von 14.05 bis 14.50 Uhr stattfindet<br />

- manchmal auch im Computer- Raum. Sie arbeiten<br />

an Denkaufgaben und anderen Aufgabenstellungen,<br />

19<br />

Geleitet werden diese von geeigneten Oberstufenschülerinnen<br />

und Oberstufenschülern und im Hintergrund<br />

von einer Lehrkraft betreut.<br />

Folgende Inhalte werden behandelt:<br />

• Einführung in den Umgang mit dem PC (Basiswissen<br />

Betriebssystem),<br />

• Arbeiten mit den Standardprogrammen Word,<br />

Excel und Powerpoint,<br />

• Recherche im Internet.<br />

Katja Gilberg<br />

gramm Word zu bearbeiten. Später, nach dem schon<br />

alle den Text bearbeitet hatten, verabschiedeten wir<br />

uns und durften nach Hause.<br />

Ich habe einen sehr guten Eindruck von der Informatik<br />

- AG bekommen. Mir macht sie sehr viel<br />

Spaß!“<br />

(Daniel O. aus der 5c)<br />

sind Oberstufenschüler und sind nett. Die meisten<br />

davon sind Männer. Ihr habt 2 Std. Informatik – AG.<br />

Zwischen den 2 Std. habt ihr auch eine 5 min. Pause,<br />

in der ihr auf Toilette gehen könnt oder trinken und<br />

essen könnt. Ihr könnt am Computer keinen<br />

Quatsch machen das sehen die Lehrer sofort. Es<br />

wird euch bestimmt gefallen.<br />

Ich wünsche dir viel Glück.“<br />

(Gerda D. aus der 5e)<br />

Fotos: dg<br />

die normal so nicht im Unterricht vorkommen. Außerdem<br />

nehmen sie den Stoff aus dem Unterricht<br />

durch. Wenn sie im Computer Raum tagen, arbeiten<br />

sie mit einem Mathe-Programm namens Dyna Gro<br />

Euklid.


Oberstufe on Tour<br />

Wie war’s?<br />

Es war kalt. Es war windig, neblig und düster. Es<br />

war die Atmosphäre - und der Eindruck der Klas-<br />

Buchenwald, früher eines der größten Arbeitslager<br />

auf deutschem Boden, liegt auf dem Ettersberg,<br />

etwa 10 km nordwestlich von Weimar. Es verwunderte<br />

daher nicht, zunächst die Stadt genauer kennenzulernen<br />

und zu erkunden. Hier trafen wir am 13. November<br />

zur Mittagszeit nach einer<br />

vierstündigen Busfahrt ein. Die kreisfreie<br />

Stadt Weimar ist die viertgrößte<br />

Thüringens und bekannt für ihr<br />

kulturelles Erbe. Am Goethe-Schiller-<br />

Denkmal angekommen, berichteten<br />

unsere Stadtführer Interessantes und<br />

Unbekanntes über das Leben und<br />

Wirken bekannter Persönlichkeiten, wie<br />

Johann Wolfgang von Goethe (1749-<br />

1832), Friedrich von Schiller (1759-1805)<br />

oder Walter Gropius (1883-1969).<br />

Letzterer gilt als Gründer der anerkannten<br />

Weimarer Kunstschule „Bauhaus“ und der modernen<br />

Architektur schlechthin. Goethe und Schiller,<br />

obwohl nicht in Weimar geboren, lebten hier bis an<br />

ihr Lebensende. Ihre Wohnungen, Zeitzeugen der<br />

Entstehung von Weltliteratur, können heute noch<br />

besichtigt werden. An dieser Stelle wurden uns Anekdoten<br />

und Tatsachenberichte über beide Schriftsteller<br />

erzählt.<br />

Für uns Abiturienten ist die schwere Frage, was nach<br />

der regulären Schulzeit geschehen soll (Studium oder<br />

doch Ausbildung), von großer Bedeutung. Schiller<br />

gibt darauf eine inhaltsschwere, wenn auch simple,<br />

Antwort. Kurz gesagt: „Höre auf deine innere Stimme!“<br />

Das bedeutet, man solle stets das anstreben, was<br />

die eigene innere Stimme<br />

empfiehlt, was einem Freude<br />

macht. Neben der „Weimarer<br />

Klassik“ ist die besagte Stadt auch<br />

Namensgeberin für die<br />

„Weimarer Republik“, sie wurde<br />

1919 im Deutschen<br />

Nationaltheater (direkt vor dem<br />

heutigen Goethe-Schiller<br />

Denkmal) gegründet.<br />

Doch wie Goethe schon in seinem<br />

„Götz von Berlichingen“ schreibt: „Wo viel Licht ist,<br />

ist starker Schatten“, so auch in der Stadt der „Dichter<br />

und Denker“; das stellten wir auf dem Markplatz fest.<br />

1926 (7 Jahre vor der Machtergreifung) wurde im<br />

KANT AKTUELL 25<br />

20<br />

Jahrgang 13 in Buchenwald<br />

senstufe 13 - im ehemaligen Konzentrationslager<br />

(KZ) Buchenwald.<br />

Zuge eines NS-Parteitags die Hitlerjugend (HJ) gegründet.<br />

Für die Nationalsozialisten galt Weimar als<br />

Symbol der verhassten Republik. Adolf Hitler (1889-<br />

1945) besuchte die damals nationalistisch eingestellte<br />

Stadt insgesamt mehr als 40 Mal.<br />

Beeindruckt verließen wir Weimar, die<br />

Busse brachten uns zur zweiten Etappe.<br />

Die Stimmung in den Bussen war äußerst<br />

heiter. Man scherzte und lachte, was sich<br />

schlagartig änderte, als wir an einem<br />

Ortschild vorbeifuhren: Buchenwald,<br />

Gemeinde Weimar. Subjektiv wurde es<br />

dunkler. Ein Raunen ging durch den Bus.<br />

„Was ist das für ein kalter Ort“ – hörte man<br />

laut denken. Schließlich sahen wir die<br />

ersten Baracken, den Vorbau der SS-<br />

Kommandantur, wie wir später erfuhren.<br />

An dieser Stelle begann die zweite Führung des Tages.<br />

Unser merklich kompetenter Begleiter zeigte uns<br />

nun das eigentliche Lager, umgrenzt durch einen 3 m<br />

hohen Eisen-, mit Stacheldraht bewehrten Zaun, der<br />

keinerlei Sichtschutz gewährt. Das wunderte uns.<br />

Wollte man nicht die SS-Verwaltung, direkt neben<br />

dem Zaun gelegen, von dem Lager abgrenzen? Man<br />

erklärte uns, dass dies bewusst nicht beabsichtig war.<br />

Die Schutzstaffel (SS) baute sogar um den Zaun diverse<br />

Belustigungseinrichtungen, so auch einen Zoo.<br />

Höhere SS-Beamte samt Familie und Kindern vergnügten<br />

sich hier, währenddessen eingesperrte Häftlinge<br />

dies mit ansehen konnten und mussten. Das lief<br />

unter dem Leitspruch „Jedem das Seine“ (lat.: „suum<br />

cuique“, einem Grundsatz des Rechts, ursprünglich<br />

positiv besetzt). Es war also<br />

für die SS nicht genug,<br />

Menschen körperlich zu<br />

peinigen, nein, sie sollten auch<br />

mental leiden.<br />

Dadurch konnten die Betreiber<br />

vermeiden, dass sich Häftlinge<br />

an die Unmenschlichkeit<br />

„gewöhnten“. In der Mimik<br />

nahezu aller Schülerinnen und<br />

Schüler war blankes Entsetzen<br />

lesbar, ist es doch ein Unterschied, darüber in einem<br />

Geschichtsbuch zu lesen oder es selbst (soweit wie<br />

möglich) zu sehen!


Eine Miniaturdarstellung des Lagers zeigte uns die<br />

Dimensionen. In einem internen, separaten Lager,<br />

genannt das „kleine Lager“, herrschten schlimmste<br />

Verhältnisse. Regelmäßig gab es über Tage kein fließendes<br />

Wasser und keine Nahrungsmittel; mangelnde<br />

Hygiene (8 Häftlinge mussten sich ein Handtuch<br />

teilen, 16 lagen auf einem „Holzbrett“.) sorgte für<br />

Epidemien, welche unzählbar viele Insassen dahinrafften.<br />

Im restlichen Lager war die Situation nicht<br />

viel besser.<br />

Das als Arbeitslager konzipierte KZ, sollte in einem<br />

nahegelegenen Steinbruch Kalkstein durch Handarbeit<br />

fördern lassen. Allerdings war<br />

dieser Stein von so schlechter<br />

Qualität, dass er sich nicht einmal für<br />

den Straßenbau eignete. Die Häftlinge<br />

mussten also sinnlos, ohne<br />

irgendwelche Hilfsmittel, unter<br />

Einsatz ihres Lebens arbeiten, einfach<br />

unvorstellbar!<br />

Die Gepeinigten – so erzählte der<br />

Begleiter - befürchteten weniger den<br />

Tod durch hartes Arbeiten oder<br />

mangelnde Nahrung, sondern die<br />

Willkür der SS-Beamten. Grüßte man<br />

„angeblich“ zu kurz oder in einer<br />

„respektlosen“ Art, konnte man<br />

kurzerhand exekutiert werden, eine<br />

Art der „Sonderbehandlung“.<br />

Für besonders „aufsässige“ Häftlinge gab es Einzelhaft<br />

ohne Tageslicht. „Welcher Gefängnisaufseher<br />

wollte so etwas machen?“, wurde von uns gefragt.<br />

Die Antwort war trocken: Für solche „Schichten“<br />

meldeten sich die SS-Beamte freiwillig, vermutlich<br />

um die eigene Disposition zum Sadismus aktiv zu<br />

befriedigen und um sich hervorzutun.<br />

Nun folgte das Krematorium. Hier wurden die Leichname<br />

verstorbener Häftlinge verbrannt und in Massenurnen<br />

gesammelt. Nicht alle Häftlinge starben<br />

allerdings durch Erschießen oder Ersticken, die offizielle<br />

Begründung lautete: <strong>Der</strong> Häftling sei an „Herzschwäche“<br />

verstorben. NS-Ärzte interessierte beispielsweise<br />

die Reaktion des menschlichen Körpers<br />

auf spezielle Virusinfekte. <strong>Der</strong> Tod des „Probanden“<br />

wurde nicht als Kollateralschaden angesehen, er war<br />

vielmehr gewünscht, um bei der Autopsie nähere<br />

Informationen über den Krankheitsverlauf zu sammeln.<br />

Die akribische Lagerverwaltung und die Fälschung<br />

von Totenscheinen deckten den systematischen<br />

Mord, wie auch die hermetische Abschottung<br />

des Lagers.<br />

Im Keller des Krematoriums wurden an Wandhaken<br />

Häftlinge erwürgt, ein Todeskampf, der mitunter<br />

zwanzig Minuten dauert. Die leblosen Körper beförderte<br />

man in einem Fahrstuhl nach oben, um sie dort<br />

KANT AKTUELL 25<br />

21<br />

sogleich zu verbrennen. <strong>Der</strong> Aufenthalt im Keller war<br />

für uns einengend, bedrückend und beängstigend!<br />

Es folgte die mit Abstand kurioseste Baracke der endlos<br />

großen KZ-Ruine, sie beinhaltet die Genickschussanlage.<br />

Sowjetische Offiziere sollten sich in einem mit<br />

Musik beschallten Raum zwecks medizinischer Untersuchung<br />

entkleiden. Einzeln wurden sie durch<br />

zwei schalldichte Türen zu einer Ärztekammer gebracht.<br />

Ein als Arzt verkleideter SS-Mann befahl dem<br />

jeweiligen Häftling sich an einem Körpergrößenmessgerät<br />

aufzustellen. Unbemerkt öffnete ein zweiter<br />

SS-Mann einen Schlitz in der Wand hinter dem<br />

„Patienten“, der durch diesen per<br />

Genickschuss ermordet wurde. <strong>Der</strong><br />

Schuss verhallte ungehört. Sie gingen<br />

allesamt unwissend in den Tod. Die<br />

Leichname wurden auf einem<br />

überdimensionierten Schubkarren<br />

gestapelt zum Krematorium<br />

transportiert – praktisch am „Fließband“.<br />

„Das muss man sich einmal<br />

vorstellen!“, so der Kommentar des<br />

Begleiters. Spätestens jetzt waren wir<br />

alle fassungslos, nahezu bleich im Gesicht.<br />

Das Lagermuseum beinhaltete<br />

Archivaufnahmen, Animationen und<br />

Dokumentationen. Ergriffen verließen<br />

wir diesen Ort der Unmenschlichkeit<br />

und fuhren nachdenklich nach Hause.<br />

Von Juli 1937 bis zur Befreiung des Lagers durch die<br />

amerikanische Armee im April 1945 wurden schätzungsweise<br />

250.000 Menschen aller europäischen<br />

Nationen hierher deportiert. 56.000 von ihnen verloren<br />

dabei ihr Leben, darunter Juden, Homosexuelle<br />

und politische Gefangene. Zum Vergleich: Die Einwohnerzahl<br />

in Weimar betrug im Dezember 2007<br />

„64.720“ Menschen!!<br />

Nach der Fahrt wurde gefragt, ob sie „schön“ war?<br />

Was soll man sagen: „Prägend, faszinierend und<br />

gleichzeitig fundamental abstoßend.“ Sie intensivierte<br />

unsere Vorstellung über das Grauens des NS-<br />

Regimes und dessen Auswirkungen. Doch „schön“<br />

war sie nun wirklich nicht, allerdings jedem eindeutig<br />

zu empfehlen. So etwas darf nicht in Vergessenheit<br />

geraten.<br />

Wenn Sie mehr über Weimar und die Gedenkstätte<br />

Buchenwald erfahren möchten, finden Sie unter diesen<br />

Internetadressen weitere Informationen:<br />

http://www.buchenwald.de/<br />

http://www.weimar.de/<br />

Christian Drischler


Oberstufe on Tour<br />

KANT AKTUELL 25<br />

Exkursion der Lateiner ins Liebighaus nach Frankfurt<br />

Am 08.11.08 machten die beiden Lateinkurse der<br />

Jahrgangsstufe 11 von Herrn Kleiter und Herrn<br />

Woitzik eine Exkursion in das Liebighaus nach Frankfurt,<br />

wo bis zum 15.02.09 die Ausstellung »Bunte<br />

Götter. Die Farbigkeit antiker Skulptur« zu bestaunen<br />

ist. Für den Rundgang durch die Ausstellung<br />

wurden wir Schüler in zwei gleich große Gruppen<br />

eingeteilt, welche je eine Führerin zugeteilt bekommen<br />

haben. Die Führerin zeigte uns verschiedene<br />

griechisch- und römisch-antike Skulpturen (z.B.<br />

einen persischen Reiter oder die griechischen Götter)<br />

und erklärte uns, dass die Skulpturen (und ebenfalls<br />

so berühmte Bauwerke wie die Akropolis in Athen)<br />

damals nicht so waren, wie man es bislang gesehen<br />

und angenommen hat, nämlich in strahlendem,<br />

marmornem Weiß, sondern dass sie entgegen aller<br />

Sehgewohnheit bunt bemalt waren. Dies berichteten<br />

zwar auch schon antike Schriftquellen, aber man ist<br />

erst seit kurzer Zeit in der Lage, dies durch technische<br />

Analyseverfahren beweisen zu können. Es war<br />

erstaunlich, wie und mit welchen Farben die griechischen<br />

und persischen Skulpturen gestaltet wurden. Schon damals konnte man helle und dunkle Töne aus<br />

