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400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

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Die guten Erfahrungen mit den Pultöfen bei der Salzdörrung und die vielversprechenden<br />

Ergebnissen mit diesen beim Sieden in Reichenhall und 1847 in <strong>Ebensee</strong>, veranlassten dazu,<br />

sie generell einzuführen. Sie hatten zudem den Vorteil, dass mit ihnen auch Hartholz<br />

verfeuert werden konnte. Pulöfen blieben bis zum Übergang auf Kohlenfeuerung in Betrieb.<br />

Die Verbrennung von Holz in Pultöfen leiferte eine völlig rauchfreie Flamme, eine wesentlich<br />

höhere Temperatur und einen wesentlichr höheren Salzausschlag verglichen mit der<br />

bisherigen Feuerung, die keinen Rost hatte. (SCHRAML, 1936, 101, 190f)<br />

Generell kann gesagt werden, dass die Salzproduktion des Kammergutes (Aussee mit<br />

inbegriffen!) in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von rund 275.000 auf 564.000 t stieg.<br />

Der Verkauf verlagerte sich mehr und mehr vom Küfel- und Fasselsalz (beides in teuren<br />

Holzgebinden) zum Füderlsalz (ohne Holzgebinde), was die Fertiger und Küfelarbeiter<br />

allmählich um ihr Geschäft brachte. (SCHRAML, 1936, 246 u. 248)<br />

Man begann zu dieser Zeit auch drüber nachzudenken, ob mit Pulöfen nicht auch Kohle zu<br />

verfeuern wäre.<br />

3.3 Die Kohle verdrängt das Holz<br />

Als 1789 die ersten beiden Zillen Geboldskirchner Lignit, oder „Steinkohle“, wie man damals<br />

dazu sagte, nach <strong>Ebensee</strong> gebracht wurden, mit dem Auftrag zu untersuchen, ob nicht etwa<br />

die Steinkohle zum Salzsud nützlich gebraucht werden könnte, da ahnte sicher noch niemand,<br />

welche Konsequenzen dieser Auftrag langfristig haben würde.<br />

1805 waren beim Verwesamt <strong>Ebensee</strong> 386 Salzarbeiter und 1.277 Holzarbeiter beschäftigt.<br />

(KOLLER, 1954,93) letzter werden alle innerhalb der nächsten 70 <strong>Jahre</strong> nicht mehr gebraucht,<br />

oder wie man heute so beschönigend sagt „freigesetzt“, wobei sich die Frage stellt, wie frei<br />

man ohne Arbeit und Einkommen denn sein kann!<br />

1793 schickte man 16 ärarische Holzknechte unter der Aufsicht des Bergzusehers Riezinger<br />

nach Wolfsegg, welche das Flötz für den anfänglichen Tagbau freilegten und die Vorarbeiten<br />

für den künftigen Bergbau begannen. .,..<br />

Die bergrechtliche Verleihung des Bergbaurechtes erfolgte am 1. November 1793, für dessen<br />

erste Ausnützung in Wolfsegg der Umstand sprach, daß von hier aus der für die Kohlenabfuhr<br />

nächste Weg über Schwanenstadt zum Traunfall führte. Von dort konnte die Kohle im<br />

Gegentrieb weiter befördert werden. (SCHRAML, 1934, 430 f)<br />

1805 standen in Wolfsegg 52 Mann ober und unter Tag in Arbeit. 1809 wurden schon 90.000<br />

Zentner Kohle gefördert, deren Transport nach <strong>Ebensee</strong> allerdings sehr teuer kam. Zudem<br />

bereiteten die Kriegsereignisse und die damit verbundene Abtretung des Kohlerevieres durch<br />

den Wiener Frieden an die Bayern, dem Kohleabbau durch das Salzoberamt ein jähes Ende.<br />

Die hochgespannten Erwatungen hinsichtlich der Verwendungsmöglichkeiten der Kohle<br />

erfüllten sich (noch) nicht. Sie eignete sich wohl zur Beheizung der Amtsräume und zur<br />

Salzdörrung, nicht aber - bei den vorhandenen Pultöfen - zum Sud, auch nicht als<br />

Schmiedekohle. Der Wolfsegger Bergbau wurde vom Salzobermat wieder aufgegeben und<br />

ging in private Hände über. (KOLLER, 1954, 94)

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