01.12.2012 Aufrufe

400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Hand in Hand mit der Ausweitung des Siedens (zur Geldbeschaffung der Herrschenden) ging<br />

eine Ausdehnung der Absatzgebiete. Dazu musste das bayrisch und salzburgische Salz aus<br />

ihren bisherigen Absatzgebieten verdrängt werden. Die Regierung war bestrebt, im ganzen<br />

Herrschaftsbereich „eigenes“ Salz (das ist solches aus dem Kammergut!) zu Geld zu machen,<br />

denn für die Verwendung dieser Mittel bedufte der Kaiser nicht der Zustimmung der<br />

Landstände, er konnte drüber nach freiem Ermessen verfügen. (GILESBERGER, 35)<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1527 wurde die „Kaiserliche Hofkammer“ in Wien errichtet, die als oberste<br />

Verwaltungsbehörde des Kammergutes etabliert wurde.<br />

Weil aber alles Lebende einer unvermeidlichen Entwicklung unterliegt, und weil<br />

Bequemlichkeit und Machtmissbrauch immer wieder zu Missständen führen (die Missstände,<br />

die sich im Kammergut immer wieder zeigten, waren durchaus gravierender Natur! Nach der<br />

„guten, alten Zeit“ habe ich bisher vergeblich gesucht!) machten eine immer wiederkehrende<br />

Korrektur der Vorschriften erforderlich. Dem ersten „Reformazionslibell“ von 1524 folgte<br />

1563 ein „Zweites Reformationslibell“ und 1656 ein drittes.<br />

1.2 Die kaiserlichen Beamten<br />

Dem Salzamtmann als obersten kaiserlichen Beamten standen eine Reihe weiterer Beamter<br />

zur Seite; in Gmunden: der „Einnehmer“ als sein Stellvertreter und „Gegenschreiber“, der für<br />

die Geldgebarung zuständig war. Der „Mautner“ und sein Gegenschreiber leiteten die<br />

Salzausfuhr bis zum „Stadl“ bei Lambach und waren auch für die Gebäudeverwaltung und<br />

<strong>–</strong>errichtung zuständig. Der „Hofkastner“ besorgte die Getreideeinfuhr und die Aufsicht über<br />

die Fudererzeugung und deren Abtransport auf der Traun. Auch an den Produktionsorten<br />

amtierten wichtige Beamte: in Hallstatt der „Hofschreiber“, ihm unterstellt war der<br />

„Bergmeister“ , der am „Rudolfsturm“ seinen Amtssitz hatte. In den <strong>Salinenort</strong>en Ischl und ab<br />

<strong>1607</strong> auch <strong>Ebensee</strong> war jeweils der „Verweser“ höchste Instanz, Brotgeber, Betriebsleiter,<br />

Verwalter und Richter in erster Instanz, alles in einer Person, wehe dem, der ihm zu<br />

widerstehen versuchte! Er wurde von seinem Gegenschreiber in der Amtsverwaltung<br />

unterstützt.<br />

Dem Salzamtmann in Gmunden unterstellt waren noch der Pfleger von Wildenstein und der<br />

Medikus für das Sanitäswesen, dann der für Wald und Jagd zuständige Forstmeister, der für<br />

die Fischerei verantwortliche Fischmeiste, die auch in Gmunden amtierten und ein meist in<br />

Linz wohnhafter „advokatus fisci“ als Berater in Rechtsfragen und Vertreter des Amtes vor<br />

Gericht. (SCHRAML, 1932, 3)<br />

Als Salzamtmänner nennt SCHRAML (1932, 4):<br />

1489 Wolfgang Oeder<br />

1509 Sebastian Hofer<br />

1536 Hans Wucherer zu Dräsendorf<br />

1550 Jörg Spiller zu Mitterberg<br />

1562 Georg Neuhauser zu Blumau und Stadlkirchen<br />

1575 Christof Haydn von Dorff, Linda und Innerdorf<br />

1600 Veit Spindler von und zu Hofegg und Waldbach, Landmann und Landrat in<br />

Österreich ob der Enns, „beider Rechte Doktor“<br />

1613 Mathias Gartner, kaiserl. Rat<br />

1623 Johann Bayerhofer von Scharffenstein<br />

1625 Georg Brugglacher von Oberraittenau (auch Prugglacher)<br />

1653 Johann Achaz Graf von Seeau

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!