verschiedenen Rohstoffen wie Stein und Getreide gewinnen. Da dies aber sehr kompliziert war, waren die<br />

Farben sehr teuer. Aus diesem Grund waren auch nur die Reichen und Adligen in der Lage gewesen, solche<br />

Farben zu kaufen und zu benutzen. Beim Betrachten der Skulpturen waren wir ziemlich erstaunt, denn man<br />

sah sehr gut, dass der Maler mit viel Fleiß gearbeitet haben muss, da er sehr genau malen musste und das<br />

Bemalen der Skulptur sehr lange dauerte. Wir alle waren sehr beeindruckt von den ganzen Skulpturen, da<br />

wir uns nicht vorstellen konnten, dass der Mensch zu dieser Zeit schon in der Lage war, sie so zu gestalten<br />

und vor allem farbig zu bemalen.<br />

Unserer Meinung nach war der Besuch der Ausstellung eine gute Idee, da man vieles erfahren hat, worüber<br />

man bisher nichts wusste. Und wer weiß, vielleicht geht ihr ja mal an einem verregneten Tag in den Weihnachtsferien<br />

mit euren Eltern oder Freunden dorthin. Bereuen werdet ihr es aber auf jeden Fall nicht.<br />

22<br />

Kevin Siebert und Jan Berghof<br />

Nun seid ihr gefragt!!! Hier sind zwei schwarz-weiße Bilder<br />

zu sehen, auf dem antike Skulpturen zu sehen sind.<br />

Überlegt euch, wie die Figuren farbig aussehen könnten und<br />

malt sie so an, wie ihr es euch vorstellt.<br />

Werft eure Ergebnisse dann in den Briefkasten der Schülerzeitung.<br />

Die Redaktion sucht schon bald die schönsten Motive heraus<br />

und hängt sie zusammen mit den originalen Farbbildern im<br />

Foyer aus.


