Der »Ranzendienst - Immanuel-Kant-Schule Rüsselsheim
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Dezember 2008 Ausgabe 25<br />
KANT<br />
AKTUELL
Editorial<br />
KANT AKTUELL 25<br />
Frohes Neues und einen guten Start ins Neue Jahr – damit möchte ich das<br />
Vorwort unserer Weihnachtsausgabe beginnen. In der Tat wollten wir mit<br />
dieser Ausgabe, die jubiläumsträchtig die 25. ist, bereits vor Weihnachten herauskommen.<br />
Dabei haben wir von der Redaktion, aber auch die Mitarbeiter<br />
an dieser Ausgabe, die sie mit einzelnen Artikeln bereichert haben, alle fleißig<br />
gearbeitet, um rechtzeitig fertig zu werden. Uns ist das auch gelungen, nur<br />
dass uns dann die Druckerei einen Strich durch die Rechnung gezogen hat:<br />
Urlaub und zu viele Aufträge verhinderten, dass man unsere 1.500 Exemplare<br />
noch rechtzeitig vor dem Fest drucken konnte. Schade und nochmals<br />
schade, dass wir mit unserer Weihnachtsausgabe erst im Januar erscheinen<br />
können. Nichtsdestotrotz lassen wir unsere Ausgabe so wie sie ist, ergänzen<br />
sie noch um ein paar nachgereichte Artikel. Ihr/Sie findet/finden hier Artikel<br />
über das Weihnachtskonzert, den Auftritt der englischen Theatergruppe, die<br />
Nikolausaktion, aber auch über den Vorlesewettbewerb und die Autorenlesungen.<br />
Besonders erwähnen möchte ich auch das Weihnachtstagebuch, was<br />
auch nach Weihnachten sehr lesenwert und mitreißend ist. Wir berichten<br />
auch darüber, was im Herbst passiert ist: Die Halloween-Party für die Unterstufe,<br />
die Exkursion nach Weimar und Buchenwald, der Austausch mit La-<br />
Réunion. Zu lesen sind auch Überlegungen zum Ranzendienst, Buchvorstellungen,<br />
Witze und anderes mehr.<br />
Im ursprünglichen Vorwort hat <strong>Kant</strong>-Aktuell allen Lesern eine schöne Vorweihnachtszeit,<br />
schöne Ferien, einen guten Rutsch ins Neue Jahr und viel<br />
Spaß beim Lesen gewünscht. Jetzt ist nur noch Letzteres so richtig aktuell.<br />
Die anderen Wünsche haben sich hoffentlich erfüllt – wir wünschen es gehabt<br />
zu haben.<br />
Also viel Spaß beim Lesen!<br />
Elfriede Lehmen für die Redaktion von <strong>Kant</strong>-Aktuell<br />
2
KANT<br />
Inhalt<br />
AKTUELL<br />
Editorial............................................................................ 2<br />
Foto-Wettbewerb zum Thema Fasching...................... 4<br />
Kurz notiert ..................................................................... 5<br />
Kurz notiert ..................................................................... 6<br />
Das Weihnachtstagebuch............................................... 9<br />
Hallo Tagebuch!............................................................ 10<br />
Weihnachtstypen-Test.................................................. 14<br />
Opfer des Gewissens? .................................................. 15<br />
Mrs. Unbekannt… über Mr. Unbekannt.................... 16<br />
Astronomie AG ............................................................. 18<br />
Informatik – AG für die Klassen 5.............................. 19<br />
Die Mathekids ............................................................... 19<br />
Jahrgang 13 in Buchenwald......................................... 20<br />
Exkursion der Lateiner ins Liebighaus, Frankfurt ... 22<br />
Besuch aus Evreux........................................................ 25<br />
Big Band Battle am 8. November 2008....................... 26<br />
Autorenbesuch in der IKS ........................................... 27<br />
Morton Rhue’s visit ...................................................... 29<br />
Kleine Ethik des Alltags: <strong>Der</strong> <strong>»Ranzendienst</strong>« ........ 30<br />
Bücher-Tipp................................................................... 32<br />
Buchbesprechung: Die zwölf Geschworenen ........... 32<br />
Bücher-Tipp................................................................... 33<br />
Elternbrief 12/2008 vom 21. Dezember 2008 ............ 35<br />
Elternbrief 11/2008 vom 24. November 2008 ........... 37<br />
Kreisentscheid Volleyball, 19. November 2008......... 39<br />
Unterstufendisco........................................................... 41<br />
Halloween...................................................................... 42<br />
Termine 2009 ................................................................. 43<br />
Impressum<br />
KANT AKTUELL<br />
Ausgabe Nr. 25 - Dezember 2008<br />
Herausgeber:<br />
KANT AKTUELL AG<br />
<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong>, Evreuxring 25,<br />
65428 <strong>Rüsselsheim</strong><br />
<strong>Kant</strong> Aktuell im Internet:<br />
www.iks-ruesselsheim.de<br />
http://iks-ruesselsheim.de/kant-aktuell.html<br />
E-Mail: kantaktuell@iks-ruesselsheim.de<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel spiegeln<br />
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />
wieder.<br />
KANT AKTUELL 25<br />
3<br />
Redaktions-Team:<br />
Elfriede Lehmen lh<br />
Maria Roos ro<br />
Thorsten Sindermann sin<br />
Lisa Barocha (Jg. 8) lb<br />
David Gütlich (Jg. 5) dg<br />
Melanie Hildenbrand (Jg. 8) mh<br />
Laura- Sophie Hinz (Jg. 8) lsh<br />
Anabel Hörr (Jg. 7) ah<br />
Julia Hörr (Jg. 9) jh<br />
Esra Kahraman (Jg. 7) ek<br />
Katharina Peters (Jg. 6) kp<br />
Tim Prellwitz (Jg. 5) tp<br />
Stella Saborowski (Jg. 5) si<br />
Weitere Mitarbeiter an dieser Ausgabe:<br />
Sarah Blass (Jg 12)<br />
Jan Berghof (Jg. 11)<br />
Laura Comati (Jg. 7)<br />
Christian Drischler (Jg. 13)<br />
Gözde Erol (Jg. 9)<br />
Marie Feigenbutz (Jg. 9)<br />
Sascha Igel (Jg. 8)<br />
Johanna Klei n (Jg. 10)<br />
Johanna Konz (Jg. 10)<br />
Tugla Kayaalp (Jg. 10)<br />
David Kurbel (dk/Jg. 12)<br />
Arlene Lemp (Jg. 10)<br />
Kim Spielmann (Jg. 6)<br />
Esma Zlybek (Jg. 10)<br />
Katja Gilberg<br />
Christina Grebenstein<br />
Ludger Kleiter<br />
Markus Sandhoff<br />
Adnand Zinella<br />
<strong>Der</strong> gelbe Briefkasten für<br />
Leserzuschriften, über die wir uns<br />
immer freuen, hängt im Lehrerzimmer<br />
an der Wand rechts<br />
hinten neben den Lehrerfächern.<br />
Beiträge für KANT AKTUELL-Ausgaben bitte dort<br />
einwerfen (auf CD; vom Stick nach Rückspr.) oder<br />
mit E-Mail an kantaktuell@iks-ruesselsheim.de
KANT AKTUELL 25<br />
Foto-Wettbewerb zum Thema Fasching<br />
Wenn du kreativ bist und gerne fotografierst, ist der Wettbewerb<br />
genau das Richtige für dich! Denn bis zum Freitag,<br />
den 13. März 2009 hast du Zeit, Bilder zum Thema<br />
Fasching, also auch Verkleidung und (bunte) Schminke, zu<br />
machen.<br />
Du kannst fotografieren, was du willst. Personen, Portäts<br />
oder Gegenstände. Wichtig ist nur, dass es in dem Bild<br />
einen Zusammenhang mit dem Thema Fasching gibt.<br />
Die Bilder (du kannst auch mehrere machen) schickst du<br />
per E-Mail an kantaktuell@iks-ruesselsheim.de mit Name,<br />
Alter und Klasse. Man kann es aber auch in einer ausgedruckten<br />
Form in den gelben <strong>Kant</strong>-Aktuell-Briefkasten, der<br />
im Lehrerzimmer hängt, mit Namen, Alter und Klasse<br />
einwerfen.<br />
Je nach dem, wie viele Einsendungen wir bekommen, werden<br />
wir die Plätze nach Altersklasse unterscheiden<br />
Das beste Bild aus allen Einsendungen wird Titelbild der<br />
nächsten <strong>Kant</strong> Aktuell-Ausgabe, während die anderen in<br />
verkleinertem Format in der Ausgabe gezeigt werden.<br />
Viel Glück!<br />
4<br />
jh
Kurz notiert<br />
Jugend forscht:<br />
Zwei <strong>Kant</strong>ianer in Brüssel<br />
29 IKS-Schüler als Literateens<br />
KANT AKTUELL 25<br />
Am Dienstag, den 2. Dezember fand der<br />
Vorlesewettbewerb<br />
Vorlesewettbewerb der 6. Klassen statt. Jeweils zwei<br />
Schüler bzw. Schülerinnen wurden von der Klasse oder<br />
dem Klassenlehrer ausgewählt und sind am Di. in das<br />
Oberstufengebäude eingelaufen. Mir persönlich machte<br />
es ziemlich viel Spaß. Es war ein tolles Erlebnis und ich<br />
empfehle es allen, mit zu machen. Ich hatte es schwer,<br />
mich in die 2. Runde durchzuboxen, schaffte es aber<br />
doch. Luisa Traum aus der 6e gewann den Wettbewerb.<br />
Sie punktete in der zweiten Runde, wo die Ausgewählten<br />
einen anderen, ihnen nicht bekannten Text vorlesen<br />
mussten. Ich hatte keine Probleme mit meinem Buch in<br />
der 1. Runde, doch dann hakte es. Ich gönne es Luisa Traum sehr und hoffe, dass sie in der nächsten Runde<br />
des Vorlesewettbewerbes in Groß-Gerau ebenso super vorliest wie am Dienstag.<br />
Kim Spielmann, 6c<br />
Brüssel war eine hochinteressante<br />
Sache. <strong>Der</strong> Vortrag<br />
und vor allem die Präsentation<br />
kamen gut an. Die<br />
Konversation in drei Sprachen<br />
war gewöhnungsbedürftig, klappte aber erstaunlicherweise.<br />
<strong>Der</strong> Vortrag selbst war mit Simultanübersetzung. Das Auditorium setzte<br />
sich aus EU-Parlamentariern, Jufo-Vorstand, Wirtschaftsvertretern (u.a.:<br />
VW, Daimler) und einer Bundeswehr-Delegation zusammen. Gastgeber<br />
war Staatssekretär Prof. Dr. Lorz (Hessisches Ministerium für<br />
Wissenschaft und Kunst), ein sehr netter Herr, der an unserem Projekt<br />
sehr interessiert war. Von verschiedenen Seiten wurden wir<br />
aufgefordert, unsere Forschung in Richtung Hörschäden durch<br />
(MP3)Player auszudehnen, da dies ein aktuelles Projekt der EU sei.<br />
Ich habe mit Herrn Tech gesprochen: Er macht diese Untersuchungen<br />
für Hörsprechgarnituren. Er will uns einen Kunstkopf zur Verfügung<br />
stellen. Hoffentlich klappt das.<br />
Foto mit Prof. Dr. Lorz (Mitte) an<br />
unserem Stand<br />
In der Main-Spitze vom 17.10.2008 ist zu lesen<br />
„Zwei <strong>Kant</strong>-Schüler nach Brüssel eingeladen“ / Erfolg bei "Jugend<br />
forscht" von Ralf Schuster<br />
http://www.main-spitze.de/region/objekt.php3?artikel_id=3477045<br />
Christian Drischler<br />
Mit dem 2. Preis<br />
für seine<br />
Rezension zu Bettina Obrechts Buch "Eltern<br />
zu verschenken" wurde Jens Emmert aus der<br />
6g (2. v.l.) am Sonntag, den 19.Oktober 2008<br />
auf der Frankfurter Buchmesse ausgezeichnet.<br />
Er hat zusammen mit 28 weiteren<br />
Schülerinnen und Schülern der IKS von der 6.<br />
bis zur 12. Klassean dem Projekt "Literateens"<br />
des Hessischen Rundfunks teilgenommen. Alle Rezensionen können unter<br />
www.literateens.de gelesen und kommentiert werden.<br />
5
KANT AKTUELL 25<br />
6<br />
Kurz notiert<br />
Schauspielerei live erleben<br />
(mh) Am Montag, den 17. November und am<br />
Donnerstag, den 20. November war ein Mann<br />
namens Jack Blackburn an unserer <strong>Schule</strong>. Er ist<br />
Schauspieler und Regisseur. Er kommt jedes Jahr<br />
auf Anfrage nach Deutschland und geht in<br />
<strong>Schule</strong>n in der Nähe von Darmstadt. Dies macht er<br />
schon seit sechs Jahren. Er arbeitet in den Klassen<br />
der Jahrgangstufe 5 bis 13, allerdings fangen die<br />
meisten Kurse von ihm in der Jahrgangsstufe 10<br />
an.<br />
Ich habe mit Frau Jaedtke gesprochen. Sie hat mit<br />
ihrem Leistungskurs 13 in Englisch mit Herrn<br />
Blackburn gearbeitet. Sie hatte in ihrem Unterricht<br />
mit dem Stück von Shakespeare, Macbeth,<br />
gearbeitet und dieses Stück haben ihre Schüler<br />
jetzt mit Herrn Blackburn in die Tat umgesetzt. Anfang des Jahres haben Frau Jaedtke und ihr Leistungskurs<br />
13 in Englisch sich den Text von Macbeth ausgesucht und angefangen, damit zu arbeiten. Sie haben sich den<br />
Text oft durchgelesen und die Rollen verteilt, doch erst mit Jack Blackburn wurde das Wort zum Erlebnis.<br />
Durch seine schauspielerische Erfahrung hat er den Schülerinnen und Schülern gezeigt, was es heißt, richtig<br />
zu schauspielern. Zweieinhalb Stunden Intensivtraining ist wirklich sehr viel, doch den Schülern hat es sehr<br />
viel Spaß gemacht.<br />
Rendez vous mit der Zeitung<br />
Sechs Wochen gab es die "Main-Spitze" frei<br />
Haus. Durch das Projekt 'Schüler lesen<br />
Zeitung!' hat die Klassenstufe 8 unserer<br />
<strong>Schule</strong> in der Zeit vom 22. September bis<br />
15. November die Gelegenheit gehabt, sich<br />
in die Tageszeitung zu vertiefen und ihr<br />
Angebot unter die die Lupe zu nehmen.<br />
In der Woche vor dem Projektbeginn<br />
begannen die Vorbereitungen: In<br />
liebevoller Kleinarbeit hat die Klasse 8lf2<br />
das Foyer der <strong>Schule</strong> mit internationalen<br />
Pressemitteilungen, Zitaten bekannter<br />
Persönlichkeiten und selbst gebastelten Kunstwerken geschmückt. Als dann am 22. September Vertreter der<br />
"Main-Spitze" sowie des Projektbetreuers PROMEDIA für den Startschuss die <strong>Schule</strong> betraten, staunten sie<br />
nicht schlecht….Ein gebührender Rahmen war also geschaffen! Nun folgten Wochen einer behutsamen<br />
Kontaktaufnahme mit dem eigentlich ganz alltäglichen, für viele dennoch recht unergründeten Medium.<br />
Selbst hart gesottene Zeitungsleser unter den Teilnehmern fanden noch unentdecktes Terrain, schließlich<br />
gab es Ressorts, die man bislang eher überblättert hat…Bot sich so die Möglichkeit, einige wertvolle Informationen<br />
über den Aufbau und das Angebotsspektrum der Zeitung zu gewinnen, förderte der tägliche Umgang<br />
mit Nachrichten aus den unterschiedlichsten Bereichen nicht zuletzt eine wachsende Sicherheit und<br />
Vertrautheit im Umgang mit dem (gedruckten) Wort. Manch einer hat dabei den Tüftelspaß mit den Kreuzworträtseln<br />
entdeckt oder die Würze zu schätzen gelernt, die in der Kürze der kleinen Lexikonartikel liegt,<br />
mit denen die Zeitung bündig Hintergrundinformationen und Begriffserklärungen bietet. Für jeden Geschmack<br />
war etwas dabei...<br />
Trotz der Tatsache, dass der großzügig bemessene Zeitraum der Lieferung den Rahmen des Deutschunterrichts<br />
zu überdehnen drohte, sodass das Projektangebot (z.B. ein Besuch in der Druckerei, die aktive Mitarbeit<br />
der Schülerinnen und Schüler in der Redaktion, die Bearbeitung diverser im Internet zur Verfügung<br />
gestellter Materialien und und und…..) gar nicht voll ausgeschöpft werden konnte - ein gewinnbringendes<br />
Unterfangen war es allemal!<br />
Christina Grebenstein
KANT AKTUELL 25<br />
Check please – englisches Theater an der IKS<br />
(lsh) Am 2. Dezember spielte die Theatergruppe von Frau Seibert das englische Theaterstück „Check Please“<br />
in der Aula des <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-Gymnasiums vor. Das Ganze spielte in einem französischen Restaurant. Es<br />
handelte sich hierbei um verrückte Blind dates, die alle nacheinander schief gingen. Mal traf der Mann auf<br />
eine verrückte Baseballspielerin, mal auf einen Hippy. Die Frau, die am Tisch gegenüber saß, hatte mal Gesellschaft<br />
von einem kleinen Kind, mal von einem selbstüberzeugten Mann im Kartoffelsack. Am Ende jedoch<br />
trafen der Mann und die Frau ganz zufällig aufeinander und verliebten sich. Alles in allem war es ein<br />
äußerst amüsanter Abend, selbst viele Lehrer und Lehrerinnen gaben positive Rückmeldungen. Am Ende<br />
wurden alle Mitwirkenden wie z.B. der WPU-Kunstkurs der achten Klasse, Frau Richter und natürlich auch<br />
Frau Seibert auf die Bühne gebeten, um ihnen zu danken. Damit feierten sie auch den Abschied von der nun<br />
schwangeren Frau Seibert.<br />
Das Adventskonzert<br />
(ek+kp) Am 4. Dezember fand ein Adventskonzert<br />
in der Aula statt. Es war eine<br />
festliche und angenehme Atmosphäre, auch<br />
wenn es ziemlich voll war.<br />
Zum Essen gab es leckere Plätzchen, die die<br />
Schüler selbst gebacken und verkauft haben.<br />
Getränke, Brezeln usw. wurden von der 8.<br />
Klasse und Elternteilen verkauft.<br />
Als erstes trat die Klasse 7lf2 mit dem Stück<br />
„Jingle Bells“ auf. Es brachte eine<br />
weihnachtliche Stimmung hervor. Dann<br />
traten das Juniororchester und der<br />
<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-Chor (inkl. HardChor) mit<br />
einer tollen Bühnenshow auf. Dazwischen<br />
kam der Herrensalon, wieder mal witzig und gentlemanlike<br />
mit lustigen Gesten. Das Publikum reagierte stimmungsvoll.<br />
Vor der Pause sang der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-Chor noch mal „Die<br />
Schöne und das Biest“, diesmal mit den neuen Fünftklässlern.<br />
Nach der Pause war die neue Musikklasse 5a dran. Trotz<br />
kurzer Zeit haben sie eine tolle Show hingelegt. Besonders cool<br />
war es, als sie ihre Sonnenbrillen aufsetzten. Gleich danach<br />
kam die<br />
Bläserklasse<br />
6a, die einen<br />
sensationellen<br />
Auftritt<br />
gezeigt hat. Besonders die Stücke „Pirates of the caribbean“<br />
und „Die Da“ von den Fantastischen Vier, wo sogar 2<br />
Jungen gerappt haben, hat das Publikum toben lassen. Nach<br />
diesem spektakulären Auftritt waren die Swing Kids dran.<br />
Sie waren vornehm und haben eine perfekte, wenn nicht<br />
auch edle Performance abgelegt.<br />
Ein toller Abschluss.<br />
7
Weihnachten ein tolles Fest<br />
Da hockst du zu Haus in deinem Nest<br />
Du packst Geschenke aus<br />
Und gehst auch mal raus.<br />
Draußen ist die Welt ganz weiß,<br />
Sie sieht aus wie bedeckt von Eis<br />
KANT AKTUELL 25<br />
Weihnachtsfeier und Jahresabschluss im Lehrerzimmer<br />
8<br />
Weihnachten<br />
Geschenke auspacken<br />
Hunderte fröhliche Gesichter<br />
Ein Lachen überall<br />
Freude.<br />
Kurz notiert<br />
Als am letzten Schultag vor den<br />
Ferien, am 19. 12. 2008, die letzte<br />
Stunde vorüber war und alle<br />
Schüler in die Weihnachtsferien<br />
gegangen sind, haben sich einige<br />
Lehrer zum Ausklingen der<br />
stressigen Vorweihnachtszeit und<br />
zum gleichzeitigen Einstimmen auf<br />
Weihnachten und die Ferien zu Plätzchen und Glühwein im Lehrerzimmer getroffen.<br />
Besonders überzeugend war die Konstruktion der Kelle, mit der der Referendar<br />
