400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007
400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007
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Das Jahr 1805 brachte <strong>Ebensee</strong> wieder französisches Militär, und französische Gendarmen<br />
bewachten österreichisches Salz, bis der Friede von Pressburg vom 26.12.1805 den 3.<br />
Koalitionskrieg beendete. Das Salzkammergut war von Franzosen und Österreich von<br />
Venetien, Istrien, Dalmatien und Vorderösterreich „befreit“. 1808 bemächtigten sich die<br />
Franzosen wieder der ärarischen Güter. Glücklicher Weise konnten die verwesamtlichen<br />
Kassengelder noch rechtzeitig beseitigt werden, worüber die Franzosen wohl wenig Freude<br />
hatten.<br />
2.16 Die Einführung der Tiroler Pfanne<br />
Es ist erstaunlich, dass sich die runde Pfanne zur Versiedung der Sole zu Salz über<br />
Jahrhunderte praktisch ohne jede technische Veränderung halten konnten. Sie hatten nämlich<br />
auch erhebliche Nachteile. Die sogenannten „Hienacken“, auf der sie über der Feuerung<br />
aufgehängt waren, bilderten ein nicht unerhebliches Hindernis bei der Salzausbringung. Einer<br />
der Sieder musste das ausfallende Salz mit einer Metallkrucke viertelstündlich zwischen<br />
diesen Haken herauszuziehen.<br />
Der Haller Salinendirektor Menz von Schönfeld, war auf die Idee gekommen, die Pfannen<br />
rechteckig und ohne „Hienhacken“ zu versuchen. Er hatte damit Erfolg und wurde dafür<br />
angefeindet, oder wie Schraml sagt: ... der Erfinder der neuen Tiroler Pfanne, Menz von<br />
Schönfeld, war lange Zeit hindurch ein Opfer des Neides und der Missgunst ... (SCHRAML,<br />
1934, 61) Das ist halt des öfteren so, dass sehr gute Leute, weil sie besser sind als der<br />
Durchschnitt, von diesem angefeindet werden <strong>–</strong> war so <strong>–</strong> ist so <strong>–</strong> wird so bleiben! Neu bei der<br />
Tiroler Pfanne war nicht nur die Form sondern auch der bewegliche, zentrale Ofenherd, der<br />
auf einem Wagen ins Zentrum der Pfanne gestellt und zur Schürung herausgezogen wurde .<br />
Über den abziehenden Heizgasen war eine Dörre aus Blech angebracht, auf der das<br />
ausgepehrte Salz (vor-)abgetrocknet wurde.<br />
Der Salzamtmann, Josef Lenobel, Freiherr von Edlersberg, hatte 1795 in Ausse schon eine<br />
solche Pfanne probeweise in Betrieb genommen; mit gutem Erfolg: der Holzverbrauch war<br />
geringer, der Sudausschlag besser als bei der Rudpfanne. Deshalb wurde beim Bau des neuen<br />
Sudwerkes in <strong>Ebensee</strong>, der im Februar 1796 begann eine Tiroler Pfanne in der doppelten<br />
Größe der Ausseer Probepfanne 1) eingebaut, die 1798 in Betrieb ging. Das war der Anfang<br />
vom Ende der Rundpfanne. Alle Pfannen wurden nach und nach auf die Tirole Art umgestellt.<br />
1) ihre Maße waren: 16,566 x 8,275 m, die Fläche betrug 137 m 2 . Die Rudpfannen wiesen damals eine Fläche von rund 360 m 2 auf<br />
2.17 Die Pferdeeisenbahn verdrängt die Traunschifffahrt<br />
Schon 1815 wies auf Grund der hohen Kosten des Salztransportes auf der Traun, deren<br />
größter Teil auf die Schiffbarhaltung des Flusses entfiel, der Referent des Salzoberamtes,<br />
Oberamtmann von Adlersburg darauf hin, dass in England schiffbare Kanäle durch den Bau<br />
von Pferdeeisenbahnen ersetzt würden, die einen wesentlich kostengünstigeren Transport<br />
erlaubten. Es dauerte nur noch 20 <strong>Jahre</strong>, dann lief der Salztranport zwischen Gmunden und<br />
Budweis auf Schiene. (SCHRAML, 1934, 251f)<br />
2.17.1 Die Pferdeeisenbahn Linz - Budweis (1832 - 1872) 1)<br />
Ausgehend vom bestehenden Pferdefuhrwerkstransport auf mehr oder weniger befestigten<br />
Fuhrwegen (Straßen) war im dritten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts die wirtschaftspolitische