Am 26. Oktober 2008 starteten 18 mehr oder<br />

weniger Französisch begeisterte <strong>Kant</strong>-Schüler<br />

der 10. & 11. Jahrgangsstufe, in Begleitung der<br />

Lehrkräfte Frau Hampel und Frau Ernst, ihre<br />

Reise ans andere Ende der Welt. Nach 24 Stunden,<br />

rund 10.000 Kilometern, Zwischenlandung<br />

in Paris und dem Verlust einiger Nerven und<br />

eines Fotoapparats erreichten wir endlich unser<br />

Ziel: L'île de la Réunion.<br />

Für die Erdkundeschwächeren unter uns: La<br />

Réunion, ein französisches Departement, liegt im<br />

Indischen Ozean, südlich von der deutlich weniger<br />

schönen und touristenüberlaufenen Insel<br />

Mauritius. Ihre Fläche entspricht etwas der von<br />

Luxemburg und die Einwohnerzahl ist vergleichbar<br />

mit der von Frankfurt (700.000 Einwohner).<br />

Die Bevölkerung ist bunt gemischt,<br />

von Chinesen bis Afrikanern ist alles vertreten.<br />

„Kreolen“ nennen sich die ersten, ursprünglichen<br />

Bewohner der Insel, deren Kultur es wert<br />

ist entdeckt zu werden.<br />

Nach der Ankunft im Flughafen der Hauptstadt<br />

Saint Denis wurden wir herzlichst von unseren<br />

Austauschschülern, die der Großteil von uns<br />

KANT AKTUELL 25<br />

23<br />

durch den Gegenbesuch im März 2008 bereits<br />

kannten, und deren Familien begrüßt. Wir alle<br />

waren gespannt auf das zu Hause auf Zeit und<br />

sehnten uns nach einer Dusche. Das Wochenende<br />

verbrachte dann jeder von uns individuell in<br />

seiner Gastfamilie.<br />

Montags Morgens halb acht vor den Gittern des<br />

Lycée le Verger fand das von manchen sehr ersehnte<br />

Wiedersehen statt, es wurden erste Erlebnisse<br />

und Vorfälle ausgetauscht. Zeit dazu<br />

hatten wir genug, denn es lag ein langer Schultag,<br />

der erst um 17 Uhr endete, vor uns. Für uns<br />

Austauschschüler war der Schulbesuch zwar<br />

selten, was uns aber auch ganz recht war. Die<br />

französische <strong>Schule</strong> ist eher ein Gefängnis, deren<br />

Insassen (die Schüler) ihre Zeit absitzen und<br />

währenddessen ihre Wärter (die Lehrer) ihnen<br />

mehr oder weniger erfolgreich versuchen etwas<br />

beizubringen.<br />

Die folgenden zwei Wochen verbrachten wir in<br />

einem (zu) stark klimatisierten Bus, der uns an<br />

die verschiedensten Winkel und Attraktionen<br />

der Insel chauffierte. Es gab viel zu entdecken:<br />

Da wäre zum einen der Vulkan “Piton de la<br />

Fournaise“, eigentlich ein<br />

wirklich erwähnenswerter<br />

Ausflug, doch für uns ist er<br />

buchstäblich ins Wasser<br />

gefallen und vom Nebel<br />

eingenommen worden. Auf<br />

Grund des Ausbruches des<br />

Vulkans, einige Wochen<br />

zuvor war einer großer Teil<br />

gesperrt und bei Regen, Kälte<br />

und einer Sichtweite von<br />

wenigen Zentimetern verging<br />

uns die Wanderlust schnell.<br />

Die französische Lehrerin, die<br />

wohl ihrer wahren Berufung<br />

als Touristenführerin und<br />

Bedienerin eines Buntkopierers<br />

endlich nachgehen<br />

konnte, machte uns die


Busfahrt unerträglich und ließ unsere deutschen<br />

Französisch-Lehrerinnen an die Grenzen ihrer<br />

Übersetzungsfähigkeiten stoßen...<br />

Weitere Ausflüge führten uns in eine Zuckerrohrfabrik,<br />

wo der inseleigene Zucker produziert<br />

wird und in eine Vanillefabrik. Interessiert<br />

genossen wir die Führungen, zeigten uns von<br />

unserer besten Seite und so mancher konnte vor<br />

lauter Fragerei gar nicht mehr aufhören. Die<br />

Mädels hatten sich inzwischen dazu entschieden,<br />

ihre Zukunft mit einem Vanilleanbauer zu<br />

verbringen – man glaubt gar nicht, wie wertvoll<br />

solche Schoten sein können!<br />

Gemeinsam mit<br />

den französischenAustauschschülern<br />

besuchten wir<br />

das inseleigene<br />

Aquarium mit<br />

Haien und Fischen<br />

in den<br />

schillerndsten<br />

Farben. Davor<br />

hatten wir uns<br />

in einem Abenteuer-<br />

Kletterwald<br />

ausgetobt.<br />

<strong>Der</strong> wohl wichtigste<br />

Ausflug<br />

war der Besuch<br />

bei „Métèo France“, einem bedeutenden meteorologischen<br />

Forschungszentrum für Wirbelstürme.<br />

Vorab wurden wir durch Referate, die<br />

unsere drei deutschen Jungs (freiwillig - ist<br />

überflüssig zu erwähnen;)) vorgetragen haben<br />

auf den ausführlichen, französischen Vortrag<br />

des Meteorologen, vorbereitet. Wir hoffen, die<br />

Station wird nun weiter deutsche<br />

Austauschgruppen begrüßen.<br />

Unseren finalen Abschluss, bevor sich nach zwei<br />

Wochen die Ersten Deutschen wieder verabschiedeten,<br />

hatten wir in dem altertümlichen<br />

Dörfchen Hell Bourg. Dort besuchten wir „La<br />

Maison Folio“, indem wir die Blumenvielfalt von<br />

La Réunion sowie alte Traditionen kennen lernten.<br />

Beim anschließenden Abschiedsschmaus<br />

aßen alle zusammen typische kreolische Spezialitäten.<br />

KANT AKTUELL 25<br />

24<br />

Nach diesen tollen und erlebnisreichen 14 Tagen<br />

flog etwa die Hälfte von uns Deutschen, zusammen<br />

mit Frau Hampel zurück in das kalte<br />

Deutschland, aus dem Herr Klün zu uns geflüchtet<br />

kam. <strong>Der</strong> offizielle Schulaustausch war<br />

damit beendet, doch für uns Zurückgebliebene<br />

hat der Spaß erst richtig angefangen.<br />

Über die Dauer unseres offiziellen Austauschs<br />

hatten die Franzosen Schulunterricht und Prüfungen<br />

und konnten unter der Woche weniger<br />

Zeit mit uns verbringen. Die dritte Woche und<br />

die Wochenenden waren aber auch für sie frei<br />

und wir verbrachten schöne Stunden am traumhaften<br />

Strand, im<br />

hauseigenen<br />

Pool der<br />

reicheren<br />

Gastfamilien,<br />

shoppten<br />

in der<br />

Modemetropole<br />

Saint<br />

Denis, sahen<br />

französische<br />

Kinofilme,<br />

lernten das<br />

aufregende<br />

Nachtleben<br />

der Inselbewohnerkennen<br />

und<br />

unternahmen noch viel mehr...<br />

Nach drei Wochen kam aber auch für die Letzten<br />

der Abschied und unter großen Gefühlen<br />

flogen wir Freitag Abends wieder nach Hause.<br />

Mit einigen Erfahrungen mehr, neuen<br />

Freundschaften, besseren Französischkenntnissen,<br />

viel zu schweren Koffern mit<br />

zahlreichen Geschenken und einem verlorenen<br />

Herzen brachen wir auf und freuten uns auf die<br />

Familie und Freunde zu Hause, um all das<br />

Erlebte Wir sind zu uns erzählen. sicher, irgendwann – früher oder<br />

später – wieder auf die Insel zurückzukehren<br />

und unsere Gastfamilien, die uns alle herzlich<br />

aufgenommen haben, wiederzusehen. Also<br />

wenn ihr könnt, wagt das Abenteuer ans andere<br />

Ende der Welt und macht ähnliche Erfahrungen<br />

wie wir. Ihr werdet viel Spaß haben und mitten<br />

im Herbst mit einem gebräunten Teint zurückkehren.<br />

Marlene Lemp 10f1 & Johanna Konz 10f3


Endlich war es soweit, der französische Reisebus<br />

bog um die Ecke. Nach gut 10 Stunden<br />

Anfahrt erreichten 20 französische Jungen<br />

und Mädchen heil, aber etwas müde <strong>Rüsselsheim</strong>.<br />

Die Aufregung war den meisten ins<br />

Gesicht geschrieben. Mit einer typischen französischen<br />

Begrüßung – Küsschen rechts,<br />

Küsschen links- fing unser französischdeutscher<br />

Austausch an. Alle hatten dann<br />

einen gemütlichen ersten Abend im Kreis der<br />

jeweiligen Familie verbracht. Alle versuchten<br />

eifrig die erlernten Französisch- bzw.<br />

Deutschkenntnisse anzuwenden.<br />

Am nächsten Morgen ging es nach einer Begrüßung<br />

von Herr Osterkamp quer durch die<br />

I-K-S auf Entdeckungsreise. Nach vier gemeinsamen<br />

Unterrichtsstunden hieß es Abschied<br />

für zwei Stunden von den Austauschschülern<br />

zu nehmen, da sie separaten Unterricht<br />

hatten.<br />

Das folgende Wochenende verbrachten viele<br />

mit Stadt-, Schwimmbad-, und Flughafenbesuchen.<br />

Am Montag ging es mit dem Zug auf die<br />

Mainzer Schlittschuhbahn. Nach circa dreieinhalb<br />

Stunden war das erste Kennenlernen<br />

gemeistert. Anschließend ging es in die Mainzer<br />

Innenstadt zum Shoppen, Mittagessen<br />

und zu guter Letzt, man mag es kaum glauben,<br />

auch Kultur – man besichtigte den Mainzer<br />

Dom oder besuchte das Gutenberg Museum.<br />

Am Dienstag sind unsere französischen Austauschschüler<br />

mit dem Bus in die von ihnen<br />

beschriebene wunderschöne, romantische<br />

Stadt Heidelberg gefahren. Dort haben sie<br />

eine französischsprachige Stadt- und Schlossführung<br />

gemacht.<br />

Mittwochs nahmen die Schüler aus Evreux an<br />

einer Werksführung bei Opel teil. Die nächsten<br />

Tage hieß es dann auch für die französi-<br />

KANT AKTUELL 25<br />

Besuch aus Evreux<br />

25<br />

schen Schüler gemeinsamen Unterricht mit<br />

uns.<br />

Das Wochenende haben viele für Erholung<br />

der letzten Tage genossen und auf den angekündigten<br />

Wintereinbruch gewartet. Und<br />

dann hat es endlich sonntagabends überall<br />

tüchtig geschneit. Schnell holte man Handschuhe<br />

und Mützen raus, um mit der Schneeballschlacht<br />

anzufangen.<br />

Nach dem Schultag am Montag ging es am<br />

Dienstag nach Wiesbaden. Dort besuchten<br />

wir den hessischen Landtag und hatten sogar<br />

die Möglichkeit mit Abgeordneten zu reden.<br />

Anschließend gingen wir auf den gerade eröffneten<br />

Weihnachtsmarkt. Am Nachmittag<br />

fuhren wir dann zum Schloss Freudenberg,<br />

dem Haus der Sinne. Nach diesem anstrengenden,<br />

aber schönen Tag wurde uns allen<br />

klar, dass Morgen der letzte gemeinsame Tag<br />

mit unseren liebgewonnenen Freunden aus<br />

Frankreich bevorstehen wird.<br />

Den letzten Tag verbrachten wir in Rüdesheim<br />

und besuchten ein Musikkabinett, wo<br />

jeder mal an einer Drehorgel spielen durfte.<br />

Danach besuchten wir den Weihnachtsmarkt,<br />

der für die Franzosen eine ganz neue Erfahrung<br />

war, denn in Frankreich gibt es nur wenige<br />

Weihnachtsmärkte. In den drei frei zu<br />

gestaltenden Stunden haben sich viele in Cafés<br />

oder auch auf Bänken vor dem Rhein die<br />

letzten Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen<br />

lassen. Auf der beruhigenden Heimfahrt mit<br />

dem Zug ließen wir den zweiwöchigen Austausch<br />

Revue passieren. Den letzten gemeinsamen<br />

Abend verbrachte man in Grüppchen<br />

z.B. mit Pizza essen oder gemeinsamen Beisammensein.<br />

Am nächsten Morgen hieß es dann für uns<br />

alle Abschied nehmen. Und die 160 Tage<br />

rückwärts zählen bis zum nächsten Wiedersehn.<br />

Gözde Erol und Marie Feigenbutz


KANT AKTUELL 25<br />

Big Band Battle am 8. November 2008<br />

Am Samstagabend feierten die „IKS Swing Kids“ mit<br />

einem außergewöhnlichen Jubiläumskonzert im Opel-<br />

Forum ihr 20-jähriges Bestehen. <strong>Der</strong> ausverkaufte Abend<br />

bestand aus zwei Teilen, wobei der Spaß und die<br />

Motivation am Jazz sowohl der Musiker als auch der<br />

Zuschauer insbesondere im zweiten Teil des Abends<br />

deutlich wurden. Mit einem mitreißenden "Big-Band-<br />

Battle" der „Swing Kids“ und der „Big Band“ wurde<br />

im direkten Vergleich um die Gunst des Publikums<br />

geswingt.<br />

Auch ehemalige Mitglieder der „Swing Kids“ wurden<br />

zum „Mitjazzen“ eingeladen. So hatten sich unter Leitung<br />

von Gründer Horst Aussenhof am Vormittag ca.<br />

40 der insgesamt rund 80 Ex-"Swing-Kids" zu einer<br />

Kurz-Probe zusammengefunden und bewiesen nun<br />

mit einem mitreißenden Set, dass ihre bei der IKS vermittelten<br />

Jazz-Kenntnisse auch nach Jahren noch abrufbar<br />

sind. Mit von der Partie waren unter anderem<br />

sämtliche Bandleader, aber auch eine Reihe von Ehemaligen,<br />

die heute die Profilaufbahn eingeschlagen<br />

haben, wie Karen Perschke und Sebastian Klose. Mit<br />

dabei auch viele der Gesangsolisten aus den vergangenen<br />

20 Jahren, unter ihnen Pramila Chenchanna und<br />

Eva Schmied.<br />

Den Anfang des Abends markierten jedoch die aktuellen<br />

„Swing Kids“ unter der Leitung von Heiko Hubmann<br />

mit einem Set aus Stücken der Count Basie Band<br />

wie „The Plunger“ mit Moritz Wesp an der Soloposaune<br />

oder „Meetin’ Time“ mit Linda Lösel am Tenorsaxophon<br />

und Steffen Mathes an der Trompete als Solisten.<br />

Ein weiterer Höhepunkt war eine A-cappella-<br />

Version von "Blue Monday", bei der die gesanglichen<br />

26<br />

Fähigkeiten der sonst auf ihren Instrumenten spielenden<br />

Band unüberhörbar waren.<br />

Im zweiten Teil dann wurde die alte Tradition des "Big<br />

Band Battle" wiederbelebt.<br />

In den 1930er und 40er Jahren war dies in den Tanzsälen<br />

oder auch im Apollotheater in New York ein beliebter<br />

musikalischer Wettkampf zwischen Orchestern wie<br />

denen von Benny Goodman, Count Basie, Chick Webb<br />

und vielen mehr. Die Musiker lieferten sich legendäre<br />

„Swingschlachten“, die auch an diesem Abend nicht<br />

ausgelassen wurden.<br />

Mit Hilfe eines "Applaus-o-meters", der vom Opel-<br />

Akustiklabor zur Verfügung gestellt wurde, konnten<br />

dann schließlich die Zuschauer zwischen den beiden<br />

IKS-Bands entscheiden, wobei die „Swing Kids“ letztendlich<br />

den Wettbewerb für sich entschieden. <strong>Der</strong> Preis<br />

war der laut den Worten des Vorsitzenden des IKS<br />

Jazz e.V., Frank Ebert, von der "IKS Bigband" in Hawaii<br />

erspielte "Golden Swing and Drive"-Award.<br />

Ein grandioses Finale erlebten alle bei einer Kooperation<br />

beider Bands zu "Sing Sing Sing", das sich zum eigentlichen<br />

Höhepunkt des Abends entwickelte. Jens<br />

Hunstein dirigierte beide Big Bands, die nach seiner<br />

Idee abwechselnd und auch gemeinsam den berühmten<br />

Benny Goodman Hit sozusagen Stereo erklingen<br />

ließen.<br />

Zum guten Schluss stieg noch Profi-Klarinettist und<br />

Ex-IKSler Oliver Leicht von der hr-Bigband mit einem<br />

insbesondere gestalterisch herausragenden Solo ein.<br />

Alles in allem ein wunderbarer Abend. Freuen wir uns,<br />

dass wir ihn erleben durften.<br />

Keep Swingin`<br />

Johanna Klein


KANT AKTUELL 25<br />

Autorenbesuch in der IKS<br />

Gespannt hörten die im Kreis sitzenden Schüler der Hamburger Autorin Margret Steenfatt zu. Sie war am 6.<br />

November im Rahmen der <strong>Rüsselsheim</strong>er Lesewochen des Vereins Lesen und lesen lassen e.V. in die 9f3 der<br />

IKS gekommen, um den Schülern in einer Schreibwerkstatt kreatives Schreiben zu vermitteln. Das Ergebnis<br />

konnte sich sehen lassen. Gegen Ende des vierstündigen Projekts trugen die Schüler ihre mit Begeisterung<br />

verfassten Kurzgeschichten und Gedichte zum Thema „Trennungen“ vor.<br />

Nevfel Cumart, Autor aus Bamberg, konnte gleichfalls die Schüler der 10lf2 in seiner Schreibwerkstatt am<br />

12. November begeistern. Diese war ebenso vom Verein Lesen und lesen lassen organisiert und von der<br />

<strong>Rüsselsheim</strong>er Gewobau finanziert worden. Nevfel Cumart gelingt es immer wieder Gefühle in Lyrik umzusetzen<br />

und die Schüler für das kreative Schreiben zu begeistern.<br />

Einen weiteren Termin in dieser Reihe gab es mit der Autorin Aygen Sibel Celik am 3. Dezember in drei<br />

fünften Klassen. Sie las den Kindern aus ihrem neuen Buch „Geheimnisvolle Nachrichten“ vor.<br />

Stella aus der <strong>Kant</strong> Aktuell Redaktion hat mit Margret Steenfatt ein Mail-Interview geführt und Aygen Sibel<br />

Celik im Anschluss an ihre drei Lesungen gesprochen.<br />

Fragen von Stella an Margret Steenfatt und Aygen-Sibel Celik:<br />

� Wo wohnen Sie?<br />

� Wie viele Bücher haben Sie schon geschrieben?<br />

� Wo schreiben Sie Bücher?<br />

� Wie kamen Sie dazu Bücher zu schreiben?<br />

� Welches Buch haben Sie als erstes geschrieben?<br />

� Welches Buch lesen sie am liebsten?<br />

� Haben Sie Kinder?<br />

� Sind Sie verheiratet?<br />

� Haben Se noch eine andere Arbeit?<br />

� Was finden Sie so toll am Bücher schreiben?<br />

� Woher haben Sie die Ideen für die Bücher?<br />

� Gibt es ein Thema worüber Sie gerne<br />

schreiben?<br />

� Wie alt sind Sie?<br />

� Mit was schreiben Sie ihre Bücher?<br />

� Wann haben Sie Geburtstag?<br />

� Wo sind Sie geboren?<br />

� Als Sie ein Kind waren haben Sie da auch immer Geschichten<br />

geschrieben?<br />

� Waren Sie gut in der <strong>Schule</strong>?<br />

� Was war Ihr Lieblings Schulfach?<br />

� Welches Schulfach konnten Sie nicht leiden?<br />

� Auf welcher <strong>Schule</strong> waren Sie?<br />

� Sind Sie gern zur <strong>Schule</strong> gegangen?<br />

� Wollten Sie als Kind schon immer Autorin werden?<br />

� Was mögen Sie überhaupt nicht?<br />

� Spielen Sie ein Instrument?<br />

� Zusatzfrage an Aygen-Sibel Celik:<br />

Haben Sie schon Bücher auf Türkisch geschrieben?<br />

27


KANT AKTUELL 25<br />

Mail-Antwort von Margret Steenfatt:<br />

Die Fragen von Stella will ich gern beantworten.<br />

� Ich wohne in Hamburg.<br />

� Ich habe 23 Bücher geschrieben.<br />

� Ich schreibe gern in Cafes, wo Musik gespielt<br />

wird, die ich mag, z.B. pink. Ich schreibe auch im<br />

� Supermarkt, auf der Straße, in der Disco.<br />

� Ich habe schon in der ersten Klasse geschrieben -<br />

Gedichte, Kurzgeschichten, das ging immer so<br />

weiter, im Gymnasium bin ich von einem<br />

Deutschprofessor sehr gefördert worden - Theaterstück<br />

geschrieben.<br />

� Erstes Buch "Die sanften Banditen".<br />

� Von meinen Büchern lese ich am liebsten "Ich<br />

Paula", sonst französische Literatur. Camus, Duras,<strong>Der</strong>rida.<br />

� Ich habe 4 Kinder geboren.<br />

� Geschieden.<br />

� Ich habe keine andere Arbeit, das geht nicht.<br />

� Das Wunderbare am Schreiben ist die unendliche<br />

Zirkulation der Gedanken.<br />

Antworten von Aygen Sibel Celik<br />

� In Neu-Isenburg.<br />

� 4 bzw. 8 Bücher.<br />

� Am liebsten schreibe ich in der Bibliothek und<br />

in Cafes. Wenn ich richtig im Schreiben drin ist,<br />

dann auch zu Hause.<br />

� Ich kam vor 5 Jahren darauf, nachdem ich<br />

mehrere Jahre als<br />

Redakteurin für<br />

eine Fachzeitschrift<br />

geschrieben hatte.<br />

Ich wollte wieder<br />

etwas für Kinder<br />

und mit Kindern<br />

machen, und da<br />

ich gerne schreibe<br />

hat ich beides vermischt.<br />

� „Sinan und Felix“ war mein erstes Buch<br />

� Im Augenblick ist es „Die Bücherdiebin“<br />

� Nein, ich habe keine Kinder.<br />

� Nein, keine andere Arbeit.<br />

� Das tolle am Bücher schreiben ist, dass man<br />

einige Zeit in einer anderen Welt lebt und intensiver<br />

als beim Bücher lesen sich mit den<br />

Figuren und der Geschichte auseinandersetzt.<br />

� Manchmal schöpfe ich die Ideen aus meiner<br />

Lebensgeschichte oder sie kommen einfach<br />

so.<br />

28<br />

� Meine Ideen finde ich in den Straßen beim Unterwegssein.<br />

� Ich schreibe gern über Wünsche und Träume,<br />

darüber, im Alltag das Unmögliche zu riskieren.<br />

� Ich bin 73 Jahre alt.<br />

� Meine Lieblingsfächer waren Deutsch, Musik,<br />

Sport, Politik. Mathe war der Horror.<br />

� Ich war auf einem musischen Gymnysium, einer<br />

der beiden ersten Gymnasien in Hamburg, die<br />

von der ersten Frauenbewegung durchgesetzt<br />

worden sind, wo Mädchen Abitur machen konnten,<br />

Das war um 1900.<br />

� Ich bin sehr gern zur <strong>Schule</strong> gegangen, lieber zur<br />

<strong>Schule</strong> als nach Hause.<br />

� Mein Wunschtraum als Mädchen war ein eigenes<br />

Zimmer mit einem Schreibtisch und Schreibzeug<br />

und ringsum an den Wänden Bücher.<br />

� Ich schreibe oft über das Thema Vorurteil<br />

oder Mehrsprachigkeit/mehrere Nationalitäten<br />

in der Familie.<br />

� Ich bin 38 Jahre.<br />

� Geburtstag habe ich am 20.11.<br />

� Ich schreibe meine Bücher mit dem PC.<br />

� Ich bin in<br />

Istanbul<br />

geboren.<br />

� Ja, als Kind<br />

habe ich<br />

schon gerne<br />

Geschichten<br />

geschrieben.<br />

� Ja, in der<br />

<strong>Schule</strong> war<br />

ich gut.<br />

� Mein Lieblingsfach<br />

war Deutsch.<br />

� Geographie konnte ich nicht leiden.<br />

� Zuerst war ich in Niederfelden in der Grundschule,<br />

dann in Maintal-Bischofsheim und<br />

danach in Istanbul in der <strong>Schule</strong>.<br />

� Nein, als Kind hatte ich noch nicht die Idee,<br />

Autorin zu werden.<br />

� Ignoranz kann ich überhaupt nicht leiden.<br />

� Nein, leider kann ich kein Instrument spielen.<br />

� Nein, ich habe keine Bücher auf Türkisch geschrieben.


