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400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

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Zwischen 1914 und 1919 werden aber auch noch einmal zwei Sudwerke mit je 200 m 2<br />

großen Haupt- und 128 m 2 großen Nachpfannen errichtet, die bis 1953 arbeiten. So steht die<br />

Saline <strong>Ebensee</strong> am Ende des Ertsten Weltkrieges, bei gänzlich veränderten<br />

Absatzbedingungen mit 13 Pfannen und 2 Vakuumalagen in Betrieb.<br />

4.5 Der Erste Weltkrieg 1914 <strong>–</strong> 1918<br />

4.5.1 Wege in den Krieg<br />

(da wäre halt auch ein bild ganz schön!)<br />

Ich meine, dass der sogenannte „österreichisch-ungarische Ausgleich“ von 1867 eine der<br />

Ursachen für den Ersten Weltkrieg gewesen ist. Unter dem „Dach“ von Österreich hat ein<br />

durch dem Wiener Kongress (1814/15) vergrößertes Völkergemisch Platz finden müssen. 10<br />

größere und eine Reihe kleinere Ethnien hätten darunter einen Interessensaugleich finden<br />

sollen: Albaner, Bosnier, Bulgaren, Deutsche, Friulaner, Italiener, Kroaten, Ladiner, Polen,<br />

Räto-Romanen, Rumänen, Ruthenen, Serben, Slowaken, Slowenen, Tschechen, Türken,<br />

Ukrainer Ungarn u.a.. Das war unter der rigiden Herrschaft einer kaiserlichen<br />

Oberbuchhalterseele eifach nicht möglich.<br />

Dem Kaiser wurde der österreichisch-ungarische Ausgleich abgerungen. Dieser sogenannte<br />

„Ausgleich“ bedeutete: ein Völkergemisch wurde unter deutssprachige und eines unter<br />

ungarischssprachige Hegemonie gestellt. Es sei nicht in Abrede gestellt, dass der Kaiser, der<br />

oberste Beamte „seiner“ Völker, die Gleichberechtigung aller gewollt hat. Sie war nur in den<br />

vorhandenen Strukturen nicht möglich.<br />

Die Magyaren waren 1867 in ihrer Reichshälfte in der Minderheit und begannen, durch die<br />

sofortige Abschaffung der muttersprachlichen und Einführung ungarischsprachlicher<br />

Grundschulen, ein ziemlich konsequentes Magyarisierungsprogramm. Das war, wie ich<br />

meine, Mitursache für den sich verstärkenden Nationalismus.<br />

Die Annexion von Bosnien und Herzegowina 1908/09 durch Österreich-Ungarn störte die von<br />

Russland unterstützten panslawistischen Bestrebungen insbesondere aber Interessen des<br />

Königreichs Serbien.<br />

Generell zu bezweifeln ist, ob ein friedliches Zusammenleben vieler Ethnien unter zwei<br />

Hegemonieansprüchen überhaupt möglich ist. Wenn nicht jeder Volksgruppe aureichende<br />

Selbstbestimmung und national-kulturelle Entwicklungsmöglichkeiten hat, kann - so meine<br />

ich - friedliches Zusammenleben nicht gelingen. Das ist ein ganz aktulles Problem auch für<br />

das heutige, vereinigte Europa.<br />

In Europa hatte zu Beginn der 20. Jahrhunderts die Waffenindustrie Hochkonjunktur. Allein<br />

zwischen 1901 und 1914 wurden 52,6 Milliarden Golddollar in Rüstung investiert. (WAGNER,<br />

177) Wie viele Probleme hätten mit diesem Geld von pazifistischen Politikern behoben werden<br />

können, wenn es solche gegeben hätte?<br />

4.4.2 Der Krieg beginnt in Euphorie<br />

Ist ein Volk durch (Lügen- und Hetz-)Propaganda ausreichend „aufgeklärt“, sind Waffen<br />

allemal dazu da, um mit Begeisterung benützt zu werden, aus wirtschaftlichen, nationalen,<br />

hegemonistischen, militärischen, revanchistischen, ... Gründen und auch aus „Gründen der<br />

Ehre“, meist aber aus einem unentwirrbaren Gemisch von „Gründen“. Alle „Kriegsgründe“

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