Simon Pockrandt den Glühwein in die Tassen befördert hat – sie beweist Einfallsreichtum, Kreativität kombiniert<br />
mit der Fähigkeit zur Improvisation.<br />
Wie jedes Jahr gab es an der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong> wieder eine<br />
<strong>Kant</strong>schüler spenden an die Tafel<br />
Nikolausbriefaktion. Diesmal war es die Klasse 7 l f 2, die mit<br />
ihrer Kunstlehrerin Frau Richter de Reategui die Briefe und den Verkauf an<br />
die Schüler organisierte. In den früheren Jahren ging der komplette Erlös aus<br />
der Aktion nach Peru, wo wir ein Schul- und Dorfprojekt unterstützen. Da<br />
jedoch in der Presse zu lesen war, dass die Tafel in <strong>Rüsselsheim</strong> einen akuten<br />
Mangel an Grundnahrungsmitteln hat, hat sich die <strong>Schule</strong> entschlossen die<br />
Hälfte des Erlöses an die Tafel zu spenden. Immerhin 800 Euro!<br />
Am Donnerstag, 18. Dezember 2008, war es soweit: Im Edeka Markt in<br />
Nauheim, dessen Inhaber Herr Boßler die Aktion nicht nur tatkräftig,<br />
sondern auch noch mit weiteren 150 Euro unterstützte, trafen sich eine Delegation der Klasse 7 l f 2 mit Mitarbeitern<br />
und Helfern der Tafel, um riesige Paletten mit Lebensmittel und sonstigen nötigen Dingen zu übergeben.<br />
Aus dem Auto zauberten die Kinder noch 4 Sack Kartoffeln, die von Bauer Dörr aus Trebur dazu gegeben wurden.<br />
An der IKS fand vom 17. November bis 5.<br />
Nikolausaktion an der IKS war voller Erfolg Dezember die Nikolausaktion statt. Für alle, die<br />
es nicht wissen: Bei der Nikolausaktion können<br />
Briefe innerhalb der <strong>Schule</strong> verschickt werden. <strong>Der</strong> Erlös geht an arme Kinder in einem Dorf in Peru. Ein Teil<br />
davon geht an die <strong>Rüsselsheim</strong>er Tafel. Frau Richter opferte viele Deutschstunden mit der Klasse 7 lf2, um<br />
Briefe zu falten und Briefumschläge mit weihnachtlichen Stempeln zu bedrucken. Jeweils in der ersten und<br />
zweiten großen Pause wurde im Foyer und an der Mädchentoilette am Neubau verkauft. Pro Brief wurden<br />
50 Cent eingenommen. Da die Nachfrage groß war, musste zweimal nachgedruckt werden. [...] Da die<br />
Deutschstunden nicht reichten, mussten sogar mal in einer Mathestunde bei Herrn Luther Briefe gefaltet<br />
werden, wozu wir nicht nein sagten ^^! Im Allgemeinen hat uns die Nikolausaktion sehr sehr viel Spaß<br />
gemacht, aber das Special-Event war die Verteilung. Es wurden jeweils vier Gruppen gebildet, die durch die<br />
<strong>Schule</strong> zogen und Klasse für Klasse abklapperten.[...] Laura Comati<br />
(Kürzung von der Red. vorgenommen)<br />
si
Das Weihnachtstagebuch<br />
Erklärung:<br />
KANT AKTUELL 25<br />
Die Geschichte ist im Tagebuchformat aus der Ich Form von Katrin geschrieben. Jeder neue Tagebucheintrag<br />
ist quasi ein Türchen vom Adventskalender. Am 1. darf man also den Tagebucheintrag vom 1. Dezember<br />
lesen, am 2.Dezember also den vom 2.Dezember usw. Es ist auch einmal so, dass Katrin mal nicht reinschreibt,<br />
dann darf man halt keinen Eintrag lesen.<br />
Die Geschichte handelt von Katrin die mit ihrer Familie Münk [Sofie, Tobi, sie selbst und ihren Eltern] in<br />
Frankfurt lebt. Nun zur Figurenbeschreibung:<br />
Name: Sofie Münk<br />
Alter: 9<br />
Wohnort: Frankfurt am Main<br />
Hobbys: Eislaufen, Malen, Musik<br />
Klasse: 4b<br />
<strong>Schule</strong>: Grundschule<br />
jh<br />
[Chat]-Freundin von Katrin<br />
Name: Melina Tretalski<br />
Alter: 15<br />
Hobbys: Malen, tanzen, chatten<br />
Wohnort: München<br />
Klasse: 10f2<br />
<strong>Schule</strong>: Gesamtschule<br />
Hauptfigur & Tagebuchverfasserin:<br />
Name: Katrin Münk<br />
Alter: 14<br />
Wohnort: Frankfurt am Main<br />
Hobbys: Eislaufen, Freunde, Chatten,<br />
shoppen, Musik hören,…<br />
Klasse: 9lf1<br />
<strong>Schule</strong>: Realschule<br />
Schwester von Katrin<br />
Bruder von Katrin<br />
Name: Tobi Münk<br />
Alter: 17<br />
Wohnort: Frankfurt am Main<br />
Hobbys: Mit dem Mofa fahren und<br />
seine Freundin Tina♥<br />
Beruf: Ausbildung als Bäcker<br />
9
Hallo Tagebuch!<br />
Montag, den 1.Dez.2008<br />
Heute war ein blöder Tag, denn wir haben einen<br />
Vokabeltest in Englisch geschrieben, der wahrscheinlich<br />
eine sechs gibt. Außerdem wurde mein<br />
großer Bruder Tobi beim Rauchen von meinen Eltern<br />
erwischt. Heute gab es echt viel Stress deswegen.<br />
Ich chatte gerade nebenbei mit meiner Chatfreundin<br />
Melina.<br />
Ich kenne sie nur aus dem Chat, jedoch besser als<br />
manch anderer.<br />
Sie erzählt mir oft ihre Probleme und sie ist der einzige<br />
Mensch, dem ich vertraue.<br />
Bald treffen wir uns auch. Denn sie hat Verwandtschaft<br />
in Frankfurt.<br />
Ich freu mich schon…<br />
Dienstag, den 2. Dez. 2008<br />
<strong>Der</strong> Tag war voll schön.<br />
Mir ist im Eiskunstlaufen endlich wieder diese Doppel-Pirouette<br />
gelungen.<br />
Dieser Sprung ist so schwer. Vielleicht kann ich mit<br />
dem Sprung noch rechtzeitig am Adventstunier<br />
teilnehmen, denn der Sprung ist ein wichtiger Bestandteil<br />
davon. Leider habe ich heute auch eine 5 in<br />
Mathe zurückbekommen.<br />
Okay bis dann. Katrin<br />
Mittwoch, den 3. Dez. 2008<br />
Oh Mann! Meine Mum hat heute so schlechte Laune…<br />
Sie hat mir noch nicht einmal Geld fürs Shoppen<br />
gegeben!<br />
Ja also…. Ich habe im Englisch Vokabeltest eine 6<br />
bekommen. Verdammt!<br />
Und dann noch meine fünf in der Mathearbeit… Na<br />
ja, aber dabei sein ist alles! Wer weiß, wenn ich die<br />
Arbeit meinen Eltern zeige, darf ich vielleicht nicht<br />
bei dem Adventsturnier teilnehmen.<br />
Donnerstag, den 4.Dez. 2008<br />
Die Doppel-Pirouette hat im Training schon wieder<br />
geklappt. :D<br />
Mein Englischlehrer verlangt jetzt leider auch eine<br />
Unterschrift oder ein Gespräch mit meinen Eltern.<br />
Verdammt!<br />
Was soll ich machen?<br />
Leider habe ich noch ein Problem, und zwar hat<br />
mein Bruder momentan voll Stress mit unseren Eltern.<br />
Dauernd feiert er, trinkt und kommt um 5.oo<br />
Uhr nachts nach Hause.<br />
KANT AKTUELL 25<br />
10<br />
Er ist außerdem mit seinem Mofa 30 kmh zu schnell<br />
gefahren und hat jetzt erstmal für längere Zeit kein<br />
Führerschein mehr. ^^<br />
Aber mir ist das egal, er hat ja eh nur seine Freundin<br />
Tina überall hingefahren, mit der er schon zwei Jahre<br />
zusammen ist. Das finde ich schon voll lange.<br />
Na okee, bis morgen dann. Ciao<br />
Freitag, den 5. Dez. 2008<br />
Oha, was war das heute für ein Tag!<br />
Also ich bin erstmal voll froh und so, weil ich habe es<br />
geschafft. Ich bin beim Adventsturnier dabei! :D<br />
Leider kann ich mich gar nicht so doll freuen, weil ich<br />
heute eine Unterschrift gefälscht habe. Ja. Ich habe die<br />
Unterschrift für die Mathearbeit gefälscht. Denn<br />
wenn ich die Unterschrift heute nicht dabei hätte,<br />
würde unser Mathelehrer bei mir zu Hause anrufen<br />
und mit meinen Eltern reden. Das hat er jedenfalls<br />
gedroht… Ich hab jetzt voll Angst, dass das rauskommt!<br />
Samstag, den 6. Dez. 2008<br />
Heute ist Nikolaustag [gewesen].<br />
<strong>Der</strong> Tag war total ätzend.<br />
Ich war heute nämlich mit zwei Freundinnen in der<br />
Frankfurter Innenstadt shoppen.<br />
Als ich wieder nach Hause kam, schlich ich mich in<br />
mein Zimmer, denn ich war schon wieder zu spät<br />
dran gewesen.<br />
Die Tür vor dem Schlafzimmer stand offen und ich<br />
wollte nicht lauschen, aber ich konnte es nur nicht<br />
überhören. Meine Eltern stritten sich sehr doll.<br />
Nichts Besonderes, dachte ich, ging ja schon einige<br />
Zeit so mit Mum. Doch dann fiel dieses grässliche<br />
Wort: „Unterschriftenfälschung“.<br />
Es kam aus Papas Mund. Ich hörte ihn sagen: „Wir<br />
haben die Kinder nicht mehr im Griff! Schau sie dir<br />
doch mal an: <strong>Der</strong> Große klaut, kifft, raucht und<br />
trinkt. Wenn er nicht irgendwann mal mit dem Mofa,<br />
das DU unterstützt hast, gegen einen Baum fahren<br />
wird, endet er mit seinen miserablen Leistungen<br />
als Bäcker als Obdachloser am Kiosk. <strong>Der</strong> Bäckermeister<br />
wollte die Ausbildung schon zweimal abbrechen!<br />
Die etwas Jüngere fängt ja schon mit Unterschriftenfälschung<br />
an und wird bald von der<br />
<strong>Schule</strong> gehen müssen, mit solchen Leistungen.“<br />
Meine Mutter ballerte auch wieder ein paar Argumente<br />
zurück, aber die nahm ich nicht mehr wahr.
Mist! Sie wissen, dass ich meine Unterschrift gefälscht<br />
habe. Verdammt! Und Tobi und kiffen? Häh?<br />
Hab ich was verpasst?<br />
Toll, Weihnachten habe ich mir anders vorgestellt.<br />
Sonntag, den 7. Dez. 2008<br />
Heute hat es zum ersten Mal geschneit. Es sah echt<br />
schön aus. :D<br />
Meine Eltern sind sehr komisch. Sie sind wie immer.<br />
Als wäre nichts passiert.<br />
Montag, den 8. Dez. 2008<br />
Oh Mann, ich bin total übermüdet. Ich habe heute<br />
drei Stunden trainiert.<br />
Mein Trainer hat dann aber doch gesagt, dass die Pirouette<br />
sehr klapprig aussieht.<br />
Wir haben heute Deutsch geschrieben. Es lief total<br />
schlecht. Eigentlich ist es normalerweise ein Ausgleichfach<br />
für Mathe. Wenn ich da auch noch abkacke, kann<br />
ich gleich die <strong>Schule</strong> wechseln.<br />
Ich habe mit Tobi geredet. Über Drogen und so. Doch<br />
er hat mich nur angemeckert. Er war heute schon wieder<br />
am Feiern und bestimmt angetrunken.<br />
Na ja… meine Eltern haben sich deswegen schon<br />
wieder gestritten. Sie geben sich für unser „Verkommen“,<br />
wie sie es nennen, lieber selber die<br />
Schuld, als mal mit uns darüber zu reden.<br />
Dienstag, den 9. Dez. 2008<br />
Heute hatte ich schon wieder Training. Doch nach<br />
einer Stunde habe ich es abgebrochen.<br />
Ich konnte nicht mehr. Ich habe meiner Schwester<br />
zugeschaut, die auch in meinem Verein läuft.<br />
Ich habe keine Ahnung wie ich bis zum 21. Dezember<br />
einen tollen Auftritt hinlegen kann…<br />
Na ja… ich chatte gerade mit Melina. Wow. Sie<br />
kommt mich besuchen! Super!<br />
Sie ist vom 14. bis zum 22.Dezember in Frankfurt bei<br />
ihren Verwandten. Cool.<br />
Mittwoch, den 10. Dez. 2008<br />
Ich war heute mit ein paar Freunden auf dem Weihnachtsmarkt.<br />
Es war echt schön, nur leider total kalt.<br />
Ich hatte heute Mathe…. Mein Mathelehrer hat sehr<br />
ausführlich mit mir darüber geredet, warum ich<br />
meine Unterschrift gefälscht habe.<br />
Er hat gesagt, ich muss mich mündlich anstrengen<br />
und auf eine Drei kommen, sonst bekäme ich einen<br />
blauen Brief und somit auch eine Fünf im Zeugnis.<br />
Nachsitzen muss ich deswegen auch.<br />
KANT AKTUELL 25<br />
11<br />
Ich glaube, ich weiß auch, was Paps mir zu Weihnachten<br />
schenkt. Wahrscheinlich eine Konzertkarte<br />
von Green Day.<br />
Die kommen ja nach Deutschland. Ich habe sie heute<br />
„zufällig“ entdeckt. Wäre cool. Na ja… ich habe sie<br />
eigentlich nicht verdient. Egal. Morgen entschuldige<br />
ich mich, und dann steht sie mir wieder zu.<br />
Donnerstag, den 11. Dez. 2008<br />
In der Deutscharbeit habe ich eine Vier bekommen.<br />
Ausreichend.<br />
Ich habe die Arbeit gleich meinen Eltern gezeigt und<br />
mich auf diesem Weg auch noch gleich für die Unterschriftenfälschung<br />
entschuldigt.<br />
Ach so, ich habe über diese Sachen mit Drogen und<br />
was ich zufällig von Papa gehört habe, mal mit Tobi<br />
geredet. Ich habe ihm gesagt, wir sollten uns mal ein<br />
bisschen zusammenreißen, sonst bekommen unsere<br />
Eltern vielleicht noch sehr viel mehr Streit untereinander.<br />
Er sagte nur, er könne es nicht von heute auf morgen<br />
einstellen.<br />
Freitag, den 12. Dez. 2008<br />
Ich hatte heute wieder Training. Meine Eltern waren<br />
mit dabei.<br />
Eltern, wenn man das noch so sagen darf.<br />
Bald treffe ich übrigens auch Melina, meine Freundin<br />
aus dem Chat. Wir haben schon ausgemacht,<br />
dass wir uns fast jeden Tag treffen wollten. Da bleibt<br />
kaum noch Zeit für ihre Verwandtschaft. Und erst<br />
recht nicht für meine…<br />
Ich bin deswegen voll aufgeregt. Weil wenn man<br />
sich dann so persönlich sieht, ist es doch wieder was<br />
ganz anderes als sich Mails im Chat zu senden.<br />
Noch 2 Tage,…<br />
Samstag, den 13. Dez. 2008<br />
Papa ist weg. Ja. Mit Tobi. Über Nacht einfach mal<br />
so abgehauen.<br />
Die Stimmung ist nicht gut.<br />
Ich habe ihn nur gestern Nacht mit eins, zwei beladenen<br />
Koffer und Tobi in ein Taxi steigen sehen.<br />
Ich habe die ganze Nacht an meinem ein bisschen<br />
beschlagen Fenster gesessen und gewartet bis er<br />
wiederkommt. Aber er kam nicht. Bis jetzt jedenfalls<br />
nicht. Meine Mutter hat sich die ganze Zeit in ihrem<br />
Schlafzimmer eingeschlossen. Manchmal dröhnte<br />
ein kleines Schluchzen in mein Zimmer.<br />
Ich bin voll sauer auf meinen Vater. Jedenfalls versuche<br />
ich es zu sein.<br />
Warum lässt er uns jetzt im Stich? Ich und Tobi, wir<br />
waren doch gerade auf dem Weg uns zu bessern. Ich<br />
verstehe das alles nicht. Ich hoffe nur, dass Papa
wiederkommt. Vielleicht zu Weihnachten? Es sollte<br />
dieses Jahr doch ein schönes Weihnachten werden…<br />
Ein Fest der Liebe halt.<br />
Warum hat er sich nicht von uns verabschiedet?<br />
Warum liegt ihm gar nichts daran, uns zu sehen?<br />
Warum ist Tobi weg? Warum? In meinem Kopf sind<br />
100 Fragen. Und nur eine Antwort, und zwar dass<br />
Papa weg ist. Mit Tobi. Und morgen kommt Melina<br />
in die Frankfurter Innenstadt. Da treffen wir uns.<br />
Ich bin so durcheinander.<br />
Sonntag, den 14. Dez. 2008<br />
Papa ist für immer fort. Das glaube ich jedenfalls.<br />
Meine Mum hat gesagt, dass er in ein Dorf Nähe<br />
Mainz gezogen ist.<br />
Aber noch etwas Wichtiges:<br />
Ich habe heute Melina kennen gelernt. Sie hat<br />
schwarze lange Haare, schwarz geschminkte blaue<br />
Augen und trug eine Wollmütze. Sie war total sympathisch<br />
und offen.<br />
Wie auch im Chat. Ich habe mir sie so vorgestellt.<br />
Ich habe ihr erzählt, dass meine Eltern sich getrennt<br />
haben. Zum Glück hat sie mich verstanden und mir<br />
zugehört.<br />
Sie meinte, sie kenne dieses Gefühl, etwas ändern zu<br />
wollen, aber es nicht mehr zu können und ich solle<br />
deswegen nicht den Kopf hängen lassen und alles<br />
vernachlässigen, da man nur einmal lebt.<br />
Montag, den 15. Dez. 2008<br />
Papa hat heute bei Sofie angerufen.<br />
Er wollte sich bei uns verabschieden. Hallo? Per<br />
Telefon.<br />
Er hat bestimmt angerufen, weil sein Bus Verspätung<br />
hatte, der ihn zu seinem neuen Arbeitsplatz<br />
bringt. Sofie hat gesagt, dass, wenn wir ihm wichtig<br />
wären, er zu uns zurückkommt.<br />
Aber ich weiß genau, dass er das nicht tun wird.<br />
Ich sehe ständig unseren Tannenbaum, der im<br />
Wohnzimmer steht. Wir haben ihn zusammen ausgesucht.<br />
Ständig halte ich meine Tränen zurück.<br />
Aber ich verstehe das einfach alles nicht.<br />
Wir haben 14 ganze Jahre zusammen verbracht. In<br />
einer Familie gelebt. Wegen ihm habe ich das Glück<br />
auf der Welt zu sein. Er ist mein Vater und wird es<br />
auch immer bleiben.<br />
Und jetzt? Es geht einfach nicht dass das über eine<br />
Nacht alles vorbei ist. Das jemand einfach geht, ohne<br />
Tschüß oder ein Wort zu äußern.<br />
Mittwoch, den 17. Dez. 2008<br />
Ich kann nicht glauben, was heute und gestern passiert<br />
ist.<br />
Es macht mich kalt.<br />
KANT AKTUELL 25<br />
12<br />
Ich habe meine Mutter gestern erwischt, wie sie eine<br />
Überdosis Tabletten nehmen wollte. Sie hatte Schuldgefühle<br />
- zu viele Schuldgefühle.<br />
Daraufhin habe ich sofort meinen Vater in Mainz aufgesucht.<br />
Ich habe Tobi und meinem Vater eine heftige<br />
Szene gemacht, warum uns niemand sagt, was los ist,<br />
und warum sie einfach abhauen, warum sie sich noch<br />
nicht einmal verabschieden und wie schlecht es uns<br />
allen geht, geschweige denn von Mama. Unser „Gespräch“<br />
endete durch einen kleinen Ausraster von mir.<br />
Denn als ich Papa so anschaute, ich hätte ihn fast umbringen<br />
können, lachte er. Er lachte über mich. Über<br />
uns.<br />
Ich telefonierte noch sehr lange mit meiner Melina und<br />
einer Schulkameradin.<br />
Beim Abendbrot erzählte ich das alles Mama und Sofie<br />
unter Tränen.<br />
Donnerstag, den 18. Dez. 2008<br />
Ich war heute im Eiskunstlauftraining mit Melina.<br />
Sie ist immer so optimistisch und mit ihr glaube ich<br />
auch daran, dass ich beim Adventsturnier gute<br />
Chancen habe und zu Recht dort antrete. Mir ist die<br />
Doppel-Pirouette schon wieder gelungen. Mein<br />
Trainer hat mich gelobt.<br />
Es war irgendwie wieder das einzigste schöne Gefühl<br />
nach dieser ganzen Sache mit „Papa“.<br />
Nur leider leidet Sofie sehr darunter, wie Papa sich<br />
gegenüber uns allen benommen hat.<br />
Sie hofft insgeheim, dass er zurückkommt.<br />
Sie versteht noch nicht allzu viel von Liebe.<br />
Mama hat mit uns heute Plätzchen gebacken. Ich<br />
glaube nachdem ich mich so für sie stark gemacht<br />
habe, geht es ihr wieder besser.<br />
Freitag, den 19. Dez. 2008<br />
Ich bekam heute eine gute zwei bei einer mündlichen<br />
Abfragung in Physik.<br />
Ich habe auch gut gelernt.<br />
Meine Mutter ist stolz auf mich. Ja, das hat sie gesagt.<br />
Trotz allem mache ich mir noch Sorgen um sie.<br />
Ich glaube, ich und Sofie sind der einzigste Grund,<br />
der sie noch am Leben hält.<br />
Traurig….echt traurig.<br />
Samstag, den 20. Dez. 2008<br />
Ich nehme meine Meinung von Mama zurück.<br />
Wir sind nicht mehr das Einzigste, was sie am Leben<br />
hält, sondern auch noch ihr Freund Mick.<br />
Sie hat ihn heute hier eingeladen und ihn uns vorgestellt.<br />
Jetzt wird mir auch langsam klar, warum Papa<br />
Schluss gemacht hat.<br />
Sie hatte also einen Neuen.