KANT AKTUELL 25<br />

Morton Rhue’s visit<br />

29<br />

Sarah Blass, (12 E/LK Hildebrandt)


Aus ganz praktischen Gründen<br />

fragten wir uns: Was ist der Grund<br />

dafür, dass dem Dienst am Ranzen,<br />

mithin dem Ranzendienst, die<br />

Bedeutung zukommt, die ihm<br />

zukommt – die Bedeutung, dass<br />

Lehrer auf einer Konferenz lang<br />

und breit konferieren und debattieren,<br />

ob und wenn, wann wo und<br />

wie wie oft wie lange und wie sehr<br />

wer ihn zu absolvieren hat; und<br />

die Bedeutung, dass Schüler mit<br />

allen Tricks und Kniffs vor ihm<br />

fliehen oder sich um ihn bemühen,<br />

trotz Verzicht auf Spannung, Spiel<br />

und Spaß in der erfrischenden und<br />

bewegenden Luft des Schulhofes,<br />

und dass sich andere Schüler bisweilen<br />

wie Ranzen, um ihre Ranzen<br />

… ranzen – und dafür schon so<br />

manchem Mitschüler was auf den<br />

Ranzen gegeben haben, und dafür<br />

schon so manchen Ranzer von der<br />

Pausenaufsicht einstecken mussten.<br />

Und mit ganz theoretischen Gründen,<br />

gründend noch in der Entledigung<br />

der unmittelbaren Nachwehen<br />

der Ranzendiskussion,<br />

antworten wir: Es muss wohl so<br />

sein, dass manche Phänomene und<br />

Probleme so tief sitzen, dass sie<br />

nur dann die Aufmerksamkeit<br />

erregen, wenn sie zur Sprache<br />

kommen. <strong>Der</strong> Ranzendienst<br />

scheint von dieser Art. Er scheint<br />

zudem von tiefer philosophischer<br />

Art. Er scheint dies nicht allein<br />

deshalb, weil es die Philosophie<br />

doch vornehmlich mit Problemen<br />

insgesamt zu schaffen hat –<br />

scheinbar eher mit der Schaffung<br />

als mit ihrer Lösung (was jedoch<br />

bisweilen den gleichen Wert besitzt).<br />

Sondern er scheint es vor<br />

allem deshalb, weil er ein Problem<br />

von kaum zu unterschätzender<br />

praktischer Relevanz ist, will heißen:<br />

von kaum steigerbarer Bedeutung<br />

für das Leben. Unsere Vermutung:<br />

Keiner versteht den Ran-<br />

KANT AKTUELL 25<br />

Kleine Ethik des Alltags:<br />

<strong>Der</strong> <strong>»Ranzendienst</strong>«<br />

zendienst und diese Leistung, mithin<br />

diese Dienstleistung, versteht<br />

er nicht den Ranzen als Ranzen,<br />

mithin den Ranzen als solchen.<br />

Was eh jedem klar vor Augen<br />

steht, bedarf dennoch einer kleinen<br />

Aufklärung.<br />

Diese seine Bedeutung liegt keineswegs<br />

schon darin, dass der<br />

Dienst am Ranzen ein Hauptpunkt<br />

besagten eifrigen Suchens und<br />

Findens, Gebens und Nehmens<br />

von Gründen einer Schulkonferenz<br />

sein kann – auch wenn das ein<br />

echter Fingerzeig sein wird. Keineswegs<br />

hat der Ranzen seine<br />

alleinige Bedeutung, weil man ihn,<br />

seit und in frühen Jahren, tagein<br />

und tagaus, schulhin und schulher<br />

herschleppt und hinschleppt, aufsetzt<br />

und absetzt, einpackt und<br />

auspackt. Keineswegs liegt seine<br />

Bedeutung schon in dem klaren<br />

Status als Symbol, mithin als Statussymbol.<br />

Das ist wichtig, und<br />

wer könnte das besser wissen als<br />

ein gleichsam Ranzengeschädigter,<br />

der weiß, wie es ist, die ersten<br />

Schuljahre unter lauter runden<br />

und eckigen, bunten und scheckigen,<br />

aber: neuen Ranzen der Mitschüler<br />

zu weilen, mit einem Lederkumulat<br />

seinerseits, das der<br />

Großvater – ein gekonnter und<br />

bekannter Schuhmacher im Dorfe<br />

– von irgendeiner Nachbarin irgendwie<br />

bekommen hat, wahrscheinlich<br />

geschenkt, höchstens,<br />

und den man lieber, statt ihn in die<br />

<strong>Schule</strong> zu tragen, sonst wo vergessen<br />

hätte – was man vielleicht auch<br />

getan hat, was zu wissen allerdings<br />

schon oder noch viel zu verdrängt<br />

ist.<br />

Das alles deutet mögliche oder<br />

wirkliche Bedeutungen an oder<br />

spricht sie gar aus, aber die eigentliche,<br />

gleichsam die Kardinalbedeutung<br />

des Ranzens, liegt tiefer.<br />

Sie macht ihn und desgleichen<br />

seinen Dienst nicht gleich zu einer<br />

30<br />

Kardinaltugend, aber doch bringt<br />

sie ihn in verdächtige Nähe. Denn<br />

wo, wenn nicht am Ranzendienst,<br />

zeigen sich alle – fast alle – wichtigen<br />

Tugenden gebündelt, gleichsam<br />

eingepackt und getragen in<br />

die und in der Welt!? Um es auf<br />

den Punkt zu bringen: Wer seinen<br />

Ranzen pflegt, der pflegt mehr als<br />

seinen Ranzen. Wer seinen Ranzen<br />

zu führen weiß, der weiß eine<br />

Menge mehr zu führen. Und umgekehrt:<br />

Wenn es mit dem Dienst<br />

am Ranzen nicht klappt, da 1 nn<br />

klappt so ziemlich gar nichts. Wer,<br />

man muss es so sagen, es mit dem<br />

Ranzendienst nicht so ernst nimmt,<br />

der verranzt zwar nicht notwendig,<br />

aber doch vorprogrammiert<br />

sein halbes Leben. Kurz: Wer seinen<br />

Ranzendienst verranzt, ver-<br />

1 Etymologische Hilfe: 1)<br />

Ranzen: m. stil. »Reisesack« (< 16.<br />

Jh.); älter (15. Jh.) in der Gaunersprache.<br />

Daneben Ränzel, mndd.<br />

rensel, auch renzer und rotw. ranz<br />

»Sack«. Herkunft unklar. 2) ranzen<br />

1 : swV. per. fach. »brünstig<br />

sein« (17. Jh.); älter spmhd. ranzen<br />

»ungestüm springen«; Intensivbildung<br />

auf -zen zu rangen, ranken<br />

»sich hin- und herwenden« nach<br />

den Bewegungsspielen der Paarungszeit.<br />

3) ranzen² swV.s. »anranzen«.<br />

4) Range f. per. reg.<br />

»Wildfang« (< 15. Jh.); mndd.<br />

range bedeutet eigentlich läufiges<br />

Schwein (zu rangen »sich hin- und<br />

herwenden«, nach der Unruhe des<br />

Schweins in dieser Zeit, s. ringen),<br />

wird dann aber schon früh als<br />

grobes Schimpfwort verwendet.<br />

In der heutigen Verwendung wird<br />

die Ausgangsbedeutung nicht<br />

mehr mitverstanden – oder auch<br />

doch!<br />

Literaturangabe: entnommen aus<br />

Kluge, Friedrich: Etymologisches<br />

Wörterbuch der deutschen Sprache<br />

bearbeitet von Elmar Seebold.<br />

23. erw. Aufl. Berlin, N.Y. 1995


schläft, nein: verranzt auch sein<br />

Leben – wahrscheinlich. Die Ordnung<br />

des Lebens liegt im Dienst<br />

am Ranzen. Die Früchte des Lebens<br />

haben ihre Wurzeln hier.<br />

Denn es gilt: Zeige mir deinen<br />

Ranzen, und ich sage dir, wer du<br />

bist – daran ist auf jeden Fall etwas,<br />

und an nichts lässt sich ein<br />

Mensch so deutlich erkennen wie<br />

an seinem Ranzen, den er und an<br />

dem er schwer oder leicht,<br />

schwermütig oder leichtherzig zu<br />

tragen hat. Er ist das erste wirkliche<br />

große »Haben«, das ein erstes<br />

wirklich selbstständiges »Sein«<br />

ausmacht.<br />

Das sind blanke Behauptungen<br />

noch, wir wissen, aber sie sind fast<br />

selbstredend. Denn nicht nur<br />

kommt dem Ranzen irgendeine<br />

Funktion im Leben oder sogar nur<br />

im Schulleben zu, sondern als die<br />

erste Funktion schlechthin ist er<br />

der Hort für den Wert seines Trägers.<br />

Denn der richtige Ranzen – so<br />

unsere nicht wirklich gewagte<br />

Behauptung –, das ist wichtiger als<br />

die richtigen Paar Schuhe, das<br />

richtige Handy, die richtige Tasche,<br />

ja … Handtasche sogar, und<br />

auch als später das richtige Auto,<br />

das richtige Haus. <strong>Der</strong> richtige<br />

Ranzen und der Ranzen richtig<br />

getragen, das ist mehr als ein Symbol<br />

nur, denn das ist so etwas, wie<br />

ein großer weiser Mann schon<br />

früher gesagt hat: »Omnia mea<br />

mecum porto«, »alles was ich<br />

brauche, trage ich mit mir«, und<br />

wo, wenn nicht im und am Ranzen<br />

sollte das getragen werden! Wohlgemerkt,<br />

der Ranzen, das ist ja<br />

nicht nur der Ranzen, das ist ja<br />

auch der Rucksack, die Tasche, das<br />

Täschchen, der Koffer, die Tüte ja<br />

auch vielleicht, aber das tut dem<br />

keinen Abbruch. <strong>Der</strong> Ranzen ist<br />

somit nicht einfach nur ein Behilf<br />

und Hilfsmittel, gleichsam ein<br />

materieller Diener, der uns zu<br />

Diensten ist, weil er unsere Sachen<br />

packte und bei Bedarf nur ge-<br />

KANT AKTUELL 25<br />

braucht würde, und er ist nicht<br />

einfach nur ein Anhängsel, mit<br />

einem schmeichelhaften Nutzwert,<br />

den man ja deshalb schließlich nur<br />

auf dem Rücken trägt, weil er nur<br />

eine Nebensache ist und gar nicht<br />

wert, ständig ins Auge zu springen.<br />

Das wäre reichlich naiv gedacht,<br />

denn vielmehr ist es umgekehrt<br />

so, dass alles Wichtige in<br />

unseren Ranzen gehört, und mehr<br />

noch: dass alles wichtige eben<br />

unser Ranzen ist – und wir mit<br />

ihm sind. Ja, kein Witz: die Geldbörse<br />

findet sich dort; die Strickliesel,<br />

das Tamagotchi, das Stickeralbum<br />

in upgedateten Formen finden<br />

sich dort; die Handykollektion,<br />

der MP3-Player, iPhone und<br />

iPod samt equipment finden sich<br />

dort; die Lipglossvariation und<br />

sonstige upmaker und auftuner<br />

selbstredend auch; die Pausenverpflegung<br />

eventuell; das Lernmaterial<br />

findet sich dort auch manchmal.<br />

Und jetzt Hand auf Herz und Ranzen:<br />

Wessen bedarf es denn noch?<br />

Wer seinen Ranzen vergisst, verliert<br />

oder sonstwie verlustig seiner<br />

geht, der weiß, was ihm fehlt, der<br />

weiß, wie nackt er sich ohne diese<br />

seine zweite Haut fühlt. <strong>Der</strong> Ranzen<br />

– wohlgemerkt: nicht nur sein<br />

Inhalt, sondern eben: der Ranzen<br />

ist somit das Nonplusultra an<br />

Wichtigkeit, weil er der Inbegriff<br />

für all das ist, was hier, für die<br />

<strong>Schule</strong>, und das heißt: was hier<br />

und da, für die <strong>Schule</strong> und das<br />

Leben nötig ist. Denn ein anderer<br />

alter weiser Mann hat ja auch<br />

schon gewusst, dass »non scholae,<br />

sed vitae discimus«? – dass wir ja<br />

gar »nicht für die <strong>Schule</strong> lernen,<br />

sondern für das Leben«, auch und<br />

gerade, wenn wir in die <strong>Schule</strong><br />

gehen.<br />

Wollte man den Ranzendienst also<br />

einfach wieder zu einem dieser<br />

Schulprobleme machen, machte<br />

man sich schnell einer gewissen<br />

Naivität schuldig. Denn erstens ist<br />

31<br />

eben die <strong>Schule</strong> gar nicht nur eine<br />

Sache der <strong>Schule</strong>, sondern auch<br />

eine des Lebens, gleichsam die<br />

<strong>Schule</strong> des Lebens; zweitens aber<br />

trägt doch so ziemlich ein jeder<br />

seinen Ranzen, oder doch sein<br />

Ränzlein wenigstens, versteckt<br />

und verdeckt oder offen zur Schau,<br />

in der <strong>Schule</strong> oder eben auch nicht<br />

