400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007
400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007
400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007
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Hand in Hand mit der Ausweitung des Siedens (zur Geldbeschaffung der Herrschenden) ging<br />
eine Ausdehnung der Absatzgebiete. Dazu musste das bayrisch und salzburgische Salz aus<br />
ihren bisherigen Absatzgebieten verdrängt werden. Die Regierung war bestrebt, im ganzen<br />
Herrschaftsbereich „eigenes“ Salz (das ist solches aus dem Kammergut!) zu Geld zu machen,<br />
denn für die Verwendung dieser Mittel bedufte der Kaiser nicht der Zustimmung der<br />
Landstände, er konnte drüber nach freiem Ermessen verfügen. (GILESBERGER, 35)<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1527 wurde die „Kaiserliche Hofkammer“ in Wien errichtet, die als oberste<br />
Verwaltungsbehörde des Kammergutes etabliert wurde.<br />
Weil aber alles Lebende einer unvermeidlichen Entwicklung unterliegt, und weil<br />
Bequemlichkeit und Machtmissbrauch immer wieder zu Missständen führen (die Missstände,<br />
die sich im Kammergut immer wieder zeigten, waren durchaus gravierender Natur! Nach der<br />
„guten, alten Zeit“ habe ich bisher vergeblich gesucht!) machten eine immer wiederkehrende<br />
Korrektur der Vorschriften erforderlich. Dem ersten „Reformazionslibell“ von 1524 folgte<br />
1563 ein „Zweites Reformationslibell“ und 1656 ein drittes.<br />
1.2 Die kaiserlichen Beamten<br />
Dem Salzamtmann als obersten kaiserlichen Beamten standen eine Reihe weiterer Beamter<br />
zur Seite; in Gmunden: der „Einnehmer“ als sein Stellvertreter und „Gegenschreiber“, der für<br />
die Geldgebarung zuständig war. Der „Mautner“ und sein Gegenschreiber leiteten die<br />
Salzausfuhr bis zum „Stadl“ bei Lambach und waren auch für die Gebäudeverwaltung und<br />
<strong>–</strong>errichtung zuständig. Der „Hofkastner“ besorgte die Getreideeinfuhr und die Aufsicht über<br />
die Fudererzeugung und deren Abtransport auf der Traun. Auch an den Produktionsorten<br />
amtierten wichtige Beamte: in Hallstatt der „Hofschreiber“, ihm unterstellt war der<br />
„Bergmeister“ , der am „Rudolfsturm“ seinen Amtssitz hatte. In den <strong>Salinenort</strong>en Ischl und ab<br />
<strong>1607</strong> auch <strong>Ebensee</strong> war jeweils der „Verweser“ höchste Instanz, Brotgeber, Betriebsleiter,<br />
Verwalter und Richter in erster Instanz, alles in einer Person, wehe dem, der ihm zu<br />
widerstehen versuchte! Er wurde von seinem Gegenschreiber in der Amtsverwaltung<br />
unterstützt.<br />
Dem Salzamtmann in Gmunden unterstellt waren noch der Pfleger von Wildenstein und der<br />
Medikus für das Sanitäswesen, dann der für Wald und Jagd zuständige Forstmeister, der für<br />
die Fischerei verantwortliche Fischmeiste, die auch in Gmunden amtierten und ein meist in<br />
Linz wohnhafter „advokatus fisci“ als Berater in Rechtsfragen und Vertreter des Amtes vor<br />
Gericht. (SCHRAML, 1932, 3)<br />
Als Salzamtmänner nennt SCHRAML (1932, 4):<br />
1489 Wolfgang Oeder<br />
1509 Sebastian Hofer<br />
1536 Hans Wucherer zu Dräsendorf<br />
1550 Jörg Spiller zu Mitterberg<br />
1562 Georg Neuhauser zu Blumau und Stadlkirchen<br />
1575 Christof Haydn von Dorff, Linda und Innerdorf<br />
1600 Veit Spindler von und zu Hofegg und Waldbach, Landmann und Landrat in<br />
Österreich ob der Enns, „beider Rechte Doktor“<br />
1613 Mathias Gartner, kaiserl. Rat<br />
1623 Johann Bayerhofer von Scharffenstein<br />
1625 Georg Brugglacher von Oberraittenau (auch Prugglacher)<br />
1653 Johann Achaz Graf von Seeau