Ich weiß nicht. Ich mache Mama keinen Vorwurf,<br />
denn wer wie Papa so reagiert, der hat es nicht anders<br />
verdient nicht mehr geliebt zu werden.<br />
Na ja, Mick ist auf jeden Fall echt total nett. Er hat<br />
bei uns zu Abend gegessen.<br />
Ich habe ein halberhaltenes Tattoo auf seinen Unterarm<br />
entdeckt.<br />
Sonntag, den 21. Dez. 2008<br />
Oh Mann, ich bin so fertig,… Ich komme gerade<br />
vom Adventsturnier. Es fand in Wiesbaden statt. Es<br />
war schön, das Dekor, Kerzen und alles!<br />
Also ich will es ja nicht so spannend machen, aber<br />
unser Verein wurde Achter!!!<br />
Das ist für mich ein super Ergebnis.<br />
Die ersten zehn Vereine dürfen nämlich in die engere<br />
Auswahl und gegen die besten zehn Vereine aus<br />
anderen Ländern antreten.<br />
Mick, Tobi, Melina, Sofie und meine Mutter waren<br />
da. Ich habe Tobi nicht eingeladen.<br />
Er hat mir aber trotzdem Glück gebracht.<br />
Montag, den 22. Dez. 2008<br />
Heute ist Melina nach Hause, nach München gefahren.<br />
Ich hoffe, wir werden uns bald wieder treffen,<br />
denn ich vermisse sie jetzt schon.<br />
Mick hat heute bei uns übernachtet. Eigentlich heißt<br />
er Michael.<br />
Ich mag ihn eigentlich.<br />
Sofie ist aber wegen Papa noch voll traurig. Sie ist<br />
erst zehn Jahre alt und es ist heftig für sie, wenn sie<br />
so etwas schon mitbekommt. Ich hoffe, dass wird<br />
sich bald ändern.<br />
Dienstag, den 23. Dez.2008<br />
Melina ist gut zu Hause angekommen. Wir haben<br />
schon übers Internet gemailt.<br />
Morgen ist Weihnachten.<br />
Sofie hofft ja noch dass Papa an Weihnachten zurückkehrt,<br />
denn er hat ihr noch nicht Tschüß gesagt.<br />
Das kann sie aber vergessen.<br />
Wir haben übrigens seit Montag Weihnachtsferien.<br />
Heute hat es sehr stark geschneit, sodass es Hoffnung<br />
auf weiße Weihnachten gibt.<br />
Ich hoffe es mal.<br />
Mittwoch, den 24. Dez.2oo8<br />
Ich glaube das heute ist ein unvergessliches Weihnachten<br />
geworden.<br />
Zuerst packten wir unter dem Tannenbaum die<br />
Geschenke aus.<br />
KANT AKTUELL 25<br />
13<br />
Ich habe neue Schlittschuhe von Mama bekommen.<br />
Das ist echt ein Traum, denn die wünsche ich mir<br />
schon seit langem. Ich kann es kaum erwarten, sie<br />
einzufahren.<br />
Sofie hat mir ein H & M Klamotten Gutschein geschenkt,<br />
Mick mir eine Duftkerze und eine Wimperntusche.<br />
Dann beim Essen, fragte ich Mama, warum Tobi<br />
jetzt eigentlich nicht mit uns feiert.<br />
Sie antwortete, er feiert mit Tina in ihrer Wohnung.<br />
Er wird in wenigen Monaten Vater. Oha, das hätte<br />
ich nicht gedacht. Wieso wusste ich das alles nicht?<br />
Jetzt verstand ich auch, warum er mit Papa hier<br />
ausgezogen ist.<br />
Aber das krasseste war ja noch, das zwei Briefe kamen.<br />
Einmal von Papa.<br />
Er hat uns allen ein schönes Weihnachtsfest gewünscht<br />
und mir zwei Konzertkarten von Green<br />
Day in den Brief mit rein gelegt und meiner Schwester<br />
Geld. Sofie weinte viel. Sie hatte gehofft, Papa<br />
würde wiederkommen.<br />
Er hat so getan, als ob nichts wäre. <strong>Der</strong> spinnt doch!<br />
Am liebsten hätte ich die Karten sofort verbrannt,<br />
doch dann dachte ich mir, bei eBay bekäme ich noch<br />
ein bisschen Geld und von dem kann ich dann Melina<br />
besuchen.<br />
<strong>Der</strong> zweite Brief war dann von Melina. Als ich ihn in<br />
der Hand hielt, konnte ich das nicht fassen, denn der<br />
Absender war ein Waisenhaus in München.<br />
Sie schrieb mir, dass ich bestimmt über den Absender<br />
geschockt sein würde, denn sie erklärte mir,<br />
dass ihre Mutter an Krebs erkrankt ist, als sie 9 Jahre<br />
alt war, und kurz darauf ist auch ihr Vater mit Alkoholeinfluss<br />
am Steuer gegen einen Baum gefahren<br />
ist und zwei Tage später im Krankenhaus starb.<br />
Und da ihre Verwandtschaft sehr alt ist, und auch<br />
im Ausland wohnt, musste sie ins Waisenhaus gehen.<br />
Sie legte noch zwei Stickerbögen in den Brief<br />
und wünschte mir noch ein Frohes Fest.<br />
Als ich das gelesen hatte, war ich sehr geschockt<br />
und konnte mich gar nicht mehr an meinen Geschenken<br />
erfreuen.<br />
Melina ist doch so ein optimistisches, fröhliches,<br />
lachendes Mädchen gewesen… Ich hätte das nie<br />
geglaubt.<br />
Warum hat sie nicht mit uns Weihnachten gefeiert?<br />
Na ja, also dieses Mädchen ist echt ein Vorbild für<br />
mich.<br />
Nachdem sie das alles durchgemacht hat, war sie<br />
noch so gut drauf. Respekt, echt mein ganzen Respekt.<br />
Ich betrachte es echt als Glück, sie kennen gelernt zu<br />
haben.<br />
jh
KANT AKTUELL 25<br />
Weihnachtstypen-Test<br />
14
KANT AKTUELL 25<br />
Opfer des Gewissens?<br />
Schüler der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong> im Gespräch mit Carmen Everts<br />
(dk) „Ich sag’s ganz ehrlich: Ich tue mich ein bisschen<br />
schwer. Ich wünsche der SPD ein gutes Ergebnis,<br />
aber ich habe ein Problem mit dem Landeskurs<br />
der Partei.“ So spricht Dr. Carmen Everts,<br />
Mitglied des hessischen Landtages. Auf Anfrage<br />
von Rainer Voltz besuchte die Abgeordnete am 5.<br />
Dezember 2008 die Schüler der 12. und 13. Klasse<br />
an der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong>, um über ihre umstrittene<br />
Stimmverweigerung bei der Ministerpräsidentenwahl<br />
zu diskutieren. Wegen dieses Schrittes,<br />
zu dem sich Everts mit drei anderen SPD-<br />
Abgeordneten bekannt hatte, war im November<br />
die Wahl Andrea Ypsilantis zur Ministerpräsidentin<br />
gescheitert. Begründet hatten die Abgeordneten<br />
ihren Schritt mit einer Ablehnung der Minderheitenregierung<br />
auf Basis einer Tolerierung durch die<br />
Linkspartei unter Berufung auf das Wahlversprechen<br />
der SPD, ein Bündnis mit der Linkspartei sei<br />
ausgeschlossen.<br />
Nach einer kurzen Einführung durch Schulleiter<br />
Franz-Peter Osterkamp berichtete Everts zunächst<br />
von ihrem politischen Werdegang und begründete<br />
anschließend ihre Entscheidung. Von Anfang an<br />
sei sie gegen eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei<br />
gewesen, machte die 40-Jährige zunächst<br />
deutlich. <strong>Der</strong> plötzliche Wechselkurs der Parteispitze<br />
nach dem knappen Wahlergebnis brachte<br />
sie ins Wanken und verursachte bei ihr „innerlich<br />
Bauchschmerzen“.<br />
Den Schritt, sich nicht von Anfang an neben Dagmar<br />
Metzger zu stellen, die von Beginn an gegen<br />
eine Tolerierung durch die Linkspartei Position<br />
15<br />
bezogen hatte, begründete sie mit ihrer Hoffnung,<br />
es käme vor dem Hintergrund der Ereignisse nicht<br />
zu einer Zweitwahl. Statt dessen versuchte sie<br />
durch Diskussionen ihre Bedenken zunächst innerparteilich<br />
auszudrücken. Ihren Angaben nach<br />
war jedoch der SPD-Landesverband nicht bereit,<br />
das Thema neu aufzugreifen. Auch persönliche<br />
Gespräche mit Ypsilanti führten zu keiner Kursänderung.<br />
Letztendlich, so Everts, habe sie eine reine<br />
Gewissensentscheidung treffen müssen: Den abrupten<br />
Bruch des Wahlversprechens habe sie nicht<br />
akzeptieren können. Auch bereue sie ihre Entscheidung<br />
nicht. Schlussendlich hielt die Abgeordnete<br />
fest, dass sie sich trotz ihres laufenden<br />
Ausschlussverfahrens nach wie vor der SPD verbunden<br />
fühle. Aber, das machte sie in ihrem Fazit<br />
noch einmal deutlich, Solidarität sei nicht blinde<br />
Gefolgschaft.<br />
Im Anschluss daran stellte sich die Abgeordnete<br />
den teils kritischen Fragen der versammelten Schüler<br />
und Lehrer, es kam zu einer angeregten Diskussion.<br />
Viele Schüler waren auf das Gespräch<br />
vorbereitet und hielten Everts Ausschnitte aus<br />
ihren Stellungnahmen im Landtag und auf Parteitagen<br />
vor. Dennoch blieb das Gespräch stets auf<br />
einem sachlichen Niveau. Trotz der oft stark divergierenden<br />
Positionen waren sich die Schüler<br />
später einig, dass die Veranstaltung für alle Beteiligten<br />
eine Bereicherung gewesen ist. Insbesondere<br />
lobten sie Everts’ nachvollziehbare Präsentation<br />
ihrer Position, die für ein besseres Verständnis<br />
ihrer Situation sorgte.
Astronomie AG<br />
KANT AKTUELL 25<br />
Schwerer oder doch interessanter Job?<br />
(mh) Könnt ihr euch vorstellen, einmal ein Schulinspektor zu sein? Nein? Viele Menschen in Deutschland<br />
schon. Im November waren vier Schulinspektoren an unserer <strong>Schule</strong> und haben den Lehrern mal über<br />
die Schulter geschaut. Doch, wie soll man zu solche einem Beruf kommen. Wir haben mal nachgehakt<br />
und Antworten bekommen. Unsere erste Frage war auch, wie man zu solch einem Beruf kommt. Die<br />
Antwort war, dass es ein schwieriges Bewerbungsverfahren sei. Man muss sich zuerst bei einem Institut<br />
für Qualitätsentwicklung bewerben. Danach muss man bei einem Assessment-Center teilnehmen. Dafür<br />
benötigt man außerdem noch Erfahrung in Unterricht und Schulleitung. Untersuchen muss man, welche<br />
Bedingungen und Vorraussetzungen wir an unserer <strong>Schule</strong> haben. Außerdem noch, wie professionell<br />
unsere Lehrer arbeiten und wie das Schulklima ist. Ein Inspektor hat uns erzählt, als er Lehrer an einer<br />
<strong>Schule</strong> war und sich ein Inspektor angekündigt hatte, niemand gekommen war und er ziemlich enttäuscht<br />
war, da er sich sehr darauf vorbereitet hatte. Als wir fragten, ob es ihm Spaß mache, Lehrer zu<br />
kontrollieren, sagte er uns, dass er seinen Job nicht als Kontrolle bezeichnen würde.<br />
Vielleicht interessiert ihr euch ja jetzt für so etwas, aber vergesst nicht, ihr müsst zuerst einmal Lehrer<br />
werden.<br />
Nicht alles klappt, …<br />
Zu Beginn die niederschlagende Nachricht: Unser<br />
Projekt wurde bisher nicht von Erfolg gekrönt! Es ist<br />
ein trauriger Tag für die IKS – und für uns, die Astronomie<br />
AG. „Schüleraustausch mit fremden Galaxien“<br />
oder wenigsten mit Mars waren bisher nicht zu realisieren.<br />
Hoffnungslos? Es lag nicht an der mangelnden<br />
„marsianischen“ Nachfrage für Austauschprogramme<br />
mit der Erde, vielmehr an der Unmöglichkeit im<br />
Rahmen von einzuhaltenden Konditionen dorthin zu<br />
gelangen. Die unvergleichbare Entfernung bedingt<br />
eine Anreise von mehreren Monaten. Nahrungsmittel<br />
und einen Rückfahrschein eingeschlossen, sind kaum<br />
erfüllbare Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche<br />
Raumfahrtmission. Von nötigen finanziellen Mitteln<br />
einmal ganz abgesehen…<br />
Ursprünglich machten wir am „Tag der Offenen Tür“<br />
in diesem Jahr Werbung, 2009 neue Erkenntnisse über<br />
das Projekt zu veröffentlichen. Da das leider nicht von<br />
Erfolg gekrönt war, bedarf es eines neuen Themas.<br />
Welche Eigenschaften muss es haben? Es darf nicht<br />
abgehoben sein, nicht explodieren und nicht zu theoretisch<br />
werden. Kurz: eine spannende, interessante,<br />
ungehörte Aufgabenstellung. Diese zu finden, ist nicht<br />
gerade einfach!<br />
"Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt<br />
so nah!" sagte schon Johann Wolfgang von Goethe. 2007<br />
beschrieben wir erdähnliche Planeten außerhalb unseres<br />
Sonnensystems, sogenannte Exoplaneten, aber was<br />
wissen wir eigentlich über unser eigenes System: Warum<br />
„rollt“ Uranus um die Sonne? Pluto – ist er jetzt<br />
doch kein Planet mehr? Komische Kanäle auf Mars,<br />
ein Zeichen für Zivilisation?<br />
18<br />
Am 14. Februar 2009 – dem nächsten Tag der Offenen<br />
Tür- werden wir versuchen, Antworten auf diese<br />
Fragen zu geben. Geplant sind Informationsplakate<br />
und weiterhin ein Film über die AG, in dem wir unsere<br />
Tätigkeiten, u.a. die astronomische Fotografie vorstellen.<br />
Untermalen möchten wir das Szenario mit<br />
verblüffenden Effekten, so viel sei verraten.<br />
Mit einfachen Teleskopen, wie wir sie haben, ist es<br />
nicht schwer die Schönheit des sichtbaren Universums<br />
einzufangen und zu beobachten. Diese Eindrücke<br />
aber festzuhalten, das stellt sich als ungleich schwieriger<br />
heraus. Die astronomische Fotografie bereitete uns<br />
lange Kopfzerbrechen. Wir haben mehrere Verfahren<br />
getestet, allesamt stellten sie uns nicht sonderlich zufrieden.<br />
Das hat sich geändert.<br />
Es ist uns nun möglich, eine digitale Kamera an ein<br />
Teleskop zu befestigen und damit Mond und andere<br />
stellare Objekte fotografisch festzuhalten.<br />
Unsere Aufnahmen können alle auf unserer brandaktuellen<br />
Website abgerufen werden. Einfach dem bekannten<br />
Link (http://www.astro.studiocd.de) folgen<br />
und der, an manchen Regentagen, bewölkte Sternenhimmel<br />
wird, wenn auch nur virtuell, sichtbar. Hier<br />
veröffentlichen wir auch Rezensionen über die aufschlussreichen<br />
Vorträge, meist freitags, der Sternfreunde<br />
<strong>Rüsselsheim</strong> oder der Treburer Adrian Sternwarte.<br />
Im Anschluss eines jeden Vortrages interviewen<br />
wir die renommierten Referenten, die Resultate<br />
gibt es alle online. Übrigens ist jeder herzlich eingeladen<br />
am Online-Quiz teilzunehmen.<br />
Doch zurück an die Vorbereitungen; es bleibt spannend<br />
um die Astronomie AG, was sonst!<br />
In diesem Sinne,<br />
herzlichst, Eure Astronomie AG!<br />
… aber Vieles ist möglich.
KANT AKTUELL 25<br />
Informatik – AG für die Klassen 5<br />
Informations- und kommunikationstechnische Grundbildung (ITG)<br />
Durch die technischen Fortschritte haben die so<br />
genannten „neuen Medien“ (u. a. Computer und<br />
Internet) einen großen Stellenwert in unserer Lebenswelt<br />
erhalten. In Unterricht und <strong>Schule</strong>, aber<br />
auch im späteren Beruf werden diese immer mehr<br />
genutzt.<br />
Aus diesem Grund gibt es für die Schülerinnen und<br />
Schüler der Klassen 5 die Möglichkeit nachmittags<br />
die Informatik - AGs in der <strong>Schule</strong> zu besuchen.<br />
Und das sagen Schüler über ihre Informatik AG...<br />
„In unserer ersten Stunde haben wir zuerst einmal<br />
unsere eigenen Passwörter und Ordner festgelegt.<br />
Unser Lehrer Yannik ist sehr nett. Er hilft uns, wenn<br />
wir etwas nicht verstanden haben. Nun durften wir<br />
uns einen eigenen Desktop und Bildschirmschoner<br />
aussuchen. Anschließend, als wir fertig waren, bekamen<br />
wir die Aufgabe, einen Text auf dem Pro-<br />
„In der Informatik – AG ist es toll. Da tut man viele<br />
Sachen machen und lernen. Man lernt z. B. wie man<br />
markiert, Geschichten schreibt, einen Ordner erstellt<br />
u. s. w. Als erstes musst du dir ein Passwort ausdenken<br />
danach redet ihr ein bisschen über den<br />
Computer und dann macht ihr viele Übungstexte.<br />
Ich habe z. B. in ungefähr 4 Wochen 4 Übungstexte<br />
gemacht. Ihr schreibt aber auch noch Geschichten<br />
und malt Bilder. Das macht riesig Spaß. Die Lehrer<br />
Die Mathekids<br />
(dg) Die Mathekids ist eine AG für etwas bessere<br />
Matheschüler, die jeden Donnerstagnachmittag (außer<br />
in den Ferien von 14.05 bis 14.50 Uhr stattfindet<br />
- manchmal auch im Computer- Raum. Sie arbeiten<br />
an Denkaufgaben und anderen Aufgabenstellungen,<br />
19<br />
Geleitet werden diese von geeigneten Oberstufenschülerinnen<br />
und Oberstufenschülern und im Hintergrund<br />
von einer Lehrkraft betreut.<br />
Folgende Inhalte werden behandelt:<br />
• Einführung in den Umgang mit dem PC (Basiswissen<br />
Betriebssystem),<br />
• Arbeiten mit den Standardprogrammen Word,<br />
Excel und Powerpoint,<br />
• Recherche im Internet.<br />
Katja Gilberg<br />
gramm Word zu bearbeiten. Später, nach dem schon<br />
alle den Text bearbeitet hatten, verabschiedeten wir<br />
uns und durften nach Hause.<br />
Ich habe einen sehr guten Eindruck von der Informatik<br />
- AG bekommen. Mir macht sie sehr viel<br />
Spaß!“<br />
(Daniel O. aus der 5c)<br />
sind Oberstufenschüler und sind nett. Die meisten<br />
davon sind Männer. Ihr habt 2 Std. Informatik – AG.<br />
Zwischen den 2 Std. habt ihr auch eine 5 min. Pause,<br />
in der ihr auf Toilette gehen könnt oder trinken und<br />
essen könnt. Ihr könnt am Computer keinen<br />
Quatsch machen das sehen die Lehrer sofort. Es<br />
wird euch bestimmt gefallen.<br />
Ich wünsche dir viel Glück.“<br />
(Gerda D. aus der 5e)<br />
Fotos: dg<br />
die normal so nicht im Unterricht vorkommen. Außerdem<br />
nehmen sie den Stoff aus dem Unterricht<br />
durch. Wenn sie im Computer Raum tagen, arbeiten<br />
sie mit einem Mathe-Programm namens Dyna Gro<br />
Euklid.