nur dort. Und deshalb ist spätestens<br />

jetzt klar, was eh klar erschien,<br />

dass nämlich der Ranzen etwas so<br />

Bedeutsames ist und so bedeutsam,<br />

dass man sich hütet, ihn irgendwo<br />

und zu Hause zu vergessen,<br />

dass man rennen würde, um<br />

ihn zu haben und holen, und freilich:<br />

dass man ihm zu Diensten ist<br />

und den Ranzendienst aus Erfüllung<br />

dieser Pflicht zu übernehmen<br />

oder ihn aus Angst vor dieser<br />

Pflicht zu überlassen wünscht.<br />

Nun ist klar, warum man debattieren<br />

muss, ob und wenn, wann wo<br />

und wie wie oft wie lange und wie<br />

sehr wer ihn zu absolvieren hat.<br />

Wenn der Ranzen nämlich all das<br />

ist und hat und kann, als was er<br />

sich nun gezeigt hat, dann muss<br />

das so sein. Und deshalb sollte<br />

man den Ranzen nicht auf die<br />

leichte Schulter nehmen, egal wie<br />

schwer er ist, egal wie stark man<br />

ist.<br />

Kurz: Wer den Ranzen zu einer<br />

Nebensache machen wollte, der<br />

übersähe, dass vermeintliche Nebensachen<br />

ebenso die eigentlichen<br />

Hauptsachen sein können wie<br />

vermeintliche Hauptsachen die<br />

eigentlichen Nebensachen. Und<br />

wer hier nicht sähe, dass der Ranzen<br />

ein echtes ernstes Problem ist,<br />

und wer es stattdessen nur komisch<br />

fände, der lasse sich gesagt<br />

sein, dass alles Komische – so es<br />

diesen Namen wert ist – zutiefst<br />

ernst ist, genau so, wie alles Ernste<br />

– so es sich seinen Namen zu sehr<br />

verdienen möchte – immer auch<br />

komisch ist.<br />

Ludger Kleiter, Markus Sandhoff, Thorsten Sindermann


KANT AKTUELL 25<br />

Buchbesprechung:<br />

Die zwölf Geschworenen<br />

Tugba Kayaalp u. Esma Zeybek<br />

<strong>Der</strong> US-amerikanische<br />

Autor Reginald Rose war<br />

selbst einmal Geschworener<br />

in einem Geschworenenverfahren;<br />

vor seinem<br />

Stück „Die zwölf Geschworenen“ hatte er 1954 zunächst<br />

ein Fernsehspiel gemacht, welches damals<br />

und heute noch ein Filmklassiker ist, zu dem Sidney<br />

Lumet, einer der großen Regisseure dieser Zeit,<br />

Regie geführt hat. <strong>Der</strong> Fall basiert auf einer wahren<br />

Story.<br />

Dieses Stück stellt außer den 12 Geschworenen den<br />

Gerichtsvorsitzenden dar, aber es gibt keine Erzählerstimme.<br />

Es gibt nur einige Regieanweisungen, so<br />

dass die 12 Geschworenen einen Dialog führen<br />

können, der sich über das ganze Stück erstreckt.<br />

<strong>Der</strong> Schauplatz wird von nur einem einzigen Raum<br />

gebildet, „ein großer, kahler, ungemütlich wirkender<br />

Raum: das Geschworenenzimmer eines Bezirksgerichts<br />

im östlichen Teil von New York.«<br />

In dem Stück geht es um einen 19-jährigen Jungen,<br />

der wegen kaltblütigen Mordes an seinem Vater<br />

angeklagt ist. Nach dem Mordprozess, der sechs<br />

Tage dauert, ziehen sich 12 Geschworene, die per<br />

Los diesen Job antreten, in das Verhandlungszim-<br />

mer zurück. Sie sind als Persönlichkeiten von<br />

Grund auf verschieden, kennen sich nicht, haben<br />

aber über das Urteil zu beraten, das zur Todesstrafe<br />

32<br />

Bücher-Tipp<br />

führen kann. Ganz unterschiedliche, bisweilen völlig<br />

entgegengesetzte Persönlichkeiten müssen hier<br />

plötzlich die ganze Zeit in einem Zimmer und in<br />

kurzer Zeit über Leben und Tod entscheiden. Ihre<br />

Aufgabe besteht darin, „begründete Zweifel« zu<br />

äußern, „Tatsachen von Phantasiegebilden“ zu<br />

unterscheiden, und „einstimmig“ für die Schuldigkeit<br />

oder Unschuldigkeit des Angeklagten zu befinden.<br />

Geht es nicht 12:0 für das eine oder das andere<br />

aus, so wird ein neues Geschworenenteam<br />

verpflichtet.<br />

Zwei Zeugenaussagen lassen den Prozess so aussehen,<br />

als wäre der Angeklagte schuldig, doch einer<br />

der Geschworenen (Nr. 8) enthält sich, während die<br />

anderen ihn spontan für schuldig erklären. Er ist<br />

der einzige, der realistisch und moralisch denkt,<br />

denn er will nicht einfach jemanden in den Tod<br />

schicken, ohne darüber zu sprechen. Das Leben des<br />

Angeklagten liegt in der Hand der Geschworenen.<br />

Nr. 8 schafft es nach und nach, die anderen in ihrer<br />

vorschnellen Vorgefasstheit zum Nachdenken zu<br />

bringen und umzustimmen, indem er durch Beharrlichkeit,<br />

Logik, Redekunst und Einfühlungsvermögen<br />

die anderen auf seine sachlich begründete Seite<br />

bringt. Es gelingt ihm in hitzigen Auseinandersetzungen,<br />

die vermeintlichen Argumente<br />

und Vorurteile der Anklage und der<br />

Mitgeschworenen zu entkräften. Er ist<br />

nicht irgendwie gebildet, sondern er ist<br />

gebildet, weil er kritisch ist und<br />

aufmerksam auf die Perspektive des<br />

Angeklagten eingeht. Im Gegensatz zur<br />

Nr. 8 stellt etwa Nr. 7 den Extrempol dar,<br />

weil ihm ein Menschenleben gleichgültig<br />

ist und er nur an das Baseballspiel der<br />

Yankees, seines Lieblingsteams, am<br />

Abend denkt. Auch lange nach Anfang<br />

der Verhandlung – 11:1 für schuldig – hat<br />

sich noch nichts geändert. Später<br />

stimmen sie nochmals ab und dann steht<br />

es 6:6 unentschieden. Danach demonstrieren<br />

sie, indem sie einige der<br />

vermeintlichen Hauptargumente nachspielen<br />

und auf diese Weise konkret vor<br />

Augen führen, dass an allen Indizien und<br />

Beweisen der Anklage berechtigte<br />

Zweifel möglich und nötig sind – auch und gerade<br />

wenn sie zunächst glasklar und eindeutig für die<br />

Schuldigkeit zu sprechen scheinen. Vor allem das


Mordmotiv scheint ohne weiteres nachvollziehbar:<br />

Vaterhass, mitverursacht durch das schlechte Milieu,<br />

die bisherige Lebenssituation des Jungen und<br />

die ständigen Auseinandersetzungen mit dem Vater,<br />

aber vor allem auch dies wird im Verlauf des<br />

Gesprächs bezweifelbar.<br />

Als Leser wird man voll in diesen Strudel aus zwölf<br />

Stimmungen und Meinungen gezogen, ist abhängig<br />

von ihnen, denkt vielleicht am Anfang auch klar im<br />

Sinne der Schuldigkeit, und muss dann nach und<br />

nach erfahren, wie einseitig Sichtweisen und Perspektiven<br />

sein können, und erfährt auch noch, warum<br />

das so ist – nämlich meistens auf Grund von<br />

persönlichen Problemen und Erfahrungen sowie<br />

Lebensweisen (etwa das Problem mit jungen Männern<br />

nur deshalb, weil man es mit dem eigenen<br />

Sohn nicht hingekriegt hat; oder die Abneigung<br />

gegen Slums oder Ausländer etc.). Das Buchcover<br />

titelt mit der Feststellung: „Hier diskutiert am simplen<br />

Fall die Demokratie sich selbst, geht bei sich<br />

selbst in die Lehre, gewinnt fundamentale Einblicke<br />

in ihr Wesen, ihre Größe und ihre Gefährdung«,<br />

verpackt in einen spannenden Kriminalfall. Warum<br />

ist das so, warum wird dieses Stück „zum klassischen<br />

Modellfall“ von Demokratie? Demokratie<br />

bedeutet zunächst Herrschaft des Volkes, was so<br />

viel heißen soll wie: Jeder Bürger eines demokratischen<br />

Staatswesens oder einer demokratischen Gesellschaft<br />

hat gleiches Recht auf Beteiligung an den<br />

Rechten, ihrer Einlösung und Erhaltung, kurz: an<br />

Mitbestimmung und Mitbestimmtsein. Die Zwölf<br />

Geschworenen haben hier nicht nur dieses Recht,<br />

sondern sie stehen hier in der Pflicht, dieses Recht<br />

einzulösen – zum Wohl oder Wehe des Angeklagten.<br />

Die „Größe“ der Demokratie liegt genau hier,<br />

KANT AKTUELL 25<br />

33<br />

in der Meinungsvielfalt, in den verschiedenen Perspektiven<br />

auf eine Sache, in den vielen Erfahrungen,<br />

die zu ihrer Klärung und Aufklärung beitragen<br />

können. Aber genau hier auch liegt ihre „Gefährdung“:<br />

Die Geschworenen können nicht sachlich<br />

reden und nicht argumentieren, sie können sich<br />

auch nicht benehmen, zudem interessieren sie sich<br />

nur für ihre Angelegenheiten und gar nicht für die<br />

der anderen und ihre Meinungen und Argumente –<br />

und erst recht nicht für die möglichen oder wirklichen<br />

Tatvorgänge. Man könnte auch sagen, eine<br />

durch eine Demokratie gewährte Freiheit kann hier<br />

zu sehr und daher falsch genutzt werden: wenn<br />

und weil sie nicht mehr im Dienst der Sache, sondern<br />

der je eigenen Persönlichkeit steht und egoistischen<br />

Interessen folgt. Denn dies ist so, wenn man<br />

nur die eigene Arbeit oder das Baseballspiel im<br />

Kopf hat statt diejenigen Pflichten, die man als Bürger<br />

einer Demokratie nun einmal zu übernehmen<br />

hat. Demokratie wäre aber eben: Pflichten auch<br />

erfüllen, wenn man Rechte fordert, also Wechselseitigkeit!<br />

So ist die Idee der Demokratie und eines ihrer (amerikanischen)<br />

Herzstücke: die Institution der 12<br />

Geschworenen. Dass darin große Möglichkeiten<br />

liegen, ist gezeigt; dass darin große Risiken liegen,<br />

ist auch gezeigt. Wie der Schluss dieser Verhandlung<br />

um Leben und Tod nun ausgeht – und es gibt<br />

einen Schluss! –, werden wir euch nicht verraten, da<br />

wir ja nicht wissen, ob ihr nun Interesse habt, dieses<br />

Stück zu lesen. Wessen Interesse nun geweckt ist,<br />

bekommt hier ebenso eine kleine Leseprobe wie<br />

derjenige, dessen Interesse noch geweckt werden<br />

muss. Es lohnt sich auf alle Fälle – gerade auch für<br />

Bürger einer demokratischen Gesellschaft.<br />

Bücher-Tipp<br />

Buchbesprechung: Generation Doof<br />

(von Sascha Igel)<br />

Unsere Generation – ein<br />

Haufen Blödies? Dies zumindest<br />

hört man immer<br />

öfter. »Die Generation von heute ist zum in die<br />

Tonne kicken!« Oder: »Damals war das ganz anders!<br />

Das hätten wir uns nie getraut!« Sind diese<br />

Anschuldigungen berechtigt? Wenn man teilweise<br />

bei Quizshows sieht und hört, dass auf Fragen wie<br />

»Wie hieß Muhammad Alis Biographie?« geantwortet<br />

wird: »Mein Kampf«, oder wenn ein junger<br />

Mann glaubt, dass George W. Bush und Saddam<br />

Hussein beide aus Großbritannien kommen, könnte<br />

man es fast glauben. Jetzt haben sich zwei Jungau-<br />

toren ein Herz gefasst und das Buch Generation Doof<br />

– Wie blöd sind wir eigentlich? verfasst. Da ich selber<br />

nicht weiß, ob ich blöd bin, hoffte ich, die Antwort<br />

in diesem Buch zu finden …<br />

Hier die Antwort<br />

Auf den ersten Blick ist das Buch schon ein ›eyecatcher‹<br />

(siehe den Goldfisch im viel zu kleinen<br />

Glas). Aber nicht nur außen, auch inhaltlich gibt es<br />

einiges her. Es nimmt unter anderem die folgenden<br />

Themen – alle mit einer Portion Sarkasmus – durch<br />

den Fleischwolf:


