01.12.2012 Aufrufe

400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4.2 Die ersten Gebäude entstehen<br />

Zum Ausgleich der Schwankenden Erzeugungs- und Absatzmengen werden zwischen 1895<br />

und 1897 auf dem Kochfeld zwei Zentralmagazine errichtet. Sie bestehen aus einstöckigen,<br />

gleichartigen Rohziegelbauten mit Quaderpfeilern und Ziegeldach. Wegen der schlechten<br />

Bodenverhältnisse waren kostspielige Fundamentierungdsarbeiten erforderlich. Die<br />

Salzzufuhr erfolgte auf Rollbahn. (MATL, 85f)<br />

(da sollte ein bild herein!)<br />

Der 26.07.1897 war sicher ein bedeutsamer Tag für ganz <strong>Ebensee</strong>. Der k.k. Finanzminister,<br />

Leon Ritter von Bilinski, war mit Gattin angereist, um den ersten Spatenstich zu dem nach<br />

ihm benannten neuen Sudwerk auf dem Kochfeld auszuführen. Es wurde nach Plänen des<br />

Bergrates Max v. Arbesser mit zwei Sudpfannen (Pannen X und XI, á 285 m 2 ) errichtet, diese<br />

wiesen natürlich Kohlefeuerungen nach neuester Technik auf, auch wurde das Salz nicht mehr<br />

nur Hand ausgepehrt, sondern von einer hydraulischen Ausziehvorrichtung, die die meiste<br />

Arbeit erledigte.<br />

Das Bilinski-Werk ging am 27.11.1898 in Betrieb. Damit war ein bedeutender Schritt zu<br />

verlegung der Salzproduktion auf das rechte Traunufer getan, wenn es auch noch <strong>Jahre</strong><br />

dauerte, bis die alten, architektonisch allerdings sehr schönen, Anlagen außer Betrieb gingen.<br />

Die beiden Pfannen arbeiteten bis Dezember 1948.<br />

Der Personalstand der Saline betrug 1889 gesamt 445 und erhöhte sich bis 1899 auf 605.<br />

<strong>Ebensee</strong> hatte zu dieser Zeit (1900) 7.659 Einwohner. Da der Kohlenverbrauch bis 1899<br />

schon auf 4.230 t gestiegen war, wurde das Jahr davor beim neuen Werk ein Kohlenmagazin<br />

errichtet, das in 18 Abteilungen 220 t aufnehmen konnte.<br />

4.3 Siedesalz- versus Vakuumsalzerzeugung<br />

Die Pfannensalzerzeugung war, trotz der im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts erfolgten<br />

Verbesserungen der Pfannen und der -heizung, ein energetisch sehr unwirtschaftliches<br />

Verfahren, denn mehr als die Hälfte der eingesetzten Enrgie aus der Verbrennung von Kohle<br />

ging dabei ungenützt (als Brüdendampf) verloren. Dieses Problem hat Peter Rittingen in der<br />

Mitte des 19. Jhdt. völlig richtig gesehen und wollte es mit der Erfindung der Wärmepumpe<br />

beheben. Er scheiterte nicht am Prinzip, dieses ist richtig, er scheiterte an dem in der<br />

ungereinigten Sole gelöst vorhandenen Gips.<br />

Erst 1903 kommt das von Rittinger erfundene und von der Firma „Triplex, Gesellschaft für<br />

Soleverdampfung im Vakuum m.b.H.“ weiterentwickelte Verfahren in den Salinen eingeführt<br />

werden. Die gleichzeitig eigeführt Vorstufe der Solereinigung ist Veraussetzung dafür. In ihr<br />

wird der in der Sole gelöste Gips ausgefällt. In <strong>Ebensee</strong> ging 1904 die erste Vakuumanlage in<br />

Betrieb und bewährte sich bis zu Gündung der neuen Betriebsstätte in Steinkogel.<br />

Das Prinzip der Vakuumverdampfung besteht bekanntlich darin, den Siedepunkt der zu<br />

verdampfenden Flüssigkeit durch Herabsetzung des darauf lastenden Druckes zu erniedrigen.<br />

Für die Soleverdampfung hat sich der sogenannte Dreifach-Effekt als der günstigste bewährt.<br />

Es ist eine Gruppe von 3 eingeschlossenen Verdampfern vorhanden; in jedem Verdampfer<br />

befindet sich ein geschlossenes Heizsystem, bestehend aus Heizrohren oder Heizringen. Der<br />

erste Verdampfer wird durch den Abdampf einer Dampfmaschine oder Dampfturbine, der<br />

zweite Verdampfer durch dieBrüden des ersten, der dritte durch die Brüden des zweiten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!