Oberstufe on Tour<br />
Wie war’s?<br />
Es war kalt. Es war windig, neblig und düster. Es<br />
war die Atmosphäre - und der Eindruck der Klas-<br />
Buchenwald, früher eines der größten Arbeitslager<br />
auf deutschem Boden, liegt auf dem Ettersberg,<br />
etwa 10 km nordwestlich von Weimar. Es verwunderte<br />
daher nicht, zunächst die Stadt genauer kennenzulernen<br />
und zu erkunden. Hier trafen wir am 13. November<br />
zur Mittagszeit nach einer<br />
vierstündigen Busfahrt ein. Die kreisfreie<br />
Stadt Weimar ist die viertgrößte<br />
Thüringens und bekannt für ihr<br />
kulturelles Erbe. Am Goethe-Schiller-<br />
Denkmal angekommen, berichteten<br />
unsere Stadtführer Interessantes und<br />
Unbekanntes über das Leben und<br />
Wirken bekannter Persönlichkeiten, wie<br />
Johann Wolfgang von Goethe (1749-<br />
1832), Friedrich von Schiller (1759-1805)<br />
oder Walter Gropius (1883-1969).<br />
Letzterer gilt als Gründer der anerkannten<br />
Weimarer Kunstschule „Bauhaus“ und der modernen<br />
Architektur schlechthin. Goethe und Schiller,<br />
obwohl nicht in Weimar geboren, lebten hier bis an<br />
ihr Lebensende. Ihre Wohnungen, Zeitzeugen der<br />
Entstehung von Weltliteratur, können heute noch<br />
besichtigt werden. An dieser Stelle wurden uns Anekdoten<br />
und Tatsachenberichte über beide Schriftsteller<br />
erzählt.<br />
Für uns Abiturienten ist die schwere Frage, was nach<br />
der regulären Schulzeit geschehen soll (Studium oder<br />
doch Ausbildung), von großer Bedeutung. Schiller<br />
gibt darauf eine inhaltsschwere, wenn auch simple,<br />
Antwort. Kurz gesagt: „Höre auf deine innere Stimme!“<br />
Das bedeutet, man solle stets das anstreben, was<br />
die eigene innere Stimme<br />
empfiehlt, was einem Freude<br />
macht. Neben der „Weimarer<br />
Klassik“ ist die besagte Stadt auch<br />
Namensgeberin für die<br />
„Weimarer Republik“, sie wurde<br />
1919 im Deutschen<br />
Nationaltheater (direkt vor dem<br />
heutigen Goethe-Schiller<br />
Denkmal) gegründet.<br />
Doch wie Goethe schon in seinem<br />
„Götz von Berlichingen“ schreibt: „Wo viel Licht ist,<br />
ist starker Schatten“, so auch in der Stadt der „Dichter<br />
und Denker“; das stellten wir auf dem Markplatz fest.<br />
1926 (7 Jahre vor der Machtergreifung) wurde im<br />
KANT AKTUELL 25<br />
20<br />
Jahrgang 13 in Buchenwald<br />
senstufe 13 - im ehemaligen Konzentrationslager<br />
(KZ) Buchenwald.<br />
Zuge eines NS-Parteitags die Hitlerjugend (HJ) gegründet.<br />
Für die Nationalsozialisten galt Weimar als<br />
Symbol der verhassten Republik. Adolf Hitler (1889-<br />
1945) besuchte die damals nationalistisch eingestellte<br />
Stadt insgesamt mehr als 40 Mal.<br />
Beeindruckt verließen wir Weimar, die<br />
Busse brachten uns zur zweiten Etappe.<br />
Die Stimmung in den Bussen war äußerst<br />
heiter. Man scherzte und lachte, was sich<br />
schlagartig änderte, als wir an einem<br />
Ortschild vorbeifuhren: Buchenwald,<br />
Gemeinde Weimar. Subjektiv wurde es<br />
dunkler. Ein Raunen ging durch den Bus.<br />
„Was ist das für ein kalter Ort“ – hörte man<br />
laut denken. Schließlich sahen wir die<br />
ersten Baracken, den Vorbau der SS-<br />
Kommandantur, wie wir später erfuhren.<br />
An dieser Stelle begann die zweite Führung des Tages.<br />
Unser merklich kompetenter Begleiter zeigte uns<br />
nun das eigentliche Lager, umgrenzt durch einen 3 m<br />
hohen Eisen-, mit Stacheldraht bewehrten Zaun, der<br />
keinerlei Sichtschutz gewährt. Das wunderte uns.<br />
Wollte man nicht die SS-Verwaltung, direkt neben<br />
dem Zaun gelegen, von dem Lager abgrenzen? Man<br />
erklärte uns, dass dies bewusst nicht beabsichtig war.<br />
Die Schutzstaffel (SS) baute sogar um den Zaun diverse<br />
Belustigungseinrichtungen, so auch einen Zoo.<br />
Höhere SS-Beamte samt Familie und Kindern vergnügten<br />
sich hier, währenddessen eingesperrte Häftlinge<br />
dies mit ansehen konnten und mussten. Das lief<br />
unter dem Leitspruch „Jedem das Seine“ (lat.: „suum<br />
cuique“, einem Grundsatz des Rechts, ursprünglich<br />
positiv besetzt). Es war also<br />
für die SS nicht genug,<br />
Menschen körperlich zu<br />
peinigen, nein, sie sollten auch<br />
mental leiden.<br />
Dadurch konnten die Betreiber<br />
vermeiden, dass sich Häftlinge<br />
an die Unmenschlichkeit<br />
„gewöhnten“. In der Mimik<br />
nahezu aller Schülerinnen und<br />
Schüler war blankes Entsetzen<br />
lesbar, ist es doch ein Unterschied, darüber in einem<br />
Geschichtsbuch zu lesen oder es selbst (soweit wie<br />
möglich) zu sehen!
Eine Miniaturdarstellung des Lagers zeigte uns die<br />
Dimensionen. In einem internen, separaten Lager,<br />
genannt das „kleine Lager“, herrschten schlimmste<br />
Verhältnisse. Regelmäßig gab es über Tage kein fließendes<br />
Wasser und keine Nahrungsmittel; mangelnde<br />
Hygiene (8 Häftlinge mussten sich ein Handtuch<br />
teilen, 16 lagen auf einem „Holzbrett“.) sorgte für<br />
Epidemien, welche unzählbar viele Insassen dahinrafften.<br />
Im restlichen Lager war die Situation nicht<br />
viel besser.<br />
Das als Arbeitslager konzipierte KZ, sollte in einem<br />
nahegelegenen Steinbruch Kalkstein durch Handarbeit<br />
fördern lassen. Allerdings war<br />
dieser Stein von so schlechter<br />
Qualität, dass er sich nicht einmal für<br />
den Straßenbau eignete. Die Häftlinge<br />
mussten also sinnlos, ohne<br />
irgendwelche Hilfsmittel, unter<br />
Einsatz ihres Lebens arbeiten, einfach<br />
unvorstellbar!<br />
Die Gepeinigten – so erzählte der<br />
Begleiter - befürchteten weniger den<br />
Tod durch hartes Arbeiten oder<br />
mangelnde Nahrung, sondern die<br />
Willkür der SS-Beamten. Grüßte man<br />
„angeblich“ zu kurz oder in einer<br />
„respektlosen“ Art, konnte man<br />
kurzerhand exekutiert werden, eine<br />
Art der „Sonderbehandlung“.<br />
Für besonders „aufsässige“ Häftlinge gab es Einzelhaft<br />
ohne Tageslicht. „Welcher Gefängnisaufseher<br />
wollte so etwas machen?“, wurde von uns gefragt.<br />
Die Antwort war trocken: Für solche „Schichten“<br />
meldeten sich die SS-Beamte freiwillig, vermutlich<br />
um die eigene Disposition zum Sadismus aktiv zu<br />
befriedigen und um sich hervorzutun.<br />
Nun folgte das Krematorium. Hier wurden die Leichname<br />
verstorbener Häftlinge verbrannt und in Massenurnen<br />
gesammelt. Nicht alle Häftlinge starben<br />
allerdings durch Erschießen oder Ersticken, die offizielle<br />
Begründung lautete: <strong>Der</strong> Häftling sei an „Herzschwäche“<br />
verstorben. NS-Ärzte interessierte beispielsweise<br />
die Reaktion des menschlichen Körpers<br />
auf spezielle Virusinfekte. <strong>Der</strong> Tod des „Probanden“<br />
wurde nicht als Kollateralschaden angesehen, er war<br />
vielmehr gewünscht, um bei der Autopsie nähere<br />
Informationen über den Krankheitsverlauf zu sammeln.<br />
Die akribische Lagerverwaltung und die Fälschung<br />
von Totenscheinen deckten den systematischen<br />
Mord, wie auch die hermetische Abschottung<br />
des Lagers.<br />
Im Keller des Krematoriums wurden an Wandhaken<br />
Häftlinge erwürgt, ein Todeskampf, der mitunter<br />
zwanzig Minuten dauert. Die leblosen Körper beförderte<br />
man in einem Fahrstuhl nach oben, um sie dort<br />
KANT AKTUELL 25<br />
21<br />
sogleich zu verbrennen. <strong>Der</strong> Aufenthalt im Keller war<br />
für uns einengend, bedrückend und beängstigend!<br />
Es folgte die mit Abstand kurioseste Baracke der endlos<br />
großen KZ-Ruine, sie beinhaltet die Genickschussanlage.<br />
Sowjetische Offiziere sollten sich in einem mit<br />
Musik beschallten Raum zwecks medizinischer Untersuchung<br />
entkleiden. Einzeln wurden sie durch<br />
zwei schalldichte Türen zu einer Ärztekammer gebracht.<br />
Ein als Arzt verkleideter SS-Mann befahl dem<br />
jeweiligen Häftling sich an einem Körpergrößenmessgerät<br />
aufzustellen. Unbemerkt öffnete ein zweiter<br />
SS-Mann einen Schlitz in der Wand hinter dem<br />
„Patienten“, der durch diesen per<br />
Genickschuss ermordet wurde. <strong>Der</strong><br />
Schuss verhallte ungehört. Sie gingen<br />
allesamt unwissend in den Tod. Die<br />
Leichname wurden auf einem<br />
überdimensionierten Schubkarren<br />
gestapelt zum Krematorium<br />
transportiert – praktisch am „Fließband“.<br />
„Das muss man sich einmal<br />
vorstellen!“, so der Kommentar des<br />
Begleiters. Spätestens jetzt waren wir<br />
alle fassungslos, nahezu bleich im Gesicht.<br />
Das Lagermuseum beinhaltete<br />
Archivaufnahmen, Animationen und<br />
Dokumentationen. Ergriffen verließen<br />
wir diesen Ort der Unmenschlichkeit<br />
und fuhren nachdenklich nach Hause.<br />
Von Juli 1937 bis zur Befreiung des Lagers durch die<br />
amerikanische Armee im April 1945 wurden schätzungsweise<br />
250.000 Menschen aller europäischen<br />
Nationen hierher deportiert. 56.000 von ihnen verloren<br />
dabei ihr Leben, darunter Juden, Homosexuelle<br />
und politische Gefangene. Zum Vergleich: Die Einwohnerzahl<br />
in Weimar betrug im Dezember 2007<br />
„64.720“ Menschen!!<br />
Nach der Fahrt wurde gefragt, ob sie „schön“ war?<br />
Was soll man sagen: „Prägend, faszinierend und<br />
gleichzeitig fundamental abstoßend.“ Sie intensivierte<br />
unsere Vorstellung über das Grauens des NS-<br />
Regimes und dessen Auswirkungen. Doch „schön“<br />
war sie nun wirklich nicht, allerdings jedem eindeutig<br />
zu empfehlen. So etwas darf nicht in Vergessenheit<br />
geraten.<br />
Wenn Sie mehr über Weimar und die Gedenkstätte<br />
Buchenwald erfahren möchten, finden Sie unter diesen<br />
Internetadressen weitere Informationen:<br />
http://www.buchenwald.de/<br />
http://www.weimar.de/<br />
Christian Drischler
Oberstufe on Tour<br />
KANT AKTUELL 25<br />
Exkursion der Lateiner ins Liebighaus nach Frankfurt<br />
Am 08.11.08 machten die beiden Lateinkurse der<br />
Jahrgangsstufe 11 von Herrn Kleiter und Herrn<br />
Woitzik eine Exkursion in das Liebighaus nach Frankfurt,<br />
wo bis zum 15.02.09 die Ausstellung »Bunte<br />
Götter. Die Farbigkeit antiker Skulptur« zu bestaunen<br />
ist. Für den Rundgang durch die Ausstellung<br />
wurden wir Schüler in zwei gleich große Gruppen<br />
eingeteilt, welche je eine Führerin zugeteilt bekommen<br />
haben. Die Führerin zeigte uns verschiedene<br />
griechisch- und römisch-antike Skulpturen (z.B.<br />
einen persischen Reiter oder die griechischen Götter)<br />
und erklärte uns, dass die Skulpturen (und ebenfalls<br />
so berühmte Bauwerke wie die Akropolis in Athen)<br />
damals nicht so waren, wie man es bislang gesehen<br />
und angenommen hat, nämlich in strahlendem,<br />
marmornem Weiß, sondern dass sie entgegen aller<br />
Sehgewohnheit bunt bemalt waren. Dies berichteten<br />
zwar auch schon antike Schriftquellen, aber man ist<br />
erst seit kurzer Zeit in der Lage, dies durch technische<br />
Analyseverfahren beweisen zu können. Es war<br />
erstaunlich, wie und mit welchen Farben die griechischen<br />
und persischen Skulpturen gestaltet wurden. Schon damals konnte man helle und dunkle Töne aus<br />
verschiedenen Rohstoffen wie Stein und Getreide gewinnen. Da dies aber sehr kompliziert war, waren die<br />
Farben sehr teuer. Aus diesem Grund waren auch nur die Reichen und Adligen in der Lage gewesen, solche<br />
Farben zu kaufen und zu benutzen. Beim Betrachten der Skulpturen waren wir ziemlich erstaunt, denn man<br />
sah sehr gut, dass der Maler mit viel Fleiß gearbeitet haben muss, da er sehr genau malen musste und das<br />
Bemalen der Skulptur sehr lange dauerte. Wir alle waren sehr beeindruckt von den ganzen Skulpturen, da<br />
wir uns nicht vorstellen konnten, dass der Mensch zu dieser Zeit schon in der Lage war, sie so zu gestalten<br />
und vor allem farbig zu bemalen.<br />
Unserer Meinung nach war der Besuch der Ausstellung eine gute Idee, da man vieles erfahren hat, worüber<br />
man bisher nichts wusste. Und wer weiß, vielleicht geht ihr ja mal an einem verregneten Tag in den Weihnachtsferien<br />
mit euren Eltern oder Freunden dorthin. Bereuen werdet ihr es aber auf jeden Fall nicht.<br />
22<br />
Kevin Siebert und Jan Berghof<br />
Nun seid ihr gefragt!!! Hier sind zwei schwarz-weiße Bilder<br />
zu sehen, auf dem antike Skulpturen zu sehen sind.<br />
Überlegt euch, wie die Figuren farbig aussehen könnten und<br />
malt sie so an, wie ihr es euch vorstellt.<br />
Werft eure Ergebnisse dann in den Briefkasten der Schülerzeitung.<br />
Die Redaktion sucht schon bald die schönsten Motive heraus<br />
und hängt sie zusammen mit den originalen Farbbildern im<br />
Foyer aus.
