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400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

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ersten Streich das schönste Kristallsalz bloßlegt. Eisenstein ist an unzähligen Punkten und<br />

stellenweise in großer Menge zu finden. Gold, Silber, Kupfer und andere Metalle finden sich<br />

hauptsächlich in den östlichen und südlichen Gebirgen des Comitats. Steinkohle kommt an<br />

sehr vielen Stellen, und immer in vorzüglicher Qualität vor, doch nirgends in so mächtigen<br />

Schichten, dass sich seine Ausbeutung lohnen würde. An Mineralquellen herrscht großer<br />

Überfluss; 98 Gemeinden besitzen ihrer 234, und wenn man auch die kleineren Quellen<br />

mitzählt, kommen über 300 heraus. Die wertvollsten aber für das arme Landvolk sind die<br />

Salzwasserquellen an den drei Orten, wo die Salzbergwerke liegen, nämlich in Slatina,<br />

Rónaszék und Sugatag, sowie in Felsö-Szelistye am Nordrand des Comitates und zu<br />

Sándorfalva und Sófalva in dessen südliche Teile. Dieses Wasser wird vom Volke frei benützt,<br />

es siedet sogar Salz daraus und verwertet es auch bei der Viehhaltung. Die stehenden<br />

Gewässer sind klein, sie befinden sich auf den Alpen, an ihren Abhängen und in ihren tiefen<br />

Kesseln. Diese Seen heißen hier allgemein Meeraugen. Im Bewässerungsgebiet der<br />

Schwarzen und Weißen Theiß zählt man an die 32 solcher Meeraugen jeder Größe. Auch an<br />

der Flanke des den Radnaer Alpen zugehörigen Pietroß ist ein solcher See in der Höhe von<br />

1.960 Meter. Das schönste und merkwürdigste von allen ist aber der Ozera-See am Fuße der<br />

Ozirna-Alpe … 990 Meter über Meer. Er ist 120 Meter tief und hat 180 Meter Durchmesser.<br />

Dieser herrlich gelegene, grüne See dient zur Forellenzucht. Das Klima des Comitats ist,<br />

besonders im Norden, rau; sehr mild aber ist es im Theißtale von Bocskó bis Hust, wo auch<br />

alles wächst. Die im Norden und Osten empor starrenden hohen Alpen schützen die Thäler<br />

gegen kalte Nordwinde, wodurch dann die Winter milder werden; desto glühender ist aber die<br />

Sommerhitze. Die Temperatur weist infolge der ausgedehnten Waldungen und des<br />

Wasserreichtums starke und häufige Schwankungen auf. Gewitter kommen im Sommer fast<br />

täglich vor. Der Boden des Comitates ist im allgemeinen steinig und kiesig, an vielen Stellen<br />

lehmig. In den Waldungen herrscht die volle Pracht eines Baumschlages von Buchen,<br />

Hagebuchen, Eschen, Eichen, Eiben, Ahorn, Pappeln und allen Arten von Fichten. Die<br />

Eichenwälder machen rund 43.000 Joch aus, die Buche und andere Laubhölzer 545.000, die<br />

Fichte 340.000 Joch … Die Hornviehzucht nimmt seit der Förderung der dachsgrauen und<br />

Siebenbürger Rassen an Qualität stark zu, dagegen ist bei der Pferdezucht ein Rückgang zu<br />

bemerken. In großer Zahl wird hier noch das ungarische Schaf mit langlockigem Vlies<br />

gehalten und bildet einen ansehnlichen Ausfuhrartikel. Auch Schweine werden recht stark<br />

gezüchtet. Von wilden Tieren kommen Wildkatze, Luchs, Wildschwein und Bär in größerer<br />

Zahl vor; auch an Hirschen, Rehen und Gämsen ist kein Mangel. Unter den Raubvögeln sind<br />

besonders der graue Geier, Aasgeier und Steinadler zu bemerken. Von Singvögeln wimmelt es<br />

in Garten und Hain. In den vielen kleineren und größeren Flüssen und Bächen herrscht ein<br />

Reichtum an Fischen; es gibt auch viel Forellen und eine Art Lachsforelle (rum. Lostrita, ung.<br />

Galócza: Bachsaibling <strong>–</strong> Anm. Ilk) bildet eine Spezialität des Comitates. Die gesamte<br />

Zivilbevölkerung des Comitates Máramaros belief sich nach der Volkszählungvon 1891 auf<br />

268.281 Köpfe, darunter der Muttersprache nach 33.610 Magyaren, 45.679 Deutsche, 64.957<br />

Walachen und 122.528 Ruthenen. Die Deutschen sind der Mehrzahl nach Juden und sprechen<br />

ein verdorbenes, mit Hebräisch gemischtes Deutsch. Die Zahl der Juden mit deutscher<br />

Muttersprache beträgt in Máramaros 45.051, so dass die eigentlichen Deutschen im ganzen<br />

Comitat auf 4628 zusammenschmilzt. Die Deutschen wurden in der zweiten Hälfte des XVIII.<br />

Jahrhunderts aus Österreich und der Zips hier angesiedlet, meist als Arbeiter für die<br />

ärarialen Güter, Gruben und Salzbergwerke. Juden gab es im Comitate bis in die zweite<br />

Hälfte des XVIII. Jahrhunderts nur sehr wenige, und zwar als Pächter. Ihre Einwanderung<br />

war in früherer Zeit durch das Verbot, sich auf ärarialen Besitzungen niederzulassen, stark<br />

behindert. Bei der von Kaiser Josef im <strong>Jahre</strong> 1787 angeordneten Conscription der<br />

Bevölkerung war die Zahl der Männer schon 1.214; in der Folge haben sie sich stufenweise<br />

vermehrt. Die Juden des Theiß-, Visó- und Taracz-Tales sind größtenteils aus Galizien<br />

eingewandert und seit der Eröffnung der Eisenbahn von Körösmezö nach Galizien

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