1. <strong>Schule</strong> und Arbeit<br />

Das erste Kapitel fängt schon mal vielversprechend<br />

an, denn gleich dort kommen wir (die Schüler)<br />

dran. Leider, muss ich wirklich sagen, haben die<br />

Autoren unseren wunden Punkt getroffen: Wir<br />

wollen immer mehr und alles immer schneller.<br />

Aber wir wollen dafür nicht mehr arbeiten. Man<br />

hat nur noch den Preis im Sinn, aber der Fleiß rückt<br />

in weite Ferne. Ein zentrales Problem der heutigen<br />

Zeit. Hier muss ich sagen: Durchaus richtig!<br />

2. Liebe<br />

In diesem Kapitel sind die Autoren weit über das<br />

Ziel geschossen. Sie verallgemeinern das Thema<br />

Liebe viel zu sehr. Sie trennen die Generation in die<br />

»Sexgeilen« und die »Kuscheljunkies«. Nur diese<br />

zwei Gruppen, keine anderen! Hier wurden definitiv<br />

zu viele Beispiele benutzt und keine sachlichen<br />

Bezüge zum Thema aufgebaut werden.<br />

3. Erziehung<br />

Erziehung – ein Thema, das wirklich Dinge hervorbringt,<br />

bei denen man lachen kann, aber auch weinen.<br />

Wenn man liest, dass eine Frau jeden Tag mit<br />

ihrem 3-jährigen(!) Sohn »Oliver Geissen« sieht und<br />

das »Allgemeinbildung« nennt, dann kann man<br />

nur noch heulen. Oder Väter, die Kinder mit Salat<br />

von McDonald’s mästen und das als abwechslungsreiche<br />

Kost ansehen. Aber auch hier haben die<br />

Autoren sich wieder nur die Negativbeispiele ausgesucht.<br />

Denn auch heute gibt es noch Eltern, die<br />

ihre Kinder nicht vor dem Fernseher parken, sie<br />

mit Junkfood vollstopfen und ihnen Oliver Geissen<br />

zum Lernen anbieten – sondern sich mit ihren Kindern<br />

vernünftig befassen.<br />

Heißt es die oder der gerade Kurve?<br />

Was sieht man, wenn man einer Blondine<br />

in die Augen schaut?<br />

In welchem Fall ist 4+4=9?<br />

Warum hat eine Giraffe so einen langen<br />

Hals?<br />

13 Häuser brennen. 8 werden gelöscht,<br />

wie viele bleiben übrig?<br />

KANT AKTUELL 25<br />

34<br />

Und hier das Nachwort<br />

Auch nach dem Lesen bin ich mir nicht sicher:<br />

»Wie blöd sind wir eigentlich?« Das Buch enthält<br />

zwar teilweise Wahrheiten, aber im Gesamtbereich<br />

ist es einfach zu überspitzt und einseitig – auf die<br />

negativen Seiten einseitig bezogen. Somit ist es<br />

ebenso pauschal, wie schon die Generationen-<br />

Vorläuferbücher es waren und wie es solche Populärsoziologien<br />

immer sind. Beachtlich ist auch, dass<br />

bei aller Kritik des Bildungsstands »unserer Generation«<br />

– zu der sich die beiden Autoren übrigens<br />

selbst zählen und damit in Anspruch nehmen wollen,<br />

aus der Innen- und Erfahrungsperspektive<br />

mitreden und mitschreiben zu können – nicht nur<br />

keine vernünftige Idee von Bildung und Gebildetsein<br />

vorgeschlagen wird, sondern dass eine solche<br />

auch nicht immer im Hintergrund zu stehen<br />

scheint. Ein wirkliches Kriterium für eine gerechtfertigte<br />

Beurteilung scheint dieser Kritik über weite<br />

Strecken zu fehlen. Die Autoren kritisieren und<br />

ironisieren mal einfach so aufs Geratewohl, wenngleich<br />

mit dem eigenartigen Schlag zur negativen<br />

Seite – so dass man schnell etwa vergisst, wie viel,<br />

und vielleicht wie gleich viel Blödsinn jede frühere<br />

Generation verzapft hat, und dass so manche frühere<br />

und keineswegs so weit zurückliegende Generation<br />

den Wettbewerb um das Blödsinnsgold mit<br />

unserer fast mit links aufnehmen dürfte. Wenn<br />

man dieses Buch gelesen hat, dann weiß man sich<br />

wirklich am Ende nach all dem geschilderten Blödsinn<br />

nicht mehr vor dem Blödsinn zu retten, aus<br />

dem es kein Entkommen zu geben scheint, weil<br />

eben alles irgendwie als Blödsinn dargestellt wird.<br />

Aber das wäre selbst totaler Blödsinn! Deswegen ist<br />

dieses Buch selbst nicht gleich Blödsinn, aber es ist<br />

eben höchstens nur die halbe Wahrheit. Jedoch hat<br />

es auch darin seinen unbedingten Wert: Wenn man<br />

einfach mal über Blöde und Blödes lachen will, ist<br />

man mit diesem Buch bestens bedient.<br />

Witze &<br />

Rätsel<br />

Lösung:<br />

1. Es gibt keine gerade Kurve.<br />

2. Die Hirnrückwand.<br />

3. In keinem!<br />

4. Weil der Kopf so weit oben ist<br />

5. 8, die anderen verbrennen!


KANT AKTUELL 25<br />

<strong>Schule</strong>lternbeirat der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Gymnasium der Stadt <strong>Rüsselsheim</strong><br />

<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong>, 65428 <strong>Rüsselsheim</strong>, Evreuxring 25<br />

elternbeirat@iks-ruesselsheim.de<br />

Elternbrief 12/2008 vom 21. Dezember 2008<br />

Liebe Eltern der IKS,<br />

zum Jahresende 2008 möchte der <strong>Schule</strong>lternbeirat über einige Neuigkeiten der letzten<br />

Wochen informieren und einen kleinen Ausblick auf das Jahr 2009 geben.<br />

MENSA UND UMBAU<br />

<strong>Der</strong> Lokalpresse war zum Thema „Küchenausstattung<br />

der Mensa“ einiges zu entnehmen.<br />

Nachdem unsere Versuche, in Gesprächen mit den<br />

Verantwortlichen bei der Stadt <strong>Rüsselsheim</strong>, namentlich<br />

dem Bürgermeister und Schuldezernenten<br />

Herrn Dreiseitel, der Fachbereichsleiterin Gebäudewirtschaft,<br />

Frau Hornung und der Leiterin<br />

des Schulverwaltungsamtes, Frau Reichert, eine<br />

zukunftstaugliche Anpassung der Küchenplanung<br />

zu erreichen, nicht den gewünschten Diskussionsprozess<br />

in Gang gebracht haben, sind wir am<br />

28.11.2008 mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit<br />

gegangen. Zusätzlich zur Darlegung<br />

unserer Bedenken gegen die Planung einer Ausgabeküche<br />

haben wir eine Alternative in Form einer<br />

Regenerierküche aufgezeigt, wozu wir, wie von<br />

der Stadt von uns gefordert, selbst einen Experten<br />

für Großküchen mit einer Alternativplanung beauftragt<br />

haben.<br />

Trotz der positiven Ergebnisse des Küchenplaners<br />

befürwortet der Magistrat der Stadt weiterhin die<br />

bisher geplante Ausgabeküche und begründet dies<br />

im Wesentlichen mit Zusatzkosten von mehreren<br />

hunderttausend EUR, ohne uns, d.h. der Schulleitung<br />

oder dem SEB, die exakten Kosten und deren<br />

Zusammensetzung mitzuteilen. Am 19.12.2008 hat<br />

nun der Magistrat seine Sicht der Dinge in einer<br />

eigenen Pressemitteilung (Link zur Internet-Seite<br />

der Stadt noch nicht möglich daher als PDF-<br />

Dokument im Anhang) öffentlich gemacht. <strong>Der</strong><br />

bisherige Verhandlungsverlauf zeigt keinen Willen<br />

der Zusammenarbeit seitens der Stadt mit der<br />

<strong>Schule</strong> und wir sind über die eindeutige Falschdarstellung<br />

in der Pressemitteilung des Magistrats<br />

sehr erzürnt. Insbesondere die Behauptung, der<br />

<strong>Schule</strong>lternbeirat habe seine Meinung zur Ausgabeküche<br />

„erst Ende September 2008, also in einem<br />

Stadium, in dem die Bauarbeiten schon weit fortgeschritten<br />

waren,“ geändert, ist falsch. Richtig ist,<br />

dass der <strong>Schule</strong>lternbeirat bereits am 10.12.2007,<br />

d.h. vor mehr als einem Jahr, in einem Brief an das<br />

35<br />

Schulverwaltungsamt, Frau Reichert, deutlich darauf<br />

hingewiesen hat, dass „wir den Einbau einer<br />

Regenerierküche als notwendig erachten“ und „wir<br />

bedauern, zu unseren Vorstellungen hinsichtlich wünschenswerter<br />

Korrekturen am Plan bisher nicht gehört<br />

worden zu sein“. Auch die von den Planern der<br />

Stadt ermittelte Notwendigkeit, die Sitzplatzkapazität<br />

der Mensa für eine Regenerierküche von 200<br />

auf 100 – 120 reduzieren zu müssen, entspricht<br />

nicht den Kalkulationen des von uns beauftragten<br />

erfahrenen Großküchen- und Mensaplaners. Gleiches<br />

gilt für die ermittelten Zusatzkosten (unser<br />

Experte errechnete 50 – 60.000 EUR), die vertraulichen<br />

Informationen zu Folge vom Magistrat auf<br />

mehr als 300.000 EUR beziffert wurden.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Schule</strong>lternbeirat, die Schulleitung und die in<br />