Am 26. Oktober 2008 starteten 18 mehr oder<br />
weniger Französisch begeisterte <strong>Kant</strong>-Schüler<br />
der 10. & 11. Jahrgangsstufe, in Begleitung der<br />
Lehrkräfte Frau Hampel und Frau Ernst, ihre<br />
Reise ans andere Ende der Welt. Nach 24 Stunden,<br />
rund 10.000 Kilometern, Zwischenlandung<br />
in Paris und dem Verlust einiger Nerven und<br />
eines Fotoapparats erreichten wir endlich unser<br />
Ziel: L'île de la Réunion.<br />
Für die Erdkundeschwächeren unter uns: La<br />
Réunion, ein französisches Departement, liegt im<br />
Indischen Ozean, südlich von der deutlich weniger<br />
schönen und touristenüberlaufenen Insel<br />
Mauritius. Ihre Fläche entspricht etwas der von<br />
Luxemburg und die Einwohnerzahl ist vergleichbar<br />
mit der von Frankfurt (700.000 Einwohner).<br />
Die Bevölkerung ist bunt gemischt,<br />
von Chinesen bis Afrikanern ist alles vertreten.<br />
„Kreolen“ nennen sich die ersten, ursprünglichen<br />
Bewohner der Insel, deren Kultur es wert<br />
ist entdeckt zu werden.<br />
Nach der Ankunft im Flughafen der Hauptstadt<br />
Saint Denis wurden wir herzlichst von unseren<br />
Austauschschülern, die der Großteil von uns<br />
KANT AKTUELL 25<br />
23<br />
durch den Gegenbesuch im März 2008 bereits<br />
kannten, und deren Familien begrüßt. Wir alle<br />
waren gespannt auf das zu Hause auf Zeit und<br />
sehnten uns nach einer Dusche. Das Wochenende<br />
verbrachte dann jeder von uns individuell in<br />
seiner Gastfamilie.<br />
Montags Morgens halb acht vor den Gittern des<br />
Lycée le Verger fand das von manchen sehr ersehnte<br />
Wiedersehen statt, es wurden erste Erlebnisse<br />
und Vorfälle ausgetauscht. Zeit dazu<br />
hatten wir genug, denn es lag ein langer Schultag,<br />
der erst um 17 Uhr endete, vor uns. Für uns<br />
Austauschschüler war der Schulbesuch zwar<br />
selten, was uns aber auch ganz recht war. Die<br />
französische <strong>Schule</strong> ist eher ein Gefängnis, deren<br />
Insassen (die Schüler) ihre Zeit absitzen und<br />
währenddessen ihre Wärter (die Lehrer) ihnen<br />
mehr oder weniger erfolgreich versuchen etwas<br />
beizubringen.<br />
Die folgenden zwei Wochen verbrachten wir in<br />
einem (zu) stark klimatisierten Bus, der uns an<br />
die verschiedensten Winkel und Attraktionen<br />
der Insel chauffierte. Es gab viel zu entdecken:<br />
Da wäre zum einen der Vulkan “Piton de la<br />
Fournaise“, eigentlich ein<br />
wirklich erwähnenswerter<br />
Ausflug, doch für uns ist er<br />
buchstäblich ins Wasser<br />
gefallen und vom Nebel<br />
eingenommen worden. Auf<br />
Grund des Ausbruches des<br />
Vulkans, einige Wochen<br />
zuvor war einer großer Teil<br />
gesperrt und bei Regen, Kälte<br />
und einer Sichtweite von<br />
wenigen Zentimetern verging<br />
uns die Wanderlust schnell.<br />
Die französische Lehrerin, die<br />
wohl ihrer wahren Berufung<br />
als Touristenführerin und<br />
Bedienerin eines Buntkopierers<br />
endlich nachgehen<br />
konnte, machte uns die
Busfahrt unerträglich und ließ unsere deutschen<br />
Französisch-Lehrerinnen an die Grenzen ihrer<br />
Übersetzungsfähigkeiten stoßen...<br />
Weitere Ausflüge führten uns in eine Zuckerrohrfabrik,<br />
wo der inseleigene Zucker produziert<br />
wird und in eine Vanillefabrik. Interessiert<br />
genossen wir die Führungen, zeigten uns von<br />
unserer besten Seite und so mancher konnte vor<br />
lauter Fragerei gar nicht mehr aufhören. Die<br />
Mädels hatten sich inzwischen dazu entschieden,<br />
ihre Zukunft mit einem Vanilleanbauer zu<br />
verbringen – man glaubt gar nicht, wie wertvoll<br />
solche Schoten sein können!<br />
Gemeinsam mit<br />
den französischenAustauschschülern<br />
besuchten wir<br />
das inseleigene<br />
Aquarium mit<br />
Haien und Fischen<br />
in den<br />
schillerndsten<br />
Farben. Davor<br />
hatten wir uns<br />
in einem Abenteuer-<br />
Kletterwald<br />
ausgetobt.<br />
<strong>Der</strong> wohl wichtigste<br />
Ausflug<br />
war der Besuch<br />
bei „Métèo France“, einem bedeutenden meteorologischen<br />
Forschungszentrum für Wirbelstürme.<br />
Vorab wurden wir durch Referate, die<br />
unsere drei deutschen Jungs (freiwillig - ist<br />
überflüssig zu erwähnen;)) vorgetragen haben<br />
auf den ausführlichen, französischen Vortrag<br />
des Meteorologen, vorbereitet. Wir hoffen, die<br />
Station wird nun weiter deutsche<br />
Austauschgruppen begrüßen.<br />
Unseren finalen Abschluss, bevor sich nach zwei<br />
Wochen die Ersten Deutschen wieder verabschiedeten,<br />
hatten wir in dem altertümlichen<br />
Dörfchen Hell Bourg. Dort besuchten wir „La<br />
Maison Folio“, indem wir die Blumenvielfalt von<br />
La Réunion sowie alte Traditionen kennen lernten.<br />
Beim anschließenden Abschiedsschmaus<br />
aßen alle zusammen typische kreolische Spezialitäten.<br />
KANT AKTUELL 25<br />
24<br />
Nach diesen tollen und erlebnisreichen 14 Tagen<br />
flog etwa die Hälfte von uns Deutschen, zusammen<br />
mit Frau Hampel zurück in das kalte<br />
Deutschland, aus dem Herr Klün zu uns geflüchtet<br />
kam. <strong>Der</strong> offizielle Schulaustausch war<br />
damit beendet, doch für uns Zurückgebliebene<br />
hat der Spaß erst richtig angefangen.<br />
Über die Dauer unseres offiziellen Austauschs<br />
hatten die Franzosen Schulunterricht und Prüfungen<br />
und konnten unter der Woche weniger<br />
Zeit mit uns verbringen. Die dritte Woche und<br />
die Wochenenden waren aber auch für sie frei<br />
und wir verbrachten schöne Stunden am traumhaften<br />
Strand, im<br />
hauseigenen<br />
Pool der<br />
reicheren<br />
Gastfamilien,<br />
shoppten<br />
in der<br />
Modemetropole<br />
Saint<br />
Denis, sahen<br />
französische<br />
Kinofilme,<br />
lernten das<br />
aufregende<br />
Nachtleben<br />
der Inselbewohnerkennen<br />
und<br />
unternahmen noch viel mehr...<br />
Nach drei Wochen kam aber auch für die Letzten<br />
der Abschied und unter großen Gefühlen<br />
flogen wir Freitag Abends wieder nach Hause.<br />
Mit einigen Erfahrungen mehr, neuen<br />
Freundschaften, besseren Französischkenntnissen,<br />
viel zu schweren Koffern mit<br />
zahlreichen Geschenken und einem verlorenen<br />
Herzen brachen wir auf und freuten uns auf die<br />
Familie und Freunde zu Hause, um all das<br />
Erlebte Wir sind zu uns erzählen. sicher, irgendwann – früher oder<br />
später – wieder auf die Insel zurückzukehren<br />
und unsere Gastfamilien, die uns alle herzlich<br />
aufgenommen haben, wiederzusehen. Also<br />
wenn ihr könnt, wagt das Abenteuer ans andere<br />
Ende der Welt und macht ähnliche Erfahrungen<br />
wie wir. Ihr werdet viel Spaß haben und mitten<br />
im Herbst mit einem gebräunten Teint zurückkehren.<br />
Marlene Lemp 10f1 & Johanna Konz 10f3
Endlich war es soweit, der französische Reisebus<br />
bog um die Ecke. Nach gut 10 Stunden<br />
Anfahrt erreichten 20 französische Jungen<br />
und Mädchen heil, aber etwas müde <strong>Rüsselsheim</strong>.<br />
Die Aufregung war den meisten ins<br />
Gesicht geschrieben. Mit einer typischen französischen<br />
Begrüßung – Küsschen rechts,<br />
Küsschen links- fing unser französischdeutscher<br />
Austausch an. Alle hatten dann<br />
einen gemütlichen ersten Abend im Kreis der<br />
jeweiligen Familie verbracht. Alle versuchten<br />
eifrig die erlernten Französisch- bzw.<br />
Deutschkenntnisse anzuwenden.<br />
Am nächsten Morgen ging es nach einer Begrüßung<br />
von Herr Osterkamp quer durch die<br />
I-K-S auf Entdeckungsreise. Nach vier gemeinsamen<br />
Unterrichtsstunden hieß es Abschied<br />
für zwei Stunden von den Austauschschülern<br />
zu nehmen, da sie separaten Unterricht<br />
hatten.<br />
Das folgende Wochenende verbrachten viele<br />
mit Stadt-, Schwimmbad-, und Flughafenbesuchen.<br />
Am Montag ging es mit dem Zug auf die<br />
Mainzer Schlittschuhbahn. Nach circa dreieinhalb<br />
Stunden war das erste Kennenlernen<br />
gemeistert. Anschließend ging es in die Mainzer<br />
Innenstadt zum Shoppen, Mittagessen<br />
und zu guter Letzt, man mag es kaum glauben,<br />
auch Kultur – man besichtigte den Mainzer<br />
Dom oder besuchte das Gutenberg Museum.<br />
Am Dienstag sind unsere französischen Austauschschüler<br />
mit dem Bus in die von ihnen<br />
beschriebene wunderschöne, romantische<br />
Stadt Heidelberg gefahren. Dort haben sie<br />
eine französischsprachige Stadt- und Schlossführung<br />
gemacht.<br />
Mittwochs nahmen die Schüler aus Evreux an<br />
einer Werksführung bei Opel teil. Die nächsten<br />
Tage hieß es dann auch für die französi-<br />
KANT AKTUELL 25<br />
Besuch aus Evreux<br />
25<br />
schen Schüler gemeinsamen Unterricht mit<br />
uns.<br />
Das Wochenende haben viele für Erholung<br />
der letzten Tage genossen und auf den angekündigten<br />
Wintereinbruch gewartet. Und<br />
dann hat es endlich sonntagabends überall<br />
tüchtig geschneit. Schnell holte man Handschuhe<br />
und Mützen raus, um mit der Schneeballschlacht<br />
anzufangen.<br />
Nach dem Schultag am Montag ging es am<br />
Dienstag nach Wiesbaden. Dort besuchten<br />
wir den hessischen Landtag und hatten sogar<br />
die Möglichkeit mit Abgeordneten zu reden.<br />
Anschließend gingen wir auf den gerade eröffneten<br />
Weihnachtsmarkt. Am Nachmittag<br />
fuhren wir dann zum Schloss Freudenberg,<br />
dem Haus der Sinne. Nach diesem anstrengenden,<br />
aber schönen Tag wurde uns allen<br />
klar, dass Morgen der letzte gemeinsame Tag<br />
mit unseren liebgewonnenen Freunden aus<br />
Frankreich bevorstehen wird.<br />
Den letzten Tag verbrachten wir in Rüdesheim<br />
und besuchten ein Musikkabinett, wo<br />
jeder mal an einer Drehorgel spielen durfte.<br />
Danach besuchten wir den Weihnachtsmarkt,<br />
der für die Franzosen eine ganz neue Erfahrung<br />
war, denn in Frankreich gibt es nur wenige<br />
Weihnachtsmärkte. In den drei frei zu<br />
gestaltenden Stunden haben sich viele in Cafés<br />
oder auch auf Bänken vor dem Rhein die<br />
letzten Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen<br />
lassen. Auf der beruhigenden Heimfahrt mit<br />
dem Zug ließen wir den zweiwöchigen Austausch<br />
Revue passieren. Den letzten gemeinsamen<br />
Abend verbrachte man in Grüppchen<br />
z.B. mit Pizza essen oder gemeinsamen Beisammensein.<br />
Am nächsten Morgen hieß es dann für uns<br />
alle Abschied nehmen. Und die 160 Tage<br />
rückwärts zählen bis zum nächsten Wiedersehn.<br />
Gözde Erol und Marie Feigenbutz
KANT AKTUELL 25<br />
Big Band Battle am 8. November 2008<br />
Am Samstagabend feierten die „IKS Swing Kids“ mit<br />
einem außergewöhnlichen Jubiläumskonzert im Opel-<br />
Forum ihr 20-jähriges Bestehen. <strong>Der</strong> ausverkaufte Abend<br />
bestand aus zwei Teilen, wobei der Spaß und die<br />
Motivation am Jazz sowohl der Musiker als auch der<br />
Zuschauer insbesondere im zweiten Teil des Abends<br />
deutlich wurden. Mit einem mitreißenden "Big-Band-<br />
Battle" der „Swing Kids“ und der „Big Band“ wurde<br />
im direkten Vergleich um die Gunst des Publikums<br />
geswingt.<br />
Auch ehemalige Mitglieder der „Swing Kids“ wurden<br />
zum „Mitjazzen“ eingeladen. So hatten sich unter Leitung<br />
von Gründer Horst Aussenhof am Vormittag ca.<br />
40 der insgesamt rund 80 Ex-"Swing-Kids" zu einer<br />
Kurz-Probe zusammengefunden und bewiesen nun<br />
mit einem mitreißenden Set, dass ihre bei der IKS vermittelten<br />
Jazz-Kenntnisse auch nach Jahren noch abrufbar<br />
sind. Mit von der Partie waren unter anderem<br />
sämtliche Bandleader, aber auch eine Reihe von Ehemaligen,<br />
die heute die Profilaufbahn eingeschlagen<br />
haben, wie Karen Perschke und Sebastian Klose. Mit<br />
dabei auch viele der Gesangsolisten aus den vergangenen<br />
20 Jahren, unter ihnen Pramila Chenchanna und<br />
Eva Schmied.<br />
Den Anfang des Abends markierten jedoch die aktuellen<br />
„Swing Kids“ unter der Leitung von Heiko Hubmann<br />
mit einem Set aus Stücken der Count Basie Band<br />
wie „The Plunger“ mit Moritz Wesp an der Soloposaune<br />
oder „Meetin’ Time“ mit Linda Lösel am Tenorsaxophon<br />
und Steffen Mathes an der Trompete als Solisten.<br />
Ein weiterer Höhepunkt war eine A-cappella-<br />
Version von "Blue Monday", bei der die gesanglichen<br />
26<br />
Fähigkeiten der sonst auf ihren Instrumenten spielenden<br />
Band unüberhörbar waren.<br />
Im zweiten Teil dann wurde die alte Tradition des "Big<br />
Band Battle" wiederbelebt.<br />
In den 1930er und 40er Jahren war dies in den Tanzsälen<br />
oder auch im Apollotheater in New York ein beliebter<br />
musikalischer Wettkampf zwischen Orchestern wie<br />
denen von Benny Goodman, Count Basie, Chick Webb<br />
und vielen mehr. Die Musiker lieferten sich legendäre<br />
„Swingschlachten“, die auch an diesem Abend nicht<br />
ausgelassen wurden.<br />
Mit Hilfe eines "Applaus-o-meters", der vom Opel-<br />
Akustiklabor zur Verfügung gestellt wurde, konnten<br />
dann schließlich die Zuschauer zwischen den beiden<br />
IKS-Bands entscheiden, wobei die „Swing Kids“ letztendlich<br />
den Wettbewerb für sich entschieden. <strong>Der</strong> Preis<br />
war der laut den Worten des Vorsitzenden des IKS<br />
Jazz e.V., Frank Ebert, von der "IKS Bigband" in Hawaii<br />
erspielte "Golden Swing and Drive"-Award.<br />
Ein grandioses Finale erlebten alle bei einer Kooperation<br />
beider Bands zu "Sing Sing Sing", das sich zum eigentlichen<br />
Höhepunkt des Abends entwickelte. Jens<br />
Hunstein dirigierte beide Big Bands, die nach seiner<br />
Idee abwechselnd und auch gemeinsam den berühmten<br />
Benny Goodman Hit sozusagen Stereo erklingen<br />
ließen.<br />
Zum guten Schluss stieg noch Profi-Klarinettist und<br />
Ex-IKSler Oliver Leicht von der hr-Bigband mit einem<br />
insbesondere gestalterisch herausragenden Solo ein.<br />
Alles in allem ein wunderbarer Abend. Freuen wir uns,<br />
dass wir ihn erleben durften.<br />
Keep Swingin`<br />
Johanna Klein
KANT AKTUELL 25<br />
Autorenbesuch in der IKS<br />
Gespannt hörten die im Kreis sitzenden Schüler der Hamburger Autorin Margret Steenfatt zu. Sie war am 6.<br />
November im Rahmen der <strong>Rüsselsheim</strong>er Lesewochen des Vereins Lesen und lesen lassen e.V. in die 9f3 der<br />
IKS gekommen, um den Schülern in einer Schreibwerkstatt kreatives Schreiben zu vermitteln. Das Ergebnis<br />
konnte sich sehen lassen. Gegen Ende des vierstündigen Projekts trugen die Schüler ihre mit Begeisterung<br />
verfassten Kurzgeschichten und Gedichte zum Thema „Trennungen“ vor.<br />
Nevfel Cumart, Autor aus Bamberg, konnte gleichfalls die Schüler der 10lf2 in seiner Schreibwerkstatt am<br />
12. November begeistern. Diese war ebenso vom Verein Lesen und lesen lassen organisiert und von der<br />
<strong>Rüsselsheim</strong>er Gewobau finanziert worden. Nevfel Cumart gelingt es immer wieder Gefühle in Lyrik umzusetzen<br />
und die Schüler für das kreative Schreiben zu begeistern.<br />
Einen weiteren Termin in dieser Reihe gab es mit der Autorin Aygen Sibel Celik am 3. Dezember in drei<br />
fünften Klassen. Sie las den Kindern aus ihrem neuen Buch „Geheimnisvolle Nachrichten“ vor.<br />
Stella aus der <strong>Kant</strong> Aktuell Redaktion hat mit Margret Steenfatt ein Mail-Interview geführt und Aygen Sibel<br />
Celik im Anschluss an ihre drei Lesungen gesprochen.<br />
Fragen von Stella an Margret Steenfatt und Aygen-Sibel Celik:<br />
� Wo wohnen Sie?<br />
� Wie viele Bücher haben Sie schon geschrieben?<br />
� Wo schreiben Sie Bücher?<br />
� Wie kamen Sie dazu Bücher zu schreiben?<br />
� Welches Buch haben Sie als erstes geschrieben?<br />
� Welches Buch lesen sie am liebsten?<br />
� Haben Sie Kinder?<br />
� Sind Sie verheiratet?<br />
� Haben Se noch eine andere Arbeit?<br />
� Was finden Sie so toll am Bücher schreiben?<br />
� Woher haben Sie die Ideen für die Bücher?<br />
� Gibt es ein Thema worüber Sie gerne<br />
schreiben?<br />
� Wie alt sind Sie?<br />
� Mit was schreiben Sie ihre Bücher?<br />
� Wann haben Sie Geburtstag?<br />
� Wo sind Sie geboren?<br />
� Als Sie ein Kind waren haben Sie da auch immer Geschichten<br />
geschrieben?<br />
� Waren Sie gut in der <strong>Schule</strong>?<br />
� Was war Ihr Lieblings Schulfach?<br />
� Welches Schulfach konnten Sie nicht leiden?<br />
� Auf welcher <strong>Schule</strong> waren Sie?<br />
� Sind Sie gern zur <strong>Schule</strong> gegangen?<br />
� Wollten Sie als Kind schon immer Autorin werden?<br />
� Was mögen Sie überhaupt nicht?<br />
� Spielen Sie ein Instrument?<br />
� Zusatzfrage an Aygen-Sibel Celik:<br />
Haben Sie schon Bücher auf Türkisch geschrieben?<br />
27
KANT AKTUELL 25<br />
Mail-Antwort von Margret Steenfatt:<br />
Die Fragen von Stella will ich gern beantworten.<br />
� Ich wohne in Hamburg.<br />
� Ich habe 23 Bücher geschrieben.<br />
� Ich schreibe gern in Cafes, wo Musik gespielt<br />
wird, die ich mag, z.B. pink. Ich schreibe auch im<br />
� Supermarkt, auf der Straße, in der Disco.<br />
� Ich habe schon in der ersten Klasse geschrieben -<br />
Gedichte, Kurzgeschichten, das ging immer so<br />
weiter, im Gymnasium bin ich von einem<br />
Deutschprofessor sehr gefördert worden - Theaterstück<br />
geschrieben.<br />
� Erstes Buch "Die sanften Banditen".<br />
� Von meinen Büchern lese ich am liebsten "Ich<br />
Paula", sonst französische Literatur. Camus, Duras,<strong>Der</strong>rida.<br />
� Ich habe 4 Kinder geboren.<br />
� Geschieden.<br />
� Ich habe keine andere Arbeit, das geht nicht.<br />
� Das Wunderbare am Schreiben ist die unendliche<br />
Zirkulation der Gedanken.<br />
Antworten von Aygen Sibel Celik<br />
� In Neu-Isenburg.<br />
� 4 bzw. 8 Bücher.<br />
� Am liebsten schreibe ich in der Bibliothek und<br />
in Cafes. Wenn ich richtig im Schreiben drin ist,<br />
dann auch zu Hause.<br />
� Ich kam vor 5 Jahren darauf, nachdem ich<br />
mehrere Jahre als<br />
Redakteurin für<br />
eine Fachzeitschrift<br />
geschrieben hatte.<br />
Ich wollte wieder<br />
etwas für Kinder<br />
und mit Kindern<br />
machen, und da<br />
ich gerne schreibe<br />
hat ich beides vermischt.<br />
� „Sinan und Felix“ war mein erstes Buch<br />
� Im Augenblick ist es „Die Bücherdiebin“<br />
� Nein, ich habe keine Kinder.<br />
� Nein, keine andere Arbeit.<br />
� Das tolle am Bücher schreiben ist, dass man<br />
einige Zeit in einer anderen Welt lebt und intensiver<br />
als beim Bücher lesen sich mit den<br />
Figuren und der Geschichte auseinandersetzt.<br />
� Manchmal schöpfe ich die Ideen aus meiner<br />
Lebensgeschichte oder sie kommen einfach<br />
so.<br />
28<br />
� Meine Ideen finde ich in den Straßen beim Unterwegssein.<br />
� Ich schreibe gern über Wünsche und Träume,<br />
darüber, im Alltag das Unmögliche zu riskieren.<br />
� Ich bin 73 Jahre alt.<br />
� Meine Lieblingsfächer waren Deutsch, Musik,<br />
Sport, Politik. Mathe war der Horror.<br />
� Ich war auf einem musischen Gymnysium, einer<br />
der beiden ersten Gymnasien in Hamburg, die<br />
von der ersten Frauenbewegung durchgesetzt<br />
worden sind, wo Mädchen Abitur machen konnten,<br />
Das war um 1900.<br />
� Ich bin sehr gern zur <strong>Schule</strong> gegangen, lieber zur<br />
<strong>Schule</strong> als nach Hause.<br />
� Mein Wunschtraum als Mädchen war ein eigenes<br />
Zimmer mit einem Schreibtisch und Schreibzeug<br />
und ringsum an den Wänden Bücher.<br />
� Ich schreibe oft über das Thema Vorurteil<br />
oder Mehrsprachigkeit/mehrere Nationalitäten<br />
in der Familie.<br />
� Ich bin 38 Jahre.<br />
� Geburtstag habe ich am 20.11.<br />
� Ich schreibe meine Bücher mit dem PC.<br />
� Ich bin in<br />
Istanbul<br />
geboren.<br />
� Ja, als Kind<br />
habe ich<br />
schon gerne<br />
Geschichten<br />
geschrieben.<br />
� Ja, in der<br />
<strong>Schule</strong> war<br />
ich gut.<br />
� Mein Lieblingsfach<br />
war Deutsch.<br />
� Geographie konnte ich nicht leiden.<br />
� Zuerst war ich in Niederfelden in der Grundschule,<br />
dann in Maintal-Bischofsheim und<br />
danach in Istanbul in der <strong>Schule</strong>.<br />
� Nein, als Kind hatte ich noch nicht die Idee,<br />
Autorin zu werden.<br />
� Ignoranz kann ich überhaupt nicht leiden.<br />
� Nein, leider kann ich kein Instrument spielen.<br />
� Nein, ich habe keine Bücher auf Türkisch geschrieben.
