Seite 14 - Stiftung Diakoniestation Kreuztal
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Brustkrebs<br />
– Was ist Brustkrebs (Mamma-Carcinom)?<br />
Beim Brustkrebs, auch Mamma-Carcinom genannt, handelt es sich um den häufigsten<br />
bösartigen Tumor bei der Frau und er entsteht in der weiblichen Brustdrüse.<br />
Beim Brustkrebs, auch Mamma-Carcinom genannt, handelt<br />
es sich um den häufigsten bösartigen Tumor bei der<br />
Frau und er entsteht in der weiblichen Brustdrüse. Nur<br />
etwa 1/4 der Tumoren in der Brust sind bösartig, sie heißen<br />
Carcinome. Die übrigen 3/4 sind gutartig, bzw. stellen<br />
Vorstufen einer möglichen Krebserkrankung dar und<br />
können mit einem operativen Eingriff entfernt und in der<br />
Regel dadurch geheilt werden. In den meisten Fällen geht<br />
die Tumorbildung von den Milchdrüsen oder den Milchgängen<br />
der Brustdrüse aus. Der häufigste Brustkrebs ist<br />
der Milchgangskrebs. Darüber hinaus kommen weitere,<br />
seltene Krebserkrankungen der Brust vor. Das Erkrankungsrisiko<br />
steigt ab dem vierten Lebensjahrzehnt mit<br />
zunehmendem Alter allmählich an. Das mittlere Erkrankungsalter<br />
liegt bei 63 Jahren. Das Mamma-Carcinom<br />
stellt in Deutschland mit 28% die häufigste Krebserkrankung<br />
bei Frauen dar. In seltenen Fällen sind auch Männer<br />
von Brustkrebs betroffen, unter 1%. Nach Angaben des<br />
Robert-Koch-Institutes erkranken jährlich über 56000<br />
Frauen in Deutschland an einem Mamma-Carcinom.<br />
Die meisten Patientinnen (90-95 %) erkranken spontan,<br />
das heißt, für die Erkrankung können keine einzelnen Ursachen<br />
oder bestimmte Lebensweisen ausfindig gemacht<br />
werden. Prinzipiell kann jede Frau an Brustkrebs erkranken.<br />
Entstehung<br />
Bis heute kann niemand sicher sagen, welche Faktoren<br />
Brustkrebs letztlich auslösen können. Es gibt aber einige<br />
Umstände, die überdurchschnittlich häufig im Zusammenhang<br />
mit Brustkrebs auftreten und die Wahrscheinlichkeit<br />
für eine Brustkrebserkrankung leicht erhöhen. Ein<br />
wesentlicher Risikofaktor ist das Alter der Frau selbst. Bei<br />
etwa 1/3 der Frauen, die an Brustkrebs erkranken, liegen<br />
gleichzeitig mehrere weitere Faktoren vor. Andererseits<br />
müssen aber auch Frauen mit mehreren Risikofaktoren,<br />
nicht zwingend an Brustkrebs erkranken.<br />
Alter<br />
Das Risiko nimmt mit jedem Lebensjahrzehnt erheblich<br />
zu. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwa über 62<br />
Jahren.<br />
Weibliche Hormone<br />
Man kennt heute eine Reihe von Substanzen, die das<br />
Wachstum und die Teilung von Krebszellen im allgemeinen<br />
und speziell von Tumorzellen der Brustdrüse regulieren<br />
und beeinflussen. Die Geschlechtshormone Östrogen<br />
und Gestagen beeinflussen nicht nur den Menstruationszyklus,<br />
sondern auch die Entwicklung der Brust. Es liegt<br />
darin begründet, dass Tumorzellen, wie gesunde Zellen<br />
auch, auf ihrer Oberfläche sogenannte Rezeptoren besitzen.<br />
Das sind bestimmte Eiweiße, welche die Östrogene<br />
wie eine Empfangsstation aufnehmen können. Die Bindung<br />
wirkt auf die Zellen wie ein Signal. Die Tumorzellen<br />
teilen und vermehren sich dadurch schneller. Man spricht<br />
in diesem Fall auch von Zellen, die Östrogenrezeptor positiv<br />
sind. Ein Pathologe kann anhand von Gewebeproben<br />
diesen sogenannten Hormonstatus ermitteln.<br />
Auch Stillen hat einen Einfluss. Die Oberflächenzellen der<br />
Milchdrüsen liegen bis zur Geburt des ersten Kindes relativ<br />
unbestimmt vor. Erst nach der ersten Geburt bewirkt<br />
ein hormoneller Impuls, dass die Milchdrüsenzellen ihre<br />
Funktion der Milchproduktion aufnehmen. Bleibt dies auf<br />
Grund von Kinderlosigkeit aus, steigt das Risiko, dass diese<br />
Zellen in späterer Zeit außer Kontrolle geraten und<br />
bösartig entarten. Viele Frauen interessieren sich vor der<br />
Entscheidung für eine Hormonersatztherapie vor allem<br />
für das Brustkrebsrisiko. Bisherige Untersuchungen zeigen,<br />
dass durch eine Hormonersatztherapie das Brustkrebsrisiko<br />
geringfügig erhöht werden kann. Das bedeutet,<br />
dass bei 1000 Frauen im Alter zwischen 50 und 70<br />
Jahren durch eine mehr als 5-jährige Hormonersatztherapie<br />
zwei zusätzliche Brustkrebsdiagnosen gefunden werden.<br />
Bei einer mehr als 10-jährigen Therapie wären es 6<br />
zusätzliche Fälle.<br />
Genetische Vorbelastung<br />
Brustkrebs gehört zu den Krebserkrankungen, die in manchen<br />
Familien gehäuft vorkommen. Das Auftreten sogenannter<br />
Brustkrebsfamilien lieferte schon früh Hinweise<br />
auf eine Beteiligung genetischer Faktoren bei der Entstehung<br />
von Brustkrebs. Man geht heute davon aus, dass<br />
etwa 4-9% aller Brustkrebsfälle erblich bedingt sind.<br />
Ernährung und Lebensstil<br />
Fettreiche Ernährungsgewohnheiten sind ein bedeutsamer<br />
Faktor für nahrungsabhängige Krebserkrankungen<br />
(Speiseröhre, Magen, Darm) und andere Erkrankungen,<br />
wie Herz-Kreislauf oder Diabetes. Bei Krebserkrankungen<br />
der Brust ist die Ernährung vor allem deswegen wichtig,<br />
weil sie Einfluss auf die körpereigene Hormonproduktion<br />
nimmt. Übermäßiger Alkoholkonsum fördert in gewissem<br />
Umfang das Brustkrebsrisiko, was wahrscheinlich<br />
mit einer Erhöhung des Östrogenspiegels im Blut zu erklären<br />
ist. Tritt gleichzeitig Folsäuremangel auf verstärkt<br />
das den negativen Einfluss von Alkohol, denn Folsäure<br />
ist wichtig für die Stabilität des Erbgutes. Für Frauen, die<br />
bereits vor ihrem 16. Lebensjahr rauchten, ist das Risiko<br />
für Brustkrebs möglicherweise erhöht. Mit dem Konsum<br />
von Tabak sind aber prinzipiell die meisten Krebserkrankungen<br />
assoziiert - wer das Rauchen aufgibt, verringert<br />
dementsprechend das Risiko ernsthafter Erkrankungen -<br />
Bewegung und Sport mit körpergerechter Intensität senkt<br />
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