der AG BiWAK aktiven Eltern und Lehrer sind<br />

verärgert darüber, bei den Mensaplanungen über<br />

einen jetzt mehrere Monate währenden Zeitraum<br />

immer wieder zurückgewiesen und nur in<br />

Bruchstücken informiert zu werden. Unser Ansinnen<br />

ist weiterhin, dass der hohe Geldbetrag für die<br />

– von uns sehnlichst erwartete – Mensa der IKS in<br />

eine zukunftsweisende Essensversorgung investiert<br />

wird. Dies sehen wir bei einer Ausgabeküche<br />

einfach nicht gewährleistet, weshalb wir eine nach<br />

unseren Berechnungen finanziell tragbare Planänderung,<br />

hin zur Regenerierküche, verlangen. Wir<br />

werden unseren Standpunkt weiterhin öffentlich<br />

vortragen, mit den politischen Fraktionen diskutieren<br />

(so insbesondere durch Irmgard Kröhler-<br />

Dudek und Gabi Stephan geschehen mit der CDU,<br />

den Grünen, der Liste Rüssel, und den Linken)<br />

und alle Möglichkeiten einer Einflussnahme bei<br />

Beratungen in den Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung<br />

(am 17.12. waren wir im Bauausschuss,<br />

am 18.12. im Schulausschuss anwesend)<br />

ausschöpfen, um endlich Verhandlungsbereitschaft<br />

mit dem Ziel einer zukunftsweisenden Lösung<br />

zu erreichen. Es zeichnet sich inzwischen<br />

allerdings immer mehr ab, dass dazu die Einbeziehung<br />

aller Eltern, Lehrer und auch Schüler der IKS


notwendig sein wird. Weitere Schritte und Aktionen<br />

werden wir ggf. kurz nach den Weihnachtsferien<br />

ankündigen.<br />

Kurz erwähnen möchten wir an dieser Stelle, dass<br />

der <strong>Schule</strong>lternbeirat auch die Diskussionen zu<br />

ähnlichen Themen an anderen <strong>Rüsselsheim</strong>er<br />

Gymnasien verfolgt und unterstützt. An der Max-<br />

Planck-<strong>Schule</strong> drohte beispielsweise sogar die<br />

Streichung der in 2009 notwendigen Mittel zur<br />

Planung einer Mensa – vom Bau und dessen Finanzierung<br />

war noch gar nicht die Rede. Auf einer<br />

öffentlichen Versammlung des Elternbeirats der<br />

MPS am 16.12.2008 haben wir deutlich gemacht,<br />

dass wir den Bedarf der MPS uneingeschränkt<br />

unterstützen und über unsere eigenen Erfahrungen<br />

im Bewilligungsprozess der Mittel für unsere<br />

Mensa berichtet.<br />

INVESTITIONSPROGRAMM DER HESSI-<br />

SCHEN LANDESREGIERUNG<br />

Mit großem Interesse haben wir die Berichte über<br />

das geplante Investitionsprogramm in Hessen zur<br />

Ankurbelung der lokalen Wirtschaft verfolgt. Dabei<br />

ist explizit die Rede von Investitionen in die<br />

<strong>Schule</strong>n des Landes. Neben den o.g. Mensen passt<br />

auch die bereits im Plan existierende – und dringend<br />

notwendige – Modernisierung der naturwissenschaftlichen<br />

Lehrräume der IKS bestens in dieses<br />

Konjunkturprogramm. Bisher wurde die Umsetzung<br />

der Modernisierung vom Schulträger, der<br />

Stadt <strong>Rüsselsheim</strong>, mit Hinweis auf die Finanznot<br />

nicht in Angriff genommen. Wir werden uns dafür<br />

stark machen, dass diese Konjunkturhilfe des Landes<br />

ausgeschöpft wird, um die notwendigen Umbaumittel<br />

für eine umgehende Renovierung der<br />

NaWi-Räume aufzubringen, und haben bei der<br />

Schulleitung eine entsprechende Beantragung für<br />

die IKS erbeten.<br />

SCHULKONFERENZ / G8 VERORDNUNG<br />

Die neu gewählte Schulkonferenz der IKS hat sich<br />

am 10.12.2008 zu ihrer konstituierenden Sitzung<br />

getroffen. Neben eher formalen Themen wurde ein<br />

„Arbeitsprogramm“ mit Themen festgelegt, die in<br />

dem Gremium im laufenden Schuljahr behandelt<br />

werden sollen. Im Januar wird über die Themen<br />

KANT AKTUELL 25<br />

36<br />

Schulordnung und Klassenfahrten (Anzahl, Zeitpunkt)<br />

beraten.<br />

Erst im Februar stehen die Themen, die im Zusammenhang<br />

mit der G8 Verordnung an der <strong>Schule</strong><br />

individuell geregelt werden können, auf der<br />

Agenda, u.a. Hausaufgabenregelung, Anzahl der<br />

Lernkontrollen, pädagogische Mittagsbetreuung,<br />

Kontingentstundentafeln/Wahlunterricht. Bis<br />

dahin haben die Regelungen laut Verordnung<br />

unverändert Bestand. Entsprechend sind z.B. Abweichungen<br />

von der Hausaufgabenregelung, die<br />

verschiedentlich zu beobachten waren, nicht zulässig.<br />

Weiterhin wurde über unterrichtsfreie Tage informiert<br />

und beraten. Neben den schon länger bekannten<br />

beweglichen Ferientagen am 2.2, 23.2.,<br />

24.2. und 22.5..2009 wurde zugestimmt, dass in der<br />

Zeit vom 2.-5.6.2009 wegen des Deutschen Turnfestes<br />

und des mündlichen Abiturs kein Unterricht<br />

stattfindet. Während des Turnfestes dient auch die<br />

IKS als Übernachtungsquartier für die Teilnehmer<br />

der Großveranstaltung in Frankfurt. Die Schülerinnen<br />

und Schüler werden für diese unterrichtsfreien<br />

Tage Arbeitsaufträge von den Fachlehrern<br />

erhalten.<br />

MITTAGESSEN / AVM<br />

Eltern von Kindern, die Mittagessen erhalten, werden<br />

gebeten, in die Ranzenpost zu schauen. Hier<br />

finden Sie die neuen Vertragsbedingungen und<br />

neuen Vertragsformulare des AVM. Das Vertragsformular<br />

muss bis zum 19. Januar 2009 ausgefüllt<br />

an den AVM zurückgegeben werden. Ist dies nicht<br />

der Fall, so bekommt das Kind ab dem zweiten<br />

Schulhalbjahr kein Essen mehr.<br />

Wir hoffen, auf diesem Wege wieder einen Einblick<br />

in die aktuellen Themen im <strong>Schule</strong>lternbeirat<br />

gegeben zu haben. Gleichzeitig möchten wir uns<br />

für die gute Zusammenarbeit mit den <strong>Schule</strong>lternbeiräten<br />

und für die interessanten und anregenden<br />

Rückmeldungen auf unsere Rundbriefe und unsere<br />

diversen Aktivitäten bedanken. Wir wünschen<br />

fröhliche oder auch besinnliche Feiertage und einen<br />

guten Start in das Jahr 2009.<br />

Für den Vorstand des <strong>Schule</strong>lternbeirats der IKS<br />

Matthias Hocks,<br />

Schriftführer


KANT AKTUELL 25<br />

Elternbrief 11/2008 vom 24. November 2008<br />

Liebe Eltern der IKS,<br />

es gibt wieder einige Themen, über die wir aus dem <strong>Schule</strong>lternbeirat informieren möchten.<br />

MENSA UND UMBAU<br />

Während die Rohbauarbeiten weiter voranschreiten,<br />

setzen wir uns seit Wochen bei den zuständigen<br />

Stellen der Stadtverwaltung für eine den Interessen<br />

der <strong>Schule</strong> entsprechende Ausstattung ein.<br />

Die Schulleitung und die AG BiWAK haben die<br />

Schulverwaltung und das Amt für Gebäudewirtschaft<br />

darauf aufmerksam gemacht, dass mit der<br />

geplanten Ausgabeküche weder die benötigte Kapazität<br />

von 600 Essen pro Tag abgewickelt noch ein<br />

qualitativ ansprechendes Essensangebot ermöglicht<br />

werden kann. Aus diesem Grund wurde nach<br />

einer Besprechung mit dem zuständigen Dezernenten,<br />

Herrn Bürgermeister Dreiseitel, von Elternseite<br />

ein Experte für Großküchenbau, u.a. Schulmensen,<br />

beauftragt, einen ergänzenden Planungsvorschlag<br />

für eine von uns favorisierte Regenerierküche<br />

zu unterbreiten.<br />

Um unser Engagement in dieser Sache zu erklären,<br />

hier eine kurze Gegenüberstellung der Konzepte<br />

von Ausgabeküche und Regenerierküche:<br />

Eine Ausgabeküche entspricht im Prinzip dem<br />

derzeitigen, bei Neubauten nicht mehr favorisierten<br />

Konzept, bei dem zubereitete Speisen warm<br />

zum Zeitpunkt der Mittagspause angeliefert und<br />

nur noch ausgegeben werden. Die Essenszusammenstellung<br />

wird dabei bereits in der Großküche<br />

festgelegt, was die Essensauswahl sehr stark einschränkt.<br />

Außerdem leidet die Qualität der Speisen<br />

durch das lange Warmhalten während des<br />

Transports. Die Warmhaltezeit darf vom Zeitpunkt<br />

der Auslieferung bis zur Ausgabe höchstens<br />

drei Stunden betragen, bei Gemüse sogar nur 2<br />

Stunden. Auch ist ein Nachkochen, wenn z.B. die<br />

Essensmenge unzureichend ist, nicht möglich.<br />

Weiterhin bezweifeln Experten, ob in der neuen<br />

Mensa eine termingerechte Anlieferung und Ausgabe<br />

von 600 Essen pro Tag bei diesem herkömmlichen<br />

Verfahren überhaupt zu bewältigen ist.<br />

Eine Regenerierküche unterscheidet sich im Wesentlichen<br />

dadurch, dass vorbereitete Speisen<br />

komponentenweise vor Ort erhitzt werden. Hierdurch<br />

kann eine deutlich größere Auswahl an<br />

Speisen angeboten werden, bei denen sich die Kinder<br />

die Zutaten selbst zusammenstellen können.<br />

Auch die Zubereitung frischer Beilagen, wie Salate,<br />

ist Teil des Konzeptes und der lange Transport in<br />

37<br />

aufgewärmter Form entfällt. Dadurch ist ein hohes<br />

Maß an Flexibilität in bezug auf die Verpflegungssysteme<br />

(Tiefkühlkost, Cook an Chill etc.) gegeben.<br />

Die Regenerierküche benötigt aber zusätzliche<br />

Geräte für die Erwärmung der Speisen, Kühlschränke<br />

und Räumlichkeiten für die kühle Lagerung.<br />

.<br />

<strong>Der</strong> Einbau einer Regenerierküche würde nach<br />

unseren Recherchen zusätzliche Kosten von 50 –<br />

60.000 Euro zur Folge haben. <strong>Der</strong> Essenspreis würde<br />

sich um ca. 0,50 Euro erhöhen. Die zusätzlichen<br />

Baukosten erscheinen uns angesichts einer<br />

Bausumme von 2,8 Millionen Euro allerdings vertretbar,<br />

wenn auf diese Weise ein deutlich attraktiveres<br />

Essensangebot ermöglicht wird. Die Erfahrungen<br />

mit Ausgabeküchen zeigen bisher, dass das<br />

Angebot von den Schülerinnen und Schülern nicht<br />

gut angenommen wird. Gerade ältere Schüler<br />

bevorzugen das Selbstbedienungssystem. Auch an<br />

der IKS hat es zahlreiche Abmeldungen beim Essen<br />

gegeben. Wir treten zusammen mit der Schulleitung<br />

und anderen schulischen Gremien dafür<br />

ein, dass statt einer Ausgabeküche eine Regenerierküche<br />

in die neue Mensa eingebaut wird. Damit<br />

möchten wir sichern, dass der hohe Geldbetrag<br />

für die Mensa nicht nur „verbaut“ sondern in eine<br />

zukunftsweisende Essensversorgung investiert<br />

wird.<br />

G8 VERORDNUNG<br />

Mit der schon im letzen Elternbrief erwähnten<br />

„Verordnung zur Änderung von Verordnungen<br />

zum verkürzten gymnasialen Bildungsgang“ (G8)<br />

hat sich der SEB auf der Sitzung der G8-<br />

Elternbeiräte ausführlich befasst, und wir möchten<br />

kurz darstellen, welche Umsetzungsvarianten die<br />

Elternbeiräte auch unter Berücksichtigung der allgemeinen<br />

Elternmeinung zu den einzelnen von der<br />

<strong>Schule</strong> gestaltbaren Punkten favorisieren.<br />

Anzahl der Klassen-, Kursarbeiten, Lernkontrollen:<br />

Eine Reduktion von Klassen-, Kursarbeiten und<br />

Lernkontrollen wird nicht generell befürwortet,<br />

sondern eher Abweichungen „mit Augenmaß“ von<br />

der Mindestzahl nach oben, da eine Konzentration<br />

auf wenige komplexe Arbeiten als unvorteilhaft<br />

bewertet wird.


Wahlunterricht (WU) und dritte Fremdsprache:<br />

<strong>Der</strong> bisherige Wahlpflichtunterricht (4-6 Stunden)<br />

wurde in Wahlunterricht umbenannt (5-6 Stunden)<br />

und kann nun flexibel in den Jahrgangsstufen 5 bis<br />

9 eingesetzt werden. Wir befürworten, auch AGs<br />

und Förderkurse als WU anzurechnen, was nach<br />

der Verordnung möglich ist, um hierdurch die<br />

derzeitigen Wochenstundenbelastungen zu reduzieren.<br />

Hausaufgabenregelung: Die aktuelle Regelung,<br />

Hausaufgaben für den übernächsten Tag aufzugeben,<br />

bietet eine gewisse Entlastung, da einzelne<br />

durch außerschulische Veranstaltungen belegte<br />

Nachmittage durch Verschiebung der Hausaufgabenbearbeitung<br />

auf den Folgetag freigehalten<br />

werden können. Zusätzlich wurde seitens der<br />

Eltern die Vergabe von Aufgabenpaketen angeregt,<br />

die ggf. über eine ganze Woche zu bearbeiten sind.<br />

Es wurde kritisiert, dass die Regelung aktuell von<br />

den Lehrern sehr unterschiedlich gehandhabt<br />

wird, wobei das Spektrum von täglichen Hausaufgaben<br />

von einem Tag auf den anderen bis zu fast<br />

völligem Wegfall von Hausaufgaben reicht.<br />

Blockunterricht / Doppelstunden: Den <strong>Schule</strong>n<br />

wird in der Verordnung empfohlen, verstärkt<br />

Rhythmisierungen und Blockunterricht einzurichten,<br />

da hierdurch ebenfalls eine Reduzierung der<br />

Hausaufgabenmenge erzielt werden kann. <strong>Der</strong> SEB<br />

befürwortet deutlich vermehrte Doppelstunden.<br />

Anpassung und Straffung der Lehrpläne: <strong>Der</strong> SEB<br />

unterstützt eine Beschränkung auf die verpflichtenden<br />

Teile der Lehrpläne. Es wird gewünscht,<br />

dass die Fachkonferenzen entsprechende Absprachen<br />

noch im laufenden Schuljahr treffen.<br />

Gestaltung/Aufteilung des Nachmittagsunterrichts:<br />

Die aktuelle Regelung mit Nachmittagsunterricht<br />

an bis zu 4 Tagen bis maximal 14:50 Uhr<br />

wird mehrheitlich befürwortet, da hierdurch sowohl<br />

schulische Angebote wie klassen- und jahrgangsübergreifende<br />

Angebote ab 15:00 Uhr möglich<br />

sind als auch außerschulische Aktivitäten wie<br />

KANT AKTUELL 25<br />

38<br />

Sport oder auch Konfirmandenunterricht nach<br />

dem Unterricht noch wahrgenommen werden<br />

können.<br />

Ganztagsangebote und Mittagstisch: <strong>Der</strong> SEB<br />

wünscht dringend eine Entwicklung und Ausgestaltung<br />

der pädagogischen Mittagsbetreuung. Das<br />

Angebot der Schulleitung, die Elternvertreter an<br />

der Konzeptentwicklung zu beteiligen, wird begrüßt.<br />

Berufspraktika / Klassenfahrten: Die Bedeutung<br />

von Klassenfahrten wie auch von Praktika wird<br />

sehr hoch eingeschätzt, weshalb eine Reduktion<br />

nicht begrüßt wird.<br />

SCHULKONFERENZ<br />

Auf der SEB-Sitzung im Oktober wurden als Elternvertreter<br />

Frau Reinheimer, Frau Krug und Herr<br />

Hocks für zwei Jahre in die Schulkonferenz der IKS<br />

gewählt. Stellvertreter sind Frau Kriegel, Frau Brabänder<br />

und Frau Karger.<br />

In der Schulkonferenz sind neben 3 Elternvertretern<br />

auch 3 Schülervertreter, 6 Lehrervertreter sowie<br />

die Schulleitung stimmberechtigt.<br />

Das Gremium beschließt beispielsweise über alle<br />

vorgenannten Themen zu G8, aber auch über das<br />

Schulprogramm..<br />

SCHULINSPEKTION<br />

An der IKS fand in der letzten Woche eine Schulinspektion<br />

statt, in deren Rahmen zahlreiche Unterrichtsbesuche,<br />

Ortsbegehungen und Gespräche mit<br />

ausgewählten Lehrkräften, Schülern und Eltern<br />

stattfanden. Außerdem wurden Unterlagen der<br />

<strong>Schule</strong> gesichtet und eine große Fragebogenaktion<br />

durchgeführt. Ende Januar wird der <strong>Schule</strong> ein<br />

Bericht übergeben, in dem die Stärken und Schwächen<br />

als Ergebnis der Untersuchung erläutert werden.<br />

Anschließend werden Zielvereinbarungen<br />

zwischen <strong>Schule</strong> und Schulamt für die nächsten<br />

Jahre geschlossen.<br />

Wir hoffen, auf diesem Wege wieder einen Einblick in die aktuellen Themen im <strong>Schule</strong>lternbeirat gegeben<br />

zu haben. Weitere einigermaßen regelmäßige Rundbriefe werden folgen Neubestellungen des Elternbriefes<br />

sind per Email mit dem Betreff: Elternbrief IKS möglich.<br />

Wer den Elternbrief nicht mehr erhalten möchte, sende bitte eine Email mit dem<br />