KANT AKTUELL 25<br />
Morton Rhue’s visit<br />
29<br />
Sarah Blass, (12 E/LK Hildebrandt)
Aus ganz praktischen Gründen<br />
fragten wir uns: Was ist der Grund<br />
dafür, dass dem Dienst am Ranzen,<br />
mithin dem Ranzendienst, die<br />
Bedeutung zukommt, die ihm<br />
zukommt – die Bedeutung, dass<br />
Lehrer auf einer Konferenz lang<br />
und breit konferieren und debattieren,<br />
ob und wenn, wann wo und<br />
wie wie oft wie lange und wie sehr<br />
wer ihn zu absolvieren hat; und<br />
die Bedeutung, dass Schüler mit<br />
allen Tricks und Kniffs vor ihm<br />
fliehen oder sich um ihn bemühen,<br />
trotz Verzicht auf Spannung, Spiel<br />
und Spaß in der erfrischenden und<br />
bewegenden Luft des Schulhofes,<br />
und dass sich andere Schüler bisweilen<br />
wie Ranzen, um ihre Ranzen<br />
… ranzen – und dafür schon so<br />
manchem Mitschüler was auf den<br />
Ranzen gegeben haben, und dafür<br />
schon so manchen Ranzer von der<br />
Pausenaufsicht einstecken mussten.<br />
Und mit ganz theoretischen Gründen,<br />
gründend noch in der Entledigung<br />
der unmittelbaren Nachwehen<br />
der Ranzendiskussion,<br />
antworten wir: Es muss wohl so<br />
sein, dass manche Phänomene und<br />
Probleme so tief sitzen, dass sie<br />
nur dann die Aufmerksamkeit<br />
erregen, wenn sie zur Sprache<br />
kommen. <strong>Der</strong> Ranzendienst<br />
scheint von dieser Art. Er scheint<br />
zudem von tiefer philosophischer<br />
Art. Er scheint dies nicht allein<br />
deshalb, weil es die Philosophie<br />
doch vornehmlich mit Problemen<br />
insgesamt zu schaffen hat –<br />
scheinbar eher mit der Schaffung<br />
als mit ihrer Lösung (was jedoch<br />
bisweilen den gleichen Wert besitzt).<br />
Sondern er scheint es vor<br />
allem deshalb, weil er ein Problem<br />
von kaum zu unterschätzender<br />
praktischer Relevanz ist, will heißen:<br />
von kaum steigerbarer Bedeutung<br />
für das Leben. Unsere Vermutung:<br />
Keiner versteht den Ran-<br />
KANT AKTUELL 25<br />
Kleine Ethik des Alltags:<br />
<strong>Der</strong> <strong>»Ranzendienst</strong>«<br />
zendienst und diese Leistung, mithin<br />
diese Dienstleistung, versteht<br />
er nicht den Ranzen als Ranzen,<br />
mithin den Ranzen als solchen.<br />
Was eh jedem klar vor Augen<br />
steht, bedarf dennoch einer kleinen<br />
Aufklärung.<br />
Diese seine Bedeutung liegt keineswegs<br />
schon darin, dass der<br />
Dienst am Ranzen ein Hauptpunkt<br />
besagten eifrigen Suchens und<br />
Findens, Gebens und Nehmens<br />
von Gründen einer Schulkonferenz<br />
sein kann – auch wenn das ein<br />
echter Fingerzeig sein wird. Keineswegs<br />
hat der Ranzen seine<br />
alleinige Bedeutung, weil man ihn,<br />
seit und in frühen Jahren, tagein<br />
und tagaus, schulhin und schulher<br />
herschleppt und hinschleppt, aufsetzt<br />
und absetzt, einpackt und<br />
auspackt. Keineswegs liegt seine<br />
Bedeutung schon in dem klaren<br />
Status als Symbol, mithin als Statussymbol.<br />
Das ist wichtig, und<br />
wer könnte das besser wissen als<br />
ein gleichsam Ranzengeschädigter,<br />
der weiß, wie es ist, die ersten<br />
Schuljahre unter lauter runden<br />
und eckigen, bunten und scheckigen,<br />
aber: neuen Ranzen der Mitschüler<br />
zu weilen, mit einem Lederkumulat<br />
seinerseits, das der<br />
Großvater – ein gekonnter und<br />
bekannter Schuhmacher im Dorfe<br />
– von irgendeiner Nachbarin irgendwie<br />
bekommen hat, wahrscheinlich<br />
geschenkt, höchstens,<br />
und den man lieber, statt ihn in die<br />
<strong>Schule</strong> zu tragen, sonst wo vergessen<br />
hätte – was man vielleicht auch<br />
getan hat, was zu wissen allerdings<br />
schon oder noch viel zu verdrängt<br />
ist.<br />
Das alles deutet mögliche oder<br />
wirkliche Bedeutungen an oder<br />
spricht sie gar aus, aber die eigentliche,<br />
gleichsam die Kardinalbedeutung<br />
des Ranzens, liegt tiefer.<br />
Sie macht ihn und desgleichen<br />
seinen Dienst nicht gleich zu einer<br />
30<br />
Kardinaltugend, aber doch bringt<br />
sie ihn in verdächtige Nähe. Denn<br />
wo, wenn nicht am Ranzendienst,<br />
zeigen sich alle – fast alle – wichtigen<br />
Tugenden gebündelt, gleichsam<br />
eingepackt und getragen in<br />
die und in der Welt!? Um es auf<br />
den Punkt zu bringen: Wer seinen<br />
Ranzen pflegt, der pflegt mehr als<br />
seinen Ranzen. Wer seinen Ranzen<br />
zu führen weiß, der weiß eine<br />
Menge mehr zu führen. Und umgekehrt:<br />
Wenn es mit dem Dienst<br />
am Ranzen nicht klappt, da 1 nn<br />
klappt so ziemlich gar nichts. Wer,<br />
man muss es so sagen, es mit dem<br />
Ranzendienst nicht so ernst nimmt,<br />
der verranzt zwar nicht notwendig,<br />
aber doch vorprogrammiert<br />
sein halbes Leben. Kurz: Wer seinen<br />
Ranzendienst verranzt, ver-<br />
1 Etymologische Hilfe: 1)<br />
Ranzen: m. stil. »Reisesack« (< 16.<br />
Jh.); älter (15. Jh.) in der Gaunersprache.<br />
Daneben Ränzel, mndd.<br />
rensel, auch renzer und rotw. ranz<br />
»Sack«. Herkunft unklar. 2) ranzen<br />
1 : swV. per. fach. »brünstig<br />
sein« (17. Jh.); älter spmhd. ranzen<br />
»ungestüm springen«; Intensivbildung<br />
auf -zen zu rangen, ranken<br />
»sich hin- und herwenden« nach<br />
den Bewegungsspielen der Paarungszeit.<br />
3) ranzen² swV.s. »anranzen«.<br />
4) Range f. per. reg.<br />
»Wildfang« (< 15. Jh.); mndd.<br />
range bedeutet eigentlich läufiges<br />
Schwein (zu rangen »sich hin- und<br />
herwenden«, nach der Unruhe des<br />
Schweins in dieser Zeit, s. ringen),<br />
wird dann aber schon früh als<br />
grobes Schimpfwort verwendet.<br />
In der heutigen Verwendung wird<br />
die Ausgangsbedeutung nicht<br />
mehr mitverstanden – oder auch<br />
doch!<br />
Literaturangabe: entnommen aus<br />
Kluge, Friedrich: Etymologisches<br />
Wörterbuch der deutschen Sprache<br />
bearbeitet von Elmar Seebold.<br />
23. erw. Aufl. Berlin, N.Y. 1995
schläft, nein: verranzt auch sein<br />
Leben – wahrscheinlich. Die Ordnung<br />
des Lebens liegt im Dienst<br />
am Ranzen. Die Früchte des Lebens<br />
haben ihre Wurzeln hier.<br />
Denn es gilt: Zeige mir deinen<br />
Ranzen, und ich sage dir, wer du<br />
bist – daran ist auf jeden Fall etwas,<br />
und an nichts lässt sich ein<br />
Mensch so deutlich erkennen wie<br />
an seinem Ranzen, den er und an<br />
dem er schwer oder leicht,<br />
schwermütig oder leichtherzig zu<br />
tragen hat. Er ist das erste wirkliche<br />
große »Haben«, das ein erstes<br />
wirklich selbstständiges »Sein«<br />
ausmacht.<br />
Das sind blanke Behauptungen<br />
noch, wir wissen, aber sie sind fast<br />
selbstredend. Denn nicht nur<br />
kommt dem Ranzen irgendeine<br />
Funktion im Leben oder sogar nur<br />
im Schulleben zu, sondern als die<br />
erste Funktion schlechthin ist er<br />
der Hort für den Wert seines Trägers.<br />
Denn der richtige Ranzen – so<br />
unsere nicht wirklich gewagte<br />
Behauptung –, das ist wichtiger als<br />
die richtigen Paar Schuhe, das<br />
richtige Handy, die richtige Tasche,<br />
ja … Handtasche sogar, und<br />
auch als später das richtige Auto,<br />
das richtige Haus. <strong>Der</strong> richtige<br />
Ranzen und der Ranzen richtig<br />
getragen, das ist mehr als ein Symbol<br />
nur, denn das ist so etwas, wie<br />
ein großer weiser Mann schon<br />
früher gesagt hat: »Omnia mea<br />
mecum porto«, »alles was ich<br />
brauche, trage ich mit mir«, und<br />
wo, wenn nicht im und am Ranzen<br />
sollte das getragen werden! Wohlgemerkt,<br />
der Ranzen, das ist ja<br />
nicht nur der Ranzen, das ist ja<br />
auch der Rucksack, die Tasche, das<br />
Täschchen, der Koffer, die Tüte ja<br />
auch vielleicht, aber das tut dem<br />
keinen Abbruch. <strong>Der</strong> Ranzen ist<br />
somit nicht einfach nur ein Behilf<br />
und Hilfsmittel, gleichsam ein<br />
materieller Diener, der uns zu<br />
Diensten ist, weil er unsere Sachen<br />
packte und bei Bedarf nur ge-<br />
KANT AKTUELL 25<br />
braucht würde, und er ist nicht<br />
einfach nur ein Anhängsel, mit<br />
einem schmeichelhaften Nutzwert,<br />
den man ja deshalb schließlich nur<br />
auf dem Rücken trägt, weil er nur<br />
eine Nebensache ist und gar nicht<br />
wert, ständig ins Auge zu springen.<br />
Das wäre reichlich naiv gedacht,<br />
denn vielmehr ist es umgekehrt<br />
so, dass alles Wichtige in<br />
unseren Ranzen gehört, und mehr<br />
noch: dass alles wichtige eben<br />
unser Ranzen ist – und wir mit<br />
ihm sind. Ja, kein Witz: die Geldbörse<br />
findet sich dort; die Strickliesel,<br />
das Tamagotchi, das Stickeralbum<br />
in upgedateten Formen finden<br />
sich dort; die Handykollektion,<br />
der MP3-Player, iPhone und<br />
iPod samt equipment finden sich<br />
dort; die Lipglossvariation und<br />
sonstige upmaker und auftuner<br />
selbstredend auch; die Pausenverpflegung<br />
eventuell; das Lernmaterial<br />
findet sich dort auch manchmal.<br />
Und jetzt Hand auf Herz und Ranzen:<br />
Wessen bedarf es denn noch?<br />
Wer seinen Ranzen vergisst, verliert<br />
oder sonstwie verlustig seiner<br />
geht, der weiß, was ihm fehlt, der<br />
weiß, wie nackt er sich ohne diese<br />
seine zweite Haut fühlt. <strong>Der</strong> Ranzen<br />
– wohlgemerkt: nicht nur sein<br />
Inhalt, sondern eben: der Ranzen<br />
ist somit das Nonplusultra an<br />
Wichtigkeit, weil er der Inbegriff<br />
für all das ist, was hier, für die<br />
<strong>Schule</strong>, und das heißt: was hier<br />
und da, für die <strong>Schule</strong> und das<br />
Leben nötig ist. Denn ein anderer<br />
alter weiser Mann hat ja auch<br />
schon gewusst, dass »non scholae,<br />
sed vitae discimus«? – dass wir ja<br />
gar »nicht für die <strong>Schule</strong> lernen,<br />
sondern für das Leben«, auch und<br />
gerade, wenn wir in die <strong>Schule</strong><br />
gehen.<br />
Wollte man den Ranzendienst also<br />
einfach wieder zu einem dieser<br />
Schulprobleme machen, machte<br />
man sich schnell einer gewissen<br />
Naivität schuldig. Denn erstens ist<br />
31<br />
eben die <strong>Schule</strong> gar nicht nur eine<br />
Sache der <strong>Schule</strong>, sondern auch<br />
eine des Lebens, gleichsam die<br />
<strong>Schule</strong> des Lebens; zweitens aber<br />
trägt doch so ziemlich ein jeder<br />
seinen Ranzen, oder doch sein<br />
Ränzlein wenigstens, versteckt<br />
und verdeckt oder offen zur Schau,<br />
in der <strong>Schule</strong> oder eben auch nicht<br />
nur dort. Und deshalb ist spätestens<br />
jetzt klar, was eh klar erschien,<br />
dass nämlich der Ranzen etwas so<br />
Bedeutsames ist und so bedeutsam,<br />
dass man sich hütet, ihn irgendwo<br />
und zu Hause zu vergessen,<br />
dass man rennen würde, um<br />
ihn zu haben und holen, und freilich:<br />
dass man ihm zu Diensten ist<br />
und den Ranzendienst aus Erfüllung<br />
dieser Pflicht zu übernehmen<br />
oder ihn aus Angst vor dieser<br />
Pflicht zu überlassen wünscht.<br />
Nun ist klar, warum man debattieren<br />
muss, ob und wenn, wann wo<br />
und wie wie oft wie lange und wie<br />
sehr wer ihn zu absolvieren hat.<br />
Wenn der Ranzen nämlich all das<br />
ist und hat und kann, als was er<br />
sich nun gezeigt hat, dann muss<br />
das so sein. Und deshalb sollte<br />
man den Ranzen nicht auf die<br />
leichte Schulter nehmen, egal wie<br />
schwer er ist, egal wie stark man<br />
ist.<br />
Kurz: Wer den Ranzen zu einer<br />
Nebensache machen wollte, der<br />
übersähe, dass vermeintliche Nebensachen<br />
ebenso die eigentlichen<br />
Hauptsachen sein können wie<br />
vermeintliche Hauptsachen die<br />
eigentlichen Nebensachen. Und<br />
wer hier nicht sähe, dass der Ranzen<br />
ein echtes ernstes Problem ist,<br />
und wer es stattdessen nur komisch<br />
fände, der lasse sich gesagt<br />
sein, dass alles Komische – so es<br />
diesen Namen wert ist – zutiefst<br />
ernst ist, genau so, wie alles Ernste<br />
– so es sich seinen Namen zu sehr<br />
verdienen möchte – immer auch<br />
komisch ist.<br />
Ludger Kleiter, Markus Sandhoff, Thorsten Sindermann
KANT AKTUELL 25<br />
Buchbesprechung:<br />
Die zwölf Geschworenen<br />
Tugba Kayaalp u. Esma Zeybek<br />
<strong>Der</strong> US-amerikanische<br />
Autor Reginald Rose war<br />
selbst einmal Geschworener<br />
in einem Geschworenenverfahren;<br />
vor seinem<br />
Stück „Die zwölf Geschworenen“ hatte er 1954 zunächst<br />
ein Fernsehspiel gemacht, welches damals<br />
und heute noch ein Filmklassiker ist, zu dem Sidney<br />
Lumet, einer der großen Regisseure dieser Zeit,<br />
Regie geführt hat. <strong>Der</strong> Fall basiert auf einer wahren<br />
Story.<br />
Dieses Stück stellt außer den 12 Geschworenen den<br />
Gerichtsvorsitzenden dar, aber es gibt keine Erzählerstimme.<br />
Es gibt nur einige Regieanweisungen, so<br />
dass die 12 Geschworenen einen Dialog führen<br />
können, der sich über das ganze Stück erstreckt.<br />
<strong>Der</strong> Schauplatz wird von nur einem einzigen Raum<br />
gebildet, „ein großer, kahler, ungemütlich wirkender<br />
Raum: das Geschworenenzimmer eines Bezirksgerichts<br />
im östlichen Teil von New York.«<br />
In dem Stück geht es um einen 19-jährigen Jungen,<br />
der wegen kaltblütigen Mordes an seinem Vater<br />
angeklagt ist. Nach dem Mordprozess, der sechs<br />
Tage dauert, ziehen sich 12 Geschworene, die per<br />
Los diesen Job antreten, in das Verhandlungszim-<br />
mer zurück. Sie sind als Persönlichkeiten von<br />
Grund auf verschieden, kennen sich nicht, haben<br />
aber über das Urteil zu beraten, das zur Todesstrafe<br />
32<br />
Bücher-Tipp<br />
führen kann. Ganz unterschiedliche, bisweilen völlig<br />
entgegengesetzte Persönlichkeiten müssen hier<br />
plötzlich die ganze Zeit in einem Zimmer und in<br />
kurzer Zeit über Leben und Tod entscheiden. Ihre<br />
Aufgabe besteht darin, „begründete Zweifel« zu<br />
äußern, „Tatsachen von Phantasiegebilden“ zu<br />
unterscheiden, und „einstimmig“ für die Schuldigkeit<br />
oder Unschuldigkeit des Angeklagten zu befinden.<br />
Geht es nicht 12:0 für das eine oder das andere<br />
aus, so wird ein neues Geschworenenteam<br />
verpflichtet.<br />
Zwei Zeugenaussagen lassen den Prozess so aussehen,<br />
als wäre der Angeklagte schuldig, doch einer<br />
der Geschworenen (Nr. 8) enthält sich, während die<br />
anderen ihn spontan für schuldig erklären. Er ist<br />
der einzige, der realistisch und moralisch denkt,<br />
denn er will nicht einfach jemanden in den Tod<br />
schicken, ohne darüber zu sprechen. Das Leben des<br />
Angeklagten liegt in der Hand der Geschworenen.<br />
Nr. 8 schafft es nach und nach, die anderen in ihrer<br />
vorschnellen Vorgefasstheit zum Nachdenken zu<br />
bringen und umzustimmen, indem er durch Beharrlichkeit,<br />
Logik, Redekunst und Einfühlungsvermögen<br />
die anderen auf seine sachlich begründete Seite<br />
bringt. Es gelingt ihm in hitzigen Auseinandersetzungen,<br />
die vermeintlichen Argumente<br />
und Vorurteile der Anklage und der<br />
Mitgeschworenen zu entkräften. Er ist<br />
nicht irgendwie gebildet, sondern er ist<br />
gebildet, weil er kritisch ist und<br />
aufmerksam auf die Perspektive des<br />
Angeklagten eingeht. Im Gegensatz zur<br />
Nr. 8 stellt etwa Nr. 7 den Extrempol dar,<br />
weil ihm ein Menschenleben gleichgültig<br />
ist und er nur an das Baseballspiel der<br />
Yankees, seines Lieblingsteams, am<br />
Abend denkt. Auch lange nach Anfang<br />
der Verhandlung – 11:1 für schuldig – hat<br />
sich noch nichts geändert. Später<br />
stimmen sie nochmals ab und dann steht<br />
es 6:6 unentschieden. Danach demonstrieren<br />
sie, indem sie einige der<br />
vermeintlichen Hauptargumente nachspielen<br />
und auf diese Weise konkret vor<br />
Augen führen, dass an allen Indizien und<br />
Beweisen der Anklage berechtigte<br />
Zweifel möglich und nötig sind – auch und gerade<br />
wenn sie zunächst glasklar und eindeutig für die<br />
Schuldigkeit zu sprechen scheinen. Vor allem das
Mordmotiv scheint ohne weiteres nachvollziehbar:<br />
Vaterhass, mitverursacht durch das schlechte Milieu,<br />
die bisherige Lebenssituation des Jungen und<br />
die ständigen Auseinandersetzungen mit dem Vater,<br />
aber vor allem auch dies wird im Verlauf des<br />
Gesprächs bezweifelbar.<br />
Als Leser wird man voll in diesen Strudel aus zwölf<br />
Stimmungen und Meinungen gezogen, ist abhängig<br />
von ihnen, denkt vielleicht am Anfang auch klar im<br />
Sinne der Schuldigkeit, und muss dann nach und<br />
nach erfahren, wie einseitig Sichtweisen und Perspektiven<br />
sein können, und erfährt auch noch, warum<br />
das so ist – nämlich meistens auf Grund von<br />
persönlichen Problemen und Erfahrungen sowie<br />
Lebensweisen (etwa das Problem mit jungen Männern<br />
nur deshalb, weil man es mit dem eigenen<br />
Sohn nicht hingekriegt hat; oder die Abneigung<br />
gegen Slums oder Ausländer etc.). Das Buchcover<br />
titelt mit der Feststellung: „Hier diskutiert am simplen<br />
Fall die Demokratie sich selbst, geht bei sich<br />
selbst in die Lehre, gewinnt fundamentale Einblicke<br />
in ihr Wesen, ihre Größe und ihre Gefährdung«,<br />
verpackt in einen spannenden Kriminalfall. Warum<br />
ist das so, warum wird dieses Stück „zum klassischen<br />
Modellfall“ von Demokratie? Demokratie<br />
bedeutet zunächst Herrschaft des Volkes, was so<br />
viel heißen soll wie: Jeder Bürger eines demokratischen<br />
Staatswesens oder einer demokratischen Gesellschaft<br />
hat gleiches Recht auf Beteiligung an den<br />
Rechten, ihrer Einlösung und Erhaltung, kurz: an<br />
Mitbestimmung und Mitbestimmtsein. Die Zwölf<br />
Geschworenen haben hier nicht nur dieses Recht,<br />
sondern sie stehen hier in der Pflicht, dieses Recht<br />
einzulösen – zum Wohl oder Wehe des Angeklagten.<br />
Die „Größe“ der Demokratie liegt genau hier,<br />
KANT AKTUELL 25<br />
33<br />
in der Meinungsvielfalt, in den verschiedenen Perspektiven<br />
auf eine Sache, in den vielen Erfahrungen,<br />
die zu ihrer Klärung und Aufklärung beitragen<br />
können. Aber genau hier auch liegt ihre „Gefährdung“:<br />
Die Geschworenen können nicht sachlich<br />
reden und nicht argumentieren, sie können sich<br />
auch nicht benehmen, zudem interessieren sie sich<br />
nur für ihre Angelegenheiten und gar nicht für die<br />
der anderen und ihre Meinungen und Argumente –<br />
und erst recht nicht für die möglichen oder wirklichen<br />
Tatvorgänge. Man könnte auch sagen, eine<br />
durch eine Demokratie gewährte Freiheit kann hier<br />
zu sehr und daher falsch genutzt werden: wenn<br />
und weil sie nicht mehr im Dienst der Sache, sondern<br />
der je eigenen Persönlichkeit steht und egoistischen<br />
Interessen folgt. Denn dies ist so, wenn man<br />
nur die eigene Arbeit oder das Baseballspiel im<br />
Kopf hat statt diejenigen Pflichten, die man als Bürger<br />
einer Demokratie nun einmal zu übernehmen<br />
hat. Demokratie wäre aber eben: Pflichten auch<br />
erfüllen, wenn man Rechte fordert, also Wechselseitigkeit!<br />
So ist die Idee der Demokratie und eines ihrer (amerikanischen)<br />
Herzstücke: die Institution der 12<br />
Geschworenen. Dass darin große Möglichkeiten<br />
liegen, ist gezeigt; dass darin große Risiken liegen,<br />
ist auch gezeigt. Wie der Schluss dieser Verhandlung<br />
um Leben und Tod nun ausgeht – und es gibt<br />
einen Schluss! –, werden wir euch nicht verraten, da<br />
wir ja nicht wissen, ob ihr nun Interesse habt, dieses<br />
Stück zu lesen. Wessen Interesse nun geweckt ist,<br />
bekommt hier ebenso eine kleine Leseprobe wie<br />
derjenige, dessen Interesse noch geweckt werden<br />
muss. Es lohnt sich auf alle Fälle – gerade auch für<br />
Bürger einer demokratischen Gesellschaft.<br />
Bücher-Tipp<br />
Buchbesprechung: Generation Doof<br />
(von Sascha Igel)<br />
Unsere Generation – ein<br />
Haufen Blödies? Dies zumindest<br />
