400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007
400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007
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1948 334<br />
1977 1.491 1977 169<br />
2 Häuser: 1793 71<br />
1 505<br />
1 486<br />
Staatszugehörigkeit: 1793 <strong>–</strong> 1919 Königreich Ungarn<br />
1920 <strong>–</strong> 1947 Königreich Rumänien<br />
1947 <strong>–</strong> 1989 Rumänische Volksrepublik<br />
1989 - Demokratische Republik Rumänien<br />
1980) ein Metzen = 61.4 Liter<br />
1981) das ist der Fluss, der den Ort durchfließt<br />
1982) ein Joch = 5.700 m 2<br />
2.15 Not und Unruhen<br />
Da die Kaiser (sowohl lebensstilsbedingt und oft auch kriegsbedingt) immer an Geldnot litten,<br />
und die Gelder aus den Regalien die einzigen Beträge waren, über die sie direkt, also ohne<br />
Zustimmung der Stände, verfügen konnten, waren sie allzeit bemüht, aus diesen das<br />
Höchstmögliche zu erzielen. Das galt selbstverständlich auch für das Salzregal und<br />
bestimmte die Lohnpolitik im „Camergut“.<br />
Die Löhne wurden trotz ständiger Teuerungen den Lebenshaltungskosten über Jahrzehnte<br />
nicht angepasst, was periodisch zu Hungersnöten führte. Um Lohnerhöhungen zu vermeiden,<br />
„reichte“ man „Hofkorn“ und „Hofschmalz“ zu Vorzugspreisen. Korn, Schmalz und<br />
„Zuemes“ (= Topfen, Schotten und Butter) waren die Hauptnahrungsmittel der<br />
Arbeiterfamilien, und die Entlohnung war so gering, dass sie bei Mehrkindfamilien<br />
nichteinmal in Normalzeiten zum Kauf derselben ausreichte. Fleisch war selten und nur für<br />
große Festtage und nicht für alle erschwinglich. Der Vogelfang war die Hauptsächliche<br />
Fleischquelle der Armen. Wenn größere Teuerungsschübe eintraten, bedeutete dies<br />
Hungersnot für fast alle Kammergutsbeschäftigten.<br />
Es ist erstaunlich, was usere Vorfahren in Ruhe zu erdulden fähig waren. Erst als zu Hunger<br />
und Not auch noch religiöse Unterdrückung durch die Gegenreformation kam, entlud sich der<br />
Überdruck in einer<br />
2.15.1 Rebellion auch aus Glaubensgründen (1601)<br />
Die Gegenreformation setzte im Kammergut aus wirschaflichen Gründen, man wollte die<br />
Einnahmen aus der Salzerzeugung nicht gefährden und militärischen Überlegungen (der<br />
Bauernaufstand von 1595-1597), erst zeitverzögert ein. Am 17.01.1598 erschien (Gegen-)<br />
Reformationskommissäre in Gmunden. Die Beamten des Salzamtes hatten nämlich versucht,<br />
die (Gegen-)Reformation von Salzkammergut mit Argumenten bezüglich durch diese<br />
Reformation drohender wirtschaflicher Schäden abzuhalten, verstänlich, sie waren alle<br />
evangelisch.<br />
In Gmunden wurde ein katholischer Pfarrer eingesetzt, und man befahl allen Untertanen, zur<br />
katholischen Religion zurückzukehren, sowie ihre Prädikanten abzuschaffen. Dies geschah zu<br />
einer Zeit, da Hunger im Kammergut herrschte und der Kampf um die matereielle Existenz