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400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

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während die Burg von Hust <strong>–</strong> 1353 erstmals urkundlich erwähnt <strong>–</strong> als strategischer<br />

Hauptpunkt diente 41 .<br />

Eine Urkunde, die König Sigmund (1387-1437) am 7. Dezember 1406 „in Leucha“ 42<br />

unterzeichnet hat, bestätigt obige Privilegien 43 .<br />

Eine gemeinsame Erwähnung aller deutschen Gäste aus der Marmarosch geschah am 9.<br />

Februar 1319 in einer Erklärung des „Woiwodensohnes Nicolaus“ 44 in der Ortschaft<br />

Mediesul Aurit 45 .<br />

Zehn <strong>Jahre</strong> später, 1329, bezeichnet eine Urkunde die deutschen Einwanderer als die<br />

„getreuen Gäste der Maramuresch“ 46 .<br />

Die bedeutendste Zahl deutscher Siedler ist zu Beginn des 14. Jahrhunderts in den<br />

Bergwerkstädten anzutreffen: Frauenbach (1329 „civitas rivuli Dominarum“) 47 , Mittelberg<br />

(1329 Medius Mons, 1360 „montana nostra regis Mithelperg dicta“) 48 ; Altenwerk (1355,<br />

„Zalatyna Sugatagfalva vulgo Althemwerk“) 49 , Elisabethburg (1315) 50 , aber auch in vielen<br />

kleineren Ortschaften der Maramuresch lassen sich zur gleichen Zeit deutsche Siedler<br />

nieder 51 .<br />

41<br />

Die österrchisch-ungarische Monarchie…, op. cit. S. 447; Koszta: Máramaros, Partium…, op. cit. S. 17.<br />

42<br />

Leutschau in der heutigen Slowakei; slowak. Levoca, ung. Löcse.<br />

43<br />

„constitutionis literarum primi legialum … oppidorum nostrorum regalium Sigeth, Longiprati, Techew, Wischk et Hawsth“. Vgl.<br />

Hochstrasser: Sie sollten nicht vergessen werden…, op. cit. S. III.<br />

44<br />

„Nicolaus wayvode filius magistri Mauricii, comes de Maramorusio … in pugna hospitum, de Maramorusio circa nos transmigravit“. Vgl.<br />

Hochstrasser: Sie sollten nicht vergessen werden…, op. cit. S. III.<br />

45<br />

Ung. Aranyosmeggyes.<br />

46<br />

„hospitum nostrorum fidelium de Maramorusio, Saxonum et Hungarorum“. Vgl. Bél, Mátyás: Historia Comitatus Marmarosiensis.<br />

Nemzeti Múzeum, Kézirattár: Budapest, o. J.; Hochstrasser: Sie sollten nicht vergessen werden…, op. cit. S. III.<br />

47<br />

Neustadt am Frauenbach, rum. Baia Mare, ung. Nagybánya.<br />

48<br />

Mittelastadt, rum. Baia Sprie, ung. Felsöbánya.<br />

49<br />

Altwerk, rum. Ocna Sugatag, ung. Aknasugatag.<br />

50<br />

Rum. Baiut, ung. Erzsébetbánya.<br />

51<br />

Im Maratal: Wanschdorf (1360, rum. Oncesti, ung. Váncsfalva), Wynzdorf bzw. Winz (1361, rum. Budesti, ung. Budfalva), Hernitzhausen<br />

(1360, rum. Harnicesti, ung. Hernécs), Weissendorf (1360, rum. Feresti, ung. Fehérfalva bzw. Fejérfalva), Barthdorf (1387, rum. Berbesti,<br />

ung. Bárdfalva) und Königsdorf (rum. Cracesti, ung. Karácsfalva) heute: Mara, das Ende des 14. Jahrhunderts von Einwohnern aus dem um<br />

1360 zerstörten Copacesti gegründet wird.<br />

Infolge des wirtschaftlichen Aufschwungs durch Bergbau und Handel entstehen zahlreiche Siedlungen auch um Neustadt am Frauenbach:<br />

Steinberg (rum. Blidari, ung. Blidár), Friesendorf (1329, rum. Firiza, ung. Felsöfernezely), Fernesee (1329 rum. Ferneziu, ung. Fernezely)),<br />

Schwarzbach (1490, rum. Valea Neagra, ung. Feketepatak), Thuckesburg (1411, rum. Grosi, ung. Tökésbánya), Schwarzdorf (1411 rum.<br />