hört man immer<br />
öfter. »Die Generation von heute ist zum in die<br />
Tonne kicken!« Oder: »Damals war das ganz anders!<br />
Das hätten wir uns nie getraut!« Sind diese<br />
Anschuldigungen berechtigt? Wenn man teilweise<br />
bei Quizshows sieht und hört, dass auf Fragen wie<br />
»Wie hieß Muhammad Alis Biographie?« geantwortet<br />
wird: »Mein Kampf«, oder wenn ein junger<br />
Mann glaubt, dass George W. Bush und Saddam<br />
Hussein beide aus Großbritannien kommen, könnte<br />
man es fast glauben. Jetzt haben sich zwei Jungau-<br />
toren ein Herz gefasst und das Buch Generation Doof<br />
– Wie blöd sind wir eigentlich? verfasst. Da ich selber<br />
nicht weiß, ob ich blöd bin, hoffte ich, die Antwort<br />
in diesem Buch zu finden …<br />
Hier die Antwort<br />
Auf den ersten Blick ist das Buch schon ein ›eyecatcher‹<br />
(siehe den Goldfisch im viel zu kleinen<br />
Glas). Aber nicht nur außen, auch inhaltlich gibt es<br />
einiges her. Es nimmt unter anderem die folgenden<br />
Themen – alle mit einer Portion Sarkasmus – durch<br />
den Fleischwolf:
1. <strong>Schule</strong> und Arbeit<br />
Das erste Kapitel fängt schon mal vielversprechend<br />
an, denn gleich dort kommen wir (die Schüler)<br />
dran. Leider, muss ich wirklich sagen, haben die<br />
Autoren unseren wunden Punkt getroffen: Wir<br />
wollen immer mehr und alles immer schneller.<br />
Aber wir wollen dafür nicht mehr arbeiten. Man<br />
hat nur noch den Preis im Sinn, aber der Fleiß rückt<br />
in weite Ferne. Ein zentrales Problem der heutigen<br />
Zeit. Hier muss ich sagen: Durchaus richtig!<br />
2. Liebe<br />
In diesem Kapitel sind die Autoren weit über das<br />
Ziel geschossen. Sie verallgemeinern das Thema<br />
Liebe viel zu sehr. Sie trennen die Generation in die<br />
»Sexgeilen« und die »Kuscheljunkies«. Nur diese<br />
zwei Gruppen, keine anderen! Hier wurden definitiv<br />
zu viele Beispiele benutzt und keine sachlichen<br />
Bezüge zum Thema aufgebaut werden.<br />
3. Erziehung<br />
Erziehung – ein Thema, das wirklich Dinge hervorbringt,<br />
bei denen man lachen kann, aber auch weinen.<br />
Wenn man liest, dass eine Frau jeden Tag mit<br />
ihrem 3-jährigen(!) Sohn »Oliver Geissen« sieht und<br />
das »Allgemeinbildung« nennt, dann kann man<br />
nur noch heulen. Oder Väter, die Kinder mit Salat<br />
von McDonald’s mästen und das als abwechslungsreiche<br />
Kost ansehen. Aber auch hier haben die<br />
Autoren sich wieder nur die Negativbeispiele ausgesucht.<br />
Denn auch heute gibt es noch Eltern, die<br />
ihre Kinder nicht vor dem Fernseher parken, sie<br />
mit Junkfood vollstopfen und ihnen Oliver Geissen<br />
zum Lernen anbieten – sondern sich mit ihren Kindern<br />
vernünftig befassen.<br />
Heißt es die oder der gerade Kurve?<br />
Was sieht man, wenn man einer Blondine<br />
in die Augen schaut?<br />
In welchem Fall ist 4+4=9?<br />
Warum hat eine Giraffe so einen langen<br />
Hals?<br />
13 Häuser brennen. 8 werden gelöscht,<br />
wie viele bleiben übrig?<br />
KANT AKTUELL 25<br />
34<br />
Und hier das Nachwort<br />
Auch nach dem Lesen bin ich mir nicht sicher:<br />
»Wie blöd sind wir eigentlich?« Das Buch enthält<br />
zwar teilweise Wahrheiten, aber im Gesamtbereich<br />
ist es einfach zu überspitzt und einseitig – auf die<br />
negativen Seiten einseitig bezogen. Somit ist es<br />
ebenso pauschal, wie schon die Generationen-<br />
Vorläuferbücher es waren und wie es solche Populärsoziologien<br />
immer sind. Beachtlich ist auch, dass<br />
bei aller Kritik des Bildungsstands »unserer Generation«<br />
– zu der sich die beiden Autoren übrigens<br />
selbst zählen und damit in Anspruch nehmen wollen,<br />
aus der Innen- und Erfahrungsperspektive<br />
mitreden und mitschreiben zu können – nicht nur<br />
keine vernünftige Idee von Bildung und Gebildetsein<br />
vorgeschlagen wird, sondern dass eine solche<br />
auch nicht immer im Hintergrund zu stehen<br />
scheint. Ein wirkliches Kriterium für eine gerechtfertigte<br />
Beurteilung scheint dieser Kritik über weite<br />
Strecken zu fehlen. Die Autoren kritisieren und<br />
ironisieren mal einfach so aufs Geratewohl, wenngleich<br />
mit dem eigenartigen Schlag zur negativen<br />
Seite – so dass man schnell etwa vergisst, wie viel,<br />
und vielleicht wie gleich viel Blödsinn jede frühere<br />
Generation verzapft hat, und dass so manche frühere<br />
und keineswegs so weit zurückliegende Generation<br />
den Wettbewerb um das Blödsinnsgold mit<br />
unserer fast mit links aufnehmen dürfte. Wenn<br />
man dieses Buch gelesen hat, dann weiß man sich<br />
wirklich am Ende nach all dem geschilderten Blödsinn<br />
nicht mehr vor dem Blödsinn zu retten, aus<br />
dem es kein Entkommen zu geben scheint, weil<br />
eben alles irgendwie als Blödsinn dargestellt wird.<br />
Aber das wäre selbst totaler Blödsinn! Deswegen ist<br />
dieses Buch selbst nicht gleich Blödsinn, aber es ist<br />
eben höchstens nur die halbe Wahrheit. Jedoch hat<br />
es auch darin seinen unbedingten Wert: Wenn man<br />
einfach mal über Blöde und Blödes lachen will, ist<br />
man mit diesem Buch bestens bedient.<br />
Witze &<br />
Rätsel<br />
Lösung:<br />
1. Es gibt keine gerade Kurve.<br />
2. Die Hirnrückwand.<br />
3. In keinem!<br />
4. Weil der Kopf so weit oben ist<br />
5. 8, die anderen verbrennen!
KANT AKTUELL 25<br />
<strong>Schule</strong>lternbeirat der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Gymnasium der Stadt <strong>Rüsselsheim</strong><br />
<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong>, 65428 <strong>Rüsselsheim</strong>, Evreuxring 25<br />
elternbeirat@iks-ruesselsheim.de<br />
Elternbrief 12/2008 vom 21. Dezember 2008<br />
Liebe Eltern der IKS,<br />
zum Jahresende 2008 möchte der <strong>Schule</strong>lternbeirat über einige Neuigkeiten der letzten<br />
Wochen informieren und einen kleinen Ausblick auf das Jahr 2009 geben.<br />
MENSA UND UMBAU<br />
<strong>Der</strong> Lokalpresse war zum Thema „Küchenausstattung<br />
der Mensa“ einiges zu entnehmen.<br />
Nachdem unsere Versuche, in Gesprächen mit den<br />
Verantwortlichen bei der Stadt <strong>Rüsselsheim</strong>, namentlich<br />
dem Bürgermeister und Schuldezernenten<br />
Herrn Dreiseitel, der Fachbereichsleiterin Gebäudewirtschaft,<br />
Frau Hornung und der Leiterin<br />
des Schulverwaltungsamtes, Frau Reichert, eine<br />
zukunftstaugliche Anpassung der Küchenplanung<br />
zu erreichen, nicht den gewünschten Diskussionsprozess<br />
in Gang gebracht haben, sind wir am<br />
28.11.2008 mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit<br />
gegangen. Zusätzlich zur Darlegung<br />
unserer Bedenken gegen die Planung einer Ausgabeküche<br />
haben wir eine Alternative in Form einer<br />
Regenerierküche aufgezeigt, wozu wir, wie von<br />
der Stadt von uns gefordert, selbst einen Experten<br />
für Großküchen mit einer Alternativplanung beauftragt<br />
haben.<br />
Trotz der positiven Ergebnisse des Küchenplaners<br />
befürwortet der Magistrat der Stadt weiterhin die<br />
bisher geplante Ausgabeküche und begründet dies<br />
im Wesentlichen mit Zusatzkosten von mehreren<br />
hunderttausend EUR, ohne uns, d.h. der Schulleitung<br />
oder dem SEB, die exakten Kosten und deren<br />
Zusammensetzung mitzuteilen. Am 19.12.2008 hat<br />
nun der Magistrat seine Sicht der Dinge in einer<br />
eigenen Pressemitteilung (Link zur Internet-Seite<br />
der Stadt noch nicht möglich daher als PDF-<br />
Dokument im Anhang) öffentlich gemacht. <strong>Der</strong><br />
bisherige Verhandlungsverlauf zeigt keinen Willen<br />
der Zusammenarbeit seitens der Stadt mit der<br />
<strong>Schule</strong> und wir sind über die eindeutige Falschdarstellung<br />
in der Pressemitteilung des Magistrats<br />
sehr erzürnt. Insbesondere die Behauptung, der<br />
<strong>Schule</strong>lternbeirat habe seine Meinung zur Ausgabeküche<br />
„erst Ende September 2008, also in einem<br />
Stadium, in dem die Bauarbeiten schon weit fortgeschritten<br />
waren,“ geändert, ist falsch. Richtig ist,<br />
dass der <strong>Schule</strong>lternbeirat bereits am 10.12.2007,<br />
d.h. vor mehr als einem Jahr, in einem Brief an das<br />
35<br />
Schulverwaltungsamt, Frau Reichert, deutlich darauf<br />
hingewiesen hat, dass „wir den Einbau einer<br />
Regenerierküche als notwendig erachten“ und „wir<br />
bedauern, zu unseren Vorstellungen hinsichtlich wünschenswerter<br />
Korrekturen am Plan bisher nicht gehört<br />
worden zu sein“. Auch die von den Planern der<br />
Stadt ermittelte Notwendigkeit, die Sitzplatzkapazität<br />
der Mensa für eine Regenerierküche von 200<br />
auf 100 – 120 reduzieren zu müssen, entspricht<br />
nicht den Kalkulationen des von uns beauftragten<br />
erfahrenen Großküchen- und Mensaplaners. Gleiches<br />
gilt für die ermittelten Zusatzkosten (unser<br />
Experte errechnete 50 – 60.000 EUR), die vertraulichen<br />
Informationen zu Folge vom Magistrat auf<br />
mehr als 300.000 EUR beziffert wurden.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schule</strong>lternbeirat, die Schulleitung und die in<br />
der AG BiWAK aktiven Eltern und Lehrer sind<br />
verärgert darüber, bei den Mensaplanungen über<br />
einen jetzt mehrere Monate währenden Zeitraum<br />
immer wieder zurückgewiesen und nur in<br />
Bruchstücken informiert zu werden. Unser Ansinnen<br />
ist weiterhin, dass der hohe Geldbetrag für die<br />
– von uns sehnlichst erwartete – Mensa der IKS in<br />
eine zukunftsweisende Essensversorgung investiert<br />
wird. Dies sehen wir bei einer Ausgabeküche<br />
einfach nicht gewährleistet, weshalb wir eine nach<br />
unseren Berechnungen finanziell tragbare Planänderung,<br />
hin zur Regenerierküche, verlangen. Wir<br />
werden unseren Standpunkt weiterhin öffentlich<br />
vortragen, mit den politischen Fraktionen diskutieren<br />
(so insbesondere durch Irmgard Kröhler-<br />
Dudek und Gabi Stephan geschehen mit der CDU,<br />
den Grünen, der Liste Rüssel, und den Linken)<br />
und alle Möglichkeiten einer Einflussnahme bei<br />
Beratungen in den Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung<br />
(am 17.12. waren wir im Bauausschuss,<br />
am 18.12. im Schulausschuss anwesend)<br />
ausschöpfen, um endlich Verhandlungsbereitschaft<br />
mit dem Ziel einer zukunftsweisenden Lösung<br />
zu erreichen. Es zeichnet sich inzwischen<br />
allerdings immer mehr ab, dass dazu die Einbeziehung<br />
aller Eltern, Lehrer und auch Schüler der IKS
notwendig sein wird. Weitere Schritte und Aktionen<br />
werden wir ggf. kurz nach den Weihnachtsferien<br />
ankündigen.<br />
Kurz erwähnen möchten wir an dieser Stelle, dass<br />
der <strong>Schule</strong>lternbeirat auch die Diskussionen zu<br />
ähnlichen Themen an anderen <strong>Rüsselsheim</strong>er<br />
Gymnasien verfolgt und unterstützt. An der Max-<br />
Planck-<strong>Schule</strong> drohte beispielsweise sogar die<br />
Streichung der in 2009 notwendigen Mittel zur<br />
Planung einer Mensa – vom Bau und dessen Finanzierung<br />
war noch gar nicht die Rede. Auf einer<br />
öffentlichen Versammlung des Elternbeirats der<br />
MPS am 16.12.2008 haben wir deutlich gemacht,<br />
dass wir den Bedarf der MPS uneingeschränkt<br />
unterstützen und über unsere eigenen Erfahrungen<br />
im Bewilligungsprozess der Mittel für unsere<br />
Mensa berichtet.<br />
INVESTITIONSPROGRAMM DER HESSI-<br />
SCHEN LANDESREGIERUNG<br />
Mit großem Interesse haben wir die Berichte über<br />
das geplante Investitionsprogramm in Hessen zur<br />
Ankurbelung der lokalen Wirtschaft verfolgt. Dabei<br />
ist explizit die Rede von Investitionen in die<br />
<strong>Schule</strong>n des Landes. Neben den o.g. Mensen passt<br />
auch die bereits im Plan existierende – und dringend<br />
notwendige – Modernisierung der naturwissenschaftlichen<br />
Lehrräume der IKS bestens in dieses<br />
Konjunkturprogramm. Bisher wurde die Umsetzung<br />
der Modernisierung vom Schulträger, der<br />
Stadt <strong>Rüsselsheim</strong>, mit Hinweis auf die Finanznot<br />
nicht in Angriff genommen. Wir werden uns dafür<br />
stark machen, dass diese Konjunkturhilfe des Landes<br />
ausgeschöpft wird, um die notwendigen Umbaumittel<br />
für eine umgehende Renovierung der<br />
NaWi-Räume aufzubringen, und haben bei der<br />
Schulleitung eine entsprechende Beantragung für<br />
die IKS erbeten.<br />
SCHULKONFERENZ / G8 VERORDNUNG<br />
Die neu gewählte Schulkonferenz der IKS hat sich<br />
am 10.12.2008 zu ihrer konstituierenden Sitzung<br />
getroffen. Neben eher formalen Themen wurde ein<br />
„Arbeitsprogramm“ mit Themen festgelegt, die in<br />
dem Gremium im laufenden Schuljahr behandelt<br />
werden sollen. Im Januar wird über die Themen<br />
KANT AKTUELL 25<br />
36<br />
Schulordnung und Klassenfahrten (Anzahl, Zeitpunkt)<br />
beraten.<br />
Erst im Februar stehen die Themen, die im Zusammenhang<br />
mit der G8 Verordnung an der <strong>Schule</strong><br />
individuell geregelt werden können, auf der<br />
Agenda, u.a. Hausaufgabenregelung, Anzahl der<br />
Lernkontrollen, pädagogische Mittagsbetreuung,<br />
Kontingentstundentafeln/Wahlunterricht. Bis<br />
dahin haben die Regelungen laut Verordnung<br />
unverändert Bestand. Entsprechend sind z.B. Abweichungen<br />
von der Hausaufgabenregelung, die<br />
verschiedentlich zu beobachten waren, nicht zulässig.<br />
Weiterhin wurde über unterrichtsfreie Tage informiert<br />
und beraten. Neben den schon länger bekannten<br />
beweglichen Ferientagen am 2.2, 23.2.,<br />
24.2. und 22.5..2009 wurde zugestimmt, dass in der<br />
Zeit vom 2.-5.6.2009 wegen des Deutschen Turnfestes<br />
und des mündlichen Abiturs kein Unterricht<br />
stattfindet. Während des Turnfestes dient auch die<br />
IKS als Übernachtungsquartier für die Teilnehmer<br />
der Großveranstaltung in Frankfurt. Die Schülerinnen<br />
und Schüler werden für diese unterrichtsfreien<br />
Tage Arbeitsaufträge von den Fachlehrern<br />
erhalten.<br />
MITTAGESSEN / AVM<br />
Eltern von Kindern, die Mittagessen erhalten, werden<br />
gebeten, in die Ranzenpost zu schauen. Hier<br />
finden Sie die neuen Vertragsbedingungen und<br />
neuen Vertragsformulare des AVM. Das Vertragsformular<br />
muss bis zum 19. Januar 2009 ausgefüllt<br />
an den AVM zurückgegeben werden. Ist dies nicht<br />
der Fall, so bekommt das Kind ab dem zweiten<br />
Schulhalbjahr kein Essen mehr.<br />
Wir hoffen, auf diesem Wege wieder einen Einblick<br />
in die aktuellen Themen im <strong>Schule</strong>lternbeirat<br />
gegeben zu haben. Gleichzeitig möchten wir uns<br />
für die gute Zusammenarbeit mit den <strong>Schule</strong>lternbeiräten<br />
und für die interessanten und anregenden<br />
Rückmeldungen auf unsere Rundbriefe und unsere<br />
diversen Aktivitäten bedanken. Wir wünschen<br />
fröhliche oder auch besinnliche Feiertage und einen<br />
guten Start in das Jahr 2009.<br />
Für den Vorstand des <strong>Schule</strong>lternbeirats der IKS<br />
Matthias Hocks,<br />
Schriftführer
KANT AKTUELL 25<br />
Elternbrief 11/2008 vom 24. November 2008<br />
Liebe Eltern der IKS,<br />
es gibt wieder einige Themen, über die wir aus dem <strong>Schule</strong>lternbeirat informieren möchten.<br />
MENSA UND UMBAU<br />
Während die Rohbauarbeiten weiter voranschreiten,<br />
setzen wir uns seit Wochen bei den zuständigen<br />
Stellen der Stadtverwaltung für eine den Interessen<br />
der <strong>Schule</strong> entsprechende Ausstattung ein.<br />
Die Schulleitung und die AG BiWAK haben die<br />
Schulverwaltung und das Amt für Gebäudewirtschaft<br />
darauf aufmerksam gemacht, dass mit der<br />
geplanten Ausgabeküche weder die benötigte Kapazität<br />
von 600 Essen pro Tag abgewickelt noch ein<br />
qualitativ ansprechendes Essensangebot ermöglicht<br />
werden kann. Aus diesem Grund wurde nach<br />
einer Besprechung mit dem zuständigen Dezernenten,<br />
Herrn Bürgermeister Dreiseitel, von Elternseite<br />
ein Experte für Großküchenbau, u.a. Schulmensen,<br />
beauftragt, einen ergänzenden Planungsvorschlag<br />
für eine von uns favorisierte Regenerierküche<br />
zu unterbreiten.<br />
Um unser Engagement in dieser Sache zu erklären,<br />
hier eine kurze Gegenüberstellung der Konzepte<br />
von Ausgabeküche und Regenerierküche:<br />
Eine Ausgabeküche entspricht im Prinzip dem<br />
derzeitigen, bei Neubauten nicht mehr favorisierten<br />
Konzept, bei dem zubereitete Speisen warm<br />
zum Zeitpunkt der Mittagspause angeliefert und<br />
nur noch ausgegeben werden. Die Essenszusammenstellung<br />
wird dabei bereits in der Großküche<br />
festgelegt, was die Essensauswahl sehr stark einschränkt.<br />
Außerdem leidet die Qualität der Speisen<br />
durch das lange Warmhalten während des<br />
Transports. Die Warmhaltezeit darf vom Zeitpunkt<br />
der Auslieferung bis zur Ausgabe höchstens<br />
drei Stunden betragen, bei Gemüse sogar nur 2<br />
Stunden. Auch ist ein Nachkochen, wenn z.B. die<br />
Essensmenge unzureichend ist, nicht möglich.<br />
Weiterhin bezweifeln Experten, ob in der neuen<br />
Mensa eine termingerechte Anlieferung und Ausgabe<br />
von 600 Essen pro Tag bei diesem herkömmlichen<br />
Verfahren überhaupt zu bewältigen ist.<br />
Eine Regenerierküche unterscheidet sich im Wesentlichen<br />
dadurch, dass vorbereitete Speisen<br />
komponentenweise vor Ort erhitzt werden. Hierdurch<br />
kann eine deutlich größere Auswahl an<br />
Speisen angeboten werden, bei denen sich die Kinder<br />
die Zutaten selbst zusammenstellen können.<br />
Auch die Zubereitung frischer Beilagen, wie Salate,<br />
ist Teil des Konzeptes und der lange Transport in<br />
37<br />
aufgewärmter Form entfällt. Dadurch ist ein hohes<br />
Maß an Flexibilität in bezug auf die Verpflegungssysteme<br />
(Tiefkühlkost, Cook an Chill etc.) gegeben.<br />
Die Regenerierküche benötigt aber zusätzliche<br />
Geräte für die Erwärmung der Speisen, Kühlschränke<br />
und Räumlichkeiten für die kühle Lagerung.<br />
.<br />
<strong>Der</strong> Einbau einer Regenerierküche würde nach<br />
unseren Recherchen zusätzliche Kosten von 50 –<br />
60.000 Euro zur Folge haben. <strong>Der</strong> Essenspreis würde<br />
sich um ca. 0,50 Euro erhöhen. Die zusätzlichen<br />
Baukosten erscheinen uns angesichts einer<br />
Bausumme von 2,8 Millionen Euro allerdings vertretbar,<br />
wenn auf diese Weise ein deutlich attraktiveres<br />
Essensangebot ermöglicht wird. Die Erfahrungen<br />
mit Ausgabeküchen zeigen bisher, dass das<br />
Angebot von den Schülerinnen und Schülern nicht<br />
gut angenommen wird. Gerade ältere Schüler<br />
bevorzugen das Selbstbedienungssystem. Auch an<br />
der IKS hat es zahlreiche Abmeldungen beim Essen<br />
gegeben. Wir treten zusammen mit der Schulleitung<br />
und anderen schulischen Gremien dafür<br />
ein, dass statt einer Ausgabeküche eine Regenerierküche<br />
in die neue Mensa eingebaut wird. Damit<br />
möchten wir sichern, dass der hohe Geldbetrag<br />
für die Mensa nicht nur „verbaut“ sondern in eine<br />
zukunftsweisende Essensversorgung investiert<br />
wird.<br />
G8 VERORDNUNG<br />
Mit der schon im letzen Elternbrief erwähnten<br />
„Verordnung zur Änderung von Verordnungen<br />
zum verkürzten gymnasialen Bildungsgang“ (G8)<br />
hat sich der SEB auf der Sitzung der G8-<br />
Elternbeiräte ausführlich befasst, und wir möchten<br />
kurz darstellen, welche Umsetzungsvarianten die<br />
Elternbeiräte auch unter Berücksichtigung der allgemeinen<br />
Elternmeinung zu den einzelnen von der<br />
<strong>Schule</strong> gestaltbaren Punkten favorisieren.<br />
Anzahl der Klassen-, Kursarbeiten, Lernkontrollen:<br />
Eine Reduktion von Klassen-, Kursarbeiten und<br />
Lernkontrollen wird nicht generell befürwortet,<br />
sondern eher Abweichungen „mit Augenmaß“ von<br />
der Mindestzahl nach oben, da eine Konzentration<br />
auf wenige komplexe Arbeiten als unvorteilhaft<br />
bewertet wird.
