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400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

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Fortschritte auf dem Gebiete der Heiztechnik und die Errichtung der Pferdeeisenbahn<br />

Lambach - Gmunden, sowie die Eröffnung der Trausee-Dampfschifffart ändern die Situation<br />

gründlich.<br />

Die ersten Versuche 1849 mit „Steinkohle“ Salz zu sieden schlugen fehl, die Temperatur stieg<br />

nur auf 70 Grad, es fiel kein Salz aus. Die Pultöfen waren zur Kohleverheizung nur schlecht<br />

geeignet. Im <strong>Jahre</strong> 1851 wurde zu <strong>Ebensee</strong>gegen 200.000 Centner Traunthaler Braunkohlen<br />

verwendet und dieser Versuch im Großen lehrte, dass die damit producirte Salzmengenach<br />

dem damaligen Preis der Kohle und des Holzes, mit letzterem um 20Procent billeger erzeugt<br />

werden könnte. (HAUER, 262) Noch hatte das Holz wegen der für den Kohlebrand<br />

mangelhaften Heiztechnik die Nase vorn.<br />

Die durch den Hüttenmeister Josef von Ferro 1855 eingeführten „Treppenrostöfen“ brachten<br />

die Wende. 1868 konnte die k.k. Salinen- und Forstdirektion (bis 1850 Salzoberamt!) melden,<br />

dass sich die Kohlefeuerung als vorteilhaft erweise, und 1871 wird angeordnet, dass alle<br />

Pfannen auf Kohlebetrieb umzustellen seien. (KOLLER, 1954, 96) Von einem Sozialplan für die<br />

„freigesetzten“ Holzknechte ist nirgends Erwähnung getan! So war sie, „die gute, alte Zeit“!<br />

Da der Salzverschleiß ständig gestiegen, musste auch die Produktion ausgeweitet werden,<br />

deshalb wurde zwischen 1869 und 1870 das Reservewerk mit einer Pfannengröße von 241 m 2<br />

gebaut und am 02.11.1870 in Betrieb genommen und bis 1886 mit Holzfeuerung betrieben.<br />

3.4 Einen neue Zeit dämmert herauf<br />

(bitte hier das schema 7 von arbesser einfügen)<br />

Lageplan der Salinen <strong>Ebensee</strong> nach in der Zeit von 1870 bis 1877<br />

(ARBESSER Max von, 1889)<br />

Die Revolution von 1848 war auch im Kammergut zu spüren: in Hallstatt verlangten die<br />

Bergarbeiter lautstark die Wiedereinführung des Proviantgenusses, verbilligten Stockzins und<br />

uneingeschränkten Streubezug; im Ischl erzwangen die Arbeiter die sofortige Herabsetzung<br />

des Mehl- und Grießpreises; in <strong>Ebensee</strong> wurden „Droh- und Brandbriefe“ gefunden und in<br />

Stadl rissen die verarmten Schiffsleute die Geleise der Pferdeeisenbahn auf. Allzu<br />

revolutionär war das alles nicht, und der Obrigkeit gelang es recht schnell, durch kleine<br />

Entgegenkommen alles wieder zu kalmieren. Es gab aber auch umwälzendes.<br />

3.4.1 Die Veränderung der Verwaltungsstrukturen<br />

Was die Ordnungsverhältnisse betrifft, blieb fast keinen Stein auf dem anderen. Die<br />

Verwaltung des Staates erfuhr einen ziemlich radikalen Umbau. Von den alten Institutionen<br />

blieben nur das Herrscherhaus mit dem Kaiser als fast unumschränkten Machtfaktor und das<br />

kostspielige und in allen Kriegen erfolglose Heer.<br />

Die alten Pflegämter, für <strong>Ebensee</strong> waren drei zuständig: Wildenstein, Traunkirchen und Ort,<br />

in denen Gewaltentrennung noch ein Fremdwort war, wurden aufgelöst. Sie waren<br />

Verwaltungs-, Polizei-, Gerichts- und Steuerbehörde in einem gewesen. Ihre Aufgaben<br />

übernahmen Bezirkshauptmannschafften, Bezirksgerichte und Bezirkssteuerämter. Letztere<br />

konnten auf die zu Beginn des Jahrhunderts erstellen Katastralkarten und Steuerkataster zur<br />

Steuerbemessung zurückgreifen, in welche die diversen Dienstbakeiten aufgingen.

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