Betreff: Elternbrief IKS abbestellen an Matthias.Hocks@hocks.name.<br />

Für den Vorstand des <strong>Schule</strong>lternbeirats der IKS<br />

Matthias Hocks<br />

Schriftführer


KANT AKTUELL 25<br />

Jugend trainiert für Olympia<br />

Kreisentscheid Volleyball, 19. November 2008<br />

In einer am Rande der Haupttribüne mit großen Pflanzen geschmückten Walter-Köbel-Halle fand am Mittwoch,<br />

den 19. November 2008, der Kreisentscheid der <strong>Schule</strong>n im Kreis Groß-Gerau in der Sportart Volleyball<br />

statt.<br />

Leider hatten nur drei <strong>Schule</strong>n ihre „Schützlinge“ zum sportlichen „Kräftemessen“ geschickt. Brisant daran<br />

war, dass von ca. 65 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern 40 aus den aktuellen Talentfördergruppen<br />

des Schulsportzentrums (SSZ) stammten. In den Spielklassen Wettkampf III Jungen und Mädchen gab es<br />

reine Duelle zwischen den Teams aus diesen Gruppen. Beide <strong>Schule</strong>n, die Max-Planck-<strong>Schule</strong> und die <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong>,<br />

waren mit jeweils zwei Jungen- und einer Mädchenmannschaft vertreten. Im Wettkampf<br />

II Mädchen nahmen drei Mannschaften (IGS Kelsterbach, Max-Planck-<strong>Schule</strong> und <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<br />

<strong>Schule</strong>) teil.<br />

Die Mannschaft der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong> WK II Jungen hatte sich bereits vor dem Wettbewerb kampflos<br />

für den Regionalenentscheid qualifiziert, da keine weiteren Schulmannschaften aus dem Kreis Groß-Gerau<br />

gemeldet hatten.<br />

Nachdem der Schulsportkoordinator Jens Frank die Wettkampfbedingungen ausführlich erklärt hatte und<br />

das Turnier eröffnete, wurde die Walter-Köbel-Halle von begeisterten Schülerinnen und Schülern zum „Volleyball-Leben“<br />

erweckt.<br />

Bild 1: Turniereröffnung Kreisentscheid JtfO<br />

Die fünf Teams der Talentfördergruppen hatten bereits in den TFG-Trainingseinheiten die ersten Grundzüge<br />

des Spiels 6:6 fleißig geübt. In der Annahme wurde einheitlich der 5-er Riegel (W-Formation-Aufstellung)<br />

eingeführt. <strong>Der</strong> Zuspieler stand auf der Position 3, um die zugespielten Bälle auf die Angriffspositionen 4<br />

und 2 zu verteilen. Die Angreifer sollten einfache Angriffsaktionen über das Netz, wie Pritschen (Aus dem<br />

Stand oder im Sprung), Baggern, Ablegen oder auch Schmettern, durchführen.<br />

Bild 2: WK III Mädchen. Mannschaft 1 der Max-Planck-<strong>Schule</strong> gegen Mannschaft 1 der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<br />

<strong>Schule</strong>. Spielergebnis 2 : 1<br />

39


KANT AKTUELL 25<br />

Es war klar, dass die Umstellung auf das große Volleyball-Feld Schwierigkeiten bereiten würde, denn man<br />

hatte bisher nur das Kleinfeldspiel 3:3 bis 4:4 im Talentfördertraining kennen gelernt. Dennoch konnte man<br />

ballorientiertes Spiel und systematisch aufgebaute Angriffsaktionen deutlich erkennen.<br />

Nach dem Motto „Keep the Ball flying“, wurden die Begegnungen mit gelungenen und atemberaubenden<br />

Angriffs- und Abwehrhandlungen gespielt. Motiviert von applaudierenden Schülern, hob sich das Leistungsniveau<br />

der Spiele deutlich an, so dass die Spannung bis zu Turnierende hoch blieb. Besonderes bei den<br />

Jungen merkte man, dass sie schon recht hohe Ballsicherheit und Spielerfahrung ausstrahlten, denn die<br />

meisten von ihnen trainieren nicht nur in den Talentfördergruppen ihrer <strong>Schule</strong>, sondern nehmen auch seit<br />

Beginn dieses Schuljahres an Vereins- und Bezirkskadertraining teil.<br />

Bild 4: WK III Jungen. Mannschaft 1 gegen Mannschaft 2 der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong>. Spielergebnis 2 : 0<br />

Folgende Mannschaften konnten sich für den Regionalenentscheid qualifizieren: Wettkampf II Mädchen:<br />

<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong>. Wettkampf III Mädchen: Max-Planck-<strong>Schule</strong> und Wettkampf III Jungen: <strong>Immanuel</strong>-<br />

<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong>.<br />

Ein großes „Dankeschön“ von meiner Stelle an unsere talentierten Nachwuchsvolleyballerinnen- und Volleyballer,<br />

die mit Freude, Engagement, Hingabe, Begeisterung und großer Leistungsbereitschaft die Talentschmiede<br />

unseres Schulsportzentrums bereichern.<br />

Bild 5: WK II Mädchen. Die Mannschaft der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong> gegen die Mannschaft der IGS. Spielergebnis<br />

2 : 0. Die Mannschaft der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong> gegen die Mannschaft der Max-Planck-<strong>Schule</strong>.<br />

Spielergebnis 2 : 0.<br />

Adnand Zinela<br />

<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Gruppe: TFG Jungen und Mädchen Klasse 5<br />

Mittwoch, 13.30 – 15.00 Uhr<br />

Gruppe: TFG Jungen und Mädchen Klassen 6 und 7<br />

Trainingszeiten in der Walter-Köbel-Halle<br />

40<br />

Mittwoch, 15.00 – 16.30 Uhr<br />

<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong> und Max-Planck-<strong>Schule</strong><br />

Gruppe: TFG Jungen Klassen 5, 6 und 7<br />

Freitag, 14.00 – 15.30 Uhr


Unterstufendisco<br />

Die Unterstufendisco war richtig toll.<br />

Das Eintrittsgeld brauchen die Abiturienten,<br />

damit sie ihr Abi bezahlen<br />

können.<br />

Die Stimmung war auch gut, aber am<br />

Anfang dachten viele „Was soll denn<br />

das sein?“.<br />

Die Students haben fast nur am Schluss<br />

gedanced, aber die meisten haben die<br />

ganze Zeit gesungen.<br />

KANT AKTUELL 25<br />

Wir Redakteure fanden die Disco echt<br />

cool.<br />

Besonders die Music war echt scharf.<br />

Die meisten Schüler sagten, am besten gefiel ihnen das Tanzen auf den Tischen…<br />

41


Neulich war doch...<br />

KANT AKTUELL 25<br />

Halloween<br />

� Halloween?<br />

� Überall sind kleine verkleidete Kinder und gehen um die Häuser.<br />

� Fragen, ob es Süßes oder Saures gibt.<br />

� Doch… Was ist eigentlich Halloween?<br />

� Woher stammt es bzw. wer hat es erfunden?<br />

Halloween wurde ursprünglich nur in katholisch<br />

gebliebenen britischen<br />

Inseln gefeiert. Vor allem in Irland.<br />

Viele irische Auswanderer nahmen dieses Brauchtum<br />

mit in die Vereinigten Staaten. Aufgrund seiner<br />

Attraktivität wurde es bald von den Kindern und<br />

Einwanderern übernommen und entwickelte sich<br />

zu einem wichtigen Volksfest.<br />

Aus Nordamerika kam das Halloweenfest nach<br />

ganz Europa, wo es in vielfach veränderter Form<br />

gefeiert wird. Doch der Halloween-Wahn ist in Europa<br />

nicht so ausgeprägt. Das heißt, auch auf die<br />

Aufforderung „ Süßes oder Saures “ (engl.: trick or<br />

treat), also Süßigkeiten zu bekommen oder anderenfalls<br />

Streiche zu spielen, ist in Europa nicht so weit<br />

verbreitet wie in Nordamerika.<br />

Mal nachgefragt…<br />

♂ Jeremias, 14:<br />

Ich verkleide mich nicht an Halloween und feiere<br />

auch nicht, aber ich geh mit meinen Freunden rum.<br />

Wir wollten nicht rumgehen und nach Süßem fragen,<br />

weil wir das kindisch finden. Dieser Tag ist für<br />

mich eigentlich ganz normal, denn es gibt keinen<br />

Grund dazu, dass es ein besonderer Tag sein sollte.<br />

♀ Mädchen, 12:<br />

Ich verkleide mich nicht, denn ich weiß nicht als was.<br />

Ich feier auch nicht… <strong>Der</strong> Tag ist für mich ein normaler<br />

Tag, obwohl er auch ein bisschen besonders<br />

ist… Rumgehen will ich auch nicht, denn ich finde<br />

das total kindisch…<br />

42<br />

Doch Meyers Konversations-Lexikon zur Herkunft<br />

des Festes:<br />

„ Legendhaft und historisch nicht exakt zu beweisen,<br />

ist eine direkte Verbindungslinie zu dem keltisch-angelsächsischem<br />

Fest des Totengottes,<br />

Samhain.“ Aus der Verbindung mit diesem Totengott<br />

sollen sich die Gebräuche zu Halloween ableiten,<br />

vor allem der Bezug auf das Totenreich und<br />

Geister.<br />

Einer gegenteiligen Interpretation nach ergibt sich<br />

der Bezug von Halloween zum Totenreich aus dem<br />

darauf folgenden katholischen Feiertag. So wird an<br />

„Allerheiligen“ traditionell der Gemeinschaft der<br />

Heiligen gedacht.<br />

K.p./E,k.<br />

♀ Mädchen, 13: Ja, ich will mich als Straßenkind<br />

verkleiden aber nicht rumgehen, denn das find ich<br />

ziemlich kindisch<br />

… Aber ich mache eine eigene Party, in der wir zu<br />

anderen Freunden gehen wollen und sie wollen alle<br />

bei mir übernachten. Ich find es ist ein besonderer<br />

Tag, denn ich bin bei all meinen Freunden, aber der<br />

Tag ist ja auch eigentlich ganz normal.<br />

♀ Josephine, 9:<br />

Ich möchte mich heute Abend verkleiden, ich weiß<br />

aber noch nicht als was… Ich mach keine Party und<br />

geh auch auf keine, denn vielleicht möchte ich noch<br />

gehen und klingeln. Für mich ist es ein besonderer<br />

Tag, denn ich wüsste nicht, was daran besonders<br />

sein soll… ob ich klingeln werde? Wie gesagt, weiß<br />

ich noch nicht.<br />

Ah


Termine 2009<br />

17 .Januar 2. Nachschreibtermin für die Sekundarstufe I und II<br />

19. - 30. Januar Betriebs- bzw. Berufspraktikum der Jgst. 9 und 11<br />

21. Januar 16.00 Uhr Teestube im Bistro<br />

27. - 28. Januar Fachtage der Jgst. 12 und 13<br />

30. Januar 1. - 4. Stunde Unterricht, Zeugnisausgabe<br />

2. Februar unterrichtsfrei: pädagogischer Tag<br />

10. Februar 20:00 Bistro <strong>Schule</strong>lternbeiratssitzung Jahrgänge 9 - 13<br />

14. Februar "Tag der offenen Tür"<br />

18. Februar 20:00 Bistro <strong>Schule</strong>lternbeiratssitzung Jahrgänge 5 – 8 (G8)<br />

27. Februar 15.00 bis 19.00 Uhr Elternsprechtag<br />

23.-24. Februar Rosenmontag unterrichtsfrei / beweglicher Ferientag<br />

22. Mai Fastnachtsdienstag unterrichtsfrei / beweglicher Ferientag<br />

25. Mai 20:00 Bistro <strong>Schule</strong>lternbeiratssitzung<br />

2.-5.Juni unterrichtsfrei: Deutsches Turnfest / mündliches Abitur<br />

<strong>Kant</strong> Aktuell nimmt noch Redakteure auf<br />

für<br />

� Schulinterne Neuigkeiten: Halte Kontakt zu den tonangebenden Leuten in der <strong>Schule</strong><br />

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Oder als E-Mail senden an: kantaktuell@iks-ruesselsheim.de<br />

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