Ocolis, ung. Feketefalú), Kleinneudorf (1329, rum. Satu Nou de Jos, ung. Alsóújfalú), Lehnhardsdorf (1329, rum. Recea, ung. Lénárdfalva),<br />

Tottendorf (1440, rum. Tautii de Jos), Kaltbrunn (1411, rum. Mocira, ung. Láposhidegkút), Sachsenburg (1327, rum. Sasar, ung. Szászvár),<br />

Trestenburg (1334, rum. Baita, ung. Láposbánya), Kleinmanjersch (1490, Tautii-Magherus, ung. Miszmogyorós bzw. Misztótfalú),<br />

Buschagen (1493, rum. Busag, ung. Búság), Klosterthor (1493, rum. Merisor, ung. Szamosmonostor), Mistburg bei Großhorn (rum. Nistru,<br />

ung. Miszbánya).<br />

In der Umgebung von Mittelstadt entstehen in der gleichen Zeitspanne die Ortschaften Kleinwerk (rum. Chiuzbaia, ung. Kisbánya),<br />

Geroldsdorf (1<strong>400</strong>, rum. Tautii de Sus, ung. Giródtózfalú), Oberneudorf (1329, rum. Satu Nou de Sus, ung. Felsöújfalú) zusmmen mit<br />

Niederneudorf (rum. Satu Nou de Jos, ung. Alsoújfalú) bei Neustadt.<br />

Bei Sigheth werden aus dieser Zeit folgende Ortschaften mit deutscher Bevölkerung urkundlich vermerkt: Stuttenbach (1406, rum. Iapa, ung.<br />

Kabolapatak), Schogenau (rum. Sugau, ung. Sugó), Grenzbach (rum. Valea Hotarului), Scharwaschau (1345, rum. Sarasau, ung. Szarvaszó),<br />

Wolfsberg (1383, rum. Vadu Izei, ung. Farkasrév), Schweinspach (1387, rum. Valea Stejarului, ung. Disznópataka).<br />

Von den Ortschaften der Maramuresch, die im 14. und 15. Jahrhundert auf „Adelsboden“ d. h. auf dem Grundbesitz eines Adligen gegründet<br />

werden, wäre Petermannsdorf (rum. Sieu, ung. Sajó) zu nennen. Die Gegend um Petermannsdorf gehört 1419 zu einem Drittel einem<br />

gewissen Pethermann des Petrus, der die ersten deutschen Ansiedler ins Land ruft. So entsteht die Gemeinde Petermannsdorf. Die<br />

Einwanderer kommen z. T. aus dem Gebiet am nördlichen Theißufer <strong>–</strong> aus den Dörfern, die um 1389 auf den Gütern des Adeligen<br />

Thormann entstanden sind.<br />

1455 werden deutsche Siedler, hauptsächlich sächsische Bergarbeiter, in „Kapnek“ ansässig. Unter dem Namen Kapnik-Oberstadt (rum.<br />

Cavnik-Oberstat) entsteht hier eine eigenständige Siedlung, die 1639 dokumentarisch als Gründung deutscher Bergleute belegt ist. 150 <strong>Jahre</strong><br />

später schließt sich dieser, durch Zuwanderung deutscher Bergleute aus der Zips in der Slowakei (slowak. Spis, ung. Szepesség), die<br />

Siedlung Kapnik-Grub (rum. Cavnic-Grub), die auch zeitweilig „Zipser Reih“ (d. h. Zipser Reihensiedlung; rum. Tiptarai, ung. Cipszeráj)<br />

genannt wird.<br />

Ebenso bedeutend für den Bergbau in der Maramuresch des 15. Jahrhunderts ist der Marktflecken Altwerk (rum. Ocna Sugatag, ung.<br />

Aknasugatag), 1355 zur „fodinae salionem“ (Gewinnung des Salzes) gegründet, 1360 unter dem Namen “Zalatyna Sugatagfalva vulgo<br />

Althemwerk erwähnt, wo Facharbeiter aus Sachsen, aus der Zips und aus Oberösterreich angesiedelt werden.<br />

Im 16. Jahrhundert kommen kleinere Gruppen deutscher Bergarbeiter nach Eberfeld (rum. Tirgu Lapus, ung. Magyarlápos) und in die<br />

umliegenden Ortschaften wie Kleindebrezen (rum. Dumbrava, ung. Kisdebrecen), Kochbach (rum. Cufoaia, ung. Kohópatak), Kaltbrunn<br />

(rum. Borcut, ung. Bórkút), Schweinsbach (rum. Fintinele, ung. Lápospataka), Grappendorf (rum. Groape, ung. Haragosalja), Eunebach bzw.

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