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400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

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wird der in der Sole gelöste Gips ausgefällt. In <strong>Ebensee</strong> ging 1904 die erste Vakuumanlage in<br />

Betrieb und bewährte sich bis zu Gündung der neuen Betriebsstätte in Steinkogel.<br />

Das Prinzip der Vakuumverdampfung besteht bekanntlich darin, den Siedepunkt der zu<br />

verdampfenden Flüssigkeit durch Herabsetzung des darauf lastenden Druckes zu erniedrigen.<br />

Für die Soleverdampfung hat sich der sogenannte Dreifach-Effekt als der günstigste bewährt.<br />

Es ist eine Gruppe von 3 eingeschlossenen Verdampfern vorhanden; in jedem Verdampfer<br />

befindet sich ein geschlossenes Heizsystem, bestehend aus Heizrohren oder Heizringen. Der<br />

erste Verdampfer wird durch den Abdampf einer Dampfmaschine oder Dampfturbine, der<br />

zweite Verdampfer durch dieBrüden des ersten, der dritte durch die Brüden des zweiten<br />

Verdampfers geheizt, während die Brüden des dritten Verdampfers in einem barometrischen<br />

Kondensators niedergeschlagen werden.<br />

Die Siedetemperatur ist im ersten Verdampfer etwa 90°, im zweiten 70° und im dritten 50°<br />

entsprechend einem Vakuum von etwa 20 cm, 50 cm und 70 cm Hg-Säule.<br />

Ein weiterer großer Vorteil der Vakuumsalzerzeugung ist , daß es hiebei möglich ist, die<br />

Kraft- und Wärmewirtschaft zu kuppeln. Es wird in einer Kesselanlage möglichst hoch<br />

gespannter Dampf erzeugt, dessen Erzeugung bekanntlich nicht viel mehr Kohle erfordert, als<br />

jener von niedrig gespanntem Dampf. Die Spannungsenergie dieses Dampfes wird nun in<br />

einer vorgeschalteten Gegendruck-Dampfturbine bis auf etwa 0,5 atü ausgenützt und damit<br />

mit einem geringen Mehraufwand an Kohle sehr billig Kraft erzeugt. Der weitgehend<br />

entspannte Abdampf der Turbine, dessen Wärmeinhalt aber noch sehr bedeutend ist, geht nun<br />

in die Vakuumverdampfanlage und dient als Heizdampf für den ersten Verdampfer. Die<br />

Soleverdampfanlage ist sozusagen der Kondensator für die Dampfturbine. Der Abdampf der<br />

letzteren wird weitgehend zur Salzerzeugung (nämlich zur Solevorwärmung) genützt, wärend<br />

zum Bespiel bei einem Dampfwerk mit Kondensation der gesamte Wärmeinhalt des<br />

Abdampfes der Turbine mir dem Kühlwasser der Kondensation nutzlos abgeführt wird.<br />

(hier sollte ein bild einer triplexanlage herein)<br />

Nach mehr als 300 <strong>Jahre</strong>n wird durch die Installierung der sogenannten Triplex-Anlage in<br />

der Saline <strong>Ebensee</strong> ein grundsätzlich neues Sudverfahren eingeführt, mit dem erstmals<br />

Feinsalz, dessen Nachfrage ständig im Steigen ist, auf direktem Wege erzeugt werden kann.<br />

(MATL, 99f)<br />

Bedient wurde die Anlage von sechs Mann. Der Salzausfall erfolgte in den drei Siedekörpern<br />

gleichzeitig und kontinuierlich. Es handelte sich um fast chemisch reines Salz (99,3% NaCl).<br />

Wegen seiner großen Reinheit ist es nicht nur Speisesalz erster Güte, sondern auch für<br />

Verwendungen, z.B. als Käse- und Buttersalz, sowie für pharmazeutische und chemische<br />

Zwecke vorzüglich geeignet. (MATL, 102)<br />

4.4 Die Vakuunsalzerzeugung nimmt zu<br />

Da die Nachfrage nach Tafelsalz ständig zu mimmt, wird in den <strong>Jahre</strong>n 1909/10 mit dem<br />

sogenannten Dr. Meyer-Werk eine zweite Vakuumanlage errichtet. Auch dieses erhält seinen<br />

Namen nach einem k.k. Finazminister, nämlich nach Dr. Robert Meyer. Bei der Anlage, die<br />

für eine Tagesproduktion von 3,6 t ausgelgt ist, werden bisherige Erfahrungen berücksichtigt.<br />

Das Werk wird in seiner Betriebszeit oft umgebaut, modernisiert und erweitert. Diese<br />

Vakuumanlage geht am 03.04.1969 wegen Überalterung außer Betrieb .

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