Wahlunterricht (WU) und dritte Fremdsprache:<br />
<strong>Der</strong> bisherige Wahlpflichtunterricht (4-6 Stunden)<br />
wurde in Wahlunterricht umbenannt (5-6 Stunden)<br />
und kann nun flexibel in den Jahrgangsstufen 5 bis<br />
9 eingesetzt werden. Wir befürworten, auch AGs<br />
und Förderkurse als WU anzurechnen, was nach<br />
der Verordnung möglich ist, um hierdurch die<br />
derzeitigen Wochenstundenbelastungen zu reduzieren.<br />
Hausaufgabenregelung: Die aktuelle Regelung,<br />
Hausaufgaben für den übernächsten Tag aufzugeben,<br />
bietet eine gewisse Entlastung, da einzelne<br />
durch außerschulische Veranstaltungen belegte<br />
Nachmittage durch Verschiebung der Hausaufgabenbearbeitung<br />
auf den Folgetag freigehalten<br />
werden können. Zusätzlich wurde seitens der<br />
Eltern die Vergabe von Aufgabenpaketen angeregt,<br />
die ggf. über eine ganze Woche zu bearbeiten sind.<br />
Es wurde kritisiert, dass die Regelung aktuell von<br />
den Lehrern sehr unterschiedlich gehandhabt<br />
wird, wobei das Spektrum von täglichen Hausaufgaben<br />
von einem Tag auf den anderen bis zu fast<br />
völligem Wegfall von Hausaufgaben reicht.<br />
Blockunterricht / Doppelstunden: Den <strong>Schule</strong>n<br />
wird in der Verordnung empfohlen, verstärkt<br />
Rhythmisierungen und Blockunterricht einzurichten,<br />
da hierdurch ebenfalls eine Reduzierung der<br />
Hausaufgabenmenge erzielt werden kann. <strong>Der</strong> SEB<br />
befürwortet deutlich vermehrte Doppelstunden.<br />
Anpassung und Straffung der Lehrpläne: <strong>Der</strong> SEB<br />
unterstützt eine Beschränkung auf die verpflichtenden<br />
Teile der Lehrpläne. Es wird gewünscht,<br />
dass die Fachkonferenzen entsprechende Absprachen<br />
noch im laufenden Schuljahr treffen.<br />
Gestaltung/Aufteilung des Nachmittagsunterrichts:<br />
Die aktuelle Regelung mit Nachmittagsunterricht<br />
an bis zu 4 Tagen bis maximal 14:50 Uhr<br />
wird mehrheitlich befürwortet, da hierdurch sowohl<br />
schulische Angebote wie klassen- und jahrgangsübergreifende<br />
Angebote ab 15:00 Uhr möglich<br />
sind als auch außerschulische Aktivitäten wie<br />
KANT AKTUELL 25<br />
38<br />
Sport oder auch Konfirmandenunterricht nach<br />
dem Unterricht noch wahrgenommen werden<br />
können.<br />
Ganztagsangebote und Mittagstisch: <strong>Der</strong> SEB<br />
wünscht dringend eine Entwicklung und Ausgestaltung<br />
der pädagogischen Mittagsbetreuung. Das<br />
Angebot der Schulleitung, die Elternvertreter an<br />
der Konzeptentwicklung zu beteiligen, wird begrüßt.<br />
Berufspraktika / Klassenfahrten: Die Bedeutung<br />
von Klassenfahrten wie auch von Praktika wird<br />
sehr hoch eingeschätzt, weshalb eine Reduktion<br />
nicht begrüßt wird.<br />
SCHULKONFERENZ<br />
Auf der SEB-Sitzung im Oktober wurden als Elternvertreter<br />
Frau Reinheimer, Frau Krug und Herr<br />
Hocks für zwei Jahre in die Schulkonferenz der IKS<br />
gewählt. Stellvertreter sind Frau Kriegel, Frau Brabänder<br />
und Frau Karger.<br />
In der Schulkonferenz sind neben 3 Elternvertretern<br />
auch 3 Schülervertreter, 6 Lehrervertreter sowie<br />
die Schulleitung stimmberechtigt.<br />
Das Gremium beschließt beispielsweise über alle<br />
vorgenannten Themen zu G8, aber auch über das<br />
Schulprogramm..<br />
SCHULINSPEKTION<br />
An der IKS fand in der letzten Woche eine Schulinspektion<br />
statt, in deren Rahmen zahlreiche Unterrichtsbesuche,<br />
Ortsbegehungen und Gespräche mit<br />
ausgewählten Lehrkräften, Schülern und Eltern<br />
stattfanden. Außerdem wurden Unterlagen der<br />
<strong>Schule</strong> gesichtet und eine große Fragebogenaktion<br />
durchgeführt. Ende Januar wird der <strong>Schule</strong> ein<br />
Bericht übergeben, in dem die Stärken und Schwächen<br />
als Ergebnis der Untersuchung erläutert werden.<br />
Anschließend werden Zielvereinbarungen<br />
zwischen <strong>Schule</strong> und Schulamt für die nächsten<br />
Jahre geschlossen.<br />
Wir hoffen, auf diesem Wege wieder einen Einblick in die aktuellen Themen im <strong>Schule</strong>lternbeirat gegeben<br />
zu haben. Weitere einigermaßen regelmäßige Rundbriefe werden folgen Neubestellungen des Elternbriefes<br />
sind per Email mit dem Betreff: Elternbrief IKS möglich.<br />
Wer den Elternbrief nicht mehr erhalten möchte, sende bitte eine Email mit dem<br />
Betreff: Elternbrief IKS abbestellen an Matthias.Hocks@hocks.name.<br />
Für den Vorstand des <strong>Schule</strong>lternbeirats der IKS<br />
Matthias Hocks<br />
Schriftführer
KANT AKTUELL 25<br />
Jugend trainiert für Olympia<br />
Kreisentscheid Volleyball, 19. November 2008<br />
In einer am Rande der Haupttribüne mit großen Pflanzen geschmückten Walter-Köbel-Halle fand am Mittwoch,<br />
den 19. November 2008, der Kreisentscheid der <strong>Schule</strong>n im Kreis Groß-Gerau in der Sportart Volleyball<br />
statt.<br />
Leider hatten nur drei <strong>Schule</strong>n ihre „Schützlinge“ zum sportlichen „Kräftemessen“ geschickt. Brisant daran<br />
war, dass von ca. 65 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern 40 aus den aktuellen Talentfördergruppen<br />
des Schulsportzentrums (SSZ) stammten. In den Spielklassen Wettkampf III Jungen und Mädchen gab es<br />
reine Duelle zwischen den Teams aus diesen Gruppen. Beide <strong>Schule</strong>n, die Max-Planck-<strong>Schule</strong> und die <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong>,<br />
waren mit jeweils zwei Jungen- und einer Mädchenmannschaft vertreten. Im Wettkampf<br />
II Mädchen nahmen drei Mannschaften (IGS Kelsterbach, Max-Planck-<strong>Schule</strong> und <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<br />
<strong>Schule</strong>) teil.<br />
Die Mannschaft der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong> WK II Jungen hatte sich bereits vor dem Wettbewerb kampflos<br />
für den Regionalenentscheid qualifiziert, da keine weiteren Schulmannschaften aus dem Kreis Groß-Gerau<br />
gemeldet hatten.<br />
Nachdem der Schulsportkoordinator Jens Frank die Wettkampfbedingungen ausführlich erklärt hatte und<br />
das Turnier eröffnete, wurde die Walter-Köbel-Halle von begeisterten Schülerinnen und Schülern zum „Volleyball-Leben“<br />
erweckt.<br />
Bild 1: Turniereröffnung Kreisentscheid JtfO<br />
Die fünf Teams der Talentfördergruppen hatten bereits in den TFG-Trainingseinheiten die ersten Grundzüge<br />
des Spiels 6:6 fleißig geübt. In der Annahme wurde einheitlich der 5-er Riegel (W-Formation-Aufstellung)<br />
eingeführt. <strong>Der</strong> Zuspieler stand auf der Position 3, um die zugespielten Bälle auf die Angriffspositionen 4<br />
und 2 zu verteilen. Die Angreifer sollten einfache Angriffsaktionen über das Netz, wie Pritschen (Aus dem<br />
Stand oder im Sprung), Baggern, Ablegen oder auch Schmettern, durchführen.<br />
Bild 2: WK III Mädchen. Mannschaft 1 der Max-Planck-<strong>Schule</strong> gegen Mannschaft 1 der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<br />
<strong>Schule</strong>. Spielergebnis 2 : 1<br />
39
KANT AKTUELL 25<br />
Es war klar, dass die Umstellung auf das große Volleyball-Feld Schwierigkeiten bereiten würde, denn man<br />
hatte bisher nur das Kleinfeldspiel 3:3 bis 4:4 im Talentfördertraining kennen gelernt. Dennoch konnte man<br />
ballorientiertes Spiel und systematisch aufgebaute Angriffsaktionen deutlich erkennen.<br />
Nach dem Motto „Keep the Ball flying“, wurden die Begegnungen mit gelungenen und atemberaubenden<br />
Angriffs- und Abwehrhandlungen gespielt. Motiviert von applaudierenden Schülern, hob sich das Leistungsniveau<br />
der Spiele deutlich an, so dass die Spannung bis zu Turnierende hoch blieb. Besonderes bei den<br />
Jungen merkte man, dass sie schon recht hohe Ballsicherheit und Spielerfahrung ausstrahlten, denn die<br />
meisten von ihnen trainieren nicht nur in den Talentfördergruppen ihrer <strong>Schule</strong>, sondern nehmen auch seit<br />
Beginn dieses Schuljahres an Vereins- und Bezirkskadertraining teil.<br />
Bild 4: WK III Jungen. Mannschaft 1 gegen Mannschaft 2 der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong>. Spielergebnis 2 : 0<br />
Folgende Mannschaften konnten sich für den Regionalenentscheid qualifizieren: Wettkampf II Mädchen:<br />
<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong>. Wettkampf III Mädchen: Max-Planck-<strong>Schule</strong> und Wettkampf III Jungen: <strong>Immanuel</strong>-<br />
<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong>.<br />
Ein großes „Dankeschön“ von meiner Stelle an unsere talentierten Nachwuchsvolleyballerinnen- und Volleyballer,<br />
die mit Freude, Engagement, Hingabe, Begeisterung und großer Leistungsbereitschaft die Talentschmiede<br />
unseres Schulsportzentrums bereichern.<br />
Bild 5: WK II Mädchen. Die Mannschaft der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong> gegen die Mannschaft der IGS. Spielergebnis<br />
2 : 0. Die Mannschaft der <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong> gegen die Mannschaft der Max-Planck-<strong>Schule</strong>.<br />
Spielergebnis 2 : 0.<br />
Adnand Zinela<br />
<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Gruppe: TFG Jungen und Mädchen Klasse 5<br />
Mittwoch, 13.30 – 15.00 Uhr<br />
Gruppe: TFG Jungen und Mädchen Klassen 6 und 7<br />
Trainingszeiten in der Walter-Köbel-Halle<br />
40<br />
Mittwoch, 15.00 – 16.30 Uhr<br />
<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Schule</strong> und Max-Planck-<strong>Schule</strong><br />
Gruppe: TFG Jungen Klassen 5, 6 und 7<br />
Freitag, 14.00 – 15.30 Uhr
Unterstufendisco<br />
Die Unterstufendisco war richtig toll.<br />
Das Eintrittsgeld brauchen die Abiturienten,<br />
damit sie ihr Abi bezahlen<br />
können.<br />
Die Stimmung war auch gut, aber am<br />
Anfang dachten viele „Was soll denn<br />
das sein?“.<br />
Die Students haben fast nur am Schluss<br />
gedanced, aber die meisten haben die<br />
ganze Zeit gesungen.<br />
KANT AKTUELL 25<br />
Wir Redakteure fanden die Disco echt<br />
cool.<br />
Besonders die Music war echt scharf.<br />
Die meisten Schüler sagten, am besten gefiel ihnen das Tanzen auf den Tischen…<br />
41
Neulich war doch...<br />
KANT AKTUELL 25<br />
Halloween<br />
� Halloween?<br />
� Überall sind kleine verkleidete Kinder und gehen um die Häuser.<br />
� Fragen, ob es Süßes oder Saures gibt.<br />
� Doch… Was ist eigentlich Halloween?<br />
� Woher stammt es bzw. wer hat es erfunden?<br />
Halloween wurde ursprünglich nur in katholisch<br />
gebliebenen britischen<br />
Inseln gefeiert. Vor allem in Irland.<br />
Viele irische Auswanderer nahmen dieses Brauchtum<br />
mit in die Vereinigten Staaten. Aufgrund seiner<br />
Attraktivität wurde es bald von den Kindern und<br />
Einwanderern übernommen und entwickelte sich<br />
zu einem wichtigen Volksfest.<br />
Aus Nordamerika kam das Halloweenfest nach<br />
ganz Europa, wo es in vielfach veränderter Form<br />
gefeiert wird. Doch der Halloween-Wahn ist in Europa<br />
nicht so ausgeprägt. Das heißt, auch auf die<br />
Aufforderung „ Süßes oder Saures “ (engl.: trick or<br />
treat), also Süßigkeiten zu bekommen oder anderenfalls<br />
Streiche zu spielen, ist in Europa nicht so weit<br />
verbreitet wie in Nordamerika.<br />
Mal nachgefragt…<br />
♂ Jeremias, 14:<br />
Ich verkleide mich nicht an Halloween und feiere<br />
auch nicht, aber ich geh mit meinen Freunden rum.<br />
Wir wollten nicht rumgehen und nach Süßem fragen,<br />
weil wir das kindisch finden. Dieser Tag ist für<br />
mich eigentlich ganz normal, denn es gibt keinen<br />
Grund dazu, dass es ein besonderer Tag sein sollte.<br />
♀ Mädchen, 12:<br />
Ich verkleide mich nicht, denn ich weiß nicht als was.<br />
Ich feier auch nicht… <strong>Der</strong> Tag ist für mich ein normaler<br />
Tag, obwohl er auch ein bisschen besonders<br />
ist… Rumgehen will ich auch nicht, denn ich finde<br />
das total kindisch…<br />
42<br />
Doch Meyers Konversations-Lexikon zur Herkunft<br />
des Festes:<br />
„ Legendhaft und historisch nicht exakt zu beweisen,<br />
ist eine direkte Verbindungslinie zu dem keltisch-angelsächsischem<br />
Fest des Totengottes,<br />
Samhain.“ Aus der Verbindung mit diesem Totengott<br />
sollen sich die Gebräuche zu Halloween ableiten,<br />
vor allem der Bezug auf das Totenreich und<br />
Geister.<br />
Einer gegenteiligen Interpretation nach ergibt sich<br />
der Bezug von Halloween zum Totenreich aus dem<br />
darauf folgenden katholischen Feiertag. So wird an<br />
„Allerheiligen“ traditionell der Gemeinschaft der<br />
Heiligen gedacht.<br />
K.p./E,k.<br />
♀ Mädchen, 13: Ja, ich will mich als Straßenkind<br />
verkleiden aber nicht rumgehen, denn das find ich<br />
ziemlich kindisch<br />
… Aber ich mache eine eigene Party, in der wir zu<br />
anderen Freunden gehen wollen und sie wollen alle<br />
bei mir übernachten. Ich find es ist ein besonderer<br />
Tag, denn ich bin bei all meinen Freunden, aber der<br />
Tag ist ja auch eigentlich ganz normal.<br />
♀ Josephine, 9:<br />
Ich möchte mich heute Abend verkleiden, ich weiß<br />
aber noch nicht als was… Ich mach keine Party und<br />
geh auch auf keine, denn vielleicht möchte ich noch<br />
gehen und klingeln. Für mich ist es ein besonderer<br />
Tag, denn ich wüsste nicht, was daran besonders<br />
sein soll… ob ich klingeln werde? Wie gesagt, weiß<br />
ich noch nicht.<br />
Ah
Termine 2009<br />
17 .Januar 2. Nachschreibtermin für die Sekundarstufe I und II<br />
19. - 30. Januar Betriebs- bzw. Berufspraktikum der Jgst. 9 und 11<br />
21. Januar 16.00 Uhr Teestube im Bistro<br />
27. - 28. Januar Fachtage der Jgst. 12 und 13<br />
30. Januar 1. - 4. Stunde Unterricht, Zeugnisausgabe<br />
2. Februar unterrichtsfrei: pädagogischer Tag<br />
10. Februar 20:00 Bistro <strong>Schule</strong>lternbeiratssitzung Jahrgänge 9 - 13<br />
14. Februar "Tag der offenen Tür"<br />
18. Februar 20:00 Bistro <strong>Schule</strong>lternbeiratssitzung Jahrgänge 5 – 8 (G8)<br />
27. Februar 15.00 bis 19.00 Uhr Elternsprechtag<br />
23.-24. Februar Rosenmontag unterrichtsfrei / beweglicher Ferientag<br />
22. Mai Fastnachtsdienstag unterrichtsfrei / beweglicher Ferientag<br />
25. Mai 20:00 Bistro <strong>Schule</strong>lternbeiratssitzung<br />
2.-5.Juni unterrichtsfrei: Deutsches Turnfest / mündliches Abitur<br />
<strong>Kant</strong> Aktuell nimmt noch Redakteure auf<br />
für<br />
� Schulinterne Neuigkeiten: Halte Kontakt zu den tonangebenden Leuten in der <strong>Schule</strong><br />
� Literatur: Schreibe Gedichte und Geschichten für uns<br />
� Sport: Beobachte die Erfolge unserer Schulmannschaften<br />
� Layout: Gib den Artikeln das optimale Format<br />
� Alle Ideen, die Du gerne in einer Schulzeitung sehen möchtest<br />
Interesse?<br />
Dann kommt freitags um halb zwei in die Bibliothek (bis 14:50 h).<br />
Habt Ihr Infos für die Redaktion?<br />
Einfach nachfolgenden Zettel (liegt am Briefkasten aus) ausfüllen und in den<br />
gelben KA-Briefkasten im Lehrerzimmer einwerfen! Ebenso Beiträge für<br />
KANT AKTUELL-Druckausgaben oder KANT AKTUELL-Wandzeitung<br />
bitte dort einwerfen [auf CD; Übertragung vom Stick nach Absprache]<br />
Oder als E-Mail senden an: kantaktuell@iks-ruesselsheim.de<br />
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